Waidmannsheil alle zusammen,
ich konnte gestern Abend auch nochmal nachlegen und Fuchs Nr. 36 für diese Saison im Hauptrevier (ca. 800ha) erlegen.
Insgesamt stehe ich jetzt diese Saison bei 69 Füchsen (33 Stück im 2. Revier mit ca. 300ha).
Allgemein ist es bei uns sehr ruhig geworden was die Füchse angeht, da wir letztes Jahr schon enorm aufgeräumt haben.
Momentan hört man es auch nur selten bellen und das meist an den Reviergrenzen.
Dennoch schlich ein Reineke Freitag Abend an einer unserer Wildkameras vorbei.
Anhang anzeigen 103246
Eine kurze Kontrolle bei den Bauen am Rand einer kleinen Fichtenschonung in der Näher ergab frische Aktivitäten an einem der Baue.
Ich beschloss also diese Stelle ein wenig intensiver abzusitzen.
In der Nähe ist ein Luderplatz, auf dem ich die Überreste unserer letzten Gänsejagd deponiert hatte.
Allgemein sind die Luderplätze dieses Jahr kaum angenommen, da wir unheimlich viele Mäuse im Feld haben. Dies macht die Raubwildbejagung unheimlich schwer, da die Füchse z.B. nur extrem kurze Strecken laufen.
Die kleine Fichtenschonung bot sich ideal für den Abendansitz an, da dort immer ausreichend Licht vorhanden ist. Auf den Feldern drum herum ist frische Ansaat, die ein hellen Untergrund bietet und die Flutlichbeleuchtung eines Sportplatzes in der Nähe strahlt immer genügend Licht ab (mehrmals Training in der Woche). Außerdem passte der Wind ideal.
Ich bin also frühzeitig vor Einbruch der Dämmerung auf den Sitz, um den Reineke nicht zu stören. Lange Zeit tat sich nichts, bis auf einige Stücke Rehwild und ein paar Hasen.
Nach Einbruch der Dunkelheit kamen noch einige Eulen hinzu, die auf mein gelegentliches Mäuseln reinfielen.
Ich bevorzuge beim Fuchsansitz immer die Lockjagd mit der Mauspfeife und je nach Situation mit der Hasenklage oder mit gelegentlichem Gebelle in der Ranzzeit.
Als ich fast abbaumen wollte, versuchte ich es noch einmal mit dem Bellen und vernomm auf einmal eine dumpfe etwas quäkliche Antwort direkt vor meinem Sitz.
Ein schneller Blick durch die Wärmebildkamera ließ mich tatsächlich ein Reineke erblicken, der in Richtung Fichtenschonung und damit in Richtung Bau zog.
Ich packte die Wärmebildkamera schnell weg und nahm die Büchse hoch.
Als der Reineke über den nächten Trenngraben war, bellte er noch einmal, dieses mal aber deutlicher und heller.
Ich konnte ihn auf gut 60m gerade noch so ins Glas bekommen und ließ die .22 Hornet fliegen. Eine sofortige Kontrolle durchs Glas und durch die Wärmebildkamera zeigte, er lag im Knall.
Ich wartete noch 20 Minuten, ob noch ein Nachläufer vorbei schauen wollte, ohne Ergebnis. Ich baumte ab und begutachtete die Beute.
Ein Rüde und sofort erklärte sich auch, warum das erste Bellen so komisch klang.
Er hatte sich vom Luderplatz eine Gans mitgenommen.
Anhang anzeigen 103247
Der Schuss war gut platziert, etwas hinter dem Blatt.
Anhang anzeigen 103248
Der Balg war top und die Färbung äußerst interessant.
Als ich wieder zu Hause war vergleichte ich den Fuchs mit den Aufnahmen der Wildkamera und so wie es aussieht, hatte ich tatsächlich genau den Fuchs strecken können, der noch ein paar Tage zuvor auf der Kamera war.
Es war wieder einmal ein spannender Jagdabend und ich hoffe bis zum Ende der Saison noch ein wenig Raubwild zur Strecke bringen zu können.