Pro und Contra Vorsatzgeräte und was macht das mit der Jagd

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Bei einer Drückjagd auf 1000ha und 70 Sauen war das ein Teil vom Bestand. Zu viele rutschen doch durch.

Wir sind überzeugt, dass verhältnismäßig viele der vorgekommenen Sauen gestreckt wurden. Dies wäre dann einer perfekten Vorbereitung geschuldet ;) War aber tatsächlich so, dass die vorgekommenen Rotten teilweise quasi durch mehrere Reviere gesichtet, beschossen und reduziert wurden.

Ihr habt also sehr hohe Bestände . Da reicht eine Drückjagd im Jahr nicht. Dann genug Teilnehmer finden um mehrmals so eine Fläche abzustellen. Genügend Treiber und Hunde. Das mehr als einmal in der Saison. Bei uns würde das nicht funktionieren. Nicht genügend Leute und nicht genügend Hunde.

Wir hatten damals sehr hohe Bestände und sind tätig geworden. Jetzt haben wir aus meiner Sicht vertretbare Bestände und in diesem Jahr keinen Wildschaden. Also alles erreicht, was erreicht werden sollte. In Verbindung mit den andere Jagdstrategien hat es gefunzt.
Gutes Personal ist schwer zu bekommen und muss deshalb frühzeitig "verhaftet" werden. Hat Stöbi schon immer propagiert. Wenn es an geeignetem "Material" fehlt muss man schauen, wo man es bekommt.

Zudem ist im Zeitraum, wo der Mais gedrillt wird, keine Gesellschaftsjagd bei uns erlaubt.

Komisch, bei uns auch. Deshalb sorgen wir im Herbst vor, dann passt es i.d.R. auch für die 2 Wochen nach der Maisaussaat.

wipi
 
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Naja.

Nicht nur SW ist anpassungsfähig sondern ALLE Tierarten, sonst würden sie von der Erdoberfläche verschwinden.

Wie von Colchicus erwähnt, nutzt es nichts aber auch gar nichts, wenn in einer Gegend nicht ALLE mitmachen, das weiß man schon mit dem Raubwild. Bei uns in Belgien ist um so zu sagen alles verboten, was in der BRD erlaubt ist : Nachtjagd und sämtliche Nachtjagderleichterndewaffenutensilien ; steht im Jagdgesetz und im Waffengesetz, also Waffen, die mit Nachtsicht-, Elektrotechnik und dergleichen ausgerüstet sind, sind verboten. Ganz wie früher überall in der BRD.

Mitte September 2018 brach bei uns die ASP aus ; eine insgesamt 1106 km² (= 110.600 ha) grosse Fläche wurde petit à petit umgezäunt mit innerlich verschiedenem Status : infizierte Zone (Ziel : 0 SW), intensive Beobachtungszone (Ziel : starke Dezimierung), Beobachtungszone (Ziel : starke Bejagung).

Zustand am 01.02.2021 : 5.539 getestete Sauen, davon 5.251 aus den Zonen ; 833 ASP positiv, das letzte St. am 04.03.2020 ; gefangen : 1.340, davon 4 positiv get. das letzte : 21.06.2019 // Bekämpfung/Vernichtung 1.822, davon 7 positiv ; Nachtabschüsse : 610 davon 2 positiv (und eine Kuh)
Jetzt ist die Region als ASP-frei offiziell erklärt worden. Nach 2 ½ Jahren !
Nachts wurde mit WBK und SD geschossen : Landstrassen wurden abgefahren und es wurde von der Strasse, tw. auch vom PKW geschossen : es dauerte nicht lange, bis sich die Sauen draussen aus dem Walde nicht mehr blicken liessen und wenn auch, dann sofort flüchtig.
Trotz Technik gab es einen peinlichen Zwischenfall, dazu noch international. Nur Forstbeamte haben die Nachtabschüsse getätigt.
Die gesamte Zone wurde für Jäger, Forstwirte, Forstbetriebe, Touristen für tabu erklärt. Forstbeamte aus der ganzen Region haben die Suche nach Kadavern übernommen, mit entsprechender Desinfizierung danach.

Man kann jetzt davon ausgehen, dass kein SW mehr zu finden ist in der ursprünglich infizierten Zone : es hat gedauert und wurde nur durch die Anzahl der Teilnehmer erreicht.
Also SW = 0 : das will ich noch erleben können, wenn man nicht alle JAB sehr grossflächig, vielleicht 2.000-3.000 ha zu gleicher Zeit mit einbezieht, die keine Rücksicht auf was anderes haben, als SW zu erlegen, klein, gross, weiblich, männlich, führend, nichtführend. Nur aus Sicherheitsgründen darf auf Schiessen verzichtet werden.

