Probleme mit der 8x68S - Ladungsfindung

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Liebe Gemeinde,

ich bräuchte mal Eure Hilfe! Ich habe soeben zur Warnung in die Wiederlade-DB meinen missglückten Versuch eingestellt, eine Jagdlabo mit Nosler Partition in 200grs für meine 8x68S-Velser zu kreieren. Gut, dass nichts passiert ist außer platten ZH…

Zum Hintergrund: Meine aufwändig gebaute schöne 8x68S hatte bisher einige Macken (Montagefuß lockerte sich, Verschlussabstand ist etwas zu groß), die ich inzwischen aber glaube ich gelöst zu haben. Nur leider sind die Streukreise mit verschiedenen Labos immer mittelmäßig geblieben oder die Geschosse waren jagdlich suboptimal. Also habe ich die Waffe chemisch gereinigt, alles kontrolliert und eine komplett neue Labo gebaut, mit 200grs Partition vor 64grs R907 – erwartet habe ich eine moderate Ladung mit etwa 3700 bar, 4700 Joule und um die 850 m/sec, also weit entfernt von „heiß“.
Da die DEVA gut 10 Wochen für die Messung gebraucht hat und ich mich in trügerischer Sicherheit wähnte, habe ich die Ladung probegeschossen, ohne die Gasdruckmessung abzuwarten – das hätte böse ausgehen können! 4763 bar als Höchstwert!!!

Zum Glück habe ich nach wenigen Schüssen abgebrochen, die viel höher als erwartete v(100m) und die platten ZH hatten mir Angst gemacht. Berechtigt!
Ein kompetenter MA der RUAG meinte zu mir, die NP müssten in QL mit einem Anfangsdruck wie Solids gerechnet werden, also mindestens 450bar statt 250. Und R907 wäre viel zu schnell (auch wenn in der RWS-Bibel das empfohlen wird…). Er empfahl mir R905, welches ich mir inzwischen besorgt habe.

Nun zu meiner Bitte: Hat jemand Erfahrung mit dem Kaliber und kann mir einen Rat geben? Wäre die Kombi NP 200grs/R905 bei 650mm Lauflänge gut? Oder liegt es vielleicht an etwas anderem? Versprödetes Hülsenmaterial, trotz Halsglühens? Geschosse lassen sich nur sehr schwer setzen… QL scheint hier völlig zu versagen, Daten zum Pulver sind rar. In allen anderen Kalibern habe ich immer auf Anhieb halbwegs brauchbare Ladungen gefunden und diese optimiert.

Ich bin jedenfalls ziemlich ratlos, wie ich hier weiter vorgehen soll! An Pulver habe ich R903, R905, R907, N140 und N540 im Schrank. Was meint ihr? Übersehe ich etwas?
Danke vorab und WMH
Gator
 
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Im voraus , ich habe zuletzt eine Büchse Kaliber 8x68S vor circa 35 Jahren geführt und nie diese Patrone wiedergeladen. Dafür wiederlade ich einige Magnum Patronen und bin auch solche Problemen gewöhnt , aber mit alten gebrauchten Waffen und keine neuen. Da gibt es verständlicherweise einige Gründe dafür wie kurze Übergangskegel oder diverse Normabweichungen in den Abmessungen von Patronenlagern oder sogar Laufdurchmesser.

Es geht aber hier um eine Büchse von Velser der sonst einen guten Ruf hat. Das sich mal ein Montage Fuß lockert kann vorkommen , sollte zwar nicht aber lässt sich beheben. Ein zu großer Verschlussabstand ist aber bei solchen neuen Waffen eher ungewöhnlich , und außerdem müssten auch der Übergangskegel und das vorhanden sein , oder auch nicht , einer Freibohrung bekannt sein.

Das Geschoss Partition von Nosler ist nicht gerade das ideale Geschoss um die Präzision einer Waffe zu überprüfen. Es mag sein das es über eine gute Zielballistik verfügt , aber was die Präzision angeht lässt es in einigen Waffen zu wünschen. Das Pulver R907 halte ich auch für völlig ungeeignet zum wiederladen einer Magnum Patrone wie die 8x68S. Da hätte ich eher auf R905 oder MRP bzw R22 zurückgegriffen.

Wenn ich ein Problem habe benutze ich aber immer zuerst neutrale Matchgeschosse oder ähnlich , und in diesem Falle wären , abhängig vom Übergangskegel , das 200gr Matchking von Sierra oder noch besser das 220gr Game King von Sierra zu überlegen. Letztere ist auch ein gutes Geschoss für die Jagd , insbesondere wenn die Schussdistanz ein wenig größer wird.

Ich hoffe das Fachmänner auf dem Gebiet 8x68S dir bessere und spezifischere Ratschläge geben können zu dieser guten jedoch zeitweise kontrovers beurteilte Patrone.
 
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Ich lade meine 8x68 schon seit hunderten von Patronen mit dem 200 grain
Nosler Part. Ich lade mit 68 Grain Norma MRP. Pressladung. Bei Hochschuss 4 cm / 100 m habe ich ca 1 cm tief auf 200 m. Keinerlei Anzeichen von Ûberdruck usw.
Die Wirkung auf Elch aber auch kleineres Wild ist umfallend.
 
