Raubwild/ Varmint Geschoss .308 mit möglichst wenig Hinterlandgefährdung// .223 vs .308

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Hallo Allerseits,

Die vorherige Beratung lief ja sehr gut und zielgerichtet. Als Standard nehme ich zur Zeit das Hornady SST.

Da ich hier auch im Bereich Ortslage jage, würde ich gerne wissen, was ihr mir im Kaliber .308 empfehlen könnt, um möglichst geringes Splitter bzw. Restbolzenrisiko zu haben.

Einen Wiederlader habe ich an der Hand.

Das Speer TNT finde ich ganz interessant.

Ist mit .308 bei Fuchs/Katze/Marderhund überhaupt genug Zielwiderstand vorhanden, um die Geschosse vernünftig zu zerlegen?

Oder sollte ich mir mittelfristig lieber eine .223 zulegen?
 
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Ein Varmintgeschoss in der .308 lässt eher nichts Verwertbares übrig.
Bleib bei dem was Du hast. Und achte immer auf Kugelfang.
Den Gefahrenbereich danach zu kalkulieren dass sich das Geschoss hoffentlich schon ganz zerlegen wird geht spätestens beim ersten Fehlschuss daneben.

.222, .223, 22-250, 5,6x50 kann man machen. Eine größere Entwertung kann es mit denen aber auch mal geben.
 
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Horrido,

@Löffelmann hat eigentlich schon alles gesagt. (y)
Ich würde ebenfalls bei deiner jetzigen Konfiguration bleiben.
Eine neue Büchse lohnt sich nur, wenn entsprechend solches Wild (Raubwild etc.) einen großen Teil deiner Jahresstrecke ausmacht, sonst wäre mir das Geld zu schade.

Möglichst wenig Hintergrundgefährdung hast du mit einem Geschoss, welches im Wildkörper schnell und viel aufmacht. Da ist das SST schon einmal nicht schlecht, es macht auch bei Raubwild gut auf, selbstverständlich reicht der Zielwiederstand dann jedoch nicht für einen Steckschuss; der Ausschuss sollte klar sein. Die Kehrseite aber ist, dass du nun damit sehr viel kaputt machst.
Trotzdem bitte umso bewusster und achtsamer in einer solchen Umgebung schießen und lieber einmal mehr den Finger grade lassen. ;)

Gruß
Bock
 
G

Gelöschtes Mitglied 21941

Guest
.222, .223, 22-250, 5,6x50 kann man machen. Eine größere Entwertung kann es mit denen aber auch mal geben.


Kann ich so zu 100% bestätigen.
Ich Fuchse mit meiner BBF in 222 leidenschaftlich gerne und habe sowohl mit der S&B 50 Grs SP als auch mit der Sako 55 Grs Gamehead einige „gesprengte“ Füchse entsorgt (Schussdistanz 60-120m).
Da sahen die Füchse der 30-06 Geco TM nur unwesentlich schlechter aus.
Im grossen ganzen jedoch deutlich besser.


Auf 120m sehr ambitioniert.
Bei uns ist Postenschrot leider komplett verboten!


Zum Fredstarter:
Wenn du ne Subsonicladung für Schalligebrauch „entwickeln“ willst, dann kann ich die Bemühungen nachvollziehen.
Aber Hintergrundgefährdung musst du sowie so immer nach dem „prepare the worst & act for the best“-Prinzip handhaben.
Da kommts auf 222 oder 308 nicht an.
 
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ist relativ einfach zu erkennen ein 308 Win 110 gr Varmint z.B. kommt mit rund 950m/s und 3100J aus dem Lauf, auf 100m kommen da noch rund 850m/s und 2500J an. Welcher Wildkörper soll die, wenn auch "zerlegte" Geschossmasse aufhalten. Beim 223 Rem Varmint 960m/s und 1640J zu 810m/s und 1170J. Die Geschwindigkeit für die Zerlegung in beiden Fällen ausreichend. Energie die aufzuhalten wäre bei einer 308 Win mehr als das doppelte. Soweit die Theorie, in der Praxis habe ich immer mal wieder auch mit dem Sierra Blitz King 55gr aus 223 Rem. Ausschüsse. Die Hinterland Gefährdung ist also immer da.
 
