Raubwildschärfe

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Hatte gestern einen Jungfuchs krank geschossen. Mein junger DD, knapp 2 Jahre alt hatte weder große Lust die Wundspur zu arbeiten, noch hat er den Jungfuchs abgetan als er ihn fand. Und das obwohl er noch vor einem dreiviertel Jahr rabiat scharf auf Fuchs war.
Gibt`s sowas wie Welpenschutz Reaktionen in solchen Situationen oder hatte er nur einen schlechten Tag.
Er ist auch zwischendurch nicht von Raubwild verprügelt worden oder ähnliches.
Fragen über Fragen.


Einstein
 
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Hund vielleicht krank?

Wenn zuvor wirklich rabiat?!? - dann muss er schon extrem gehemmt sein, um so zu reagieren....:what:
 
A

anonym

Guest
Der Hund war also 1 Jahr alt, als er mit dem Prädikat "rabiat scharf" versehen wurde. Ich würde das mal sehr skeptisch sehen. Möglich ist das zweifelsfrei, doch der Hund ist vom Wesen her mit dem Alter noch sehr empfindlich und steckt Gegenwehr, Verletzung deutlich weniger weg, als mit 2 und 3 Jahren.

Mir aber wär`s ... egal. War halt so. Ein Hund ist keine Maschine, und Hunde, die sicher Füchse würgen, sind selten, auch wenn sich das / ihren Hunden viele auf die Brust schreiben. Weit wichtiger ist, dass er gesund, klar im Kopf, sozial verträglich, nervlich belastbar, passioniert und mit Finderwillen ausgestattet ist.

Und auch wenn gleich die Steine fliegen: ICH pfeife meine Hunde immer vom Fuchs zurück. Wenn es heißt "Fuchs im Senf" sowieso sofort. Und auf angeschossene "hinten aus dem Treiben raus" auch. Einmal Fuchsräude bei den Hunden reicht mir bis zum Anschlag und darüber hinaus. Was 20 Jäger auf TJ sagen, ist mir ... Latte.

Es ist nämlich nicht so, dass Stronghold oder Advocate die Räudemilben immer neutralisieren. Wenn man Pech hat, muß man ein Präparat mit Ivomectin spritzen, was bei entsprechender Disposition (MDR-1 Defekt) ohne Blut-Voruntersuchung tödlich sein kann. Hat ein Hund diesen "Defekt" und spricht auf Stronghold oder Advocate nicht an, hat man die A.. - Karte gezogen. Also lieber Füße still halten.
 
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Gerade besonders wesensichere Hunde werden unter Umständen ein geringes Jungtier eben nicht abwürgen.
 
A

anonym

Guest
Moosjäger, Du läufst zu Hochform auf!!:cheers:

Kleine Story:

Meine ADBr würgt sicher Rehe, packt sicher an der Kehle. Einige Male gesehen. Wir, Jagdgast und ich, standen neben einer Waldstrasse am Aufbrechplatz. Hunde lagen vor uns, warteten auf`s Genossenmachen. Ein Auto kam mit hoher Geschwindigkeit, bremste, dann fuhr es zurück, leuchtete in die Wiese und ab ging`s mit Vollgas. Wir gingen zur Strasse und hielten den Fahrer auf. Der meinte, er habe gerade ein Reh überfahren, sehe aber nichts. Also wurde die Bracke schnell angeleint, wir gingen zum Unfallort, der Fahrer leuchtete und hatte die Musik laut an. Ich unterband dies und ging mit dem Hund den Graben entlang. Die anderen sahen zuerst das Reh, standen dem näher, als der Hund. Es wurde hoch, der Hund packte es hinten. Aber alles nur halbherzig. Ich fing es dann ab.

Mache ich mir deswegen Gedanken? Nein, ganz sicher nicht. Es können so viele Faktoren die Ursache dafür gewesen sein. Wenn wir das nächste Mal wieder alleine sind, wird`s wohl wieder anders. Und wenn nicht, dann bringe ich den Hund wieder dorthin.
 
A

anonym

Guest
Wenn der Hund sehr sicher ist und sonst scharf ist es genau wie Moosjäger sagt. Bei meinem gm, der ein Traumhund ist auch in der Welpenaufzucht, an starken Sauen, wbär genau das gleiche.
 

z/7

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Kenne das von meinen bei Kitzen. Sonst sichere Schärfe, aber Jungtiere sind etwas anderes. Mit einer Ausnahme, aber das war sehr speziell, und ich hab eine Vermutung, warum die Hündin da von ihrem sonstigen Verhalten abgewichen ist. Was mich interessieren würde, da ich bisher nur Hündinnen hatte, wie ist das bei euch vom Geschlecht her?
 
