Rehböcke 2018/2019

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Gelöschtes Mitglied 11388

Guest
Heute Vormittag erreichte mich ein Anruf, dass im Hausgarten am Rande des Dorfes ein kranker Bock sei. Als Jagdaufseher hat man da die Pflicht möglichst schnell einzuschreiten. Im Dorfbereich eine Langwaffe zu verwenden, ist problematisch, deshalb kam Freund Makarov mit.
Die Hausfrau erwartete mich schon und zeigte mir den im Wundbett sitzenden Bock. Es war nur eine kahle Stelle am Rücken zu erkennen. Das Haupt war oben, aber er machte keine Anstalten zu flüchten. Ein Schuss aus der Kurzwaffe beendete das Leiden.
Der Bock war mir unbekannt - in dem Feldrevier kennt man seine dominanten Böcke ...
Erst jetzt konnte ich die mir abgewandte Seite betrachten: Dem rechten Hinterlauf fehlte das Wildpret, Schien - und Wadenbein liegen frei, Die kahlen Stellen mit Maden übersät ….
Vom Alter her mindestens 6, dazu eine kapitale Trophäe , aber so ist das Leben ...
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WTO
Schade um den Tollen Ernte Bock.
Fütterts ihr Euer Rehwild regelmässig? Is ja a Wahnsinn was der Kerl am Kopf trägt.
Wmh
 
Registriert
26 Jan 2005
Beiträge
8.334
Mit dem Wahnsinn gebe ich dir recht. Spezielle Rehwildfütterung gibt es nicht. Heuer dürfte ein für das Rehwild günstiges Jahr sein. Normalerweise erreichen unsere Böcke die 400 g nicht, 350 g ist schon sehr gut. Mein im Mai erlegter Bock hat noch 440 g, der Fallbock von heute wird auch nicht viel weniger haben und ein weiterer mit 350 g wurde auch noch erlegt.
Ich führe die Qualitätsverbesserung auf die in den letzten Jahren durchgeführte Bestandsreduktion zurück. Allerdings wurde in einem nicht weit entfernten Revier im August ein Bock mit 570 g erlegt. Sind alles fast reine Feldreviere.

WTO
 
G

Gelöschtes Mitglied 21531

Guest
...jetzt setz ich noch eins drauf für den/einen Jungjäger:
Übe den Umgang mit der kalten Waffe (am toten Stück), ein verunfalltes Reh abzufangen ! Es gibt immer mal Situationen, in denen sich der Einsatz der Schußwaffe verbietet - für mich unverständlich haben manche Jäger Angst, am noch lebenden Wild richtig zu zufassen, aber auch das ist ein (Tierschutz-)Gebot für uns Jäger und gehört zum anständigen Handwerk!
In jedem Auto hat ein abfangfähiges Messer unterm Sitz zu liegen für diese Zwecke...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Entschuldigung, ich habe mich verdrückt !

WTO
In jedem Auto hat ein abfangfähiges Messer unterm Sitz zu liegen für diese Zwecke...
Das unterschreibe ich . Allerdings sind beim Abfangen einige Umstände zu bedenken. Zuerst natürlich der Zustand des Stückes. Beim Einsatz der kalten Waffe sollte das Stück immobil sein. Besteht die Gefahr das Stück aufzumüden - durch Annäherung - verbietet sich der Einsatz der kalten Waffe. Wenn nun der Bock im Wundbett sitzt und mich anäugt und ich den Grad der Verletzung nicht erkennen kann, ist für mich der Schuss aus der Kurzwaffe der sicherere Weg das Tier schnell zu erlösen. Natürlich sind die Voraussetzungen - Kugelfang - vorher zu prüfen.
Das ist natürlich situationsbedingt zu entscheiden. Ich habe sicher ein Vielfaches mit der kalten Waffe abgefangen, Kurzwaffe ist die Ausnahme.

WTO
 
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Gelöschtes Mitglied 21531

Guest
Tobisch: ...nichts anderes meinte ich, passt.
Gut, wenn Du zu den Jägern gehörst, die mit Kurzwaffe treffen, dies sind längst nicht alle...;)aber alle haben son Ding im Schrank und schleppen es zu allen möglichen und unmöglichen Anlässen mit (Drückjagd, Ansitz usw...)
 
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1.944
Hallo zusammen!

