Quickload nachvollziehen

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Mein Schwager hat mir Gasdruck und Geschwindigkeitsmessergebnisse der Deva gezeigt die er in Auftrag gegeben hat.
Die Abweichungen zwischen errechneter und gemessener Geschwindigkeit lassen mich daran zweifeln, dass eine Geschwindigkeitsmessung ein sicherer Indikator für den Druck ist.
Quickload ist wie wir (fast) alle wissen eine Simulation. Je genauer die Daten eingegeben werden und auch die Pulvermodelle angepasst werden, desto genauere Ergebnisse erhält man.
Ich starte z.B. mit den Daten der DEVA und erstelle mir dann ein kalieberspezifisches Pulvermodel. Damit liege ich dann bei "Simulationen" für weitere Geschosse und Waffen schon recht dicht an der Realität. Dazu dann etwas Erfahrung und Angaben der Geschoss / Pulverhersteller berücksichtigen.
Soll aber jeder machen wie er mag. Kontrolle über DEVA / BA gehört auch zum Wiederladen und kann durch QL nicht ersetzt werden.
 
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Es ist zumindest ein Anhalt.

Mein Schwager hat mir Gasdruckmessungen und seine Berechnungen dazu gezeigt. Da waren Abweichungen von 50 m/s und mehr in der Geschwindigkeit keine Seltenheit.
Wie würde sich das beim Druck auswirken wenn man blind an der gemessenen Geschwindigkeit festhällt, mit nicht geeichten Messgeräten und unbekannter Messgenauigkeit ? 500bar ? 1000bar ?
 
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Halt mal als Beifahrer Deine Hand aus dem Autofenster. Dann wirst Du vielleicht den Unterschied bemerken zwischen "ein Anhalt" und gemessen.

QL kann nicht besser sein oder werden als die Daten, die man ihm eingibt. Und außer der Gasdruckmessung an sich gibt es keinen anderen Wert als die gemessene Geschwindigkeit, mit dem man die Berechnung überprüfen könnte.
Zudem hilft die Geschwindigkeitsmessung auch die tatsächliche GEE usw. ermitteln zu können.

Eine Gasdruckmessung ist nebenbei erwähnt auch kein Freibrief. Sie zeigt nur was im Messlauf war. Der eigene Lauf kann sehr wohl davon abweichen. Hülsenvolumen, usw.
 

Wheelgunner_45ACP

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Mein Schwager hat mir Gasdruckmessungen und seine Berechnungen dazu gezeigt. Da waren Abweichungen von 50 m/s und mehr in der Geschwindigkeit keine Seltenheit.
Wie würde sich das beim Druck auswirken wenn man blind an der gemessenen Geschwindigkeit festhällt, mit nicht geeichten Messgeräten und unbekannter Messgenauigkeit ? 500bar ? 1000bar ?
Es ist ein Anhalt. Wenn ich 650m/s berechne und 800m/s erhalte, stimmt was nicht, da bin ich bei dir. Aber am Ende gibt es Unterschiede, die aus dem individuellen Lauf kommen, die kann kein Programm der Welt ermitteln. Und das können auch lauflängenbereinigt durchaus 20 bis 50m/s sein.

Gibt es ja auch umgekehrt bei Kaufmunition. Da gib der Hersteller aus seinem Meßlauf eine Geschwindigkeit an. Und dennoch kann die aus deinem Lauf gemessene Geschwindigkeit auch deutlich abweichen. Und sei es nur, weil dein Lauf ein fast ausgeschossenen Glattrohr ist und damit 80m/s mehr erreicht trotz gleicher LL. Oder der Hersteller seine 308Win aus 65cm angibt, dein Lauf aber 42cm.

V0 ist nicht alles, hilft aber mit Erfahrung auch die Simulation einzuschätzen.

Um bei deinen Protokollen zu bleiben:
- Wisst ihr, welches Volumen die Hülsen nach dem Verschießen aus dem Meßlauf hatten? Eher nein, den die Hülsen erhält man nicht zurück , wenn man das nicht anfragt Und diese Info ist auch wichtig, um das Ergebnis als solches einschätzen zu können.
- habt ihr das Hülsenvolumen aus der "normalen" Waffe ermittelt und eingetragen.
 
