Rebhühner zum Auswildern

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was wäre dann deine Empfehlung zum dauerhaften Aufbau einer Rebhuhnpopulation ?
Prädatorenbejagung und Habitat mal vorausgesetzt.

Flächen kaufen, Graswege anlegen, kleine Parzellen mit Kartoffeln, Getreide, Rüben. Fallenfang und intensive Prädatorenbejagung, keine Hundemuttis etc. an und in den Flächen, Deckungsinseln vernetzen und Nachbarn zum mitmachen motivieren, oder ….vergiss es. Und die gemachten Aussagen, Biotop passt, Prädatorenmanagement usw. Warum muß man dann aussetzen:unsure:
 
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sofern noch ein überlebensfähiger Mindestbesatz vorhanden ist braucht natürlich nichts ausgesetzt werden.
Flächen kaufen ist sicherlich ein wichtiger Aspekt .
 
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Beim Fasan hatte man früher auf die Hähne auf Tod und Teufel gejagt, dann wurden zur "Blutauffrischung" starke Volierendeppen ausgesetzt. Die haben dann die Hennen getreten und so wurde der Bestand zu Grunde gerichtet, auch genetisch. Setzt man im Frühjahr Hennen aus, regelt die Natur das von selbst, da überleben nur wenige. Dann müssen sie auch noch einen Bruttrieb haben und wissen wo man ein Gelege anlegt. Also ein Rohrkrepierer ohne negative Auswirkung auf den Urbestand.
Habe ich z.B. einen Wildfangrebhahn, dann kann der schon eine Kükenschar erfolgreich führen, wenn sie bald genug ins Revier kommen. Es ist ein Spagat: Jeder Tag in der Voliere führt zu einer ganzen Reihe von Fehlern:
Ernährung
Habicht endet immer 4 m vorher am Volierennetz
Verparasitierung
Kommen die Küken mit 4-5 Wochen mit dem Wildfanghahn raus, haben sie gute Chancen. So habe ich auch meinen Besatz erfolgreich begründet.
Erfolgreiche Wiederansiedlungen sind auch mit Hühnerketten aus dem Wiederansiedlungsprogramm des BJV gelungen. Die Elterntiere sind aus Wildgelegen.
Um aus dem Zuchtprogramm Fasane oder Rebhühner zu bekommen, muss man sich bewerben und offenbaren, was man in Sachen Biotop und Räuber getan hat. Nicht tun möchte :cautious:
Gilt aber nur für Bayern
https://www.jagd-bayern.de/bjv-niederwildstation-bewerbungskatalog-niederwild/
Zuchttiere werden allerdings nicht abgegeben, auch keine Eier.
 
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In einer älteren W.u.H. oder einer Pirsch:unsure: wurde einmal beschrieben ,das sich Rebhuhn und Fasan nicht vertragen , auf Grund des gleichen Biotops . Dort hatte man festgestellt das die älteren (brutfaulen Fasanenhennen) ihre Eier in die Rebhuhnnester legten . Eine junge Fasanenhenne toleriert das , aber niemals ein Rebhuhn. Diese verlassen ihr Gelege , so die Ausage .
 
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Es ist über den Fasan ziemlich viel Dummfug in Umlauf. Die Biotope von Fasan und Rebhuhn überschneiden sich, das ist richtig. Aber es gibt Ecken die sind dem Rebhuhn zu dicht bewachsen und dort hält sich nur der Fasan. Fasan und Rebhuhn an einer Fütterung war bei mir häufig der Fall.
Der @fotograf stellte hier schon öfters Bilder mit beiden Arten ein.

Frage:
Wer weiß wie alt im Frühjahr eine Henne ist, die das tut? Warum sollen alte Hennen brutfaul sein? Gibt es so etwas in der Natur? Oder nur beim Menschen? Bevor ein Rebhuhnnest wegen einer Fasanenhenne verlassen wird, hat es 10 mal eher ein Räuber gefressen.

Wer hat unter den Fasanen den "Heckenbrüter" erfunden? Oder sonstige Phantasieunterarten wie Kanadischer Riesenjagdfasan.