Ich habe gestern abend noch einen im Wildbret recht schwachen Jährling (eine Seite Spieß, die andere leicht gegabelt) geschossen. Soweit nichts Besonderes... allerdings hatte ich auf dem Ansitz die Mauser 66 meines Vaters dabei. Und nach der Erlegung ist mir erst so richtig bewußt geworden, dass ich mit eben dieser Waffe vor 26 Jahren und ~1 Monat meinen ersten Rehbock geschossen habe. Da bin ich dann doch ein paar Minuten nachdenklich geworden... Eine so lange Zeit mit guten Freunden auf die Jagd gehen zu dürfen und die Freude, die das einem Jäger bereitet, erleben zu dürfen, bedeutet schon ein großes Glück im Leben...

Ich hoffe einfach, ich bekomme wenigstens noch mal so viele Jahre für die Jagd geschenkt und kann in ~26 Jahren nochmal einen Bock mit dieser Waffe schießen.

Gruß

Michel
 
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3 Nov 2014
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Nach einer Woche der jagdlichen Enthaltsamkeit, die Arbeit ließ leider nichts zu, konnte ich meine Passion nicht länger zurückhalten. Und auch die Küche verlangte nach einem Stück Rehwild. Jedoch lockte das erste mal ausschlafen, soweit das bis 08:00 Uhr möglich ist. Also eher halbherzig einen Wecker gestellt, den natürlich überhört, aber wie von Zauberhand meldete sich der Frühdienst bei mir, knapp fünf Minuten nach meinem Wecker, der Schlüssel würde nicht funktionieren. Komischerweise tat er dies bei mir, aber das ist eine andere Geschichte.

Jetzt war ich wach und wusste nichts mit mir anzufangen, außer raus zu gehen. Jedoch war ich aufgrund des doch rüden Weckens nicht sehr aktiv und trödelte beim umziehen, sodass ich dann doch später als geplant im Revier war. Ich pirschte den Grasweg zwischen einem abgeernteten Maisfeld und einem eher kleinen Fichtenkasten entlang und das erste Rehwild zeigte sich. Ricke mit schwarzen Kitz, schwarze Ricke mit normalem Kitz und dann noch zwei ganz normal gefärbte solcher Gespanne. Ich grübelte schon über den viel zu hohen Rehwildbestand in meinem Revierteil und meine doch sehr begrenzten Möglichkeiten dies einzudämmen. Leider war an keins der normalgefärbten Kitze ein rankommen (kein Kugelfang, zu weit) und so zogen sie unbehelligt aber auch nicht schlauer gemacht zurück in den Bestand. Ich setzte meine Pirsch fort, die danach eigentlich ereignislos verlief. Bis ich auf einer frisch hochgekommenen Wiese zwei Stück Rehwild ausmachte. Für ein genaueres Ansprechen zu weit, aber beide waren ca. gleich groß und somit die Chance auf einen Bock oder ein Schmalreh gegeben. Links neben der Wiese schloss sich eine weitere an, diese waren aber durch Büsche und Windschutzstreifen so getrennt, dass ein Anpirschen möglich ist, nur der Wind spielte nicht mit aber ich wollte es probieren. Die Sonne schob sich über die Bäume und ich mich immer näher an die Stücke. Ich wagte einen ersten Blick und schlich mich zum Grenzgraben. Nichts zu sehen... Doch da! Ein Stück Rehwild, Bock, Spießer, der kommt mit!

Aber er war noch zu weit und so hieß es näher ran. Jagdfieber packte mich, als ich immer wieder zwischen den Windschutzstreifen äugte und mich langsam in den Graben rutschen ließ um immer wieder zu kontrollieren wo der Bock jetzt war. Er zog jetzt auf die Wiese und begann zu äsen. Meine Chance, ca. 50m trennten uns noch und ich robbte mich den Graben hoch und unter einen Busch hervor. Im Zeitlupentempo wurde das Dreibein aufgestellt und darauf der Stutzen drapiert. In Anschlag gehen, entsichern, der Bock äste immer noch nichtsahnend. Konzentrieren nicht zu weit vorne und zu hoch abzukommen, sonst ist es schnell passiert mit der 9,3. Ich muss mich wohl so darauf konzentriert haben, dass ich eher etwas mittig und damit zu weit hinten abgekommen bin, aber der Bock lag im Feuer und ich weiß jetzt, dass ich den Primus auch wunderbar als Wildgalgen bei schwachen Rehwild zum Ringeln verwenden kann.


Statistik:
Entfernung: ca.50m
Kaliber: 9,3x62
Bock Jährling oder 2 Jährig Spießer (näheres nach dem abkochen)


Bild gibts leider nicht, da das Misthandy als ich alles schön arrangiert hatte und wunderschönes Licht herrschte den Geist aufgegeben hat!!!!!!
 

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