Randflächen nutzen

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Wir haben einen schönen etwa 4m breiten Brachstreifen auf ca. 300m länge am Waldrand. Den würde ich gerne möglichst äsungs- und deckungsreich umgestalten.
300x4m :unsure:

Wem gehört die Fläche und warum wird die nicht genutzt? Für mich hört sich das nämlich verdächtig nach einer Ausgleichsmaßnahme an...

Interessant wär noch die Info wie der angrenzende Wald aussieht und wie die angrenzende Ackerfläche bewirtschaftet wird (düngt der Landwirt viel?).
 
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300x4m :unsure:

Wem gehört die Fläche und warum wird die nicht genutzt? Für mich hört sich das nämlich verdächtig nach einer Ausgleichsmaßnahme an...

Interessant wär noch die Info wie der angrenzende Wald aussieht und wie die angrenzende Ackerfläche bewirtschaftet wird (düngt der Landwirt viel?).

Es ist ein Waldrand an einer Fahrschneise/Zufahrt. Einmal ca. 300m x 2 m links und 300m x 4m rechts. In der Mitte ca. 3,50 m Fahrweg. Der Wald ist ein Fichtenwald, der nach etwa 200m in Mischwald (Hochwald) übergeht. Die Fläche wird landwirtschaftlich nicht genutzt, sondern nur zwischen Winter und Frühjahr, um Holzbeigen zu setzen. Ab Ende März etwa liegt sie brach.
 
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Sieht sehr gut aus.

Lebensraum I ist wohl diese Mischung :
https://www.saaten-zeller.de/landwirtschaft/lebensraum-1

Die geben eine Aussaatstärke von 1 Gramm pro Quadratmeter an, hat das bei Dir gereicht ?
Und vermutlich habt ihr auch Anssaathilfe wie Sojaschrot oder Sägemehl zur besseren Verteilung verwendet ?
Richtig!
Es wird immer zu dick gesät, der Samen ist ja sehr klein, Beifuß fast wie Staub. Mit meiner Handsähmaschiene bring ich es inzwischen gut hin. Ohne Beigabe von Sojaschrot et., Hab halt jetzt mit dieser Mischung 18 Jahre Übung. Auf dem Acker Scheibenegge drüber kurz vor einem angekündigten Regen. Der feine Samen darf nicht vergraben werden, okay die paar Sonnenblumen fürs erste Jahr gehen oft an die Tauben. Aber auch auf verfestigten Rohboden ist immer was gekommen, darf halt nicht furztrocken sein. Das sind ja Wildpflanzen, die halten mehr aus.
 
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Wir müssen bei uns wahrscheinlich eine Pioniermischung ausbringen. Die Böden sind mager und stark kalkhaltig. Wasser ist rar...

Ich dachte da an eine Mischung aus diesen beiden Mischungen:

http://www.samenhaus-jehle.de/bsaatgutmischung-neuanlageb-p-104.html

http://www.samenhaus-jehle.de/bpioniermischung-alle-wildarten-bestens-geeignetb-p-657.html

Wenn Du mal auf die Pflanzenzusammenstellung schaust, das ist was für eine Neuanlage eines Äsungsstreifens im Wald z. B. Aber das wird nie ein blühlende Fläche. Sind doch alles Kulturarten, was willst mit denen? Im nächsten Jahr ist nur noch der Weißklee da, der Rotklee verabschiedet sicj schneller als Du schaust, ist ja ein Ackerklee. Den teueren ausdauernden Wiesenrotklee steckt doch niemand in so eine Mischung wo jeder aufs Geld schaut......
 
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Wir reden von Buntbrachen, das hier:
So sehen sie ab dem 2. Jahr aus.IMG_8723verkl.jpgIMG_8725verkl.jpg
Die Pflanzen kommen überwiegend aus Ruderalgesellschaften, im ersten Jahr auch landwirtschaftliche Nutzpflanzen zur Unterdrückung der Segetalflora...
Das sind Vertreter der einjährigen Pflanzen, Kulturmalve, Sonnenblumen, Boretsch, Fenchel, Raps gebe ich auch dazu...Bild 071.jpg
IMG_3605verkl.JPG
Mohn und Kornblumen verschwinden im 2. Jahr.. Die Sonnenblumenstängel sieht man noch, das ist dann immer das 2. Jahr. Irgendwann fallen sie um..Singwarten für Braunkehlchen
IMG_9598verkl.JPG
IMG_9595verkl.JPG
 
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Das sind Blumenwiesen, sprich Grünlandgesellschaften, eine ganz andere Baustelle...Durch Ansaat, meist Rote Lichtnelke und Wiesenmargarite, die paar Mohnblumen verschwinden..
Luisenburgstr. Blumenmisch. u.LR1 Ansaat 2003 -6.06.JPGverkl.JPG
Das sind natürliche Blumenwiesen..
Natürlicher Feldrain:Feldrain Bernstein (2).jpg
Trockenrasen:
IMG_4240.JPG
 
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Es ist ein Waldrand an einer Fahrschneise/Zufahrt. Einmal ca. 300m x 2 m links und 300m x 4m rechts. In der Mitte ca. 3,50 m Fahrweg. Der Wald ist ein Fichtenwald, der nach etwa 200m in Mischwald (Hochwald) übergeht. Die Fläche wird landwirtschaftlich nicht genutzt, sondern nur zwischen Winter und Frühjahr, um Holzbeigen zu setzen. Ab Ende März etwa liegt sie brach.
Ahsooo, alles klar. Dachte zuerst es wär eine Wald-Feld-Situation.