Als ich im Jahr 2000 meine ersten Fasanen aussetzte, habe ich mich an den Berufsjägerrat gehalten: Um 16 Uhr im Revier freilassen, dann baumen sie wenige Stunden später auf und bleiben!
Die erste Aktion hatte ich gnadenlos in den Sand gesetzt. Ein Großteil der Jungfasane wurde in der ersten Nacht gerissen, sie fanden nicht mehr zusammen. Alle 200 m war einer gelandet. Die Kontaktrufe waren gut für den Fuchs.

Oft hörte ich mir die Weisheiten der Besitzer von Fasanerien an. Nach 5 Minuten wusste ich: Die haben keine Ahnung von diesem Wildvogel und davon reichlich.

Hin und wieder denke ich: Solltest doch mal ein dickeres Buch über die ganze Materie schreiben. Aber wem interessiert das? Wie viele sind wir hier die sich für das Niederwild interessieren? Würde der Titel lauten: "Wie bekomme ich das Hauptschwein vor meinen Nachbarn" - der Erfolg ist sicher. Auch wenn es derartige Bücher schon in Hülle und Fülle gibt.

Dann denke ich wieder an die jungen Leute hier. Die haben nix worauf sie zurück greifen können. Aber wollen sie das überhaupt? Oder will man sich die Vorgehensweise lieber aus 10 Sprechblasen aussuchen?

Ich habe auch gelernt: Bücher sind nicht alles. Man muss die Zeit und den Willen haben, vom Fasan oder dem Rebhuhn direkt zu lernen. Das ging bei mir mit 12 los, als ich meine ersten eigenen Kleintiere hatte. Wer eine Wildart bejagen und vorher hegen will, muss lernen sie zu verstehen. Der Fasan ist nicht dumm wenn man sich mit ihn näher beschäftigt.
 
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Hin und wieder denke ich: Solltest doch mal ein dickeres Buch über die ganze Materie schreiben. Aber wem interessiert das? Wie viele sind wir hier die sich für das Niederwild interessieren? Würde der Titel lauten: "Wie bekomme ich das Hauptschwein vor meinen Nachbarn" - der Erfolg ist sicher. Auch wenn es derartige Bücher schon in Hülle und Fülle gibt.

Dann denke ich wieder an die jungen Leute hier. Die haben nix worauf sie zurück greifen können. Aber wollen sie das überhaupt? Oder will man sich die Vorgehensweise lieber aus 10 Sprechblasen aussuchen?

Ich habe auch gelernt: Bücher sind nicht alles. Man muss die Zeit und den Willen haben, vom Fasan oder dem Rebhuhn direkt zu lernen. Das ging bei mir mit 12 los, als ich meine ersten eigenen Kleintiere hatte. Wer eine Wildart bejagen und vorher hegen will, muss lernen sie zu verstehen. Der Fasan ist nicht dumm wenn man sich mit ihn näher beschäftigt.

Weißt du, Wissen in Büchern mag nicht das Ideal sein. Aber es überdauert in dieser Form einfach auch mal ein bis zwei Generationen. Wenn es allerdings einmal weg ist, dann bleibt es das in der Regel auch. Also: Wenn du die Muße hast, schreib dein Buch.
 
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Kennst jemand das Buch ? Und kann berichten?

Habe es daheim, gibts bei uns vom Landesjagdverband bei bestandener Jagdprüfung geschenkt (Niederösterreich), ist zum einmal durchlesen interessant (sind nur 96 Seiten, davon 34 Seiten nur Bildteil), ist aber eher so leicht erweiterte Wildbiologie. Zum Thema Wiederansiedeln vom Rebhuhn steht nicht wirklich viel drinnen, und nicht wirklich was, was hier nicht schon geschrieben wurde.
IMG_20200124_001730.jpg

Lg und WMH
 
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Als Alternative kann ich den Behnke empfehlen. Das Buch gibts aber, glaube ich, nur noch gebraucht.