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110 gr V-Max, Explosiveres, selbst bei einer Vz unter 700m/s, habe ich noch nicht erlebt …..

WTO
 
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Da ich hier auch im Bereich Ortslage jage, würde ich gerne wissen, was ihr mir im Kaliber .308 empfehlen könnt, um möglichst geringes Splitter bzw. Restbolzenrisiko zu haben.
Hallo Henry,
das Ziel, das man aufgrund der Zerlegung ein geringeres Restrisiko hat ist zwar löblich, aber eben leider nicht realistisch. Bei einem Fehlschuss oder der seltenen Chance das das Geschoss einmal nicht anspricht und im zusätzlich ungünstigen Fall noch im falchen Winkel so gut wie intakt abprallt hat man eben weiterhin eine erhebliche Hinterlandgefährung. Wenn Du weiter mit der Büchse jagen willst, dann ist eben der sichere Geschossfang bzw. statistische Kugelfang (z.B. im Wald wo der Abpraller viel eher einen Baum als was Anderes trifft) nicht zu ersetzen. Auch ein "kleineres" Kaliber wie die .223 oder gar die .17er sind da nicht besser. Die Alternative ist immer Schrot - der verliert in absehbarer Strecke seine kinetische Energie.

Wenn Du als Alternative einen Vollzerleger haben willst, dann sind die 110gr Varmintgeschosse, entweder V-Max von Hornady oder Varmageddon von Nosler eine praktische Alternative. Sie brauchen relativ schnelle Pulver aber haben auch eine entsprechende Sofortwirkung. Schalenwild könnte man damit theoretisch zwar schon erlegen aber das hat Potential für viel Entwertung und fehlenden Ausschuss.
Wenn Du probieren willst, hab glaub ich ein paar 110gr Nosler rumliegen.
 
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Kugelfang ist super wichtig. Das ist mir bewusst. Es geht mir nur darum, mögliches Restrisiko zu minimieren. Hier im Regal steht das Buch "Geschosswirkung und Kugelfang beim Büchsenschuss" von Norbert Steinhauser.

Sicherheit ist mir sehr wichtig.

Wenn bei der 223 noch einige hundert Joule den Wildkörper verlassen, aber in Form von kleinen Splittern vorliegen, dann ist das doch was, mit dem man "arbeiten" kann. (Speer TNT green)
Die kleinen Splitter dürften dann ja wie Schrot auch ihre Energie recht zügig verlieren.
 
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Du kannst und darfst Dich nicht drauf verlassen dass es so ist bzw. so kommen wird.

"Herr Richter, ich dachte ja das ich das Wild treffen würde und sich in dessen Körper das Geschoss zerlegen wird."
Meinst dieser Satz wird Dir im Ernstfall helfen?

Auf (sehr) kurze Distanzen hilft der Schusswinkel etwas ein Unglück zu verhindern. Auf die kann man dann aber auch gleich Schrot nehmen. Auf alles andere hilft NUR ein sicherer Kugelfang. Die Entfernungen auf denen keine Abpraller entstehen können sind erschreckend kurz.

Und auch Dein Wiederlader kann nicht zaubern. Er muss die Laborierungen auf eine einheitliche Treffpunktlage kriegen wenn zwei verschiedene aus der selben Waffe funktionieren sollen. Und die sollen dann auch noch beide brauchbare Streukreise bringen. Das macht man nicht einfach so nebenbei.

Jeder hier weiß was Du (löblicherweise) meinst bzw. im Sinn hast - aber es lohnt den Aufwand nicht. Und alles was Du aus einer .308 mit Varmintgeschoss triffst wird nicht mehr verwertbar sein.
Streich den Gedankengang es gäbe einen Büchsenschuss der "weniger gefährlich" ist aus Deinen Gedanken, die Physik lässt sich nicht bescheißen.
 
