Rehwild bei Drückjagden

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Ich bin ja ein Kind der alten Schule. Zur damaligen Zeit, als ich dann endlich auch auf Gesellschaftsjagden legal mittun durfte, kam gerade die Rehwildreduzierung gross in Mode. Es war aber allgemein üblich als privater Jäger auf Drückjagden kein Rehwild zu schiessen. Schwarz und Rotwild hingegen: horrido.

Heute sehe ich das völlig anders:

Rehwild lässt sich auf Drückjagden bei Einhaltung einiger Grundregeln (vier Haxen am Boden, anstellen auf Drückjagdböcken oder Hochsitzen, so dass eine für die meisten Schützen notwendige Auflage vorhanden ist, kurzläufige Hunde) wunderbar ansprechen und wesentlich sicherer und sauberer und mit höherer Chancenverwertung erlegen als alle anderen deutschen Schalenwildarten.

Viele springen mittlerweile auf den Drückjagdzug auf, zum Teil, weil sie woanders eingeladen werden und dann halt auch was machen müssen. Da werden dann 30 Mann im Wechselwildrevier in die Pampa gestellt und am Ende liegt mit Glück ein Schwein, aber Rehwild wird nicht freigegeben. Beim abendlichen Umtrunk wird dann gejammert, dass man bis Weihnachten noch soundsoviele weibliche schiessen muss und ja gar nicht rumkommt...

Sicher gibt es hervorragende reine Saudrückjagden und es gibt auch revierübergreifende Jagden, bei denen 100ha Leute ihre par wenigen Reh lieber selber schiessen, verständlich, keine Frage. Aber bei vielen grösseren Jagden arten Gesellschaftsjagden bei reiner Schwarzwildfreigabe in betreutes Luftschnuppern aus. Da wäre es doch eigentlich ganz nett, wenn man schon eine Gesellschaftsjagd macht, einen Teil des Rehwildabschusses für die grosse Jagd aufzuheben und am Ende 10 oder 15 Reh im Fackelschein liegen zu haben anstatt sich um einen Fuchs zu scharen.

Wie seht ihr das?
 
G

Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
Ich bin da 100% bei dir. Bei der Freigabe aber dann auch gleich die Ansage, dass nachhaltig zerschossene Stücke (Rücken, Keulen, "Grün") gerne von den Schützen für 5 Euro je KG übernommen werden dürfen/müssen.
 
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Rehwild ist mir am liebsten. :21: Kein Stress, leicht Aufzubrechen und zu Bergen. :20: Zumal die Ansitzdrückjagd für mich überhaupt mal die Gelegenheit darstellt, Rehe zu erlegen. :13:
 
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Ich kenn das gar nicht anders. Da wo ich zur DJ gehe, ist Rehwild immer schon frei solange ich zur Jagd gehe und es ist auch selbstverständlich, daß schlecht geschossenes Wild entweder übernommen wird, oder man dafür einen Obolus entrichtet.

MIr käme gar nicht der Gedanke, daß dem nicht so ist. Ganz schön naiv was? :18:
 
M

marder14

Guest
Letzte Woch haben wir bei einer DJ mit 30 Schützen 17 Rehe erlegt. Alle sauber geschossen und versorgt. Sauen kamen zwar auch vor, wussten aber, wie man sich unbehelligt davon stiehlt.
Zu Jagden, bei denen nur Schwarzwild freigegeben ist, gehe ich schon lange nicht mehr.
 
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Noch mehr mag ich solche Ansgagen: "Wir müssen was am Rehwild tun, aber bitte nur weibliche Kitze und schwache Schmalrehe schießen."

Dass Keulen bzw. Rückenschüsse die individuelle Markierung des Weihnachtsbraten darstellen, ist m.E. richtig und wird bei uns auch praktiziert. Letzte Woche hatte ein Gast mit einem Knall 70 kg Rotwild erworben. Wer es nicht schafft, auf einer Drückjagd von einem Bock aus ein stehendes Reh auf 50 m aufs Blatt zu schießen, der schafft es auch nicht im Sommer auf 100 m vom Hochsitz aus.
 
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Wenn man mit dem Abschussplan um diese Zeit noch nicht fertig ist, bietet die Bewegungsjagd doch eine passable Möglichkeit, hier effizient einen Schritt weiter zu kommen.

Ich habe auch schon Jagden erlebt, wo einzelnen Schützen beim Anstellen je nach Stand, Ausrüstung und Fähigkeit die Freigabe erteilt wurde. Finde ich auch ok, Einzelfreigabe statt Generalfreigabe vor Corona.

Auch erlebt, eine Freigabe nach dem Motto: jung vor alt, nicht flüchtig und nicht mehr als 2 Stück pro Schütze.

Die Möglichkeiten sind vielfältig.

}:-\
p
 
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Die sinnvollste Freigabe hab ich am 15.10 diesen Jahres vom Jagdleiter auf einer DJ gehört.
"Wer es sich zutraut, möge bitte auf fliegende Rehe schießen - wer nicht, möge es bitte sein lassen!"
Wird irgendeine Wildart auf einer DJ ausgeschlossen (nicht freigegeben) erschließt sich mir der Grundgedanke einer Beunruhigungsjagd nicht so recht...
 
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Wer es sich zutraut, möge bitte auf fliegende Rehe schießen - wer nicht, möge es bitte sein lassen!"

Na prima,ein fliegendes Reh zu treffen hat in meinen Augen nix mit Können zu tun.Da muss schon Glück und Zufall das Sagen haben-oder schiesst ihr die Rollhasen mit ner 8x57?
Kenne auch welche,die das ``Können``-aber die Fehlschüsse dieser ``Könner`` werden natürlich unterm Teppich gekehrt.``Das kam hochflüchtig und ist einfach weitergelaufen-wenn ich getroffen hätte,würde es liegen
Armes Deutschland -arme Rehe-auch wenn ihr unser aller Bäume auffresst,ihr habt besseres verdient
 
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Ich verstehe das Problem nicht.
Auf nen Fuchs wird doch auch geschossen, wenn der mi Tiefflug vorbeirauscht.
Wieso nicht bei Rehen?

In Revieren, in denen die Sauen jährlich tausende Euronen an Wildschaden fabrizieren, wird doch auch geschossen, bis keine Patrone mehr da ist...
Warum sollte also in forstlich geführten Revieren nicht auch mit dem Rehwild so umgegangen werden?!
 
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Warum sollen die Rehe eigentlich immer im "Tiefflug" kommen?

Bei Einsatz geeigneter Hunde und geschickter Standauswahl ist es gar kein Problem einen sauberen
Schuss auf ein verhoffendes Stück abzugeben.
 
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Fraya schrieb:
Bei Einsatz geeigneter Hunde und geschickter Standauswahl ist es gar kein Problem einen sauberen
Schuss auf ein verhoffendes Stück abzugeben.

:18: Wenn nicht diese Situation, welche dann? Außerdem kann man das Fluchtverhalten beim Rehwild relativ gut einschätzen.

@KleinerJäger, für meine Begriffe hast du nicht alle Latten am Zaun.
 

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