Rehwild - Bestand, Populationsentwicklung, Strecke

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Wobei die Regel mit dem schwächsten Stück durchaus Bestand haben sollte wenn man die Wahl hat und auch der Schutz führender Stücke ist für mich wichtig.
Wenn du viele schwache Stücke hast, hilft das selektieren gar nix. Da hilft nur eine starke Bestandesabsenkung. Und wenn du dann wieder zu viel selektierst, hast du innerhalb kurzer Zeit wieder zu viele Rehe. Wieviele Jäger kennt ihr, die schon seit Jahzehnten nur Knöpfler bei den Jahrlingen schießen und jeden Jahrling ab dreiviertellauscherhoch laufen lassen. Mich kann man für meine Art der Rehbejagung gerne kritisieren, aber bei einem Blick in meine Jahrlingskisten findet man max. 10% unter lauscherhoch. (Und nein ich schießen nix selektiv die starken Jahrlinge und lass die schwachen laufen) Selektieren beim Rehwild (außer natürlich Mutterschutz) bringt gar nix weil es keine klar definierten und auch erkennbare Selektionskriterien gibt. Wer sagt, dass nicht die erfahrene dafür aber kleine (nicht zu verwechseln mit abgemagert) Gais ihren Kitzen mehr auf ihren Lebensweg mit gibt als die 20 Kilotopzuchtgais deren Kitze jedes Jahr unters Auto kommen, weil sie nicht begreift, dass die Srraße böse ist.
 
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alles gut - die Situation muß natürlich passen...
um Deinen letzen Satz gehts sowieso nicht.

Wenn jeder Jäger nur mal beim Rehwild soviel Beutetrieb entwickelte, wie es bei den Sauen üblich ist...
In Österreich schießt der durchschnittliche Jäger 2 Rehe!!!
 
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Kamen im Pulk und standen zusammen (vor Auto geflüchtet), bei einem musste ich halt anfangen.🤷‍♂️
Geht auch nicht um die spezifische Situation sondern darum, dass es nicht nur Schwarz und Weiß gibt.
Ich bin durchaus für eine scharfe Bejagung des Rehwildes und halte nicht viel von dem übermäßigen Schonungsgedanken der hier in der Ecke bisweilen stark verbreitet ist.
Ich muss aber halt auch nicht jedes Stück auf Teufel komm raus erlegen.
Du solltest dich jetzt nicht angegriffen fühlen - so war das nämlich nicht gemeint. Ich wollte deine Schilderung nur als Beispiel nehmen.
Und ja, man muss nicht auf Teufel komm raus versuchen jedes Reh zu erlegen. Aber man sollte versuchen, jedes Reh, das ohne "Teufel komm raus" und keine Schonzeit hat, sich erlegen lässt, mitnehmen.
Deswegen schadet man dem Rehwildbestand nicht, im Gegenteil und man verschafft sich selber Luft und minimiert den Druck. Das ist dann gutes Jagdhandwerk - im Gesamtblick.
 
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Du solltest dich jetzt nicht angegriffen fühlen - so war das nämlich nicht gemeint. Ich wollte deine Schilderung nur als Beispiel nehmen.
Und ja, man muss nicht auf Teufel komm raus versuchen jedes Reh zu erlegen. Aber man sollte versuchen, jedes Reh, das ohne "Teufel komm raus" und keine Schonzeit hat, sich erlegen lässt, mitnehmen.
Deswegen schadet man dem Rehwildbestand nicht, im Gegenteil und man verschafft sich selber Luft und minimiert den Druck. Das ist dann gutes Jagdhandwerk - im Gesamtblick.
Benji hat aus meiner Sicht sehr gute Ansichten und Zugänge. Er muss halt wie so viele Jungjäger, wenn sie sich etablieren wollen den Schmarren den die Alten ihnen vorbeten nachmachen, sonst sind sie weg vom Fenster. Man kann nur hoffen, dass diese Generation sich daran erinnert, wenn sie mal am Ruder ist. Ich habe zum Glück dieses Stadium rasch übersprungen und kann seit bald 20 Jahren nach Herzenslust und ungezwungen meinen (zugegeben) übermäßig ausgeprägten Jagdtrieb ausleben, ohne mich vor irgendwem rechtfertigen zu müssen. Den Luxus hat halt nicht jeder.
 
