Quad im Revier zur Wildbergung

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Die Essenz der Anschaffungskriterien bezüglich Jagdeinsatz aus sämtlichen QUAD/ATV-Fäden die ich verfolgt habe ist kurz gesagt:
Entweder braucht man ein ATV/UTV wegen der Geländegängigkeit und vor allem der Wendigkeit (die jedem handelsüblichen fullsize-Geländewagen überlegen ist),
oder
man wohnt wirklich nah am Revier, bestenfalls im Revier, mit Fahrstrecken kleiner ca. 3km. Dann lassen sich die Strecken auch im offenen ATV noch bei jeder Witterung zurücklegen und das ATV/UTV kann den ansonsten üblichen Geländewagen vollständig ersetzen.

Gerade der Punkt Witterungsschutz wird ja immer als Kritikpunkt genannt, dabei kann ich diesen angeblichen Nachteil nicht grundsätzlich nachvollziehen. Wenn ich mich im Winter nach einem langen Ansitz bei Minustemperaturen in meinen Duster setze, ist der auch erstmal eiskalt mit annähernd Außentemperatur. Bis der endlich warm geworden ist vergehen schon ein paar lange Minuten. Wenn ich im Revier wohne bin ich mit dem ATV schon daheim bis ein durchschnittlicher PKW überhaupt spürbar warm geworden ist. Da ist der Vorteil des PKW dann marginal bis überhaupt nicht vorhanden. Zumal ich beim PKW manchmal sogar noch Eiskratzen und/oder warten muss bis die Frontscheibe nicht mehr beschlagen ist.

Dabei bin ich Allwetter-Fahrradpendler und Motorradfahrer. Ich kann das Thema Fahrtwind gut einordnen und meine dass es beim ATV vorschnell als KO-Kriterium überbewertet wird.

Die wirklich frostigen Nächte mit >10°C kann man bei mir bspw. auch an einer Hand abzählen. Davon mache ich so eine Kauf-Entscheidung dann nicht allein abhängig.

Klar ist, dass die Jagdgelegenheit dazu passen muss. Das ein ATV nichts für jemanden ist der 20km ins Revier fährt, da braucht ich nicht erst ein Internetforum zu befragen um darauf zu kommen. Schon allein weil die Teile meist eher 50 bis 60km/h fahren. Nur die ganz Hochpreisigen knacken die 80km/h (echte 100km/h gibt's fast gar nicht) und die sind dabei auch nicht angenehm zu fahren, da die Fahrwerke natürlich eher gelände- als straßentauglich ausgelegt sind und die groben Reifen das Ganze nicht besser machen.

Ich denke wer die sich über ein ATV ernsthaft Gedanken macht und sich das dann vorstellen kann, für den wird es im Jagdalltag auch gut funktionieren. Wer dem Ganzen schon im vornherein ablehnend gegenüber steht, der wird auch Gründe finden die eigenen Ansichten zu untermauern.
 
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Die Essenz der Anschaffungskriterien bezüglich Jagdeinsatz aus sämtlichen QUAD/ATV-Fäden die ich verfolgt habe ist kurz gesagt:
Entweder braucht man ein ATV/UTV wegen der Geländegängigkeit und vor allem der Wendigkeit (die jedem handelsüblichen fullsize-Geländewagen überlegen ist),
oder
man wohnt wirklich nah am Revier, bestenfalls im Revier, mit Fahrstrecken kleiner ca. 3km. Dann lassen sich die Strecken auch im offenen ATV noch bei jeder Witterung zurücklegen und das ATV/UTV kann den ansonsten üblichen Geländewagen vollständig ersetzen.

Gerade der Punkt Witterungsschutz wird ja immer als Kritikpunkt genannt, dabei kann ich diesen angeblichen Nachteil nicht grundsätzlich nachvollziehen. Wenn ich mich im Winter nach einem langen Ansitz bei Minustemperaturen in meinen Duster setze, ist der auch erstmal eiskalt mit annähernd Außentemperatur. Bis der endlich warm geworden ist vergehen schon ein paar lange Minuten. Wenn ich im Revier wohne bin ich mit dem ATV schon daheim bis ein durchschnittlicher PKW überhaupt spürbar warm geworden ist. Da ist der Vorteil des PKW dann marginal bis überhaupt nicht vorhanden. Zumal ich beim PKW manchmal sogar noch Eiskratzen und/oder warten muss bis die Frontscheibe nicht mehr beschlagen ist.