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Bei jeder Aufwilderung egal ob Rebhuhn, Fasan oder Wildkaninchen kommt der Abwanderung der höchste Verlust zu. Ich setzte Wildfangfasanhennen aus. Drei Tage später wurden 2 Hennen ca. 3 km weiter gesehen. Es können nur "meine" gewesen sein, denn der Fasan war seit 27 Jahren dort ausgestorben. Bei Jungfasanen mit Mongolicusblut -aus Wildgelegen- sind Trupps von 15-20 Vögeln von einem Tag auf den anderen ohne Not 10 km weit gewandert. Einmal sah ich "meine Truppe", klar zu erkennen an einigen Tenebrosus am anderen Ende der Stadt über die Straße laufen. Das waren Luftlinie 8 km durch die Stadt gemessen. Ein Revierinhaber berichtete von so einem Trupp, den sein Vorstehhund beim Spazierengehen hochmachte. Diese Vögel verschwinden im Nirwahna. Dann kommt der Winter. Es gibt keien Fütterung. Sie laufen entlang der Flüsse bis nach Böhmen. Wenn sie dort angekommen, dann bleiben sie auch.
 
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Es ist über den Fasan ziemlich viel Dummfug in Umlauf. Die Biotope von Fasan und Rebhuhn überschneiden sich, das ist richtig. Aber es gibt Ecken die sind dem Rebhuhn zu dicht bewachsen und dort hält sich nur der Fasan. Fasan und Rebhuhn an einer Fütterung war bei mir häufig der Fall.
Der @fotograf stellte hier schon öfters Bilder mit beiden Arten ein.

Frage:
Wer weiß wie alt im Frühjahr eine Henne ist, die das tut? Warum sollen alte Hennen brutfaul sein? Gibt es so etwas in der Natur? Oder nur beim Menschen? Bevor ein Rebhuhnnest wegen einer Fasanenhenne verlassen wird, hat es 10 mal eher ein Räuber gefressen.

Wer hat unter den Fasanen den "Heckenbrüter" erfunden? Oder sonstige Phantasieunterarten wie Kanadischer Riesenjagdfasan.

Als ich im Jahr 2000 meine ersten Fasanen aussetzte, habe ich mich an den Berufsjägerrat gehalten: Um 16 Uhr im Revier freilassen, dann baumen sie wenige Stunden später auf und bleiben!
Die erste Aktion hatte ich gnadenlos in den Sand gesetzt. Ein Großteil der Jungfasane wurde in der ersten Nacht gerissen, sie fanden nicht mehr zusammen. Alle 200 m war einer gelandet. Die Kontaktrufe waren gut für den Fuchs.

Oft hörte ich mir die Weisheiten der Besitzer von Fasanerien an. Nach 5 Minuten wusste ich: Die haben keine Ahnung von diesem Wildvogel und davon reichlich.

Hin und wieder denke ich: Solltest doch mal ein dickeres Buch über die ganze Materie schreiben. Aber wem interessiert das? Wie viele sind wir hier die sich für das Niederwild interessieren? Würde der Titel lauten: "Wie bekomme ich das Hauptschwein vor meinen Nachbarn" - der Erfolg ist sicher. Auch wenn es derartige Bücher schon in Hülle und Fülle gibt.

Dann denke ich wieder an die jungen Leute hier. Die haben nix worauf sie zurück greifen können. Aber wollen sie das überhaupt? Oder will man sich die Vorgehensweise lieber aus 10 Sprechblasen aussuchen?

Ich habe auch gelernt: Bücher sind nicht alles. Man muss die Zeit und den Willen haben, vom Fasan oder dem Rebhuhn direkt zu lernen. Das ging bei mir mit 12 los, als ich meine ersten eigenen Kleintiere hatte. Wer eine Wildart bejagen und vorher hegen will, muss lernen sie zu verstehen. Der Fasan ist nicht dumm wenn man sich mit ihn näher beschäftigt.


@ Colchicus: ICH BESTELLE HIERMIT DEIN BUCH ! Schreibe es kurz und auf den Punkt. Welche Vögel, welche Biotope, welche Brutgeräte, Aufzucht, wie Besatz ermitteln, wie Voliere bauen, wie füttern, wie Prädatorenmanagement, ab wann jagen etc.
 

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