Heisst das ‘’Jagd’’ ? Nee : Bekämpfung ! in besonderen Umständen. Mit oder ohne Technik, besser mit. Wenn schon, dann schon mit Allem, was die Sicherheit und die Effizienz steigern kann. Wenn man bedenkt, dass ‘’nur’’ 4,74 Sauen/100ha geschossen oder totaufgefunden worden sind, ist der Aufwand schon enorm ! Abertausende Arbeitstunden, gefahrene km, normale Arbeiten stehengelassen, Familienleben….

Nur die Technik macht es nicht : hoher menschlicher Einsatz MÖGLICHST mit Technik führt zu Reduzierungszielen.

Wer nicht zum Sauen-Bekämpfer herunter dégradiert werden will, soll sich Fragen stellen wie :’’Bin ich meiner Aufgabe als Jäger gewachsen und gerecht ?’’

Die Thema-Frage ‘’PRO ODER KONTRA TECHNIK’’ kann nur zum Streit führen und dies komplett ergebnislos. Wollen wir das ?
 
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... Die Thema-Frage ‘’PRO ODER KONTRA TECHNIK’’ kann nur zum Streit führen und dies komplett ergebnislos. Wollen wir das?...
Die Frage zum Einsatzzweck der Technik und zum Umfang des Einsatzes muss keineswegs zwangsläufig zum Streit führen und könnte sachlich und zivilisiert diskutiert werden.
Die Ursachen des hier so gerne gepflegte Streites z.B. zum Technikeinsatz, zu bleifreier Munition und zu vielen anderen Themen ist regelmäßig nicht in der Sachfrage selbst begründet.

So wie ich die Sache sehe, entzündet sich an solchen Themen vielmehr immer wieder die vermeintlich grundsätzliche Auseinandersetzung zwischen den Jägern, welche sich für orthodox und traditionell halten und jenen, die sich dem Lager der heterodoxen und modernen Jagd zuordnen.

Wie in anderen Lebensbereichen und vor allem auch in der Politik dominiert dabei jeweils nur noch die unbedingte Selbstgewissheit, sich selbst zu den "Guten" zu zählen.

Und so geht es nun auch beim Thema "Jagd" darum, dass in unserer Zeit mittlerweile jedes Sachproblem aus der Sicht einer Freund/Feind-Unterscheidung betrachtet wird. Darum, dass es offenbar nur noch um "Heger vs. Schießer" geht und jedes noch so komplexe Thema in ein einfaches Gegensatzpaar gepresst wird.

Diese Unterscheidung ist so dermaßen unterkomplex, dass wir a) insgesamt als Gesellschaft nicht mehr in der Lage, sind dringende Sachprobleme zu lösen und b) als Jäger (insbesondere natürlich in Internetforen) nicht einmal mehr anständig Sachlagen diskutieren können.
 
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Seit Jahren schwören die „Nachtjäger“ auf Produkte wie das ZEISS Victory HT für die Nachtjagd und den Nachtansitz auf Schwarzwild. Die ZFs werden ja auch so beworben.

Ein Bekannter hat mir vor zwei Jahren auch stolz sein neues Victory HT vorgestellt mit der Anmerkung damit würde er viiiel länger Ansitzen können als ich mit meinem S&B Zenith. Seiner Meinung nach, ist ein Nachtsichtvorsatzgerät aber nur etwas für "Schießer"... :rolleyes: und außerdem würde der böse Nachbarspächter damit bestimmt auch Nachts auf Böcke jagen und den SD hätte der Nachbarpächter auch nur damit "er" nicht hört wenn der Nachbar Nachts etwas geschossen hat...

Diese Doppelmoral finde ich mittlerweile nur noch lächerlich. Auf der einen Seite viel Geld für "Nachtjagd"-Zielfernrohre ausgeben und die ganze Nacht auf Sauen ansitzen, aber im selben Atemzug Nachtsichttechnik verteufeln.

Und dann kommt natürlich noch der Jagdneid hinzu. Wo kommen wir denn hin wenn der Nachbar mehr Strecke macht!

P.S.
Ich habe KEINE Nachtsichttechnik.
 