Dabei bin ich Allwetter-Fahrradpendler und Motorradfahrer. Ich kann das Thema Fahrtwind gut einordnen und meine dass es beim ATV vorschnell als KO-Kriterium überbewertet wird.

Die wirklich frostigen Nächte mit >10°C kann man bei mir bspw. auch an einer Hand abzählen. Davon mache ich so eine Kauf-Entscheidung dann nicht allein abhängig.

Klar ist, dass die Jagdgelegenheit dazu passen muss. Das ein ATV nichts für jemanden ist der 20km ins Revier fährt, da braucht ich nicht erst ein Internetforum zu befragen um darauf zu kommen. Schon allein weil die Teile meist eher 50 bis 60km/h fahren. Nur die ganz Hochpreisigen knacken die 80km/h (echte 100km/h gibt's fast gar nicht) und die sind dabei auch nicht angenehm zu fahren, da die Fahrwerke natürlich eher gelände- als straßentauglich ausgelegt sind und die groben Reifen das Ganze nicht besser machen.

Ich denke wer die sich über ein ATV ernsthaft Gedanken macht und sich das dann vorstellen kann, für den wird es im Jagdalltag auch gut funktionieren. Wer dem Ganzen schon im vornherein ablehnend gegenüber steht, der wird auch Gründe finden die eigenen Ansichten zu untermauern.

Da hast du weitestgehend recht, alledings hab ich mir angewöhnt in meinen Panda (Beifahrerfußraum) einfach ein Grablicht/Teelicht zu stellen wenn ich es zum Ansitz abstelle, dies verhindert ein zufrieren der Scheiben zuverlässig;), die Heimfahrt (2-5km) mit dem Quad war mir bereits sehr unangenehm:confused:. Ansonsten machen die Quads natürlich viel Spaß im Gelände:devilish: :evil:
 
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@Nachtdurchflatterer
….Schon allein weil die Teile meist eher 50 bis 60km/h fahren. Nur die ganz Hochpreisigen knacken die 80km/h (echte 100km/h gibt's fast gar nicht) und die sind dabei auch nicht angenehm zu fahren, da die Fahrwerke natürlich eher gelände- als straßentauglich ausgelegt sind und die groben Reifen das Ganze nicht besser machen...…..


kleine Berichtigung. Mein Can Am riegelt serienmäßig bei 128KM/h Tacho ab und/oder bei 8000 Umdrehungen. Tacho 128 sind echte 117 GPS Km/h
Durch die Powerbox riegelt meine nur noch bei 8000 Touren ab. Dann liegen echte 142 Km/h an.

Bin mit dem Ding schon auf eigene Reifen nach Sardinien und Elba gefahren, weil ich durch Behinderung nicht mehr Motorradfahren kann und Frau aber noch fährt.

Aber Du hast Recht, ab 100KM/H wird es ziemlich gefährlich, ohne entsprechende Praxis und entsprechenden Fahrwerk. Und ein Fahrwerk mit dem man flott Touren fahren kann mit Geländereifen kostet minimum 2.400 Eur

Robert
 
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Um mal von den hochpreisigen Luxusgütern etwas runter zu kommen: Ich hatte einige Jahre ein kleines ATV, 350ccm 4x4 Kawasaki und war begeistert wie einfach und vergleichsweise leise man damit doch fast überall hin kommt. Ob hier in der Ardenneneifel oder der tief verschneiten Hohen Tatra waren (mit entsprechenden Reifen/Schneeketten) nur wenige Grenzen gesetzt. Mittlere Sau auf dem Heckträger kein Problem, Holzrücken im begrenzten Maße ebenso, selbst ein 6-Meter Wohnwagen ließ sich damit problemlos auf engem Raum manövrieren. Zum Trainieren von Schlittenhunden auch im 10er Gespann optimal. Nur die Straßenlage ist ne Katastrophe, da hat so´n Ding echt nicht viel verloren. Etwas wartungsintensiv und kalt wie halt ein Motorrad, ansonsten bereue ich sehr das Ding abgegeben zu haben.
 
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So ein 3-Achser hat uns am vorletzten WE fünf Stücken Rotwild aus einem, selbst für
den Defender unerreichbaren Loch geholt. Genug Publikum war da, um das Maschinchen
zu würdigen. Glaube, das Ding war von John Deere.
 
