Raufußwild und Windenergieanlagen

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Du bist so ein Menschenfreund, es soll keinen Spaß machen, sondern Muskelkater und dreckige Fingernägel bedeuten, die müssen hinterher richtig Schmacht haben und müde sein und am nächsten Tag geht es wieder raus morgens früh um 4.00!

Die Leute lernen nicht mehr durch Fun-Events (das geht noch bei Kindern) sie müssen endlich wieder Demut lernen.


CdB

Du mißverstehst,

solche Camps und Veranstaltungen

sind nicht als Fun event zu verstehen, es muss ja nicht gleich ein boot camp sein. Holzhacken gehört schon dazu, Wild zerwirken und zubereiten, Pilze und Beeren sammeln und säubern, still sitzen zur Wildbeobachtung ... Das muss heutzutage von Erwachsenen und Jugendlichen gelernt werden (lach nicht, vor ziemlich langer Zeit im Zoologie-Praktikum hatten einige Kommiliton*innen echte Probleme damit, eine tote Ratte abzuziehen und anschließend mit dem Skalpell zu präparieren...), das ist für viele eine Herausforderung! Ich hatte mal eine längliche Diskussion mit einer französischen Helikoptermutter, deren Kinder, so um die 10 Jahre alt, ich ins Aufbrechen einer Gams eingebunden hatte und ihnen dabei den Verdauungstrakt eines Wiederkäuers erklärte. Die Kids (Bruder und Schwester) fanden es toll, die Mutter rang nach Luft ...

Klein anfangen, der Motorsägenschein kommt später. Und für viele ist es schon ein grandioses Abenteuer, mal keine Netzwerkdeckung für‘s Handy zu haben.

Gruß,

Mbogo
 
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Ich glaube die Rauhfusshühner sind eine par excellence Gänsehautart, wie etwa die Trappen. Sie dürften an sich schon ein immenses Problem in Deutschland mit Schwarzwild und Prädation haben. Und wenn ich dann hier lese, dass sie "lichte Hochwälder" brauchen, dann haben sie auch ein Problem mit dem derzeitig modernen Waldbild. Ich denke da sind die Windkraft und der Tourismus nur die Tüpfelchen auf dem i oder in dem Fall - weil zwei - vielleicht ersatzweise dem ä.

Imho muss es einen Sinn ergeben, nicht die Art schützen sondern das Biotop, dann ergibts sich genügend Artenvielfalt.
Wobei es fraglich ist ob durch Bewirtschaftung entstandene Biotope tatsächlich erhaltenswert sind, nur weil man damit gewisse Arten schützt.

Das betrifft Almen genauso wie Kiesgruben und nicht zuletzt die Heide.
Natürlich entstandene Biotope sind es nicht. Aber die Naturschützer freut es.

Meinetwegen können die Alpen oder die Heide wieder komplett zuwachsen mit Wald, der Erhalt der Kulturlandschaft nützt genau wem?
 
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Bei uns im Nachbarort wurde seinerzeit ein Typ ausprobiert, der zumindest das Vogelproblem nachweislich nicht hat. Der hat sich aber nicht durchsetzen können. Der Betrieb ist eingestellt und das Teil steht nutzlos in der Gegend rum...

Dieser Typ Windkraftanlagen hat sehr viele Vorteile.
Dummer Weise auch (mindestens) zwei Nachteile:
1.) Nicht so ergiebig wie eine "normale" WKA
2.) Zu teuer in der Produktion

Beide Punkte bedeuteten das Aus für diese Type.
Dabei waren einige Firmen mit der Entwicklung und Erprobung schon sehr weit.
 
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Ich habe in Skandinavien

-Finnland und Schweden- sowohl Auer. als auch Birkwild gejagt, erfolgreich. Die waren in Wirtschaftswäldern (Auerwild) und auf Kahlflächen und Mooren (Birkwild) zu finden, und zwar jeweils in beträchtlichen Mengen. Die Nadelwälder waren ziemlich dicht und evtl. 25 bis 50 Jahre alt, die Kahlschläge im Aufwuchs befindlich.

Das ginge auch bei uns, wenn man die Moore nicht unter Naturschutz stellte, sondern Prädatorenbejagung zuließe. Lediglich das Abtorfen bräuchte man nicht mehr (das kg Mutterboden für den Blumentopf kostet bei der Raiffeisen 4ct...). Birkenaufwuchs ist kein Problem.

Gruß,

Mbogo
 
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Dass Almen wesentlich mehr Arten eine Lebensgrundlage bietet wird wohl niemand widersprechen. Dunkle naturbelassene Wälder haben einen wesentlich geringere Artenvielfalt wie der "Kulturwald". Immerhin existiert der bereits seit Jahrtausenden, jedenfalls schon so lange wie die Menschen Wälder als Brenn- und Baustofflieferant nutzen. Naturflächen wie Wiesen und Felder gibt es schon seitdem der Mensch sesshaft wurde. Wer will das alles zurückdrehen? ICH sicher nicht.

