Pro und Contra Vorsatzgeräte und was macht das mit der Jagd

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Servus

Ich bin ganz klar pro Vorsatztechnik respektive Wärmebildgerät.
Das wichtigste Argument für mich ist das Thema Sicherheit. Ich sehe einfach auf was ich schieße. Punkt. Die Frage wie sicher der Schuss ist der abgegeben wird hängt sowohl mit als auch ohne Technik immer vom Steuermann ab.

Aus meiner Sicht gewinnt man durch NZT keine Sicherheit bei der Schussabgabe. Wenn es zu dunkel für einen sicheren Schuss ist bleibt die Kugel halt im Lauf.
Zweifellos kann man aber mit NZT auch noch einen sicheren Schuss abgeben, wenn es ohne nicht mehr geht. Dabei stellt sich dann die Frage, ob dies erforderlich ist. Die Absenkung der Bestände sind für mich in weiten Bereichen der Republik vorgeschoben, denn das könnte man auch anders, wo anders oder durch andere Jagdarten anpacken.
Das Argument der Schadensvermeidung zieht natürlich, insbesondere wenn man selbst in der Haftung steht. Dies ist für mich persönlich daher auch der einzige Grund eine Freigabe der Technik zu befürworten. Persönlich würde ich aber lediglich einen Einsatz an unmittelbar geschädigten Flächen vornehmen.
Ein Einsatz im Wald ist für mich nicht erstrebenswert, da ich dort dem Wild Ruhe gönnen möchte.


Das Argument das vorgebracht wurde in Hinsicht auf die Beständigkeit mit der die Rotte an der Kirrung war und wie oft man versucht hat sie anzugehen oder bei Halbmond zu schießen hat für mich nur was mit Jagdromantik zu tun aber nicht mit zielgerichteter Bejagung.

Wenn eine zielgerichtete Bejagung von NZT abhängt, ist für mich was aus nicht in Ordnung. Damit meine ich nicht die Bestände.

Insgesamt kann ich bei der Technik keinen echten Nachteil erkennen.
Einzig, das gebe ich zu, ohne war es "ursprünglicher" und "spannender" aber die Frage ist insbesondere beim Schwarzwild ob wir uns diesen Egoismus im Bezug auf das Erlebnis leisten können.

Gruß und Waidmannsheil

Mir stellt sich die Frage, ob das was ich im Revier mache noch Jagd (in meiner Vorstellung) ist oder nicht. Wenn nicht, höre ich auf.
Ich möchte zum Seuchenbekämpfer verkommen, noch zum Schädingsbekämpfer werden. Hat nur bedingt was mit Romantik zu tun. Ich kann und möchte mich auch am Anblick von Schwarzwild im eigenen Revier erfreuen ohne gleich ein schlechtes Gewissen haben zu müssen.

wipi
 
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wie schon gesagt wurde.....wir dürfen die Technik nicht dafür ursächlich machen wenn Fehler passieren. Das ist immer der, der die Technik verwendet. Dabei muss ich immer an den alten Witz denken....nicht alle Männer sind Vergewaltiger, nur weil sie über die entsprechende Ausrüstung verfügen.
Wo wir aus meine Sicht auf keinem Fall hinkommen dürfen (egal wie man zur Technik steht) ist, dass wir meinen, dass wir durch Verbote und Einschränkungen, Mitjäger vor sich selbst schützen müssen. Siehe ASP Verordnung NRW.
 
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Aus meiner Sicht gewinnt man durch NZT keine Sicherheit bei der Schussabgabe. Wenn es zu dunkel für einen sicheren Schuss ist bleibt die Kugel halt im Lauf.
Zweifellos kann man aber mit NZT auch noch einen sicheren Schuss abgeben, wenn es ohne nicht mehr geht. Dabei stellt sich dann die Frage, ob dies erforderlich ist. Die Absenkung der Bestände sind für mich in weiten Bereichen der Republik vorgeschoben, denn das könnte man auch anders, wo anders oder durch andere Jagdarten anpacken.
Das Argument der Schadensvermeidung zieht natürlich, insbesondere wenn man selbst in der Haftung steht. Dies ist für mich persönlich daher auch der einzige Grund eine Freigabe der Technik zu befürworten. Persönlich würde ich aber lediglich einen Einsatz an unmittelbar geschädigten Flächen vornehmen.
Ein Einsatz im Wald ist für mich nicht erstrebenswert, da ich dort dem Wild Ruhe gönnen möchte.




Wenn eine zielgerichtete Bejagung von NZT abhängt, ist für mich was aus nicht in Ordnung. Damit meine ich nicht die Bestände.



