PUMA Waidbesteck

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Gelöschtes Mitglied 25014

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Selbstverständlich wurde und wird das Frevertsche Waidbesteck benutzt. Ebenso wie das "RÜDEMANN" des politisch nicht vorbelasteten Tassius, zumindest in meinen Kreisen.

Deine Kreise kenne ich nicht. Die Nachsucheführer die ich persönlich kenne und die die ich auf Drückjagden in diversen Landesforsten kurz kennengelernt habe, würden sich aus praktischen Gründen kein Waidblatt an die Hüfte hängen.
Da gibt es in der Tat für sehr viel weniger Geld besseres.
Machen wir uns doch nichts vor ,ich finde das Teil ja auch genial und ärgere mich das ich das damals für gutes Geld verkauft habe, aber wer hängt sich so ein Teil mit der Schneidengeometrie und dem Griff an die Hüfte um eine Sau abzufangen ?

Brech mal mit einem White Hunter ein Stück Wild auf. Danach nimmst Du das Mora....
 
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Wer Waidblatt und Rüdemann bzgl. Praxisnutzen in einem Atemzug nennt, hat sich schon disqualifziert...sorry.:rolleyes:

Wie schon oft gesagt (von so einigen hier), ich kenne keinen, aber wirklich keinen ernstzunehmenden Hundeführer, der heute noch mit nem Waidblatt an der Hüfte herumrennt, es sei denn er möchte ein Zelt aufbauen und die Heringe reinkloppen oder er möchte gewissen dekorativen Zwecken genügen.
Zum Abfangen gibt es eindeutig bessere Werkzeuge mit Klingenformen, die schnell töten können und darauf kommt es an.
 
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Ich habe es vor fast genau 29 Jahren mal zu einem 50. Geburtstag besorgt. Seitdem beim Beschenkten immer mal wieder in der Hand gehabt. Mein Urteil bleibt, er hat es im Schrank und käme nicht auf die Idee es jemals in den Wald mitzunehmen.
Genauso wenig wie mein Schalenwildmesser nach Ofm Frevert auch jemals in den Wald kommt, ein Geschenk, auch so ein Klassiker, der vorallem unpraktisch ist.
 
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...
Ich kenne auch niemanden (und kannte auch keinen) der das Waidbesteck oder auch nur das Waidblatt praktisch nutzt.
...


Als Nachsuchenführer würde ich allerdings auch etwas anderes wählen.

Waidblatt und Standhauer
Das Waidblatt stammt in seiner ursprünglichen Form vom Forstmeister Walter Frevert. Seine Entwicklung sah vor die Eigenschaften von Hirschfänger, Praxe und Standhauer in einem Messer zu vereinen. Speziell zum aufbrechen des Schlosses, dient das Waidblatt vor allem dazu Wild zu zerwirken. Auch für andere jagdliche Arbeiten, wie dem Freischlagen von Pirschwegen ist es einsetzbar. Dieses Jagdmesser hat eine meist sehr bauchige Spitze, ist dadurch sehr kopflastig und in der Folge gut für Schläge und Hiebe geeignet. Die Klinge traditioneller Waidblätter ist zwischen 20 und 25 cm lang. Der Griff aus Hirschhorn ist mit einem angebrachten Parierelement versehen. Das traditionelle Waidblatt ist aufgrund seiner Form weniger für Stiche oder zum Abfangen geeignet. Eine Kombination aus Waidblatt und einem auf der Scheide zusätzlich angebrachten Jagdnicker nennt sich Waidbesteck Variationen sind das Waidblatt von Carl Scholz oder das Waidblatt der Firma PUMA KNIVES.
Der Standhauer oder das preußische Faschinenmesser ist in seiner traditionellen Form heute ungebräuchlich. Ursprünglich als Infanteriewaffen zum Freischlagen von Schusskanälen und als Kurzschwert gedacht, fand das Faschinenmesser als Standhauer auch in der Jagd Verwendung. Bis vor wenigen Jahrzehnten wurde der Standhauer noch für Revierarbeiten und zum Abfangen genutzt. Moderene Standhauer, wie der der Firma Sauer, ähneln mit aufgesetzter Säge einer Combat-Machete. Der Standhauer nimmt eine Zwischenrolle zwischen den Stich- und Hiebwaffen ein. Somit kann er gleichzeitig ähnlich einem Hirschfänger zum Abfangen und ähnlich einem Waidblatt zum Zerwirken verwendet werden.
 
