Guten Morgen zusammen,
da die letzten 4 Tage mit 3 Geiskitzen schon super liefen, hab ich mich heut morgen im ersten Schnee in den Wald getraut.
An einer Kirrung, direkt an der Grenze zum Staat, kamen die letzten Wochen immer eine Geis mit zwei Kitzen. Vergangene Tage leider nur noch die beiden Kitze.
STAATy Luke schießt schneller als sein Schatten... naja wie dem auch sei... Unser neuer Jungjäger, endlich bin ich nicht mehr "DER Jungjäger", hat vor 3 Tagen ein Kitz von den beiden entnehmen können. Das einzelne ist jetzt relativ gesichert jeden Tag an der Kirrung. So setzte ich mich heute früh um 6 Uhr auf dieses Kitz an.
Der Neuschnee knirschte so laut auf meinem Pirschweg, dass ich auch mit dem Auto hätte rein fahren können...
aber nun gut.
Rein in den Sitz, bodentief aus einer Gitterbox zum schnellen umsetzen gebaut, und erstmal das vollgeschneite Sitzbrett umgedreht. Fällt mir natürlich aus der Hand - wieder Krach gemacht. Die Hoffnung auf Anblick schwindet.
Nun gut, es ist noch dunkel, der Morgen jung. So sitz ich da. Die OWL OH35 verichtet gute Dienste bei ihrem ersten Einsatz. Mäuse, Ratten, Vögel... alles erkennbar. Kein Reh weit und breit. Hätte ja auch nichts gegen Sauen, aber die sind rar. Am 16.Mai die letzte erlegt und auch gesehen.
Wir sind aber im Böckethread - also zurück zum Ansitz...
Gegen 07:10Uhr wird die Fichtenverjüngung auf einmal sehr hell - ja es brennt mir fast das Auge weg... OWL OH35. Ich erinnere
kommt ein Rehlein heraus.
Langsam zieht es Richtung Kirrung und ich werde nervös. Schaffe ich es schnell und mit einem sauberen Schuss zu erlegen? Das Licht ist nicht optimal. Durchs ZF nur Schemenhaft zu erkennen. Also warten...
Da sehe ich über die WBK ein weiteres Reh hinterher ziehen. Okay, dann ist es wohl nicht das Einzelkitz
Beide ziehen zur Kirrung und äsen. Ich kann nicht ansprechen, also beobachte ich.
Die WBK verrät einen Bock und eine Geis. Ich sitze auf Kohlen. Immer wieder der Blick durchs ZF. Das Licht wird langsam besser und durch den Schnee gibt es einen perfekten Kontrast.
Beide stehen zu dicht, mal Spitz dann wieder hintereinander... an einen Schuss ist nicht zu denken.
Eine Krähe gesellt sich dazu, welche der Bock im Kreis verfolgt und wegscheuchen will. Dann ein krachen im Wald, beide Rehe sichern Richtung Staat. Totale Anspannung.
Ich gehe in Anschlag und schaue welches passend steht. Die Geis springt, der Schuss peitscht durch die Nacht, der Bock zeichnet, ich repetiere. Die Geis steht hinter einem Baum. Kein Schuss möglich und weg ist sie.
Den Bock sehe ich 3m hinter einer kleinen Erhöhung mit der WBK gut. Die deutlich leuchtenden Schweißspritzer am Kugelfang lassen mich zufrieden aufatmen.
Das Jagdfieber packt mich, als ich um 07:39 meinem Jagdherren den Abschuss vermelden will... das Handy flattert in der Hand, dass ich kaum eine Taste treffe... Wahnsinn... die lange Beobachtungsphase hat mir den Rest gegeben.
In der Hoffnung, die Geis kommt nochmal zurück, sitze ich bis 08:35Uhr in meiner Gitterbox. Ob ich friere oder mich immernoch das Jagdfieber schüttelt... oder beides
Ich gehe zum Bock und staune nicht schlecht. Passender Abschussbock. Alles passt!
Da es nicht immer die riesen Trophäe sein muss, wird auch dieser Bock aufgesetzt und erinnert mich sicher noch lange an diesen schönen 1.Dezember 2020.
Nachtrag: Ich habe die Zähne noch nicht angeschaut. Möglicherweise auch ein Bockkitz welches schon verfegt hat? Ich schaue mal in 3 Tagen und melde mich.
Seht selbst...
Entfernung 50m
Barnes TTSX in .308 mit 150grs
13,5kg
Gruß und Waidmannsheil
Flo