Wir haben übrigens etliche Hektar "Urwald" bei uns in der Gegend. Ja, er ist schön und ruhig weil keinerlei Wege darin vorhanden sind. damit ist es den meisten Menschen zu mühsam drin herumzuklettern. In diesem Wald wird kein Handgriff gemacht, und das schon seit vielen vielen Jahrzehnten (Wegebau lohnte sich nie weil zu weit von Siedlungen und Straßen entfernt und auch zu steil und unwegsam, deshalb wurde dort nie geschlägert). Wenn man diesen Wald mit dem ach so verfluchenswerten "kulturwald" vergleicht ist die Artenvielfalt dort wesentlich geringer, aber spezifischer.
 
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Lässt man es auch brennen in einem solchen Wald, oder rückt dann das Löschflugzeug aus? Urwald ist außerdem was anderes.
Der Bestand wird sich selbst überlassen, in Schweden ist der Nationalpark Norra Kvill so ein Beispiel. Keinerlei Bewirtschaftung seit 150 Jahren auf 111 ha.
Urwälder sind großflächig selten komplett geschlossene Bestände.

Eine Bewaldung der Almen wäre dem Lawinenschutz sehr zuträglich.
Zumal in Anbetracht der Klimaerwärmung die Baumgrenze auch in den Alpen immer höher rückt.
 
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Blöde sind Ansichten, daß alles genauso weiter gehen muss "wie wir das schon immer gemacht haben".
Man hält eben das was man Jahrzehnte falsch macht dann für Erfahrung.
 
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Naja, die sich anbahnende neue Landesregierung in BW hat sich in einem Punkt ja schon verständigt: 1000 neue Windräder in den nächsten 5 Jahren. Das ist sehr ambitioniert.
Im Falles des Schwarzwaldes steht dem Ausbau an viele Stellen das Auerwildvorkommen im Wege. Letztlich muss also Naturschutz und Umweltschutz gegeneinander abgewogen werden. Ob man Windräder schön findet oder hässlich, ob sie ein wichtiger Baustein für die Energiewende sind oder nur ein kleines Bausteinchen, das spielt für eine Baugenehmigung keine Rolle.
Zu Waldbau und Auerwild: es kann als gesichert gelten, dass Auerwild lichte Wälder benötigt, aus Ernährungsgründen (Küken) und für bessere Fluchtmöglichkeiten.
Waldbau mit Naturverjüngung bedeutet im Schwarzwald Weißtanne und Fichte und das bedeutet im weiteren, dass abgesehen von Sturm- und Käferlöchern, die Wälder vorratsreich sind und nicht licht. Nehme ich unseren Wald, so ist dieser sehr vorratsreich, um ihn in Richtung Auerwild zu frisieren, müsste die Hälfte des Vorrates geerntet werden. Ein vorratsarmer Wald produziert unterhalb einer Schwelle, die dabei deutlich unterschritten würde, weniger Gesamtwuchsleistung in einem Bestandesleben. Daher führen Ansätze, eine Pflege oder Durchforstung mit ein bisschen Kleingeld zu fördern, zu keinem Ergebnis. Wenn der Eigentümer nichts fürs Auerwild machen mag und „die Gesellschaft„ auch nicht, dann geht die Art verloren. So wie viele davor auch. Der Klimawandel verschärft diese Entwicklung, die Freizeitnutzung, der fehlende Anreiz der Raubwildbejagung ebenso. Alles bedauerlich. Aber kaum zu ändern.
 
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@ Oberförster. Ist das deutsche Auerwild anders als das skandinavische? Kann eigentlich nicht sein, weil hier oben jedes Jahr Deutsche " Naturschützer" oder was die sind, rumfahren und unsere Auerhühner im Frühjahr an den Wegen einfangen und stehlen, um sie in DE auszusetzen. Als kannst du es nicht als
"gesichert" ansehen, dass die Vögel lichte Wälder benötigen. Die ich hier oben habe und bejage sind hauptsöchlich in Beständen bis 40 Jahren zu finden. Und lichte Bestände sind das garnicht. Versuche mal einen aufstehenden Hahn zu treffen. Nach 2-3 Metern ist er hinter den nächsten Zweigen und weg ist er. Im lichten Wald hänge er am Hühnergalgen.
 

z/7

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Ihr redet aneinander vorbei, weil Licht nicht gleich licht ist. Auch in Deutschland gibt es Standorte, wo es Wälder skandinavischen Typs gibt. Andere Baumarten und andere Wuchsverhältnisse. Da steht dann vllt auch alle 3 m ein Baum, und steckt ein paar Äste in die Landschaft, aber dunkel ist das nicht.
 
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Wenn Heidelbeeren drunter wachsen können, ist es licht genug.
 

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