Pulsar Helion XP38
nach einigem Informieren und Ausprobieren von versch. Geräten beim Händler gekauft. Kriterien waren Wald- und Feldjagd, Erkennen der Wildart bis ca. 500m, Genaues Ansprechen idealerweise bis 100m (bspw. Gesäuge Bache erkennen). Relativ einfache Bedienung auch mit Handschuh, Pirschgeeignet, auch mal am Tage. Hauptjagdart: nachts auf Sauen.
Bilder gibt es oft zu sehen und hier habe ich keine Unterschiede zu dem eingestellten Bildern erkennen können. Habe bewusst an der WBK nicht rumprobiert, sondern nur mit einer Einstellung gepirscht (Hot White).
Ergebnis nach einer Woche Dauereinsatz: unglaublich....
Bis ca. 150-500m war ein Erkennen der Wildart völlig unproblemtisch (ab Fuchsgröße), weitere Entfernungen hatte ich nicht. Konnte auch Rehbock erkennen. Je näher umso besser, war aber bis auf einmal nie weniger als 30m. Man findet sehr schnell "Wärmequellen", wenn sich was bewegt erkennt man auch sofort was es ist. Vor allem sieht man viel (Schlafplätze von Vögeln, Marder,...). Habe es auch "mit dem Hund" getestet. Nachts im Wald, fast komplette Dunkelheit. Waldwege entlang gelaufen und wenn er anzeigte das Gebiet mit der WBK abgesucht. Sehr hohe Trefferquote und ich war auch sehr überrascht wie nah das Wild am Wegrand steht. Die WBK kommt dann an die Grenze, da Gestrüpp, Bäume usw natürlich abdecken. Fazit beim Erkennen: fast unwaidmännisch, da man sofort etwas sieht und es meist auch genau ansprechen kann.
Handhabung des Gerätes ist gut, man muss etwas üben, wenn man gerne andere Einstellungen haben will, aber gefühlt 90% ist eh ein Farbmodus und dann nur zoomen. Das Bedienen hat man in 10 min raus. Das Kalibrieren im Automatischmodus nervt und beim Ansitzen ist es wohl bis 50m auch zu laut. Klingt wie das leise Auslösen bei einer Kamera. Halten mit einer Hand geht, aber ich mache mir noch eine Kordel dran um es am Hals tragen zu können.
Der Preis ist hoch, aber es ist recht einfach: will man eine hohe Auflösung, gutes Sehfeld und will genau Ansprechen können, liegt man aktuell halt bei 3.000€ plus x.
Wir haben auch für die Auslandsjagd mal ein NSG als Vergleichsgerät mitgenommen.
Testdauer war ne gute Stunde, Testobjekt war nur ein Hund. Ergebnis: man braucht fast beides... man findet mit der WBK sehr sehr schnell etwas. Mit einem NSG dauert es, wobei Zuschalten von Infrarot es verbessert, da die "Augen" reflektiert werden. Gute NSG kosten aber richtig Geld (5.000€ plus) und in D ist man richtig dran, wenn man die als Vorsatz nutzt. Kosten/Nutzen sind da nicht gegeben. Jagdlich macht es auch nur als Vorsatzgerät Sinn und die Kombi WBK/NSG ist m.E. schon hart an der Grenze des waidmännisch richtigen Jagens.
Das ist gewissermassen auch das Fazit: nach einer Woche möchte ich die WBK nicht mehr hergeben. Für Pirsch/Nachtjagd war sie sehr gut, aber zumindest ich pirsche doch ein wenig schlampiger, da man sich auch die Technik gut verlassen kann. Erlegt hat man noch nichts, da der Blick durchs ZF dann nur ein dunkles Bild bringt. Mit einigermassen ordentlichen Lichtverhältnissen sollte es aber am Ansitz dann auch gehen. Ob das auch für weniger Geld geht? Sicher ja, aber ich wollte die hohe Auflösung und das Sehfeld und dann kostet es halt soviel.