G

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Guest
Gebrauchswert ist dass das Teil überall hin kommt und ich alleine bergen kann und niemanden in der Nacht anrufen muss.
Polaris wäre nicht meine Wahl. Yamaha oder Kawasaki.
Ist das Wild im Bestand gestreckt worden dann wird dorthin wohl niemand mit seinem Jimny fahren wollen.

Ich hab nur meinen Eindruck wiedergegeben, in Bezug auf das Tiefland, ich spreche den Sinn und va den Spaß niemanden ab, der dafür Verwendung findet.
Aber der Einwand mit dem Suzi, im Vergleich zum Polaris, bleibt, wo ich (hier) mit dem Quad hinfahre, komm ich auch mit einem kleinen Geländewagen. Ein Stück aus dem Bestand ziehen ist auch eine Sache, den dicken Hirschen oder Keiler auf den "Gepäckträger" zu bekommen, eine andere. Die Höhe zum Kofferraum oder Anhänger ist deutlich geringer als die zur Box oder Wildwanne oben auf dem Quad.

Beim Polaris kann man aber auch einen Anhänger ziehen.

Wie es schon geschrieben wurde, versuch dir einige der Fahrzeuge anzuschauen. Und wenn bei dir das Revier das erfordert dann ist es auch sinnvoll und du hast Spaß daran.


CdB
 
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@Nachtdurchflatterer
kleine Berichtigung. Mein Can Am riegelt serienmäßig bei 128KM/h Tacho ab und/oder bei 8000 Umdrehungen. Tacho 128 sind echte 117 GPS Km/h
Durch die Powerbox riegelt meine nur noch bei 8000 Touren ab. Dann liegen echte 142 Km/h an.
[…]
Aber Du hast Recht, ab 100KM/H wird es ziemlich gefährlich, ohne entsprechende Praxis und entsprechenden Fahrwerk. Und ein Fahrwerk mit dem man flott Touren fahren kann mit Geländereifen kostet minimum 2.400 Eur

Robert

Da hast du absolut recht.
Ich denke zwar wir können uns darauf einigen, dass du mit dem Cam-Am Topmodell sowohl preislich auch als leistungsmäßig ganz am oberen Ende rangierst. Ein Rotax V2 und dann auch noch "getunt", dass ist wohl eher nicht das klassische Wald und Wiesen ATV, dass sonst in Deutschland eingesetzt wird. Ich glaube aber gerne, dass die Leistung im Raupenbetrieb sinnvoll nutzbar ist.

Trotzdem möchte ich mich korrigieren, da mein Stand offensichtlich veraltet war.
Wir haben hier Nähe Ansbach zufällig einen recht bekannten Händler, da bin ich vor Jahren mal welche Probegefahren und die Kollegen die ich kenne die ein ATV einsetzen, haben die auch von dort. Die führen neben Can-Am auch ein paar der günstigeren Fernost-Marken.

Damals war mein Eindruck, dass da hauptsächlich die Preisklasse 5000-9000€ wirklich gut ging und die lagen unisono bei 25kW±10kW und ca. 50-60km/h Spitzengeschwindigkeit.

Inzwischen scheinen die aber eher 80-90km/h zu laufen, vielleicht auch weil die mittlerweile ab Werk als LOF-Modelle erhältlich sind. Früher war das immer noch Geschäft des Händlers die Dinger mit Anhängekupplung etc. auf LOF Zulassung zu trimmen, womit auch häufig eine Drosselung einherging. Der Markt hat sich aber in der Zwischenzeit offenbar ziemlich bewegt und die Hersteller haben sich der deutschen Gesetzeslage etwas angepasst.

Die niedrige Geschwindigkeit, der für mich erschwinglichen Modelle, war damals Hauptgrund weshalb ich mir letztlich keines zugelegt habe. Der Gedanke nachts auf der Landstraße mit 50-60km/h dahinzutuckern und nicht ordentlich im Verkehr mitschwimmen zu können bereitete mir Unbehagen (ich gehöre leider nach wie vor nicht zu denen die direkt im Revier wohnen).

Würde ich bei der aktuellen Modellauswahl nochmal vor der Entscheidung stehen, müsste ich nicht lang überlegen, aber jetzt steht halt schon der Duster in der Garage. In irgendeinem E-Mobilitätsthread hab ich auch mal erwähnt dass ich mir ein E-ATV sehr gut vorstellen könnte. Leider bietet noch kein großer Hersteller sowas an.
 
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Zum bergen von Schwarzwild im Moor eine große Hilfe. Habe selber keins, aber kann mir Bedarf eins leihen.
 

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