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Naja.

Nicht nur SW ist anpassungsfähig sondern ALLE Tierarten, sonst würden sie von der Erdoberfläche verschwinden.

Wie von Colchicus erwähnt, nutzt es nichts aber auch gar nichts, wenn in einer Gegend nicht ALLE mitmachen, das weiß man schon mit dem Raubwild. Bei uns in Belgien ist um so zu sagen alles verboten, was in der BRD erlaubt ist : Nachtjagd und sämtliche Nachtjagderleichterndewaffenutensilien ; steht im Jagdgesetz und im Waffengesetz, also Waffen, die mit Nachtsicht-, Elektrotechnik und dergleichen ausgerüstet sind, sind verboten. Ganz wie früher überall in der BRD.

Mitte September 2018 brach bei uns die ASP aus ; eine insgesamt 1106 km² (= 110.600 ha) grosse Fläche wurde petit à petit umgezäunt mit innerlich verschiedenem Status : infizierte Zone (Ziel : 0 SW), intensive Beobachtungszone (Ziel : starke Dezimierung), Beobachtungszone (Ziel : starke Bejagung).

Zustand am 01.02.2021 : 5.539 getestete Sauen, davon 5.251 aus den Zonen ; 833 ASP positiv, das letzte St. am 04.03.2020 ; gefangen : 1.340, davon 4 positiv get. das letzte : 21.06.2019 // Bekämpfung/Vernichtung 1.822, davon 7 positiv ; Nachtabschüsse : 610 davon 2 positiv (und eine Kuh)
Jetzt ist die Region als ASP-frei offiziell erklärt worden. Nach 2 ½ Jahren !
Nachts wurde mit WBK und SD geschossen : Landstrassen wurden abgefahren und es wurde von der Strasse, tw. auch vom PKW geschossen : es dauerte nicht lange, bis sich die Sauen draussen aus dem Walde nicht mehr blicken liessen und wenn auch, dann sofort flüchtig.
Trotz Technik gab es einen peinlichen Zwischenfall, dazu noch international. Nur Forstbeamte haben die Nachtabschüsse getätigt.
Die gesamte Zone wurde für Jäger, Forstwirte, Forstbetriebe, Touristen für tabu erklärt. Forstbeamte aus der ganzen Region haben die Suche nach Kadavern übernommen, mit entsprechender Desinfizierung danach.

Man kann jetzt davon ausgehen, dass kein SW mehr zu finden ist in der ursprünglich infizierten Zone : es hat gedauert und wurde nur durch die Anzahl der Teilnehmer erreicht.
Also SW = 0 : das will ich noch erleben können, wenn man nicht alle JAB sehr grossflächig, vielleicht 2.000-3.000 ha zu gleicher Zeit mit einbezieht, die keine Rücksicht auf was anderes haben, als SW zu erlegen, klein, gross, weiblich, männlich, führend, nichtführend. Nur aus Sicherheitsgründen darf auf Schiessen verzichtet werden.

Heisst das ‘’Jagd’’ ? Nee : Bekämpfung ! in besonderen Umständen. Mit oder ohne Technik, besser mit. Wenn schon, dann schon mit Allem, was die Sicherheit und die Effizienz steigern kann. Wenn man bedenkt, dass ‘’nur’’ 4,74 Sauen/100ha geschossen oder totaufgefunden worden sind, ist der Aufwand schon enorm ! Abertausende Arbeitstunden, gefahrene km, normale Arbeiten stehengelassen, Familienleben….

Nur die Technik macht es nicht : hoher menschlicher Einsatz MÖGLICHST mit Technik führt zu Reduzierungszielen.

Wer nicht zum Sauen-Bekämpfer herunter dégradiert werden will, soll sich Fragen stellen wie :’’Bin ich meiner Aufgabe als Jäger gewachsen und gerecht ?’’

Die Thema-Frage ‘’PRO ODER KONTRA TECHNIK’’ kann nur zum Streit führen und dies komplett ergebnislos. Wollen wir das ?




Könntest du bitte den Kern deiner Aussage oder die eigentliche Intention deines Beitrages noch einmal expressis verbis zusammenfassen, nicht das ich dich da eventuell falsch interpretiere.
Die von die angeführten Zahlen sind mich sehr interessant, könntest du da bitte auch noch die exakten Quellen anführen?

