Rehböcke 2019/2020

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Waidmannsheil allen Bockjägern.

Am Samstagabend saß ich im Feldrevier an einer Luzernefläche, die an ein Rapsfeld angrenzt. Wir hatten dort bereits mehrere Jährlinge (Knopfer und geringe Spießer) bestätigt und denen sollte es gelten. Bereits nach einer halben Stunde erschienen 2 Jährlinge (ein Gabler und ein Knopfer) neben der Kanzel. Als der kleinere der beiden nach kurzer Zeit auf ca. 30 m breit stand, brach um 19:45 der Schuss und das Böckchen verendete nach einer Totflucht von rund 20 m in der ersten Rapsreihe. Das zweite Böckchen war zunächst verunsichert, begann aber nach kurzer Zeit wieder das Äsen.

Bereits eine viertel Stunde später erschien an der Rapskante auf ca. 80 m ein weiterer Jährlingsspießer (halb Lauscher hoch) der bereits voll verfärbt hatte. Beim in Anschlag gehen sehe ich aus dem Augenwinkel wie direkt neben meiner Kanzel noch zwei Stücke Rehwild aus dem Raps austreten. Also vor Schussabgabe noch schnell die beiden geprüft und festgestellt, dass eins der beiden ein noch schwächerer Knopfer ist. Dementsprechend ging die .308Win um ca. 20:00 Uhr auf ihre kurze Reise von etwa 20 m. Das Böckchen machte eine Flucht von ca. 60 m an der Rapskannte und verschwand im Raps. Da ich etwas hinters Blatt gehalten und gesehen habe an welcher Stelle er vermeintlich im Raps geschlägelt hat, dachte ich mir dabei noch nichts.

Nach einer Wartezeit von ca. 15 Min baumte ich ab und suchte das erste Böckchen auf. Dieser lag wie erwartet mit sauberem Kammertreffer.

Der Zweite Anschuss war nach etwas suchen auch gefunden und es ging der Schweißspur nach in den Raps. Nach etwa 15 m im Raps sprang vor mir unvermittelt der 2. Bock auf um sich bereits nach 2 m wieder nieder zu tun. Nach einer kurzen Schrecksekunde fing ich ihn dann mit dem Messer ab. Bei der Kontrolle des Treffersitzes und beim Aufbrechen ist mir dann auch klar geworden, warum der Bock nicht innerhalb kürzester Zeit verendet ist. Ich war wie geplant kurz hinterm Blatt abgekommen, hatte aber leider nicht berücksichtigt, dass bei einem Schuss von einer ca. 5,5 m hohen Kanzel (Brüstungshöhe) auf 20 m der Schusswinkel sehr steil ist und somit ist das Geschoss direkt neben dem Brustbein wieder ausgetreten und hat dabei nur eine Lungenhälfte getroffen.

Für mich eine Lehre, die ich nicht so schnell vergessen werde.
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Waffe: Blaser R8
Kaliber: .308Win
Geschoss: S&B 180gr TM
Distanz: ca. 30 und 20 Meter
 
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Hier meine Bildergeschichte:
Vergangene Woche schrieb ich dieses unter "Rehwild (ohne Böcke)" am Ende eines Schmalreh -Beitrags.

Bildschirmfoto 2019-05-13 um 17.39.57.png

Freitag kam auch endlich und ich durfte dann gemeinsam mit einem guten Dutzend Mitjäger, alles Foristi, bei Egon zum "Sammelansitz". "Bock tot" hieß es bei mir dieses Jahr noch nicht. (https://forum.wildundhund.de/thread...vom-01-05-05-05-13.86489/page-19#post-3989646)

Am ersten Abend ging es gegen 18:00 Uhr auf diese freistehende Kanzel bei gutem Licht.

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Es kam außer Goldammern, Bachstelzen, dem Rotmilan und einem Fuchs zunächst gar nichts in Anblick, nur die Schatten wurden länger. Derweil bimmelte auf dem Gegenhang immer wieder die Dorfkirche und zählte die Stunden herunter.

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Hier mein ganzes Gerödel. Das kleine Patronenetui mit WuH Logo hab ich vor Jahren mal hier gewonnen.

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Um halb neun kam zu allem Pech der Bauer mit dem Traktor angetuckert. Ob er das Wild stören würde? Ich sah schon meine Erfolgsaussichten vollends schwinden.