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Nasufü brauchen weniger ihre kalte Waffe als irgendwelche Meuteleute...
 
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Deine Kreise kenne ich nicht. Die Nachsucheführer die ich persönlich kenne und die die ich auf Drückjagden in diversen Landesforsten kurz kennengelernt habe, würden sich aus praktischen Gründen kein Waidblatt an die Hüfte hängen.
Da gibt es in der Tat für sehr viel weniger Geld besseres.
Machen wir uns doch nichts vor ,ich finde das Teil ja auch genial und ärgere mich das ich das damals für gutes Geld verkauft habe, aber wer hängt sich so ein Teil mit der Schneidengeometrie und dem Griff an die Hüfte um eine Sau abzufangen ?

Brech mal mit einem White Hunter ein Stück Wild auf. Danach nimmst Du das Mora....
Der korrekte Imperativ lautet "Brich", aber ich habe Dich auch so verstanden. SPÄßLE gemacht. Du wirst es vielleicht nicht glauben, aber ich habe mit meinem White Hunter so ziemlich alles gemacht. Bütterken geschmiert, Stand freigehauen, Wurstdose aufgedengelt, Wild abgefangen (!), Stücke aufgebrochen etc.. Geht alles wunderbar und stilvoll dazu. By the way..., ich besitze u.a. ein Mora Eldris, ein ganz vorzügliches Messerchen mit dem man auch sehr viel anstellen kann. Ich breche halte gerne mal eine Lanze, oder sollte ich besser schreiben, eine Frevertsche Saufeder für traditionelle Dinge. Wegen mir könnt Ihr auch Euer Schwarzwild mit dem winkelig abgeflexten Wasserrohr im Borkenkäferwald vom grunzenden Leben in´s schweinische Walhalla befördern, mir ist´s schnuppe. Nur ich brauche Euch ja nicht nacheifern, gelle? So, ich muss jetzt aber hurtig die Weihekerzen an meinem Frevert-Schrein anzünden, ich habe es nämlich gerne stimmungsvoll am Winterabend. HALTET SCHARF EURE WEHR BEVOR IHR VOM LEDER ZIEHT!
 
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Der korrekte Imperativ lautet "Brich", aber ich habe Dich auch so verstanden. SPÄßLE gemacht. Du wirst es vielleicht nicht glauben, aber ich habe mit meinem White Hunter so ziemlich alles gemacht. Bütterken geschmiert, Stand freigehauen, Wurstdose aufgedengelt, Wild abgefangen (!), Stücke aufgebrochen etc.. Geht alles wunderbar und stilvoll dazu. By the way..., ich besitze u.a. ein Mora Eldris, ein ganz vorzügliches Messerchen mit dem man auch sehr viel anstellen kann. Ich breche halte gerne mal eine Lanze, oder sollte ich besser schreiben, eine Frevertsche Saufeder für traditionelle Dinge. Wegen mir könnt Ihr auch Euer Schwarzwild mit dem winkelig abgeflexten Wasserrohr im Borkenkäferwald vom grunzenden Leben in´s schweinische Walhalla befördern, mir ist´s schnuppe. Nur ich brauche Euch ja nicht nacheifern, gelle? So, ich muss jetzt aber hurtig die Weihekerzen an meinem Frevert-Schrein anzünden, ich habe es nämlich gerne stimmungsvoll am Winterabend. HALTET SCHARF EURE WEHR BEVOR IHR VOM LEDER ZIEHT!

Gut geschliffen, nicht nur "die kalte Waffe". (y)
 
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@Eisbaer1017 : Das mit dem Standhauer ist in dem von dir verlinkten Blog schlecht recherchiert und leider ungenau. Das Faschinenmesser ist primär keine kalte Waffe des Militärs, sondern, wie der Name schon sagt, ein Messer zum Schlagen von Reisigbündeln (Faschinen). Das Haumesser wurde speziell dafür gebaut und zum Beispiel benutzt, um die Hochwasser des Rheins mittels provisorischer Dämme aus Faschinen (Weide und Hasel) zu begrenzen. Erst später wurde das Faschinenmesser militärisch genutzt, blieb aber zunächst bei seiner ursprünglichen Funktion und damit hauptsächlich Pioniertruppen zugeordnet, die mittels Faschinen provisorische Brücken errichteten. Mit einem Standhauer hat das von der Widmung her nichts zu tun. Das wurde so benutzt, wenn es halt gerade zur Hand war.

