Pufferpatronen notwenig?

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Ich habe mal eine Frage: Bisher war ich der festen Überzeugung, dass man auch bei Repetierern Pufferpatronen zum Üben verwendet. Mir wurde beigebracht, dass sonst die Mechanik beschädigt wird. Nun las ich aber in einem Beitrag von einem skandinavischen Schieß-Meister (ich glaube es war in der Werbe-Illustrieren aus Isny), dass das nur bei Kipplaufwaffen nötig sei.
Gibt es diesbezüglich Erfahrungen?

Bitte nicht nur alte Lehrmeinung, die kenne ich. Sondern handwerkliche Erfahrungen, ob das Abschlagen von Repetierern wirklich zu Schäden führt / führen kann.

Und dann noch eine zweite Frage: benötige ich wenn, wirklich meine 7€ Pufferpatronen oder reichen auch einfach abgeschossene Hülsen?

Ich frage bezüglich Trockentraining.
 
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Parabuteo

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Der Schlagbolzen lutscht bei Repetierern genauso aus. KEINE abgefeuerten Hülsen!! Da haut der Bolzen ungebremst in den selben Hohlraum.
 
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Gelöschtes Mitglied 9073

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Es gibt definitiv Repetierer bei den das trockene abschlagen ohne Puffer zu Schäden am Schlagbolzen führen KANN. Das hängt aber ganz wesentlich von der individuellen Konstruktion der Waffe und der (auch über die Jahre qualitativ schwankenden) Herstellung ab, kann also nicht generell verallgemeinert werden. Beispielsweise sind Schlagbolzenschäden an der Winchester 73 recht unbekannt, bei der Uberti 73 aber nicht selten.

Bei Randfeuerpatronen ist trockenes Abschlagen generell ein no-go. Dann schlägt der Schlagbolzen in das Metall des Patronenlagers.

Riskieren sollte man es nicht, also Pufferpatrone wenn immer möglich verwenden.

Wer kein Geld für Pufferpatronen aufwenden will kann auch die Zündhütchen abgeschossener Hülsen mit aushärtenden RTV Silikon auffüllen. Kleines Loch einbohren, Silikon rein, aushärten lassen. Ist in Ländern, die nicht so finanziell auf Rosen gebettet sind wie wir, weit verbreitet. Ich denke aber, hier sollte sich wohl jeder auch Pufferpatronen leisten können.
 
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Mir haben bislang zwei Büchsenmachermeister und ein Waffensachverständiger gesagt, dass es bei Zentralfeuer überflüssig ist. Bei einem der Büchsenmacher durfte ich auch, ohne dass er mit der Wimper gezuckt hätte, eine ~10k Doppelbüchse mehrfach so abschlagen.

Bei Randfeuer macht es jedoch Sinn, da sonst der Schlagbolzen auf den Rand des Patronenlagers hämmert.

Ich selbst verwende jedoch noch immer Pufferpatronen, die habe ich halt schon ewig...außerdem sind sie ja für gewisse trockene Handhabungsübungen ohnehin notwendig.
 
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Gelöschtes Mitglied 9073

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Viele denken, daß bei Zentralfeuer ja nichts passieren kann, weil der Schlagbolzen "ins Leere" schlägt. Es gibt aber Schlagbolzenkonstruktionen und -materialien, die auf die dabei entstehenden Vibrationen und Spannungen im Material des Schlagbolzen mit Brüchen reagieren. Das Material ist sehr hart, aber auch entsprechend spröde. Möglich ist auch, daß das der Schlagbolzenhalter durch einen auf Anschlag vorsausenden Schlagbolzen Schaden nimmt. Die Chance ist vielleicht gering, aber wenn es passiert ist der Preis der Pufferpatrone nur noch relativ.
 
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Gelöschtes Mitglied 21155

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Das sagt die NRA dazu:

Myth 5: Dry-Firing A Gun Is Harmful
To be fair, this is sometimes true. Dry-firing most centerfire rifles and handguns is perfectly safe once you have made certain they are unloaded and pointed in a safe direction. However, excessively dry-firing a rimfire gun is a bad idea.

Notwendig sind sie imho zum Üben. Ist doch ein anderer Bewegungsablauf und man wird dazu angehalten durch zu repetieren..

Bei Randfeuer kann etwas kaputt gehen, aber:

Ruger says dry-firing the company's 10/22 rifle will not damage it.
Henry Repeating Arms says shooters can dry-fire its guns all they want.
Browning confirms dry-firing won't damage firing pins or chambers of its newer guns.

Deshalb......locker bleiben. Im Zweifel in die Bedienungsanleitung schauen.

Grüße
 
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Gelöschtes Mitglied 21155

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Das sind sie.
Abgeschosse Hülsen ohne Geschoss sind auch kein guter Ersatz für Exerzierpatronen.
 
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Yumitori

Guest
Das sagt die NRA dazu:

Myth 5: Dry-Firing A Gun Is Harmful
To be fair, this is sometimes true. Dry-firing most centerfire rifles and handguns is perfectly safe once you have made certain they are unloaded and pointed in a safe direction. However, excessively dry-firing a rimfire gun is a bad idea.

Notwendig sind sie imho zum Üben. Ist doch ein anderer Bewegungsablauf und man wird dazu angehalten durch zu repetieren..

