Rasanter Preisanstieg bei Waffen

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Ich habe mal ein wenig Kataloge studiert und festgestellt, dass Jagdwaffen in den letzten Jahren unverhältnismäßig schnell im Preis gestiegen sind. Ich habe zB für meine Sauer 202 vor 6 Jahren ca. 1500 Euro bezahlt, heute Katalogpreis bei F. 2899 Euro, also fast das Doppelte. Dass nix billiger wird, ist schon klar. Aber fast 100% in 6 Jahren, das kann wohl kaum an der allgemeinen Teuerungsrate liegen. Hat wer eine Ahnung, was dahinter steckt?
 
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Geldmengenausweitung der EZB (p.a. im Schnitt 8% seit Einführung des €) zusammen mit einer Schwemme am Gebrauchtmarkt, Exportsanktionen (Russland) und Änderungen in den Jagdgesetzen (z.B. in Richtung bleifrei)?

Sprich gestiegene Kosten in der Herstellung, erschwerte Finanzierung (Basel II), im low-budget Bereich geringere Erträge (Gebrauchtwaffenschwemme) und Neukäufe wegen Bleifreiumstellung (ob jetzt nötig oder nicht sei mal dahingestellt). All dies kann die Preise treiben.
 
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Ein Punkt könnte sein, dass man sich qualitätsmäßig von den amerikanischen Billigprodukten abgrenzen will.

Für eine Sauer-, Blaser-, Mauser-, Merkel-Waffe sind viele Jäger bereit, einen höheren Preis zu bezahlen.
Das Preisniveau eines Produktes bestimmt immer der Marktführer oder mindestens ein großer am Markt.

Auf der anderen Seite stehen die vielen Billigprodukte, die für viele Jäger völlig ausreichend sind, denen aber das entsprechende Image fehlt.

Für einen Porsche Cayenne ist man auch bereit deutlich mehr zu bezahlen als für einen VW Touareg.

TH
 
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Manchmal erliegt man ja auch dieser Täuschung:

Anno X kauft man sich ein Konsumgut mit dem Katalogpreis 1000,00 zum Sonderaktionspreis von EUR 750,00. Merken tut man sich natürlich die 500.

Anno X +20 blättert man im Katalog, wo dieses Konsumgut laut Katalog mittlerweile 1500.00 kostet... und denkt sich: "Unverschämtheit! Eine Verdoppelung!"... während es als Aktion durchaus fuer 900 zu haben ist.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15848

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Für eine Sauer-, Blaser-, Mauser-, Merkel-Waffe sind viele Jäger bereit, einen höheren Preis zu bezahlen.
Das Preisniveau eines Produktes bestimmt immer der Marktführer oder mindestens ein großer am Markt.

Auf der anderen Seite stehen die vielen Billigprodukte, die für viele Jäger völlig ausreichend sind, denen aber das entsprechende Image fehlt.

Der deutliche Preisanstieg bei Neuwaffen und der fast schwindelerregende Preisverfall bei Gebrauchtwaffen gehen einher. Liegt vermutlich daran, dass extrem aufwendiges Marketing und gesellschaftlicher (Gruppen)Druck nicht nur den Jungjäger immer agressiver beeinflussen, dass angeblich nur noch teure gerade angesagte Neuware das Maß der Dinge ist.

Gilt aber nicht nur für Jagdwaffen. Mir fällt auf, dass besonders bei Jagdbekleidung heftige Preissteigerungen und ein sehr starker Trend hin zu einigen wenigen high-end Marken in den letzten Jahren angesagt waren. Schätze TH hat völlig Recht, dass der Preis oftmals als Indikator für Akzeptanz herhalten muss.

Aber ganz wesentlich, es scheint zu funktionieren und genug Jägergeld ist vorhanden. Nach meinem Eindruck gibt es immer mehr lockeres Jägergeld, nur die Jagdgelegenheiten halten bei weitem nicht Schritt und immer mehr Jäger haben zwar tolle Ausrüstung/Waffen, aber nur das Schießkino um sie auszuführen. Für den Handel haben sie damit aber ihre Funktion erfüllt. :biggrin:
 
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jetzt benenne mir mal bitte eine Jagdwaffe made in Germany die auf Niveau von Touareg und/ oder Chayenne steht ?

WmH R-M

Hierbei geht es nur ums Image!
Und da haben die von mir o. g. Waffen (Blaser und Co.) nun einmal ein bessers Image und natürlich auch eine bessere Qualität als eine amerikanische Billigwaffe. Für Image wird von bestimmten Kunden mehr Geld bezahlt, mehr als der eigenliche Wert der Ware ist. Heute werden immer mehr Label/Markennamen verkauft.

TH
 
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jetzt benenne mir mal bitte eine Jagdwaffe made in Germany die auf Niveau von Touareg und/ oder Chayenne steht ?

WmH R-M

Ich weiß nicht wie das Niveau eines Touareg genau definiert wird, aber ich weiß das eine zumeist hochpreisige Waffe deutscher Fertigung in einer ganz anderen Liga spielt als eine 500 Dollar US Plempe.
Ich habe mir letztes Jahr als Blindkauf eine Remington 700 gekauft. Die schlechteste Waffe die ich jemals besessen habe.
Der ach so tolle X Mark Trigger ließ sich ohne Büchsenmacher nicht unter 2 kg bringen, das Klappdeckelmagazin war schief eingesetzt, die Schaftkappe stand ringsum 2mm am Schaft über und ständig verkanteten die Patronen beim repetieren.
Zum Glück konnte ich die Waffe beim Händler zurückgeben, da das Magazin defekt war und die dritte und vierte Patrone sofort wieder aus dem Magazin rausgesprungen ist. Reperatur war nicht möglich, da keine Ersatzteile nach Deutschland kamen.

