Querschnittsbelastung von Geschossen

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Hallo zusammen,

bei der Querschnittsbelastung der Geschosse, die äußerst relevant ist für die Zielbalistik, scheint sich ein optimaler Wert von 0,22 herauszuristallisieren. Gemeint ist die Masse in Gramm pro mm2 Fläche des Geschosses. Je niedriger der Wert desto höher kann zwar ein Geschoss beschleunigt werden, aber setzt auch mehr Energie im Zielmedium um, d.h. die Durchschlagskraft leidet. Je höher der Wert desto leichter durchdringt das Geschoss die Luft und das Zielmedium. Gesucht ist ein ausgewogenes Verhältnis von Durchschlagskraft und Energieabgabe.

Schaut man sich die populären Geschossgewichte von Kalibern an, landen folgende Kombinationen eben genau bei einem Wert von 0,22 g/mm2

6,5x55SE mit 120 grains, .308 und .30-06 mit 165 grains, 8x57IS mit 180 grains.

Ich denke das ist kein Zufall. Interessant auch, dass die 9,3x62 schon bei den leichten Geschossen mit 250 grains bei 0,24 g/mm2 liegt bzw, bei 0,29 bei 300 grains. D.h. hier müssen weichere Geschosse herangezogen werden, um die hohe Durchschlagskraft zu kompensieren, also nichts für bleifreie Deformationsgeschosse.

Im Ergebnis heißt, das, dass man offenbar mit den gängigen Kalibern und einem mittleren Gewicht immer auf der sicheren Seite liegt.
 
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Je niedriger der Wert desto höher kann zwar ein Geschoss beschleunigt werden, aber setzt auch mehr Energie im Zielmedium um, d.h. die Durchschlagskraft leidet.
.., diese deine Ausführung hängt halt auch stark vom Aufbau des Geschosses und damit auch der QB im Ziel ab.(nicht nur Waffe/Patrone)
Dh wie verändert sich QB am Weg durch das Zielmedium. Zb. Teilfragmentierer - schnelles Ansprechen mit Verlust der Fragmente - anschließend völlig andere QB des Restbolzens kurz vor dem Ausschuss. Ganz anders der Deformierer.
 
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.., diese deine Ausführung hängt halt auch stark vom Aufbau des Geschosses und damit auch der QB im Ziel ab.
Dh wie verändert sich QB am Weg durch das Zielmedium. Zb. Teilfragmentierer - schnelles Ansprechen mit Verlust der Fragmente - anschließend völlig andere QB des Restbolzens kurz vor dem Ausschuss. Ganz anders der Deformierer.
Klar ist das nur eine von vielen Variablen. Aber beim Geschoss setzt sich ja auch immer mehr der Deformierer durch, zumindest in den Bundesländern in denen bleifrei Pflicht ist.
 
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Klar ist das nur eine von vielen Variablen. Aber beim Geschoss setzt sich ja auch immer mehr der Deformierer durch, zumindest in den Bundesländern in denen bleifrei Pflicht ist.
.., bleifreie Büchsengeschosse sind bei uns nur in bestimmten Alpen/Bergregionen pflicht,
hier haben durchwegs leichte Fragmentierer die Nase vorn.
Wobei man auch bei den leichten Deformierern nicht vergessen darf, das viele zu Fragmentierern werden wenn die V/Z hoch genug ist. Die wirken dann natürlich wesentlich besser ;)(zündel)
 
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Gut es ging mir ja darum herauszufinden, wo die Gemeinsamkeiten der populärsten Jagdpatronen liegen und das ist eben neben den gängigen Kalibern auch die Querschnittsbelastung der Geschosse. Natürlich kann man mit dem Geschosstyp individuell noch spielen, aber es zeigt, wo die Reise hingeht
 
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und dann kommen die 10,1g Geschosse im Kaliber 6,5mm, die 11,3g Geschosse im Kal. 7mm, die 14,3g Geschosse im Kal. 7,62mm, die 14,7g Geschosse im Kal. 8mm und die 18,2g Geschosse im Kal. 9mm und machen aufgrund der guten Tiefenwirkung ihrer hohen QB die ganze Theorie wieder hinfällig.
Auch aus einer "Magnum" bleibt die hohe QB eines ca. 4-fachen Kaliberdurchmesser langen Geschosses.
Leichte Geschosse sind eher was für leichtes Wild auf weite Entfernungen zu transportieren, da für schwerere Geschosse (die auch weniger an V verlieren) auf weite Entfernungen das begrenzte Hülsenvolumen der Standardpatronen entgegensteht.
Leichte und mittlere Geschoßgewichte sind also nur ein "Kompromiss" an Schußweite, Wildstärke, Schützenbelastung.
Wichtig ist einzig und alleine: wie wirkt das Geschoß im Ziel (Wild). Reicht mein verwendetes Kaliber um eine hohe Masse mit der dafür nötigen Vz bis ans Wild heranzutragen? Wenn ja, sollte man bei stärkerem Wild (wir reden hier jetzt nicht von Rehwild auf 100m mit 19g TUG aus der 9,3x62) zum schwersten Geschoß greifen. Das solche Geschosse durch, die im Vergleich zu leichteren Geschossen gleichen Kalibers, bedingt höhere Masse und damit geringere Vz (eine gewisse Kernhärte vorrausgesetzt) auf leichtes Schalenwild weniger Wildpretentwertung bringen, ist ein angenehmer Nebeneffekt.
 