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Wenn du viele schwache Stücke hast, hilft das selektieren gar nix.
Umgekehrt scheint der enorme Abschuss des Diplomwaldschrats den verkümmerten Rehbestand auch nicht deutlich zu verbessern.
Wer weiß, wieviel Anteil am verkümmerten Bestand der extreme Jagddruck hat, bei dem im Lauf der Jahre sicher viele benachteiligte Kitze mit im Herbst weggeschossenen Gaißen einen wesentlichen Teil der Zuwachsträger stellen, die dann wiederum benachteiligten Nachwuchs bringen?
 
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Umgekehrt scheint der enorme Abschuss des Diplomwaldschrats den verkümmerten Rehbestand auch nicht deutlich zu verbessern.
Wer weiß, wieviel Anteil am verkümmerten Bestand der extreme Jagddruck hat, bei dem im Lauf der Jahre sicher viele benachteiligte Kitze mit im Herbst weggeschossenen Gaißen einen wesentlichen Teil der Zuwachsträger mit dann ebenfalls benachteiligten Kitzen stellen?
Das halte ich für falsch. Und bitte unterstelle nicht, dass hohe Abschüsse und Waisenproduktion zusammenhängen. Es gibt sehr viele Wildbiologen, u.a. der Experte auf dem Gebiet Reh Dr. Wölfel, die sagen, dass Kitze die Mutter ab Herbst nicht mehr brauchen und das Kümmern nich mit dem Wegfall der mutterlichen Führung zusammenhängt. Vielleicht kommen auch so viele schwache Rehe aus den unterbejagten Hegerevieren rundherum nach. Wer weiß was der Grund ist? Das macht es ja so schwierig, weil wir oft nicht wissen warum was so ist wie es ist.
 
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Ich finde den Begriff sehr treffend. Rehe leben zwar eine Zeit lang territorial, unternehmen aber außerhalb dieser Phase teils beträchtliche Wanderungen. Da trifft pendeln eigentlich recht gut zu. Bei mir pendeln die Rehe auch sehr oft in der Kühlzelle am Haken🤣🤣🤣, sind dann auch Pendelrehe😆
 
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ansonsten würde dies ja biologisch sehr wenig Sinn machen.
Da möchte ich dir widersprechen, dass Wanderungen beim Reh keinen anderen Sinn haben können; Telemetriestudien haben zum Teil das Gegenteil bewiesen. Wildbiologen erklären, das mit der Vermeidung von Inzucht. Ob das jetzt so ist, muss nicht sein, kann aber. Einiges spricht dafür, anderes dagegen. Es gibt halt in der Thematik noch sehr viel zu erforschen.
 
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Du möchtest damit behaupten, das Jagddruck für massive Abwanderung oder "ausgleichende Verteilung" von Rehwild sorgt?
Rehwild reagiert im Gegensatz zu Rotwild i. d. R. auf gesteigerten Jagddruck primär mit Verlagerung der Aktivitätsphasen und nicht mit Abwanderung oder "ausgleichender Verteilung", aber vielleicht ist das bei euch, wie so oft in Bayern, alles anders!
So ein sachlicher und fachlich guter Post und dann zum Abschluss wieder diese Spitze gegen die Bayern-schäm dich- ich wäre wieder aus irgendeinem Thread geprügelt worden😉.
Ich glaube bei der Thematik die wir hier diskutieren, wäre es wichtig zu akzeptieren, dass es kein schwarz und weiß gibt. Jeder hat andere Erfahrungen gemacht und bewertet oft die gleichen Situationen anders als der andere. Es kommt noch dazu, dass es oft starke regionale Unterschiede gibt. Noch dazu gibt es wenige wissenschaftliche Klarheiten. Oft deutet nurr was darauf hin oder es kann sein, muss aber nicht.......
P.S. Wenn es der Habitat hergibt (viel Verjüngung und Deckung) reagiert das Rotwild oft auf hohen Jagddruck gleich wie das Reh. Ich bin da, aber du siehst mich nicht😝. Wo anders wechselt es in Gebiete mit weniger Jagddruck. Siehste überall kann es anders sein😉
 
