Rasantes Kaliber

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Moin, ich bejage und bewirtschafte regelmässig ein Niederwildrevier, Rw, Sw und Damwild als Wechselwild. Bis dato habe ich Raubwild mit der .222 rem bejagt, die Versuche auf Rehwild waren eher durchwachsen, Wirkung gut, Entwertung durch starke Hämatome meistens nicht akzeptabel. Nun, die .222 bin ich gut losgeworden, es steht also eine Neuanschaffung an. Das Spektrum erweitere ich dadurch, dass ich zukünftig die Patronen selber laden kann, falls entsprechendes Material überhaupt verfügbar ist, was ja aktuell mal Probleme bereiten kann. Rehwild bejage ich aktuell mit der .308 win, die ich auf Fedral Tropper Cophy 165gr. umschießen musste, weil die GMX 150 gr. nicht verfügbar sind und mein Büxer die Fedral noch vorrätig hat, bzw. hatte. Die Fluchten sind mit der Federal tatsächlich etwas weiter, aber noch absolut Ok, dafür ist die Entwertung wirklich vernachlässigbar, eine gute Patrone, fast so gut wie die GMX...
Nun fehlt mir halt eine rasante Patrone für Krähen, Raubwild und ggf. auch Rehwild. Ich schwanke aktuell zwischen .223 rem und .22-250 rem, was meint die Gemeinde? Bzw. was würdet ihr kaufen? Wie gesagt, Patronen baue ich demnächst selber und mir ist klar, dass auch das zunächst erheblichen Lernaufwand bedeutet, bis dabei was brauchbares heraus kommt, aber ich habe Zeit ;-)
 
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zur 223 kann ich nix sagen, aber zur 22-250 schon.
Das Kaliber hatte ein 60cm LW-Lauf mir 14"Drall in einem 98er.
Von 1993 bis 2018 immerhin 307 Stück Wild erlegt.
Das allermeiste mit 55 grs. NBT darunter 196 Rehe bis 200m.
Wenn BF zu schießen ist, könnte der Drall zu lang sein.
 
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Da Du Wiederlader bist, würde ich die 22-250 wählen.
Du hast mehr mögliches Potential.
Schenken tuen sich beide Patronen nicht viel...
 
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Die Problematik liegt beim Drall.
Es wurden in der letzten Zeit etliche Threads verfasst die für Dich relevant und interessant sind.
Du solltest fast alle finden indem Du über das Stichwort "22-250" suchst.

Ich hab bei der 22-250 jetzt mittlerweile schon Jahre damit zugebracht nach funktionierenden bleifreien Geschossen zu suchen.
Da hängt der Pferdefuß nämlich. Es ist absehbar, dass wir in einer gewissen Zeit weder jagdlich noch für den Schießstand noch bleihaltige Geschosse nutzen können.

Die 22-250 und auch die meisten .222er haben da ein Problem mit dem (Standard-)Drall. Da hilft auch das Wiederladen nur bedingt. :rolleyes: Ich maße mir an zu behaupten, dass ich das ein wenig kann. Trotzdem wars ernüchternd wie wenig in der Praxis machbar war.

Wenn also 22-250 ( die ansonsten eine feine Sache ist ) dann entweder mit einem anderen Drall als dem Standard-Drall kaufen. Oder viel Zeit und Arbeit einkalkulieren. Ich möchte behaupten das wird nicht jeder Wiederlader hinkriegen.

Rehwild wird auch mit der 22-250 oder der .223 nicht "schöner" aussehen als mit der .222. Und die hast deswegen ja verkauft. Und bleifrei möchte ich behaupten sollte man auch einen guten Hund bereit haben. Das wird nicht immer ohne "unerklärliche" längere Totfluchten abgehen. Ernüchterte Berichte von Nutzern bleifreier Geschosse in .22 ziehen sich seit Jahren durchs Forum.

Raubwild funktioniert mit allen Kalibern.
Fürs Rehwild würde ich eher auf eine 6,5er gehen.
 
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Immer wenn ich das Wörtchen "Rasanz" lese, muss ich an die .257 Weatherby Magnum denken.
Meine Güte, was war das eine heiße Affäre: War Anfang Zwanzig, das Testosteron stand mir bis in die Haarspitzen, kannte jede Zeile über die .257 Weatherby Magnum von Craig Boddington und Layne Simpson auswendig und hatte ein paar spektakuläre Jagdjahre mit diesem überaus quirligen Mädel from sunny California.