Mir stellt sich die Frage, ob das was ich im Revier mache noch Jagd (in meiner Vorstellung) ist oder nicht. Wenn nicht, höre ich auf.
Ich möchte zum Seuchenbekämpfer verkommen, noch zum Schädingsbekämpfer werden. Hat nur bedingt was mit Romantik zu tun. Ich kann und möchte mich auch am Anblick von Schwarzwild im eigenen Revier erfreuen ohne gleich ein schlechtes Gewissen haben zu müssen.

wipi
Ich bezweifle auch, dass du durch NZT bessere Schüsse geschehen! Die riskanten Schüssen bleiben, sie werden jetzt allerdings in anderen Situation vollführt...
 
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Wo wir aus meine Sicht auf keinem Fall hinkommen dürfen (egal wie man zur Technik steht) ist, dass wir meinen, dass wir durch Verbote und Einschränkungen, Mitjäger vor sich selbst schützen müssen.


Kaliberbeschränkungen im Jagdgesetz, oder verschiedene sachliche Verbote tun das und zwar zurecht.
 
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Kaliberbeschränkungen im Jagdgesetz, oder verschiedene sachliche Verbote tun das und zwar zurecht.
lies doch gerade noch mal den Titel diese Fadens und versuch das mit dem von mir Geschriebenen in einen Zusammenhang zu bringen.
Über Kaliber und sonstiges wird ja schon anderswo diskutiert.
 
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@wipi ich weiß nicht weshalb du zum Seuchenbekämpfer werden willst.
In unseren kleinen Wäldchen stecken die Sauen nur ganz selten, meist ziehen die gegen morgen wieder in den angrenzenden Staatswald, den Schaden machen Sie aber kräftig bei uns. Schön für dich wenn du nicht Wildschadenspflichtig bist. Bei Schäden über 5000,- € stellt sich aber zuerst die Frage "Wie sag ichs meiner Frau"?
 
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Die Einschränkungen die existieren erfüllen gerade den Zweck manche vor sich selbst zu schützen.
Ob das für Nachtsicht und Co auch zutreffen sollte ist was anderes, aber es wird immer Einschränkungen und keine völlig Freigabe geben. Nachtzieltechnik wird nicht mal diskutiert.
 
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@girgil. Musst du da pachten?

Ich weiß, daß das nicht nett ist.
 
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Ich bezweifle auch, dass du durch NZT bessere Schüsse geschehen! Die riskanten Schüssen bleiben, sie werden jetzt allerdings in anderen Situation vollführt...

Was sind bessere Schüsse?
Natürlich ist jeder Schuss mit Nacht- oder Wärmebildtechnik gezielter und potentiell besser, als wenn man die Augen zusammenkneift und sich mehr einredet als weiß dass das Wild gerade sauber steht!
Die Diskussion ob so ein Schuss überhaupt sein muss, ist ein ganz anderes Thema.
 
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:unsure: wenn jetzt die Sauen nur noch in tiefster Dunkelheit erlegt werden ... dann müssten sie doch Tagaktiv werden :whistle:...
Immer nur Schwarz oder Weiß , dafür /dagegen , pro Wolf /gegen Wolf ..pro Trump gegen Trump ... unsere gesellschaft hat die Goldene Mitte vergessen...
Habe Vorsatz, jage deswegen nicht Mehr , eher weniger , da erfolgreicher also auch weniger Unruhe im Revier ...
Ist wie mit allem.. die Menge macht das Gift. ..
Ich jage in CZ jetzt schon viele Jahre mit Technik. Ja es stimmt so viele tagaktive Sauen wie dort hab ich noch nie gesehen. Als die Sauen unsere Gegend besiedelten, stellte ich eine schwache Bache mit 5 Frischlingen bei mir ein. Dann kam sie von einem Ausflug ins Feld nicht mehr zurück, für 2 Frischlinge in der Folgenacht reichte es auch noch, aber drei kamen wieder. Gewicht ca. 3 kg. Hab sie mit Ferkelstarter großgezogen. Sie waren ausnahmslos tagaktiv, gingen in der Abenddämmerung in die Dickung und kamen erst bei Sonnenaufgang wieder raus.
Vor ein paar Tagen mit dem Jagdnachbar telefoniert. Er schickte mir wieder ein Foto eines kümmenden Frischlinges, um 12 Uhr an der Kirrung. Am 8. 4. 2020 hatte er erstmals 4 Waisenkinder an der Kirrng. Er erlegte einmal zwei und dann noch den 3. ein paar Tage später. Seitdem ist dieser Frischling alleine unterwegs und lässt sich ausschließliich am Tag von der Wildkamera zu den ungewöhnlichsten Zeiten ablichten. Hab hier schon einge Fotos reingestellt von ihm. Dieser Frischling wusste instinktiv was zu tun ist wenn es zu bestimmten Zeiten kracht. Da ist kein Rottengedächtnis oder eine erfahrene Bache im Hintergrund.
 