Danke

Prinzengesicht
 
G

Gelöschtes Mitglied 8792

Guest
Wir sind überzeugt, dass verhältnismäßig viele der vorgekommenen Sauen gestreckt wurden. Dies wäre dann einer perfekten Vorbereitung geschuldet ;) War aber tatsächlich so, dass die vorgekommenen Rotten teilweise quasi durch mehrere Reviere gesichtet, beschossen und reduziert wurden.



Wir hatten damals sehr hohe Bestände und sind tätig geworden. Jetzt haben wir aus meiner Sicht vertretbare Bestände und in diesem Jahr keinen Wildschaden. Also alles erreicht, was erreicht werden sollte. In Verbindung mit den andere Jagdstrategien hat es gefunzt.
Gutes Personal ist schwer zu bekommen und muss deshalb frühzeitig "verhaftet" werden. Hat Stöbi schon immer propagiert. Wenn es an geeignetem "Material" fehlt muss man schauen, wo man es bekommt.



Komisch, bei uns auch. Deshalb sorgen wir im Herbst vor, dann passt es i.d.R. auch für die 2 Wochen nach der Maisaussaat.

wipi


Siehst du, bei uns wird seit einigen Jahren mit Technik gejagt. Die Wildschäden sind nur noch minimal. Ansprüche werden keine mehr gestellt. Verhalten von Rehwild und Raubwild hat sich nicht verändert. Rottenstärke und Anzahl ist spürbar weniger geworden .
Also was haben wir falsch gemacht ?
Wie gesagt in einigen Ländern ist Zieltechnik schon wesentlich länger erlaubt. Dort hat sich auch nichts verändert.
 
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Siehst du, bei uns wird seit einigen Jahren mit Technik gejagt. Die Wildschäden sind nur noch minimal. Ansprüche werden keine mehr gestellt. Verhalten von Rehwild und Raubwild hat sich nicht verändert. Rottenstärke und Anzahl ist spürbar weniger geworden .
Also was haben wir falsch gemacht ?
Wie gesagt in einigen Ländern ist Zieltechnik schon wesentlich länger erlaubt. Dort hat sich auch nichts verändert.
Das werden wir zwei auch wenn wir es singend vortragen nicht an den Mann bringen können. Bin müde über dieses Thema zu diskutieren.
 
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Ich komme gerade aus dem Busch zurück. Dort habe ich eine Bache mit 44 kg mittels eines TA435 geschossen. Ich führe den Vorsatz handgehalten. So hatte ich die Rotte im Anmarsch schon sehr frühzeitig im Wald bemerkt. Dann habe ich das Gerät aufgesetzt und die Sau hinters Blatt geschossen.

Da der Schneesturm einen Schuss ohne Nachtsichttechnik nicht zulässt, ist diese Sau ganz eindeutig nur wegen der Technik erlegt worden.

Darum geht's! Alles ganz normal und sauber. (y)
 
Zuletzt bearbeitet:
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Das werden wir zwei auch wenn wir es singend vortragen nicht an den Mann bringen können. Bin müde über dieses Thema zu diskutieren.

Stoeberjäger hat auch das Lied des Allheilmittels Bewegungsjagd
gesungen, ich bin es auch müde immer wieder hier das selbe zu
diskutieren. Jagd doch einfach so wie jeder es für richtig hält.

Gruß Seppel
 
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Könntest du bitte den Kern deiner Aussage oder die eigentliche Intention deines Beitrages noch einmal expressis verbis zusammenfassen, nicht das ich dich da eventuell falsch interpretiere.
Die von die angeführten Zahlen sind mich sehr interessant, könntest du da bitte auch noch die exakten Quellen anführen?

Danke

Prinzengesicht

Gar kein Problem

Peste porcine africaine en Gaume in google tippen und Du kommst zum offiziellen Site des Ministers, also offizielle Angaben... in französisch natürlich.
 
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6 Nov 2003
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.....

Was ich allerdings ablehne, dass sind immer und überall jene Leute, die sich, ihre Jagdverhältnisse, ihre Interessen zur hippen und wahren Maß der Jagd machen und dabei gleichzeitig anders Jagende wahlweise als rückständig, neidisch, ignorant, beschränkt und sogar finanziell abgehängt abstempeln.
......

Wahrscheinlich - nö, sogar sicher - für einen Wildbekämpfer wie Dich völlig unvorstellbar. Aber es gibt tatsächlich Leute, die jagen einfach so um des Jagens willen.