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Um bei deinen Protokollen zu bleiben:
- Wisst ihr, welches Volumen die Hülsen nach dem Verschießen aus dem Meßlauf hatten? Eher nein, den die Hülsen erhält man nicht zurück , wenn man das nicht anfragt Und diese Info ist auch wichtig, um das Ergebnis als solches einschätzen zu können.
- habt ihr das Hülsenvolumen aus der "normalen" Waffe ermittelt und eingetragen.

Es sind nicht meine Protokolle. Mein Schwager hat mir damit nur mal erklärt, dass die errechnete und die gemessene Geschwindigkeit deutlich voneinander abweichen können. Und damit ist diese ein sehr unzuverlässiger Indikator für den Gasdruck.
Angenommen ein Leser dieses Forums verlässt sich auf die Aussagen hier und laboriert seine Munition nach der von ihm errechneten und dann mit einem preiswerten Messgerät unbekannter Genauigkeit gemessenen Geschwindigkeit. Wie weit könnte dabei der Druck von der Rechnung abweichen ?
 

Wheelgunner_45ACP

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Es sind nicht meine Protokolle. Mein Schwager hat mir damit nur mal erklärt, dass die errechnete und die gemessene Geschwindigkeit deutlich voneinander abweichen können. Und damit ist diese ein sehr unzuverlässiger Indikator für den Gasdruck.
Angenommen ein Leser dieses Forums verlässt sich auf die Aussagen hier und laboriert seine Munition nach der von ihm errechneten und dann mit einem preiswerten Messgerät unbekannter Genauigkeit gemessenen Geschwindigkeit. Wie weit könnte dabei der Druck von der Rechnung abweichen ?
Wann verstehst du, das lässt sich so pauschal nicht sagen. Das hängt auch an der jeweiligen Patrone, Geschoß, ZH und dem Pulver.

Weil du auf der Genauigkeit der Messgeräte rum reitest: Die ganzen V0- Messgeräte liefern eine Genauigkeit von unter 1% wenn man die diversen Hersteller ab frägt.

Ich kann jetzt nur für mich sprechen. Mit allen, sauber ermittelten Parametern von Hülsenvolumen bis Geschoß- und Hülsenlänge, dazu angepasstes, kaliberspezifisches Pulverprofil bin ich mittlerweile in der Lage, im Bereich von +/-100 bis 150bar zur BA- Messung raus zu kommen. Ist allerdings nix, was ohne Erfahrung und nur mit mehreren BA- Messungen mit verschiedenen Geschossen funktioniert.

Hatte aber auch schon Messungen, wo ich alle Parameter sauber zu erfassen hatte und dann in der 8*57IS Über 500bar über CIP statt der berechneten 3720bar laut QL. Da fing ich dann an, Ursachenforschung zu betreiben. Und die Folge davon ist für mich, mit kaliberspezifischen Pulverprofile zu arbeiten.
 
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Es sind nicht meine Protokolle. Mein Schwager hat mir damit nur mal erklärt, dass die errechnete und die gemessene Geschwindigkeit deutlich voneinander abweichen können. Und damit ist diese ein sehr unzuverlässiger Indikator für den Gasdruck.
Angenommen ein Leser dieses Forums verlässt sich auf die Aussagen hier und laboriert seine Munition nach der von ihm errechneten und dann mit einem preiswerten Messgerät unbekannter Genauigkeit gemessenen Geschwindigkeit. Wie weit könnte dabei der Druck von der Rechnung abweichen ?
so langsam glaube ich das du die Grundlagen des Wiederladens noch gar nicht verinnerlicht hast und die hier gegebenen Hilfestellungen und Erklärungen schlichtweg ignorierst, weil dein Schwager dir irgendwas erklärt hat.
Wie war das doch gleich mit dem Schwager.......
 
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Und die Folge davon ist für mich, mit kaliberspezifischen Pulverprofile zu arbeiten.