So einen Prügel kann man nicht mit einer Sauer oder meiner M03 vergleichen.
Mfg
 
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Wennst natürlich so einen Prügel im Kaufhaus erwirbst.

Meine Mayerl-Remmy hat einen traumhaften Abzug. Und eine anständige Sicherung.
 
G

Gelöschtes Mitglied 8792

Guest
Schaut euch mal die Preis für Tikka und Sako in den USA an. Die Waffen kosten fast die Hälfte wie bei uns hier. Glaube auch nicht, das der Hersteller sie in den USA subventioniert. Im Gegenteil, auch dort stimmt seine Handelsspanne. Viele Preise werden bei uns hier nur künstlich hoch gehalten. Bin aber auch der Meinung das von den Premiumherstellern nur Heym das passende Preis Leistungsverhältnis bietet, und seine Waffen zu einem reellen Preis anbietet.
 
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Mein Blaser K95 Stutzen mit Karabinerwechsellauf und Vorderschaft hat etwas mehr als 7.000€ gekostet. Nun habe ich mir eine Bergara BA13 gekauft für 525€. Es ist nicht die selbe Waffe aber genau so leicht mit Stainlesausführung und Plastelochschaft komplett unempfindlich, und rostige Nägel am Hochitz jagen mir keine Angst mehr ein. Sie hat vom Werk eine Pikantiny Schiene die mir erlaubt billige wiederholgenaue Montagen zu verwende und der Lauf hat ein Mündungsgewinde zum anbringen einer Mündungsbremse (brauche ich aber nicht) Der Abzug hat etwas mehr Abzugsgewicht als mein Blaserstutzen, komme damit aber besser klar weil mir 300gr eigentlich zu wenig sind, aber das ist Ansichtssache. Die Bergara ist mit ihren 88,5cm Gesamtlänge aber dennoch mit 50cm Lauf sogar noch etwas kürzer als der Blaserstutzen, dies ist ein Vorteil auf engen Kanzeln! Nun das Teil schiesst sehr gut im Kaliber 308, genau so gut wie ie Blaser. Leider gibt es dieses Modell noch nicht in einem schwarzwildtauglichen Randkaliber, das ist der einzige Schwachpunkt den ich an der Waffe feststellen kann! Aber zur Not tut es das Kaliber 308 auch! Natürlich ist sie keine Schönheit aber dafür 6500€ billiger und erfüllt den selben Zweck! Übrigens mein Stutzen steht jetzt zum Verkauf beim Büchsenmacher!
 
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Mir ist dies auch schon länger aufgefallen. Inbesondere auch bei ausgereiften Modellen.

Als Beispiel R93 usw.

Nur mit dem Inflationsausgleich hat das lange nichts mehr zu tun. Aufgrund dieser wilden Preispolitik halte ich mich auch mit neuen Waffen zurück und benutze weiter die bestehenden.


Die Anmerkung das die Gebrauchtwaffenpreise so fallen kann ich nicht nachvollziehen. Wenn ich mir überlge, das mein Vater für einen Suhler Drilling von Simson incl Zeiss Glas 3000 DM bezahlt hat (1975) , also ca. 1500€, finde ich die heutigen Preise noch immer unverschämt.
Heute soll sowas noch über 1000 € kosten?????

Real wäre nfür mich unter 500 €

Eventuell waren die Märkte vorher einfach überbewertet.
 
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Schaut euch mal die Preis für Tikka und Sako in den USA an. Die Waffen kosten fast die Hälfte wie bei uns hier. Glaube auch nicht, das der Hersteller sie in den USA subventioniert. Im Gegenteil, auch dort stimmt seine Handelsspanne. Viele Preise werden bei uns hier nur künstlich hoch gehalten. Bin aber auch der Meinung das von den Premiumherstellern nur Heym das passende Preis Leistungsverhältnis bietet, und seine Waffen zu einem reellen Preis anbietet.
Und weil die Preise künstlich hochgehalten werde, kaufe ich nur noch gebrauchte Waffen zu vernünftigem Preis-Leistungsverhältnis

Beispiel:
a) BBF/BDF-Kombi von Merkel, Beschuss Ende der 50er Jahre, für vertretbaren Aufwand altes Diatal 4fach durch neues Glas ersetzt. Gesamtkosten damals 2.000 DM

b) Mauser 98 als robuste Durchgeh-/Nachsuchenwaffe, Lauf gekürzt, Flüchtigvisierung mit V-Kimme und rotem Korn montiert, das alte Zeiss 6/42 behalten, Gesamtkosten unter 600 €

c) Mauser 66, langjähriger Wunsch (Lieblingswaffe), neues Glas mit Leuchtabsehen, gesamt 2.200 €

Diese Waffen schießen alle gut, eine Handspannung, nicht verlötete Läufe bei der Kombinierten oder Geradezugrepetierer, all dies hab ich in den 35 Jägerjahren nicht wirklich vermisst!

Warum also Geld zum Fenster herauswerfen?


WH
TicTac
 

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