Aber was schreib ich ...: "Wenn ihr’s nicht fühlt, ihr werdet’s nicht erjagen, ..."
Im unteren Statement tust Du genau das, was Du im oberen anprangerst. Super!
 
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27 Jan 2006
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Das Video ist sehr interessant,verdeutlicht es doch explizit die objektive Realität bei der Betrachtung der gesamten Problematik. Ich selbst bin auch hin-und her gerissen.Die Jungs haben sehr gut aufgelistet und mitlerweilen bin ich als Pächter zu den gleichen Ergebnissen gekommen. Die Entwicklung,wie sie sie jetzt schon in vielen Schwarzwildrevieren abzeichnet,ist genau das,was ich schon vor Jahren ,als alles noch Theorie war,vorhergeahnt hatte. Jahrzehntelang war mein heutiges Pachtrevier,in dem ich vor über 50JJ Sauen bejagte,ein reines Sauenstandgebiet.Meine höchste Sauenstrecke erzielte ich 1986 mit 52 Schwarzkittel,damals schon eine Ausnahme.Mit der Zunahme der Sauenbestände , nahmen auch die Strecken zu,z.T. auch den Jagdstrategien geschuldet,die diese Entwicklung befeuerten. Meine Begeher machten 2017/18/19 schier unglaublich Strecke,zu fast 100% beim nächtlichen Anpirschen.Ebenso ein Jagdnachbar.Seit 2020 ist schlagartig ein großer Bruch zu verzeichnen.Nicht daß es keine Sauen mehr gäbe,aber die nehmen nur selten Kirren an,sind spurlos verschwunden und verlagern Aktivitäten z.T. in die Tagesstunden bei der Fraßaufnahme unter Eichen,wie man anhand der Cams erkennen kann. Im Moment sind Sauen schon seit 8 Wochen verschwunden.Sowas gab`s noch nie in meinem großen Revier.Hinzu kommt noch,daß sich auch Rehwild rar macht,obwohl das Wolfsrudel großflächig streift und nicht täglich das Revier tangiert.
Ich bin mir unterdessen ziemlich sicher,daß das Wild,speziell Sauen, mittelfristig sehr gut den neu entstandenen Jagddruck durch modernste Nachtsicht dahingehend verarbeitet,sich vom Acker und Wald zu machen, um sich andere ,ruhigere Streifgebiete zu suchen.
 
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Sauen ändern ständig ihr Verhalten. Das gilt für alle Jagdarten und ist kein Kind unserer Zeit. Egal mit was, wie oder wo sie beschossen werden: Sie lernen daraus.
Jetzt ist auf einmal an jeder Verhaltensänderung die Technik schuld. So wie vorher jede Woche "eine andere Sau durchs Dorf getrieben wurde" was das Verhalten angeht, so macht man jetzt munter mit der Kaffeesatzleserei weiter. Jeder legt sich seine Ausrede so zu Recht, das er am besten wegkommt.

Sauen schießen will jeder gerne, aber keiner will sie haben. Und seit ASP sind die Zeiten auch anders geworden. Wir jagen mit anderen Vorzeichen.

Wir jagen auf 650 ha Feld mit Niederwild, da wollen wir einfach möglichst wenig davon haben. Wenn ich nur Spaß(Event)jagd betreiben will, kann ich Sauen nicht effektiv reduzieren. Wir würden sofort drücken, wenn Aussicht auf Erfolg bestünde. Mit den Jahren wurden wir immer besser, die Drückjagdstände werden ständig angepasst. Nur die Sauen stecken anderswo, wo sie vielleicht sicherer sind. Im Moment fährte ich jeden Tag ab. Ich brauch nicht nachts das andere Wild beunruhigen. Seit dem 1.1. habe ich genau 3 Sauansitze gemacht. Seit dem 20.1. sind wir so gut wie schwarzwildfrei, von einem Keilerchen abgesehen.

In Böhmen geht jetzt richtig was an der Kirrung. Mein Jagdfreund sagt: Alle Truhen - er hat 4 große - sind voll. Leider lassen sie mich nicht. Die grenznahen Bezirke sind Coronahotspots mit Fallzahlen über 1.000. Da verzichtet man auch schon mal.
"Jetzt haben wir nur noch Große (warum wohl?). Wenn man sich da nur nicht immer so plagen müsste!" sagt mein Jagdfreund. Es wird und wurde dort sehr effektiv von klein nach groß geschossen. Wichtig ist es dass man dann aber nicht aufhört.
 

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