Das bedeutet, du veränderst die Berechnungsgrundlage in der Software damit diese der Realität entspricht.
Dazu benötigst du aber Gasdruck- und Geschwindigkeitsmesswerte um diese Anpassung vorzunehmen.
Haben alle Benutzer einer solchen Software und Wiederlader dieses KnowHow und gehen so gewissenhaft vor ?
 

Wheelgunner_45ACP

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Das bedeutet, du veränderst die Berechnungsgrundlage in der Software damit diese der Realität entspricht.
Dazu benötigst du aber Gasdruck- und Geschwindigkeitsmesswerte um diese Anpassung vorzunehmen.
Haben alle Benutzer einer solchen Software und Wiederlader dieses KnowHow und gehen so gewissenhaft vor ?
Genau, ohne V0 und ZUSÄTZLICHEN BA- Messungen wird das schwierig.

Das Know-How kann man sich aneignen, wenn man sich damit beschäftigt. Die Software dafür wäre QL und - mit Einschränkungen - GRT. Die jeweilige Anpassungen muss man sich selber erarbeiten, dafür gibt es kein Hilfsmittel außer Try-and-Error. Das bedeutet, man verändert die Abbrandparameter und schaut, wo der Gasdruck dann raus kommt.

Manche WL interessiert das nicht, Die Laden einfach nach Hersteller - Tabelle und bleiben einfach 1grs unter der Maximalladung, egal wie das Ergebnis auf der Scheibe aussieht.
 
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Um bei deinen Protokollen zu bleiben:
- Wisst ihr, welches Volumen die Hülsen nach dem Verschießen aus dem Meßlauf hatten? Eher nein, den die Hülsen erhält man nicht zurück , wenn man das nicht anfragt Und diese Info ist auch wichtig, um das Ergebnis als solches einschätzen zu können.
- habt ihr das Hülsenvolumen aus der "normalen" Waffe ermittelt und eingetragen.
Ich habe genau deshalb für alle meine Kaliber vom BA München getestete Hülsen wieder abgeholt und gemessen. Bei keinen meiner Waffen mit (alle mit maßhaltigen Patronenlager) konnte ich relevante Abweichungen feststellen. Wenn dann im Bereich 0,005 ccm…
 
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Das bedeutet, du veränderst die Berechnungsgrundlage in der Software damit diese der Realität entspricht.
Ja, genau. Die Simulation ist an die Realität (= Druck- und Geschwindigkeitsmesswerte) anzupassen, nicht umgekehrt.
Dazu benötigst du aber Gasdruck- und Geschwindigkeitsmesswerte um diese Anpassung vorzunehmen.
Die Geschwindigkeitsmessung ist easy: Ein astabiler Multivibrator, ein Zähler und zwei Lichtschranken auf einer ausreichend konstanten Messstrecke, das schafft ein primitives Messgerät auch ganz gut.

Mit dem Druck ist das so eine Sache: Der Maximaldruck im Messlauf wird sich vom Maximaldruck in deiner Waffe unterscheiden.
Beim Beschussamt behaupten sie aber, dass ihr Patronenlager und ihr Lauf Minimalabmessungen haben. Die Beschussamtsdruck sollte daher höher sein als der Druck in der eigenen Waffe.
Auf jeden Fall gehören Beschussamtsdruck und Beschussamtsgeschwindigkeit zusammen.

Was auf Grund der gemessenen Geschwindigkeit in der eigenen Waffe passieren dürfte, dafür befrage ich wieder QL. Aber erst, nachdem ich die Simulation auf (besser mehrere) Beschussamtswerte abgeglichen habe.

Haben alle Benutzer einer solchen Software und Wiederlader dieses KnowHow und gehen so gewissenhaft vor ?
Das weiß ich nicht - und es kümmert mich auch rein gar nicht.

Aber ich kann dir sagen, dass ich beruflich seit Jahrzehnten pro Jahr so zwischen 160.000 kg und 180.000 kg Sprengstoff verbrauche - und dann eben noch ein paar Kilogramm Schießpulver dazu.
Da hat man schon eine grobe Vorstellung davon, was in den paar Millisekunden der Ladungsumsetzung passiert und was passieren könnte.
 
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