Wenn ich damals nicht auf die nicht ganz so zuverlässigen Barnes X und TSX (Vollmanteleffekte, abgerissene Fahnen) angewiesen gewesen wäre, sondern schon auf die heutige TTSX hätte zugreifen können, wäre ich ihr treu geblieben.
In schlaflosen Nächten habe ich sogar schon das eine oder andere Mal von einer Blaser CDC-Labo geträumt, denn olivgrüne Plastikspitzen sehen more sexy aus als blaue.

Nota bene while I'm at it:
Interessant zu beobachten, dass das quirlige Mädel gerade eine Renaissance erlebt, zumal ihr gewisse Drallmoden in die Karten spielen. Wenn der 6,5 Creedmoor-und-Konsorten-Hype gelaufen ist, wird die .257 Wby Mgn neu durchstarten. No doubt about it. Mark my words.

Ron Spomer beispielsweise stimmt bereits ein Loblied nach dem anderen auf sie an:

https://www.ronspomeroutdoors.com/blog/257-weatherby-magnum-rides-again?rq=257

https://www.ronspomeroutdoors.com/blog/speed-demon-257-weatherby-magnum?rq=257

https://www.youtube.com/watch?v=wgPlCx_gaqE
 
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Rasanz? hatte ne kurze Zeit ne .25-06. Rasant genug.
Mir fehlt das Wort "hochrasant", das in der Ballistik eigentlich die Gestrecktheit der Flugbahn betrifft.
Hochrasant wäre demnach nicht gestreckt
 
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Die Problematik liegt beim Drall.
Es wurden in der letzten Zeit etliche Threads verfasst die für Dich relevant und interessant sind.
Du solltest fast alle finden indem Du über das Stichwort "22-250" suchst.
Jo, da haste wohl recht. Ein ganz andere Ansatz wäre es, von der kleinen Kugel weg im .30 Bereich zu bleiben, zumal ich für den Küchenhasen mit der 22.lfb auf 50 immer gut zurecht komme. Mein Problem ist Raubwild von 150 bis 250 Meter, da sind mir schon ein paar mäuselnde Füchse durch die Lappen gegangen und das Mauspfeifchen funktioniert eben auch nicht immer, das liegt am größten Feind des Jägers, dem Wind, der die Pirsch, den Schuß oder das Locken versauen kann....
Ich besitze zwei Büchsen in 308, eine Revierschlampe für alles, leicht, führig, schießt perfekt, 10 Zoll Drall. Eine eher sportliche, schwer, dicker Lauf, 11,5 Zoll Drall. Letztere verdaut gut leichte Geschosse, insofern wäre eine Laborierung mit z.B. dem Hornady V-Max 110 gr zumindest mal denkbar. Aktuell verläd Federal Fabrikmunition in der Kombination, scheint also keine schlechte Idee zu sein. Vorteil, hohe V0 und zerlegt sich komplett, weniger windanfällig...könnte bis 300 Meter gut funktionieren. Hat die Federal hier schonmal jemand getestet? Habe nur einen Händler gefunden und der versendet nicht...

Sollte bleifrei verpflichtend werden, gibt es im .30 Kaliber genug Geschosse in der Gewichtsklasse, einge davon werden auch sicher gut funktionieren...
 
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Wegen der Krähen und Füchse, die einfach oft weiter weg sind, hab ich die 22-250.
Die ist schon gut.
Aber IMHO ist und wird sie nie "die" Rehpatrone.
Und die Bleifrei-Thematik... Ich habs als wiederladerische Herausforderung genommen. Bin mir aber selber nicht sicher ob ich da nicht zeitweise die Grenze zum Masochismus überschritten habe. :LOL: Muss man sich nicht antun.

Überleg Dir halt mal ob Du nicht eine 6,5 Creedmoor nehmen könntest. Rasante Laborierungen sind damit schon ein Stück weit zu realisieren. Rehwild sollte kein Problem sein - und die Zufallssau wäre auch noch abgedeckt, auch rechtlich.
Den Lauf nicht zu kurz wählen, dazu ein eher leichtes Geschoss, da sind schon ein paar Meter an GEE drin.
 