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Danke Euch beiden für die Antworten - beides ist hilfreich! Zur Erläuterung: Die Waffe ist gebraucht zu mir gekommen, den etwas zu großen Verschlussabstand hat Velser höchstselber bestätigt (0,2mm, meinte er). Woher, warum - unklar. Sollte aber mit Halskalibrierten Hülsen kein Problem darstellen.
MRP kann ich zur Zeit nicht besorgen, aber R905 werde ich testen. Wenn es mit den NP immer noch keine Präzision gibt, dann mal mit den GameKing. Hat jemand einen Ladevorschlag mit R905 für das NP oder das 220grs GameKing?
WMH Gator
 
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Ich lade meine 8x68 schon seit hunderten von Patronen mit dem 200 grain
Nosler Part. Ich lade mit 68 Grain Norma MRP. Pressladung. Bei Hochschuss 4 cm / 100 m habe ich ca 1 cm tief auf 200 m. Keinerlei Anzeichen von Ûberdruck usw.
Die Wirkung auf Elch aber auch kleineres Wild ist umfallend.

Einer vor dem anderen , und auch nach Waffe.

Ich war auch mit der Fabrikladung von RWS 12,1g HMK in meiner Mauser 2000 Büchse sehr zufrieden.
 
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Einer vor dem anderen , und auch nach Waffe.

Ich war auch mit der Fabrikladung von RWS 12,1g HMK in meiner Mauser 2000 Büchse sehr zufrieden.
Alte Mauser 98. Selber umgebaut. Ua Magazinkasten verlängert und Auflaufkurve geändert. Die obige Ladung mache ich seit 1972. Ist nicht direkt neu, also. Das Erste was Du schreibst verstehe ich nicht.
 
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Ein Jäger ist mit einem gewissen Geschoss sehr zufrieden , ein anderer gar nicht , und so auch mit den Waffen. Manche Büchsen schießen sehr präzis mit gewissen Geschossen , andere dafür gar nicht.

Es stimmt aber das mit den aktuellen Waffen diese Problematik immer seltener wird , oder besser gesagt werden sollte.
 
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Danke fürs Einstellen, Grandveneur! Man beachte die Empfehlung R907 für die verschiedenen Geschosse von 190 bis 225grs - daher meine Überraschung, dass das Pulver ungeeignet sei!

Wie auch immer, R905 wird ja auch genannt, mit 72 bis 78grs allerdings recht voll...
 
G

Gelöschtes Mitglied 9162

Guest
Danke fürs Einstellen, Grandveneur! Man beachte die Empfehlung R907 für die verschiedenen Geschosse von 190 bis 225grs - daher meine Überraschung, dass das Pulver ungeeignet sei!

Wie auch immer, R905 wird ja auch genannt, mit 72 bis 78grs allerdings recht voll...


Habe sehr gut Erfahrungen gemacht mit 76 gr r905 hinter 200 gr Aframe. OAL 87 mm ZH fed 215 GM und rws lrm. Sollte als Ziel für das NP auch herhalten können.
 
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Ich habe für meinen R93er Lauf die 200 gr Accubond mit 75,5 gr R 905 bei einer L6 von 91 mm laden lassen. ZH 5331. Bin sehr zufrieden. Ist der Anfangs-(Einpressdruck) bei Nosler P.-Geschoßen tatsächlich höher? Weiß da wer was? Möchte ich nämlich auch gern noch versuchen. St.-Wolf
 
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Lädt schon jemand 180gr Barnes Tsx oder Ttsx? Ich würde die gerne aus einem 58er Lauf verschiessen und überlege gerade, welche Pulversorte ich nehmen soll.
 
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Die Velser sind doch 98er-Systeme. Da kann ich dich zunächst mal etwas beruhigen, 98er können deutlich mehr ab als 4800 bar. Das bedeutet natürlich dennoch nicht, dass man den Gasdruck deswegen einfach ungeachtet lassen soll. Ich hatte mich mal mit meinem Büchsenmacher bezüglich der Stabilität des 98er-Systems ausführlich unterhalten. Er brachte ein Beispiel, was er so erlebt hatte. Dieses Beispiel brachte ich vor einiger Zeit auch mal im Forum an:

Ich hatte mal ein Gespräch mit unserem BüMa, welcher dieses bestätigte. Unter anderem erzählte er, dass jemand mal unabsichtlich aus einem 98er in 300 Win. Mag. eine 8x57 IS verschoss (er hat die Munitionstaschen verwechselt und dann wohl nicht weiter drauf geachtet...)
Was passierte: Ein passendes Stück trat aus und letzendlich gab es einen lauten Knall, das Geschoss presste sich mit aller Wucht in die Züge und Felder, blieb dann auch bald stecken, das Wild sprang ab, die Büchse segnete das Zeitliche, aber der Verschluss hielt. Lediglich eine Warze war angerissen. Die Belastung auf den Verschluss war, wie sich jeder vorstellen kann, äußerst enorm.
-> Wer an der Glaubwürdigkeit dieser Geschichte zweifelt, dem sei gesagt, dass ich nur das sagen kann, was mir gesagt wurde (die Büchse wurde mir damals im Übrigen auch gezeigt). Die Geschichte wurde auch im entsprechenden Faden durchgekaut.

Zum Pulver wurde bereits schon einiges gesagt. Ich handhabe es so, dass ich eine heiße Ladung ans BA sende und aufgrund deren Prüfergebnissen erst dann fortfahre. Da kann ich mir herleiten, inwiefern der Simulation zu vertrauen ist und wie sie abweicht.

Wie von grandveneur schon angemerkt hat hört man, dass das Partition bei einigen Probleme bezüglich der Präzision macht (bei meiner 7x64 und 6,5x68 flog/fliegt es anständig).

Gruß
Bock
 

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