A

anonym

Guest
Rüde, aber der kümmert sich mit um die Welpen bzw neue Junghunde.
Übrigens mein Brack schon mit 7 Monaten sehr scharf an Sauen, aber total sanft mit Welpen. Dem würde ich das auch genau so zu trauen
 
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Wenn der Hund vorher scharf an Füchsen gejagt und diese auch gewürgt hat, dann halte ich das Schonen eines Jungfuchses für ungewöhnlich. Das weitere Mitbewerber des Hundes wird ja Aufschluß darüber bringen, ob der Hund wirklich raubwildscharf ist. Aufgrund dieses einmal gezeigten Verhaltens kann man sich da kein Urteil erlauben, das kann ja die verschiedensten Ursachen haben.

PS. Ein Hundeführer der seinen Hund vom Fuchs im Treiben abruft, kann ich nicht ernst nehmen.
 
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Wenn der Hund mal einmal den Fuchs nicht abwürgt, ist das nicht gut, aber auch der Hund kann mal einen schlechten Tag haben.
Aber wenn jetzt angefangen wird, Ausreden zu finden, weshalb das Verhalten in Ordnung ist und vielleicht sogar Rückschluss auf einen besonders sichereren Hund bietet, dann ist was faul.
Und dann wird sozusagen als Krönung noch argumentiert, dass es insgesamt besser ist, wenn der Hund nicht an den Fuchs soll!
Das ist doch kein Kindergeburtstag!
Davon abgesehen, geht es neben dem primären Zweck, dass der Fuchs erlöst wird, auch darum, dass der Hund zeigt, dass er Schneid hat.

Meine Meinung: Der Hund hat ein Fehlverhalten gezeigt. Ist nicht schlimm, muss man dann halt korrigieren. Laß den Hund den Fuchs immer wieder bringen, damit er es als Beute sieht und häng' die Lunte an die Reizangeln. Das wäre was ich machen würde.

Horrido!
 
A

anonym

Guest
Es mag sein, dass insbesondere der dd so grenzdebil ist, dass er nicht differenziert.
Es mag sein, dass der Hund krank ist.
Und iauch mag es sein, dass Züchter und Verbandsrichter hunde mal wieder nicht verstanden haben.
Ich habe und hatte hunde, die keine 15 min. für einen wbär brauchen, die sauen mit ihren dreifachen lebendgewicht gehalten haben und die keine Jungfuchs würgten.
Deshalb ist es auch Armut, wenn der Hn am Jungfuchs erbracht wird.
 
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A

anonym

Guest
BHD :thumbup::thumbup: ... was aber leider vielerorts die Regel ist. Gleiches mit halbwüchsigen Katzen.

MEINE Erklärung zu Fuchs im Treiben:

Ich habe meine Erfahrungen zur Genüge gemacht. Auch habe ich gesehen, was "Fuchs im Senf / Trieb" bei 50% der umstellenden Jäger auslöst. Ich hab keinen Bock, meine braune Bracke oder den DD in dem Fall im Senf zu lassen. Wie darauf reagiert wird, weil ich nicht schnalle oder rein pfeife, ist mir hier genau so egal, wie auf der Jagd. Einer meiner Hunde hatte, und zwei meines Kumpels haben genau deswegen Schrote im Körper.

Etwas anderes ist es, wenn ich mit Bekannten am Bau stehe - die kann ich mir aussuchen und kenne ich oder wenn wir mit fünf Mann auf Gockel in den Rüben jagen. Das Risiko der Räude bleibt.

Man sieht am Verhalten bspw. Deines Rüden, dass er eben "klar im Kopf" ist. Auch zum Rest Zustimmung. Mir gefällt das ausgesprochen gut und ist etwas völlig Anderes, als eine blödscharfe Töle, die alles zerlegt und sonst kaum ruhig zu halten ist.
 
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Wenn wir jetzt auch noch zulassen, das unsere Hunde sich selber aussuchen dürfen, auf welches Wild sie denn gerne jagen möchten, dann geht die Jagdhundearbeit völlig den Bach runter. Heute kein junges Wild, morgen keines in Hochzeitslaune und übermorgen werden die Rentner verschont. Vielleicht ist morgen dann auch der Hase zu süß oder der Fasan fliegt so schön. Die beiden Waschbären spielen doch so schön zusammen, da darf ich es dem Hund nicht verdenken, wenn er die beiden schont.:what: und nichts wie weg hier :31:, bevor das noch ansteckend ist.
 

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