Es ist VOLLKOMMEN SINNLOS sich an irgendwelchen Vergleichszahlen orientieren zu wollen!
es gibt Reviere, da sind 3/100 ha zu viel und es gibt Reviere, in denen sind 30/100 ha zu wenig.
rundlage ist einzig die vorhandene waldbauliche Situation (so sie seriös dargestellt ist) und die Abschusszahlen aus den vergangenen jahren in diesem Revier.
@ Ips:
@Heidewitzka:
Und in Ergänzung des von Ips und anderen gesagten auch des Rehwildbestands selber, den Du bei Deinen ersten Ansitzen sicher beobachtet hast. Wenn über verschiedene Tageszeiten sehr viel und insgesamt schwaches Rehwild in Anblick kommt oder Du bei der Revierübergabe vielleicht sogar einen Hinweis auf "wenig aktive Vorpächter" bekommen hast, dann solltest Du sicherlich großzügig in der Bejagung sein und eher mehr Strecke machen.
Schieße jetzt noch in der fast schon verstrichenen Zeit Schmalrehe, solange Du sie zweifelsfrei ansprechen kannst. Alle schwachen, definitiv alle nicht vereckten Böcke können auch weg.
Damit schaffst Du Luft und freien Lebensraum im Revier, Einstände werden frei oder weniger umkämpft und die Nahrungssituation wird auch optimaler. Und wenn Du zuviel geschossen hast, werden Zuzügler aus Nachbarrevieren die bei Dir frei gewordenen Stellen besetzen. Auch nicht schlecht
Die meisten Studien, die ich im Kontext der von Dir erwähnten Diskussion im anderen Faden gelesen habe, legen sich in zwei Sachen fest:
1. Die
"Hege mit der Büchse" zum Zwecke des Optimieren bestimmter "guter Gene" klappt beim Rehwild nicht. Hier hatte der alte von Raesfeld wohl unrecht. Zumindest bei Rehwild (s.u.)
2. Ein örtlich an die Biotopigenschaften und Ressourcen (nicht an den kommerziellen Wunsch auf zeit und kostenintensive Gatter zu verzichten)
angepasster Rehwildbestand bietet ein optimales Nahrungs- und Einstandsangebot, schafft insgesamt (Wildbret-)stärkeres Rehwild und somit auch die Basis für tendentiell stärkere Stangen. So sind die legendären "Schonen-Böcke" Schwedens ursprünglich süddeutschen Ursprungs, haben aber auf den reichen Böden Südschwedens optimale Nahrungs und Einstandsbedingungen die eine entsprechende Gehörnbildung fördern.
Das
Hege mit der Büchse Konzept, dass sich bei den Rehwild-Genen wohl nicht bewährt hat, finde ich unverändert spannend: In den Trophäen der uns benachbarten Schorfheide ist von den Auswirkungen der im 20.Jahrhundert durch die Protagonisten dreier politischer Jagdsysteme importierten Rotwildlinien Rominter und Ungarischer Provenienz wenig zu sehen.
Anderseits befindet sich mein Revier auf der Schnittstelle zweier großer und durch traditionell durch besondere Geweihformen unterscheidbaren Damwild-Beständen und hier sieht man die Unterschiede in der Geweihform und der Schaufelstellung ("Körbchen-Form versus U-form) oft noch ganz eindeutig. Je nachdem von wo die Hirsche in unseren Bestand ziehen.
Waren zu Beginn meiner jagdlichen Aktivitäten in meinem Revier prinzipiell die "Körbchen"Hirsche zuhause, so haben jetzt überwiegend stärkere U-Form Hirsche und die dazu passenden Tiere übernommen. Dieses Damwild ist auch vom Wildbret stärker als das Körbchen-Volk, das bereits mitte des 18.JH hier ausgesetzt wurde. Von den U-Hirschen heißt es, dass sie aus der Nossentiner Heide bzw. aus Ungarn zur "Blutauffrischung" des zusammengeschossenen Bestandes eines bis 1945 durch stärkstes Damwild berühmten Schloss-/Gutsrevieres ausgesetzt wurden.
Habe die unterschiedlichen Schaufeln am Anfang auf den starken Maisanbau zurück geführt, der durch das Entstehen einer Biogasanlage vor Jahren zur regionalen Veränderung der Ackerfrüchte geführt hat, musste ich dann feststellen, dass auch in Jahren und Folgejahren OHNE Mais man das Damwild mit gleichen Schaufeln und gleich starkem Wildbret vorfindet. Denke, dass hier schon auch eine genetische Subtypenbildung eine Rolle spielt.