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Überleg Dir halt mal ob Du nicht eine 6,5 Creedmoor nehmen könntest. Rasante Laborierungen sind damit schon ein Stück weit zu realisieren. Rehwild sollte kein Problem sein - und die Zufallssau wäre auch noch abgedeckt, auch rechtlich.
Den Lauf nicht zu kurz wählen, dazu ein eher leichtes Geschoss, da sind schon ein paar Meter an GEE drin.
Hm, ich bin ja noch nicht der Wiederladeexperte, aber ich habe gerade mal etwas mit GRT gespielt, das Hornady V Max, 110gr mit VV N120 42g kommt auf gute 930 m/s V0. Hm-klingt interessant, wenn ich jetzt noch moderate 5 % Sabatti MRR drauf rechne, könnten das knappe 1000 m/s werden, nicht schlecht für 7,62. Alles natürlich nur theoretisch, aber vielleicht komme ich mal an eine Schachtel Federal und jage 5 Schuß durch den Chrono. Ernüchterung oder Freude, beides wäre denkbar...;-). Wiederladen kann ich erst ab Dezember....;-()

6,5 Creedmore...auch schön ;-)
 
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Eine .308 mit dem V-Max, da brauchst die Füchse nicht mehr einsammeln. Die werden an Ort und Stelle gesprengt.
Leiden müssen sie nicht, aber ich glaub nicht, dass Du auf Dauer dabei bleiben wirst.

Trotzdem natürlich auch eine gute "Übung" um seine ersten Gehversuche als Wiederlader zu machen.
Ich glaub die 6,5er käme eher da hin wo Du auch hin willst.
 
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Beim Wunsch "rasant, .224", zukunftssicher" würde ich zur .22-250 Rem. mit einem Custom Lauf mit 8" Drall greifen.
Genug Power ist vorhanden, Komponenten sind ebenfalls reichlich vorhanden und günstig. Und mit 8" wird auch ein langes Aero oder Scirocco stabilisiert.

Natürlich geht so was auch mit der 5,6x61 SE vH oder der 5,6x57, aber diese sind nur was für echte Liebhaber und die Versorgung mit Hülsen ist limitiert.

Rehe sehen auch mit der 5,6x61 SE vH, 63grs Aero und 1140 m/s an der Mündung nicht schlimm aus. Flott und hartes Geschoß paßt schon.
 
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Hm, ich bin ja noch nicht der Wiederladeexperte, aber ich habe gerade mal etwas mit GRT gespielt, das Hornady V Max, 110gr mit VV N120 42g kommt auf gute 930 m/s V0. Hm-klingt interessant, wenn ich jetzt noch moderate 5 % Sabatti MRR drauf rechne, könnten das knappe 1000 m/s werden, nicht schlecht für 7,62. Alles natürlich nur theoretisch, aber vielleicht komme ich mal an eine Schachtel Federal und jage 5 Schuß durch den Chrono. Ernüchterung oder Freude, beides wäre denkbar...;-). Wiederladen kann ich erst ab Dezember....;-()

6,5 Creedmore...auch schön ;-)

Wenn die Munition aus deiner Waffe präzise fliegt ist eine Laborierung in der Art sicher interessant.
Bei meinen 308 Waffen fliegen Geschosse unter 150gr. nicht besonders gut, da sind wir unterem wieder beim Thema Drall.

Eine 223 und eine Creedmoor führe ich selbst, für rein Raubwild 223, wenn Rehe wirklich ein Thema ist die 6,5 auch sehr interessant.
22-250 steht bei mir nur in der Sammelvitrine, interessiert mich grundsätzlich schon, ist mir wie die 243 Win aber eigentlich ein bisschen zu speziell, Stichwort Hochwild.
 
G

Gelöschtes Mitglied 17007

Guest
Hallo,

+1 für die .22-250..............aber
GENAU wie einige meiner Vorredner schon ausgesagt haben acht auf den Drall/Drallänge
1-8" ist ok
Das schadet bei "normalen" 55-62grs Geschossen nicht passt aber für schwerere optimal.

Vorab aber bitte eine, gut gemeinte, Warnung.......
Die "Varminter" ist eine hinsichtlich Präzision phantastische Patrone die "auf BR-Niveau" schießen KANN !!
Das "Geheimnis" liegt hier beim Reinigen des Laufes.
Bitte mach dir klar das es hier NICHT reicht hin und wieder mal eine "Reinigungsschnur" durchzuziehen.......EGAL womit getränkt
Hier ist "ellbow grease" gefragt, incl. erstklassiger Materialien.........
Guter Putzstock, Bürsten, Patches, falsches Schloss usw.........

Das alles umgesetzt, eine saubere Ladungsfindung durchgeführt, wirst du V I E L S P A S S
mit der Patrone haben.

Gruß
2RECON
 

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