Bei Randfeuer kann etwas kaputt gehen, aber:

Ruger says dry-firing the company's 10/22 rifle will not damage it.
Henry Repeating Arms says shooters can dry-fire its guns all they want.
Browning confirms dry-firing won't damage firing pins or chambers of its newer guns.

Deshalb......locker bleiben. Im Zweifel in die Bedienungsanleitung schauen.

Grüße
Zum Gruße,
weil es Ruger, Henry Repeating Arms und Browning sagen, muss das für H&K, Merkel, Sauer, Mauser, Blaser, Heym und die vielen anderen, feinen, Fertigungen aus Meisterhand noch lange nicht so sein, die Bedienungsanleitungen geben leider nicht immer etwas her.
Im Grunde ist es einfach erklärt - der Schlagbolzen ist von Form, Gewicht und Material her dafür konstruiert, auf ein Zündhütchen aufzuschlagen und zuverlässig zu zünden.
Er ist n i c h t dafür konstruiert, mit seiner relativ hohen Geschwindigkeit ins Leere zu "fliegen" und dann nur durch die eigene Länge im Schloss gebremst zu werden.
Er schwingt, auch, wenn es sich seltsam anhört, beim "Leerabschlag" anders und auch länger als beim Auftreffen auf ein Zundhütchen oder eben eine Pufferpatrone.
Es wird Bolzen-/Schlosskonstruktionen geben, die weniger empfindlich sind als andere - aber, auch wenn es nicht jedem gefällt, Pufferpatronen sind i m m e r gut investiertes Geld und n i e eine vergebliche Anschaffung.
 
G

Gelöschtes Mitglied 21155

Guest
Zum Gruße,
weil es Ruger, Henry Repeating Arms und Browning sagen, muss das für H&K, Merkel, Sauer, Mauser, Blaser, Heym und die vielen anderen, feinen, Fertigungen aus Meisterhand noch lange nicht so sein, die Bedienungsanleitungen geben leider nicht immer etwas her.

Mit Verlaub,
dem TS ging es um Repetierer. Jeder halbwegs moderne - sollte das verkraften. Insbesondere die aus Meisterhand. Vielleicht sind Schlagbozen modernerer Bauart eben-doch bzw. eben-auch dafür konstruiert nicht nur vom Zündhütchen gebremst zu werden, sondern auch vom Schloss.

Wenn die Bedienungsanleitung soetwas nicht hergibt, dann vielleicht ein Anruf beim Hersteller.

Bei Oldtimern würde ich es jedoch auch nicht machen. Man dreht ja auch keinen 1961er E-Type in den Begrenzer. Und ja, eine Pufferpatrone für 7€ macht mehr als Sinn.

Grüße
 
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Na das hört sich für mich doch alles schon sehr gut an. Natürlich habe ich auch ein Magazin voll Pufferpatronen für meine Waffe.
Es war mir nur wichtig, mal ein Stimmungsbild zu bekommen, ob das vielleicht ein alter Zopf ist. Kann ja sein, dass die Qualität der Waffen heute so gut ist, und die Konstruktionen das so abpuffern, dass es keine Rolle mehr spielt.
Man könnte dann halt das Repetieren noch ein wenig exzessiver üben, als jeweils nach 3/5 Schuss nach den Hülsen zu suchen ;)

Ich fasse das für mich jetzt so zusammen:
- Kaufe dir genug Pufferpatronen, dass Du zwei Magazine füllen kannst
- Übe fleißig den Repetiervorgang , aber bitte mit Pufferpatrone
- Wenn Du aber ab und zu, sicher muss es sein, irgendwo mitschwingen willst und dabei auch noch schnell ein paar mal durchrepetierst, dann ist das für moderne Zentralfeuerwaffen eigentlich kein Problem

PS: Die Hersteller müssten sich ja einfach Ihre MESSE-Waffen nehmen und nach der Saison mal prüfen. Viel häufiger als an einem Messestand kann doch eine Waffe kaum trocken abgeschlagen werden
 
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PS: Die Hersteller müssten sich ja einfach Ihre MESSE-Waffen nehmen und nach der Saison mal prüfen. Viel häufiger als an einem Messestand kann doch eine Waffe kaum trocken abgeschlagen werden

Bei etlichen Herstellern haben die auf Messe zum befummeln keinen Schlagbolzen (manchmal auch Dummyläufe oder was im Patronenlager), damit nicht irgend ein Scherzkeks mal was reinsteckt.
 
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16 Jan 2003
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Nicht alles gelesen, aber es gibt einen Unterschied zwischen Übungs-(Exerzier-) Patronen und Pufferpatronen.
Letztere können auch als PP wirken.
PP ohne Geschoss drauf, lassen sich oft schlecht einrepetieren.
Bei selbst gebastelten oder den "echten" sehr ähnlichen Übungspatronen, besteht hökschte Gefahr !!!!!
 

KHH

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Mir ist ein leichter Aftermarket-Schlagbolzen in der Remmy beim leeren Abschlagen gebrochen. Diese Erfahrung zeigt mir, dass es mit PP wohl doch besser ist.
Bei Konstruktionen wie z.B. R8, die doch von der klassischen Variante mit langem Schlagbolzen abweichen, mag das anders sein.
 

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