Ich konnte mal das Pulsar DN 55 testen. So weit ich weiß ist es baugleich mit dem DN 75 und hat zusätzlich eine 10-fach Optikeinheit im Lieferumfang. Ich habe es mit dieser mitgelieferten Optikeinheit ausprobiert und als Vorsatzgerät auf einem 8x56 Swaro-Fernglas. Mit dem Fernglas war das Bild von der Qualität besser und wie in den beiden Videos (einmal im Feld und einmal im Wald). Die Aufnahmen sind relativ realistisch. Besser ist es nicht.
https://www.youtube.com/watch?v=s5Z1DP11ep4
https://www.youtube.com/watch?v=RiWhz8Dw6T8
Das genaue Ansprechen von Wild (führend oder nicht führend, Keiler oder Bache etc.) ist damit ziemlich schwierig. Ich habe es nicht geschafft. Im Vergleich zu den preislich wesentlich teureren "echten" Nachtsichtgeräten, egal ob Wärmebild oder Restlichtverstärker, halte ich das DN 55 für die reine Wildbeobachtung aber für gut brauchbar und den aufgerufenen Preis halte ich auch für leistungsgerecht. Ansprechen von Wild ist damit m.E. nicht möglich oder höchstens auf wirklich ganz kurzer Distanz, was ich aber nicht testen konnte.
Bis ça. 200 m im Feld konnten bei Halbmond und klarem Himmel ohne IR-Licht problemlos Sauen gesichtet und als solche bestimmt werden. Bei gleicher Entfernung konnte ich allerdings nicht sagen ob ich Rehwild oder Rotwild vor hatte. Füchse kann man bis 150 m erkennen. Gleiches gilt für Hasen.
Im Wald hat mich das Gerät nicht überzeugt, dass kann aber damit zu tun haben, dass der Umgang mit dem Gerät sicher auch gelernt werden muss und beim 10. Einsatz das optische Ergebnis dann auch besser wird.
Natürlich benutzen alle Besitzer eines solchen Gerätes die digitale Bildverstärkung nur bei Auslandjagden zusammen mit dem Zielfernrohr. Das ist uns ja allen klar. Bei diesem Gerät käme ich allerdings nicht mal bei "Auslandjagden" auf die Idee, mir das vor das Zielfernrohr zu klemmen und damit auf Wild zu schießen. Da reicht die optische Leistung einfach nicht aus. Für die reine Wildbeobachtung im Feld ist das Gerät geeignet und sicher eine Alternative zu den teureren guten Geräten, aber eben auch mit deutlichen qualitativen Abstrichen.
Ich bin kein technisch begabter Mensch, aber wenn das der aktuelle "Stand der Technik" bei frei verkäuflicher (nicht militärisch genutzter) Digitaltechnik ist, dann vergehen m.E. schon noch einige Jahre bis der Anschluss an z.B. gute Gen2+ Geräte geschafft ist.
cara