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Die Nutzung legalisierter NZT im neuen BJG zielt auf die Bejagung von Schwarzwild ab. Bejagung von Raubwild, wie hier schon paarmal erwähnt, gehört nicht dazu. Solange man sich im gesetzlichen Rahmen bewegt, wird niemand was dagegen haben...
 
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Was sind bessere Schüsse?
Natürlich ist jeder Schuss mit Nacht- oder Wärmebildtechnik gezielter und potentiell besser, als wenn man die Augen zusammenkneift und sich mehr einredet als weiß dass das Wild gerade sauber steht!
Die Diskussion ob so ein Schuss überhaupt sein muss, ist ein ganz anderes Thema.

Relativ gesehen auf die Situation, wo die einzige widrigkeit ist, dass ich die Augen zusammenkneife muss, hast du recht. Aber insgesamt werden die "schlechten" schüsse nicht weniger, da man auf andere Weise riskant schießt (als 'nur' mit zu wenig licht).
 
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Servus Wipi,

Wie war denn früher die Realität in vielen Revieren. Wenn man einen schwarzen Batzen gesehen hat und man es durch Mond /Streulicht oder was auch immer irgendwie fertig gebracht hat wurde oft drauf geschossen. Ich hab mehr als einmal beim Wildhändler Sauen gesehen da war die ganze Bauchunterseite mit abgeschärft....warum wohl.
Und ich möchte nicht wissen wie viele Fehlschüsse nicht gemeldet und oder nachgedacht wurden weil man hat hat eben daneben geschossen oder man wollte keine Diskussion warum man bei dem schlechten Licht überhaupt geschossen hat.
Tatsache ist ein sicherer Schuss ist nur möglich wenn ich mein Ziel auch gut sehe und wenn nicht gerade Vollmond+Schnee+klarer Himmel ist sehe ich mit Nachtsicht/Wärmebild besser.

Natürlich kommt es auch mit NZT zu Fehlschüssen aber dazu kommt es am Tag auch.

Und eine zielgerichtete SW Bejagung hängt nicht von der NZT ab aber sie wird dadurch deutlich erleichtert.
Und in dem Beitrag hat sich der Protagonist beschwert das der Nachbar die Sauen die sie über Tage an der Kirrung gefüttert haben um sie bei Mond schießen zu können tatsächlich , erlaubter Weise, mit NZT beschossen hat.
Ich habe auch Kirrungen im Revier. Aber wenn die angenommen sind sitz da am Abend wer oder die Kamera schickt Bilder und die Sauen werden angepirscht.
Und wenn sie mal fest sind wird gedrückt.

Und nur weil man erlaubte Hilfen verwendet ist es noch lange keine Schädlingsbekämpfung.

Gruß und Waidmannsheil
 
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28 Mai 2018
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Servus

Ich bin ganz klar pro Vorsatztechnik respektive Wärmebildgerät.
Das wichtigste Argument für mich ist das Thema Sicherheit.
(...)
Einzig, das gebe ich zu, ohne war es "ursprünglicher" und "spannender" aber die Frage ist insbesondere beim Schwarzwild ob wir uns diesen Egoismus im Bezug auf das Erlebnis leisten können.

Gruß und Waidmannsheil

Fast alles gesagt, zu 100% Zustimmung.
Ich gehe nicht mehr ohne WBK raus, allein aus Sicherheitsaspekten. Dank Corinna jetzt normal das Leute fürs Waldbaden um 24h aus dem Ilex auf die Kirrung kriechen(erlebt).
Sicherlich ist die Dimension eine andere, aber die Diskussion gab es bei Leuchtpunkt ZF und Co auch.
Sicher mit Wärmevorsatz sinken die Chancen fürs Wild. Es erfordert vielleicht bei Gebrauch mehr Disziplin, ok.

Aber ehrlich gesagt muss man sich diese Diskussion um die Romantik leisten können! In dem Revier wo ich jage mussten wir die letzten 2 Jahre massiv beim Schwazwild eingreifen, die Schäden uferten aus riesen Ärger mit den Bauern. Dazu der wahnsinnige Besucher druck.
Es wird erkennbar langsam besser und normalisiert sich.

Wenn man es nicht nutzen will soll man es lassen! Aber nicht den anderen vorschreiben wie sie zu jagen haben.
 

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