Rehwild Bejagung an Straße

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Wir hatten mal auf der einen Straßenseite eine Blaubeerplantage, auf der anderen eine
Weihnachtsbaumfläche.
Eine unglückliche Situation, wir haben dort ab Jagdzeit die Böcke geschossen, bevor wir
sie von der Straße holen mußten.

Remy
 
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5 Apr 2019
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Klar bringen die am Anfang mehr, einfach auch deshalb weil sie nicht so verdreckt sind. Wenn man sich die Mühe macht und einmal im Jahr mit einem feuchten Lappen drüber geht behalten sie auch die Wirkung.
Die werden mehrfach im Jahr von der Straßenmeisterei gereinigt.
 
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11 Feb 2018
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Dazu eine Geschichte, die sich exakt so im Herbst 2018 zutrug:

Ich fuhr (passend auf dem Weg zu meiner Jagdschulausbildung...) am Vormittag an einer Wiese vor einem Wald vorbei, wo grade eine Drückjagdgruppe sich fertigmachte, loszulegen.

Nachmittags gg.15.00 fuhr ich wieder zurück, offenbar war die Truppe fertig und ich dachte noch : Na, was der Tag denen wohl gebracht haben mag?

einige hundert Meter war ein Dorf mit Supermarkt neben der Hauptstraße, da wollte ich noch hin.

Ich fuhr also auf diesen Platz über eine asphaltierte Zufahrt von 50 Metern, etwa 20 Meter parallel zur Hauptstraße, als plötzlich :

von links im gemächlichen Trab ein mehrjähriger Keiler(ganz eindeutig sichtbar) über eine Wiese direkt auf mich zuhielt! Wohl von der Jagd in der Nähe in seinem Revier gestört worden.
ich fuhr mit Tempo 10 und überlegte kurz, ob ich Bremse oder Gasgebe und ihn damit erlege....

entschied mich fürs halten/auto langsamst weiterrollenlassen , er spazierte 3 Meter vor mir vorbei, teils über den Parkplatz, wo mehrere Leute erstaunt guckten und "wildschwein" riefen, die ersten Handys waren schon in den Händen, Er wechselte dann 20 Sekunden später an die Hauptstraße, die etwa 1 Meter erhöht lag und:

Blieb am Rand stehen....drehte sich mit den Hinterläufen je 30 cm nach links und dann rechts, um -mangels Halselastik offenbar- besser nach links und rechts die Straße zu überblicken....und lief dann -schneller als davor- gradewegs drüber und verschwand auf der anderen Seite....

ich saß baff mit offenem Mund da und bin seither überzeugt, daß der ganz genau wußte, daß er diese Fläche besser OHNE mit den hin und herfahren bunten schnellen Dingern überqueren kann als MIT.

Evtl. -als rottentier- hat er ja mal selber als Zeuge bei einem Wildunfall miterlebt, was passieren kann und gewissermaßen "gelernt"

Bei einem Reh= könnte ich mir den Lerneffekt nur vorstellen, daß so ein "Straßenbock"
als Kitz sein Geschwister verloren hat oder selber mal verletzt wurde.

Oder es ist halt schlicht Glück und Zufall, daß ein Reh nicht plattgefahren wird. Bzw. sich ein (ansonsten evtl. in Sachen Schutz/Nahrung/wenig 2Beiner und andere Störungen etc. überdurchschnittlich gutes) Revier aussucht und das Risiko des straßentodes dann halt da ist..
 
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Erster Wildunfall dieses Jahr. Wir haben die Wildunfälle fast ausschließlich von April bis August. Leider führt eine Bundesstraße die den Landkreis mit der Stadt verbindet mitten durchs Revier. Dort fahren die Autos bedingt durch die Schichten in der Industrie bis spät in die Nacht im Sekundentakt. Direkt an der Straße liegen einige Heckenkomplexe die das Herz des Revieres sind und als Einstand dienen. Die Straße macht manchmal 1/3 der jährlichen Rehwildstrecke.