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und dann kommen die 10,1g Geschosse im Kaliber 6,5mm, die 11,3g Geschosse im Kal. 7mm, die 14,3g Geschosse im Kal. 7,62mm, die 14,7g Geschosse im Kal. 8mm und die 18,2g Geschosse im Kal. 9mm und machen aufgrund der guten Tiefenwirkung ihrer hohen QB die ganze Theorie wieder hinfällig.
Auch aus einer "Magnum" bleibt die hohe QB eines ca. 4-fachen Kaliberdurchmesser langen Geschosses.
Leichte Geschosse sind eher was für leichtes Wild auf weite Entfernungen zu transportieren, da für schwerere Geschosse (die auch weniger an V verlieren) auf weite Entfernungen das begrenzte Hülsenvolumen der Standardpatronen entgegensteht.
Leichte und mittlere Geschoßgewichte sind also nur ein "Kompromiss" an Schußweite, Wildstärke, Schützenbelastung.
Wichtig ist einzig und alleine: wie wirkt das Geschoß im Ziel (Wild). Reicht mein verwendetes Kaliber um eine hohe Masse mit der dafür nötigen Vz bis ans Wild heranzutragen? Wenn ja, sollte man bei stärkerem Wild (wir reden hier jetzt nicht von Rehwild auf 100m mit 19g TUG aus der 9,3x62) zum schwersten Geschoß greifen. Das solche Geschosse durch, die im Vergleich zu leichteren Geschossen gleichen Kalibers, bedingt höhere Masse und damit geringere Vz (eine gewisse Kernhärte vorrausgesetzt) auf leichtes Schalenwild weniger Wildpretentwertung bringen, ist ein angenehmer Nebeneffekt.
Der Unterschied zu individuellen Labrierungen ist ja, dass man meist eine Patrone sucht, die für Standard Jagdsituationen funktioniert. Und genau da stellt sich ja die Frage nach einer ausgewogenen Laborierung. Was ist denn eine typische Jagdsituation? Ich sag mal Schußentfernungen von 60 bis 120 m und beim Wild Rehwild bis mittelschweres Schwarzwild. Wenn das den Großteil meiner Strecke ausmacht, liege ich mit den genannten Patronen mit bleifrei Deformation richtig. Z.B. Hornady GMX, Barnes TTSX, RWS Hit und wie sie alle heißen. Wenn jemand eine Spezialpatrone benötigt kann er sowohl hinsichtlich Energieeintrag und Geschosstyp variieren. Aber nicht jeder ist Nachsuchenführer oder Bergjäger. Der typische deutsche Jäger ist eben der Ansitzjäger,
 
G

Gelöschtes Mitglied 21155

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Hallo zusammen,

bei der Querschnittsbelastung der Geschosse, die äußerst relevant ist für die Zielbalistik, scheint sich ein optimaler Wert von 0,22 herauszuristallisieren. Gemeint ist die Masse in Gramm pro mm2 Fläche des Geschosses. Je niedriger der Wert desto höher kann zwar ein Geschoss beschleunigt werden, aber setzt auch mehr Energie im Zielmedium um, d.h. die Durchschlagskraft leidet. Je höher der Wert desto leichter durchdringt das Geschoss die Luft und das Zielmedium. Gesucht ist ein ausgewogenes Verhältnis von Durchschlagskraft und Energieabgabe.

Schaut man sich die populären Geschossgewichte von Kalibern an, landen folgende Kombinationen eben genau bei einem Wert von 0,22 g/mm2

6,5x55SE mit 120 grains, .308 und .30-06 mit 165 grains, 8x57IS mit 180 grains.

Ich denke das ist kein Zufall. Interessant auch, dass die 9,3x62 schon bei den leichten Geschossen mit 250 grains bei 0,24 g/mm2 liegt bzw, bei 0,29 bei 300 grains. D.h. hier müssen weichere Geschosse herangezogen werden, um die hohe Durchschlagskraft zu kompensieren, also nichts für bleifreie Deformationsgeschosse.

Im Ergebnis heißt, das, dass man offenbar mit den gängigen Kalibern und einem mittleren Gewicht immer auf der sicheren Seite liegt.

Bitte lesen:
https://www.chuckhawks.com/sd.htm

oder anschauen (dringende Empfehlung)
https://www.youtube.com/watch?v=5IKI4dbUB9o

Bei Geschossen die kaum Masse verlieren, kann man ein bisschen herunter gehen mit der QB.

Viel Spaß
 
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Und wer sich die Mühe macht und hier (chuck hawks z.B.) einsteigt und liest, kapiert auch, warum die 7x57er mit 175grs- und die 9,3x62 mit 285grs-Geschossen südlich des Äquators einen legendären Ruf hatten und - bei der 9,3 auf Großwild - heute noch hat: Sd-Werte von o,310 aus Standard-Waffen sind bezügl. Penetration kaum zu toppen!
 
G

Gelöschtes Mitglied 21155

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Und wer sich die Mühe macht und hier (chuck hawks z.B.) einsteigt und liest, kapiert auch, warum die 7x57er mit 175grs- und die 9,3x62 mit 285grs-Geschossen südlich des Äquators einen legendären Ruf hatten und - bei der 9,3 auf Großwild - heute noch hat: Sd-Werte von o,310 aus Standard-Waffen sind bezügl. Penetration kaum zu toppen!

Ja stimmt. Ein brauchbares Geschoss aber vorausgesetzt....
 
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Die Frage ist was man denn hierzulande braucht um Ausschuss zu bekommen....
 
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Bei Kitz 5kg bis Meck-Pom-Hirsch 200kg nicht einfach zu beantworten. :unsure:
 

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