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Ältere nichtführende Gaissen sind sehr standorttreu und verfärben spät. Erlegen tu`ich sie dann ab Mitte Oktober, bevor sie grau sind und beim Sprung stehen, denn dann wird`s mit dem Auseinanderhalten schwierig bis unmöglich. Ausgemacht werden diese alten Tanten schon in den Sommermonaten. Bei allem Übrigen gilt natürlich der Grundsatz schwach vor stark. Lernt man übrigens schon in der Jungjägerausbildung und ist wohl auch das logischteste. WH
 
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Das halte ich für falsch. Und bitte unterstelle nicht, dass hohe Abschüsse und Waisenproduktion zusammenhängen. Es gibt sehr viele Wildbiologen, u.a. der Experte auf dem Gebiet Reh Dr. Wölfel, die sagen, dass Kitze die Mutter ab Herbst nicht mehr brauchen und das Kümmern nich mit dem Wegfall der mutterlichen Führung zusammenhängt. Vielleicht kommen auch so viele schwache Rehe aus den unterbejagten Hegerevieren rundherum nach. Wer weiß was der Grund ist? Das macht es ja so schwierig, weil wir oft nicht wissen warum was so ist wie es ist.
Ich kenne das von eime Revier in dem ich auch Ausgeher bin.
760 ha, 15% Wald, 85 % Acker

Der südwestlichlich Revierteil (Wenig Wald, große Ackerflächen)bringt keine Kitze unter 10 kg , keine Jährlinge unter 12 kg und lauscherhoch hervor. Ältere Böcke bringen zwischen 18 und 24 kg auf die Waage.
Der nordöstliche Teil ist bewaldeter, hat weniger Acker und mehr Grünland. Lt Lehrbuch eigentlich der bessere Lebenraum.
Hier sind alle Stücke mindestens eine Gewichtsklasse geringer. Böcke werden nicht schwerer als 16 kg, Kitze kaum über 10 kg.

Abschuss liegt im Revier bei ca 8 Rehen je 100 ha.
Kein Nachbarrevier schießt mehr - eher weniger.


Ich möchte sagen, dass Wildbretgewichte stark variieren können - und das auf kleiner Fläche.
 
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Umgekehrt scheint der enorme Abschuss des Diplomwaldschrats den verkümmerten Rehbestand auch nicht deutlich zu verbessern.
Wer weiß, wieviel Anteil am verkümmerten Bestand der extreme Jagddruck hat, bei dem im Lauf der Jahre sicher viele benachteiligte Kitze mit im Herbst weggeschossenen Gaißen einen wesentlichen Teil der Zuwachsträger stellen, die dann wiederum benachteiligten Nachwuchs bringen?
Erklär mir mal bitte, wie Du zu solch steilen Thesen über das von mir bejagte Revier bzw. zu meiner Jagdausübung kommst? Bzw. wo ich hier einem Kitz die Gaiß weggeschossen hätte???
 
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Da möchte ich dir widersprechen, dass Wanderungen beim Reh keinen anderen Sinn haben können; Telemetriestudien haben zum Teil das Gegenteil bewiesen. Wildbiologen erklären, das mit der Vermeidung von Inzucht. Ob das jetzt so ist, muss nicht sein, kann aber. Einiges spricht dafür, anderes dagegen. Es gibt halt in der Thematik noch sehr viel zu erforschen.
Natürlich sind mir z.B. die Veröffentlichungen von Heurich bekannt,
aber hast du meine Beiträge auch gelesen?
#21 "...vielleicht mal nach Wanderungsbewegungen im Zeitraum "Rehbrunft" suchen und auch dir wird ein Licht aufgehen, was dauerhafte Abwanderung bedeutet!"
Könnte man gerne auch zusätzlich noch ergänzen um saisonale Wanderungsbewegungen von Rehwild, aber auch diese sind meist nur temporär!
 

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