IMG-20210517-WA0001.jpg
 
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Klingt ggf. etwas emotionslos, aber ich kann bzgl. Alter, Erfahrung überhaupt nichts an Unterschied feststellen, wie andere schon schrieben, Rehwild rückt nach und zur Blattzeit ist ohnehin alle Vorsicht vergessen. Daher sehe ich es so, was an Unfallschwerpunkten im Schrank hängen kann ist besser als auf dem Luderplatz, das ist der Hauptgrund dort verstärkt zu bejagen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13232

Guest
@MOG73 interessante Geschichte. Einer Sau würde ich so etwas durchaus zutrauen, da sie ja als recht intelligent gelten.
Straßenhunde in der 3. Welt wissen sehr genau, dass die Straße gefährlich ist und achten auf Autos.
Ob Rehe die gleiche Verknüpfung herstellen können... wer weiß. Als reine Fluchttiere die eher nicht in Gruppen leben und dadurch geringer innerartlich kommunizieren, sind die kognitiven Fähigkeiten vermutlich weniger Leistungsfähig.
 
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Entweder macht ein Auto ein großes Loch in das Rehlein oder du ein kleineres, kalibergebunden.
Der Unterschied besteht nicht im Alter des Stückes, vielmehr in der Verwertung:
Luderplatz oder Wildkammer
Nicht nur. Weiterer Unterschied ist, dass die Straße das in Verbindung mit Sachschäden und wenn es blöd kommt mit Personenschäden, macht. Außerdem ist das nicht die Art der Bestandsreduktion die ich mir für das Wild wünsche...es schmerzt mich jedes mal, auch wenn mir die Diskrepanz zur eigenen Erlegertätigkeit bewusst ist.
Ich habe da ein Revierteil, in dem sich jedes Jahr ein dominanter Bock einstellt und im Frühjahr alle Jährlinge in seinem Einzugsbereich aufmischt.
Obwohl ich gleich den zeitigen April für diese Stelle genutzt hatte, habe ich heute die Meldung für den zweiten Straßenjährling bekommen. Wegen gezäunten Schrebergärten auf der anderen Seite kommen die am anderen Straßenrand nicht weit, drehen wieder rum und haben so das doppelte Unfallrisiko.
Es ist zweischneidig:
Den größten Druck will ich gleich durch Bejagung in Straßennähe wegnehmen. Aber mittelfristig ist es wohl schonender etwas weiter innen Einstände durch Bejagung frei zu machen, damit das Wild auch mehr Motivation hat vom Straßenrand ins Revierinnere zu ziehen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 23732

Guest
viel tot gefahren wird da, wo es (zu) viel Rehe gibt ... das ist der einzige Zusammenhang der unwiderlegbar ist.
Wir schießen einfach JEDES Reh das wir sehen:
1. es werden praktisch keine mehr tot gefahren
2. die Übrigen sind stärker
3. der Wald wächst
4. es bleiben noch mehr als reichlich übrig ....
 
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viel tot gefahren wird da, wo es (zu) viel Rehe gibt ... das ist der einzige Zusammenhang der unwiderlegbar ist.
Wir schießen einfach JEDES Reh das wir sehen:
1. es werden praktisch keine mehr tot gefahren
Das ist so nicht zu verallgemeinern.

Wenn die Straße den Weg von Feld zum Schöpfen schneidet.
Wenn am Rand der Straße das in weiten Rund beste Biotop für Rehwild ist, z.B. der einzige Heckenstreifen in einer sonst leer geräumten Agrarlandschaft.
Wenn im Winter über die Straße das einzige Rapsfeld weit und breit ist.
Wenn neben der Straße gerade das Graß nach der Maht frisch austreibt.

Dann hast du immer Wild was dort die Straße quert und es wird auch Wild totgefahren.
Wieviel totgefahrenwird hängt von den Umständen ab.

Aber wie du sagst Zahl vor Wahl senkt die Anzahl von Verkehrstoten unter Umständen drastisch.
 
G

Gelöschtes Mitglied 23732

Guest
Das ist so nicht zu verallgemeinern.

Wenn die Straße den Weg von Feld zum Schöpfen schneidet.
Wenn am Rand der Straße das in weiten Rund beste Biotop für Rehwild ist, z.B. der einzige Heckenstreifen in einer sonst leer geräumten Agrarlandschaft.
Wenn im Winter über die Straße das einzige Rapsfeld weit und breit ist.
Wenn neben der Straße gerade das Graß nach der Maht frisch austreibt.

Dann hast du immer Wild was dort die Straße quert und es wird auch Wild totgefahren.
Wieviel totgefahrenwird hängt von den Umständen ab.

Aber wie du sagst Zahl vor Wahl senkt die Anzahl von Verkehrstoten unter Umständen drastisch.
richtig die Umstände haben auch Einfluss, aber am Ende bleibt die einfache Regel: weniger Rehe = weniger Verkehrstote
 

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