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Grundsätzlich sind aber 4g die sich zerlegen weniger gefährlich als 11g. Da sind wir uns schon einig oder?
 
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:rolleyes:
Wenn sie sich zerlegen, vielleicht schon. Willst Du weiter hinten stehen wenn er schießt und es drauf ankommen lassen?

Vielleicht ist aber nicht jedem der Hintergrund so bewusst wie mir. :rolleyes:
Der Fragesteller ist Jungjäger und hat dieses Jahr seinen Schein gemacht. Er hat eine Savage in .308 Win, darauf ein Frankonia-Glas (altes Meopta-Modell - mit normalerweise Absehen in der 1. Bildebene) und ein Steiner Militär-Fernglas.
Vor einem Monat hat er nach Munition gefragt für seine Freigabe im Revier, Raubwild und Schwarzwild. Das Ende vom Lied war dann die im Startposting erwähnte Hornady SST.

Ich sag es jetzt mal ganz hart.
Wenn er Glück hat dann hat er seine überschaubare Anzahl an Füchsen bislang getroffen. Und der Tag an dem es mal anders kommen wird, der WIRD kommen.
Ob er schon mal einen Fuchs abgebalgt hat ist fraglich. Wenn es mal so weit ist kommt ein Aha-Effekt wie klein das anvisierte Ziel überhaupt wirklich ist.
Bei einem Abpraller ist Zerlegung Glückssache. Und genau der passiert in dem schlimmsten Fall bei einem Schuss wo man sowieso schon überlegt ob "etwas weniger nach hinten fliegen soll" damit nichts passiert. Passt der Kugelfang ohnehin erübrigt sich die Überlegung hinsichtlich Zerlegung.

Der nette Wiederlader kann sich dafür den A... aufreißen eine zweite Laborierung mit deutlich leichterem Geschoss zur bereits vorhandenen dazu zu basteln. Glücklicher Ausgang der Aktion möglich, Garantie gibts keine. Die Kosten könnte man sinnvoller in Übung am Schießstand investieren.
Sitzt er dann auf Sau - sprich mit dem SST im Patronenlager - und es kommt ein Fuchs muss er nehmen was er geladen hat. Kein Fuchs hält die Geräuschkulisse fürs Umladen aus. Sitzt er mit der Fuchslabo und es kommt eine Sau hat er ganz Pech.

Bei aller Passion.
Der Fragesteller braucht (wenn er "mehr will, das ist ja die eigentliche Intention) Erfahrungswerte im Anlegen von Luderplätzen, dem Abpassen von Füchsen auf ihren täglichen Wechseln, der Ruf- und Lockjagd.
Und über kurz oder lang muss die Ausrüstung für den Zweck überdacht werden. Das Kaliber und das gewählte Geschoss kann man dabei ans Ende der Liste setzen.
Mit dem Fernglas geht er längst heim wenn ich noch gemütlich sitze. Und hinter dem Absehen kannst auf 150 m einen Fuchs komplett verstecken. Davon dass es jetzt dann auch kalt wird bis die richtigen Fuchsnächte da sind gar nicht zu reden, da steht schon das nächste Loch in der Kaffeekasse bevor. Und da ist das Geld auch, wie bei der Übung am Stand, besser aufgehoben als bei einer zweiten Laborierung.

Nicht böse gemeint, aber so sieht die Realität aus.
 
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Danke für Hinweise und Kommentare!

Das Steiner ist nur noch im Auto. Ich habe mittlerweile ein DDoptics Pirschler Generation 3 in 10x56 und eine kleine Wärmebildkamera (Flir Scout TK). Laserentfernungsmesser ist auch gekauft. Der weiteste erlegte Fuchs stand auf knapp 120m.

Eine Mäuschenpfeife incl. Hasenklage habe ich auch.

Füchse sind bisher 6 gefallen. Fünf mit Kugel, einer mit Schrot. Marderhunde sind zwei auf der Strecke.
 

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