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Nein, denn es erschien kurz nach 21 Uhr und nach 3 Stunden des Ausharrens ein einzelnes Stück Rehwild auf 120m vor diesem Laubwäldchen tiefer im Tal. Schwupps, stand der "Waldgeist" ohne irgendwelche Ankündigung wie vom Gehölz ausgespuckt plötzlich in der Dämmerung da. Immer wieder erstaunlich.

IMG_20190511_070311.jpg

Rasch war einigermaßen klar, es war ein mindestens mittelalter Bock, die Freigabe war sehr großzügig, dieser würde also passen. Der Wind hatte gedreht, das Stück warf immer wieder unruhig auf und nun war guter Rat teuer. Eigentlich wollte ich ihn näher bergauf ziehen lassen und vielleicht noch ein Foto schießen. Da der Bursche jedoch in Begriffe war, wieder im Bestand zu verschwinden legte ich geschwind an. Überraschenderweise beutelte mich heftiges Jagdfieber. Unverhofft kommt oft. Ich vermute, dies hatte mit meiner langen, konzentrierten Anspannung vorher zu tun. Kurz stand er unverdeckt vom hohen Gras, ich verkeilte mich, so gut es eben ging, in der Kanzelecke, das Absehen stand still und ich ließ fliegen. Helles Mündungsfeuer (Savage PH, Lauf 51cm, .308), kurz geblendet, danach Bühne komplett leer. Rein gar nichts war jetzt auszumachen, 15 Minuten vor Dunkelheit. Entweder lag er oder war ins dichte Wäldchen gesprungen. Bloß das jetzt nicht noch! Nachsuche in der Dunkelheit. Ich bin dann nach 5 Minuten hinunter und da lag er im Gras. Die Anspannung wich großer Erleichterung und Zufriedenheit .

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Die herrlich geperlte abnorme Trophäe wird mich fortan immer an dieses schöne Wochenende mit den Jagdfreunden erinnern. Wenn man sein Horn dran hängen kann, dann zählt es als Ende. Ich denke, hier ist die Sache klar. Es ist noch viel passiert, darüber wird in dem oben verlinkten Faden mit weiteren Bildern berichtet werden.

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Ein kräftiges "Waidmannsdank" an die Beständer!
 
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Mitte letzter Woche wollte ich eine schwer bejagbare Revierecke einen kleinen Besuch abstatten.
Ich habe dort einen Wechsel welchen ich von keinem Sitz bestreichen kann. Daher kam der kleine grüne Angelstuhl zum Einsatz. Vor Jahren als Müll bei einem Festival aufgelesen. Dabei war nur ein Beinchen minimal beschädigt.
Was die Leute so alles weg werfen. Seither begleitet er mich zu einigen Ansitzen.
Dazu natürlich das Dreibein.
Alles unter den Arm und Waffe geschultert ging es los. Ziel ein kleiner bewachsener Graben. Dort habe ich mich günstig zum Wechsel positioniert. Kaum 30 Minuten nach dem Bezug kam ein Pärchen von Jährling und Schmalreh.
Mein Grundsatz ist immer erst Schmalreh dann Bock. In diesem Fall war es aber nicht möglich. Das Schmalreh nährte sich zu schnell und hatte mich weg. Es sprang zwar nicht ab nur war der Winkel rechts entlang des Grabens für mich unmöglich bestreichbar ohne es zur lauten Flucht zu veranlassen.
Der Jährling stand dafür sehr günstig. Also vorsichtig in Position gebracht und der Schuss halte auf. Der Jährling lag nach 2 Fluchten.

Ich habe mich zum zügigen abbaumen entschieden. Der Wecker klingelt früh. Die vorherigen Nächte waren kurz. Gesagt getan. Auf dem Heimweg fiehlen mir an der Rapskante 3 Stücken Rehwild auf.
Ich kannte dort schon einem Bock. Nur konnte ich diesen bis jetzt nicht ansprechen. Also Rückwärtsgang rein und angehalten.
Vorsichtig an der Rapskante entlang gepirscht bis zum kleinen Sitz. Diesen ganz langsam erklommen. 2 Ricken und besagter Bock.
Es waren 300 deckungslose Meter. Also warten. Es waren noch 30 Minuten Licht. Das warten lohnte sich. Der Bock zog in meine Richtung. Krachend schlug die Kugel ein.
 
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Freitag Abend konnte ich auch meinen Mai Bock strecken.
Im letzten Licht wechselte er von der Feldholzinsel auf das Feld, was ihm zum Verhängnis wurde. Das es sich aber um einen so alten Recken handelt habe ich nicht gedacht.
 