Das Waidbesteck in seiner ursprünglichen Funktion hat heute seinen Sinn eigentlich weitestgehend verloren. Es kommt aus einer Zeit, in der sich die Jagd hauptsächlich zu Fuß abgespielt hat und da hat es auch seine Berechtigung.
Das Waidblatt ist als Multifunktionsgerät konzipiert, daher auch die etwas seltsame Klingengeometrie.
Es war zunächst im Barock als reines Haumesser aufgekommen und eigentlich eher den Treibern zuzuordnen. Die feinen Herren gingen nur selten ins Dicke. Später wurde dann die Klinge an die Jagd angepasst. Es kann hauen, stechen, Knochen zerteilen, das Schloss aufhebeln aus der Decke schlagen (Rücken der Frontpartie - deshalb ist die Spitzengeometrie so komisch, wäre sie "normal" gäbs dabei Löcher in die Decke) - aber wie das mit Multifunktionswerkzeugen halt so ist: Nichts davon kann es wirklich richtig. Es ist ein Notbehelf, wenn irgendwo in der Pampa ein Stück für den Transport im Rucksack oder in den Rucksäcken zerwirkt werden muss.
Worfür der Nicker ist, ist klar, denke ich.
Durch die Revierstrukturen, die heute vorherrschen, und die Motorisierung ist das Waidbesteck in den meisten Gebieten eigentlich obsolet und damit zum reinen Sammlerstück geworden.
 
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Gelöschtes Mitglied 25014

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So, ich muss jetzt aber hurtig die Weihekerzen an meinem Frevert-Schrein anzünden, ich habe es nämlich gerne stimmungsvoll am Winterabend.
Du kannst zum besseren Andenken auch noch Deine geöffnete Wurstdose auf Deinen Schrein stellen, ändert aber am heutigen Einsatzzweck nichts.

Durch die Revierstrukturen, die heute vorherrschen, und die Motorisierung ist das Waidbesteck in den meisten Gebieten eigentlich obsolet und damit zum reinen Sammlerstück geworden.

So ist es. Die alten Waidbestecke im Orginalzustand wird sich auch kaum jemand durch zweifelhaften Einsatz "versauen". Und Puma zielt preislich mit dem aktuellen Waidbesteck
auch eher auf Vitrinen- statt Jagdeinsatz.
Schön ist es trotzdem.
 
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So ist es. Die alten Waidbestecke im Orginalzustand wird sich auch kaum jemand durch zweifelhaften Einsatz "versauen". Und Puma zielt preislich mit dem aktuellen Waidbesteck
auch eher auf Vitrinen- statt Jagdeinsatz.
Schön ist es trotzdem.

Hm, ich habe als Nachsucheführer lange Jahre ein pre-1964 Waidblatt - im Wechsel mit einem Rüdemann - dabei gehabt, und einiges an Wild damit abgefangen. Der einzige Grund warum ich es dafür nicht mehr benutze ist, dass bei mir ein Saufänger aus schwäbischer Provenienz eingezogen ist.

Und auch wenn ein hier allseits bekannter Theoretiker dem Waidblatt seine Praxistauglichkeit absprechen möchte - ich kann das aus meiner Erfahrung nicht bestätigen, und kenne weitere erfahrene Hundeführer, die das Waidblatt zum Abfangen führen.
 
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Gelöschtes Mitglied 25014

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Oh man....

Gegenfrage: Warum hat ein Saufänger und ein Hirschfänger eine völlig andere Spitzen- und Klingengeometrie und zwei durchgehend geschliffene Schneiden ?

Selbstverständlich kann man mit dem Waidblatt auch abfangen.
Nur gelingt einem das mit einem speziell dafür gefertigtem Werkzeug besser, sicherer und einfacher als mit dem Universalwerkzeug was nichts richtig kann und dafür auch gar nicht konzipiert wurde.

Man kann auch mit einem Fäustel Dachlatten annageln. Mit einem Zimmermannshammer geht es allerdings einfacher und besser.

Wer das Teil zum Abfangen führen will soll es tun. Niemand hindert ihn daran.
 
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