Trocken + carbonatisch geht schon in Richtung Trockenrasen. Das sind blühpflanzenreiche, eher niederwüchsige Vegetationsgesellschaften die einer Vielzahl an Insekten ua Tagfaltern zugute kommen. Das Problem dabei: Diese Pflanzen sind sehr lichtbedürftig, und ich halte es unter den von dir geschilderten Bedingungen für fraglich ob du so eine Mischung da überhaupt etablieren kannst. Das gilt analog für die meisten Blühpflanzenmischungen.

Vermutlich sind die Randstreifen auch verdichtet und somit wechseltrocken, also bei viel Niederschlag eher Morast denn Rasen. Das sind für Blühpflanzen auch keine sonderlich guten Bedingungen. Eine Ferndiagnose gestaltet sich hier schwierig, ich würd daher erst mal den Förster (und falls der nicht weiter weiß: die UNB) konsultieren bevor ich da unnötig Geld verbrenne mit Mischungen und Maßnahmen die womöglich keine Chance auf Erfolg haben.
 
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Wenn Du mal auf die Pflanzenzusammenstellung schaust, das ist was für eine Neuanlage eines Äsungsstreifens im Wald z. B. Aber das wird nie ein blühlende Fläche. Sind doch alles Kulturarten, was willst mit denen? Im nächsten Jahr ist nur noch der Weißklee da, der Rotklee verabschiedet sicj schneller als Du schaust, ist ja ein Ackerklee. Den teueren ausdauernden Wiesenrotklee steckt doch niemand in so eine Mischung wo jeder aufs Geld schaut......

(y)
 
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Wir reden von Buntbrachen, das hier:
So sehen sie ab dem 2. Jahr aus.Anhang anzeigen 68214Anhang anzeigen 68210
Die Pflanzen kommen überwiegend aus Ruderalgesellschaften, im ersten Jahr auch landwirtschaftliche Nutzpflanzen zur Unterdrückung der Segetalflora...
Das sind Vertreter der einjährigen Pflanzen, Kulturmalve, Sonnenblumen, Boretsch, Fenchel, Raps gebe ich auch dazu...Anhang anzeigen 68213
Anhang anzeigen 68215
Mohn und Kornblumen verschwinden im 2. Jahr.. Die Sonnenblumenstängel sieht man noch, das ist dann immer das 2. Jahr. Irgendwann fallen sie um..Singwarten für Braunkehlchen
Anhang anzeigen 68216
Anhang anzeigen 68217

Eine Augenweide. Einfache, aber sehr erfolgreiche Revieraufwertung. (y)
 
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Ich bin auf dem Gebiet zugegebenermaßen (noch) recht ahnungslos, daher bin ich für jeden Tip dankbar. Ich kenne unsere Boden- und Wassersituation, bin darüber hinaus aber, was Äsungsflächen angeht ein blutiger Anfänger - zumal ich leider von meinem Beständer in dieser Richtung nicht viel lernen können werde...

Ich meine, ich hätte kürzlich entweder auf den Seiten der Wild&Hund oder auf den Seiten der DJZ etwas zur Nutzung von Kleinstflächen in einer .pdf gelesen, wie es aber immer so ist, finde ich den Artikel nicht mehr...
 
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...daher bin ich für jeden Tip dankbar. Ich kenne unsere Boden- und Wassersituation...
Unglücklicherweise können die Standorteigenschaften grade auf Klein- und Sonderstandorten deutlich von der Norm abweichen (Stichwort: Staunässe). Das geringe Lichtangebot und die schlechte Bearbeitbarkeit des Bodens im Wald spielen auch erheblich mit rein. Für Wald-Szenarien gibts deshalb robuste Spezialmischungen wie den "Wunsiedler Waldmix":
https://www.wildackershop.de/mehrjaehrige-mischungen/wunsiedler-waldmix

Diese Mischung enthält nebenbei erfreulich viele Wildkräuter, von denen einige Schlüsselarten für Tagfalter der carbonatisch geprägten Regionen darstellen.

 
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Nachtrag @Auerochse:

Die Mischung käme vermutlich auch in Betracht und kostet weniger: https://www.wildackershop.de/mehrjaehrige-mischungen/rehwiese

Grade wenn man schwer einschätzen kann, wie die Chancen stehen, kann es Sinn machen verschiedene Sorten sektorweise zu mischen. So sieht man welche besser aufgeht. Die Anlage von sortenrein getrennten Flächen erleichtert dabei die Pflege und ev. erforderliche Nachbesserungen.

Beschränk dich dabei aber auf wenige Sorten die auch wirklich eine Chance haben. Kunterbunt alles mögliche zusammenzumixen bringt meistens gar nix ;)
 
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Danke.
Wie geh ich dann jetzt vor?
Ich lass die Disteln hochkommen, schneid sie vor der Samenabgabe und transportier sie ab. Dann säh ich im nächsten Jahr aus.

oder

Ich säh aus, bevor die Disteln hochkommen und schneid sie dann einzeln aus dem Streifen.
 

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