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Gestern Abend kam mir ein 2-3 jährige sechser noch bei ordentlichem Licht . Kurz abgeschaut und entschieden ihn nicht zu erlegen . Nach längerem beobachten kam mir die Sache komisch vor da der Bock „ zu kleben“ schien. Als er sich doch mal bewegte waren die Bewegungen im hohen Gras sehr langsam und ich konnte sehen wir er stark schonte. Aber seht selbst..
Gott sei dank habe ich ihn erlegen können .
Der Bock war unbekannt ..
 

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Gestern Abend kam mir ein 2-3 jährige sechser noch bei ordentlichem Licht . Kurz abgeschaut und entschieden ihn nicht zu erlegen . Nach längerem beobachten kam mir die Sache komisch vor da der Bock „ zu kleben“ schien. Als er sich doch mal bewegte waren die Bewegungen im hohen Gras sehr langsam und ich konnte sehen wir er stark schonte. Aber seht selbst..
Gott sei dank habe ich ihn erlegen können .
Der Bock war unbekannt ..

Waidmannsheil zum Hegeabschuss! Sehr gut, dass du diesen Bock erlegen konntest!
 
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Waidmannsheil allen Rehwild Jägern

So nun kann ich mich auch einmal hier melden.
Ich hatte am Montag Waidmannsheil.

Das Schmalreh kam aus einem Wäldchen ca 250 m entfernt und zog dann mit einem geringen Jährling (zwei unterschiedliche Spieße noch im Bast und unter lauscherhoh) sie zogen dann in meine Richtung. Dort stand schon ein Jährling (über lauscherhoher 6er) auf der Wiese.
Der Plan war, erst das Schmalreh, dann den schwachen Jährling.
Das Schmalreh blieb nach dem Schuss noch kurz stehen dreht sich um 180 Grad und fällt um.
Die beiden Böcke springen ab.
Also warten.
Leider ist nur der bessere Jährling wieder gekommen um nach dem Schmalreh zu sehen.

Nach einer Weile dreh ich mich um und da steht ein anderer Bock, den ich schon zweimal hier gesehen habe und nach Rücksprache mit meinem Jagdherr wir gesagt haben, daß wir ihn erlegen wenn's passt.
Also umgedreht, gewartet bis er breit steht und dann wurde aus dem Plan den schwachen Jährling noch zu erlegen halt ein anderer ;)

Beide mit der .308 Federal Fusion 9,7 g auf ca 80 und 100 m hinters Blatt erlegt und beide mit 0 Flucht.
Beim Bock hat's auf der Ausschussseite das Blatt noch mit erwischt.

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So gestern Abend habe ich auch den Jahresanfang gemacht, nachdem ich Vorgestern über eine halbe Stunde einen kapitalen ungeraden 8er vorhatte, mein Jagdherr ihn aber erst nach der Blattzeit freigibt, bin ich gestern los um einen Geringen zu strecken, beim Aufbaumen fällt auf einer 400m entfernten Kanzel ein Schuß, die Nachricht über den erlegten Bock kam kurz danach:), also warten bis der Bock geborgen ist, dann verlässt der Mitjäger die Bühne und Ruhe kehrt ein.
Nach etwa einer Stunde füllt sich die Bühne wieder, da ich etwa 400m Rundblick habe, sehe ich ab 20Uhr einiges an Rehwild austreten, gegen 20:30Uhr gesellt sich ein geringer 2 Jähriger zu zwei Schmalen etwa 80m vor mir, nach etwa 10 min steht er breit und ich schicke die Geko TM aus meiner 30 06 auf die Reise. Der Bock liegt im Knall, nichtmal ein Schlegeln ist zu sehen, nach etwa 20 min gehe ich zum Anschuß und bringe dem Böckchen seinen letzten Bissen, der Treffer war etwas weit vorne, und hat die Hinterkannte des Blattes gestreift, Ausschuß ist auch knapp hinter dem anderen Blatt, also noch ein Foto gemacht und dann ab in die Wildkammer, beim Aufbrechen dann die Ernüchterung, das Geko TM hat ganze Arbeit geleistet, beide Blätter und auch die Rippen im vorderen Brustkob waren völlig zerstört, eine Handgranate hätte nicht schlimmer gewirkt, auch wenn die Labo aus meiner Waffe hervorragend fliegt, werde ich nun eine ander labo suchen, dies war die Zweite und letzte Überraschung dieser Art mit der Geko, einfach zu weich.
Dennoch war der Jagdabend ein Erfolg und der erste Bock des Jahres ist immer noch etwas Besonderes.20190516_205657.jpg
 
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