Rehwild grillen und sofort verarbeiten?

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Hat hier schon mal jemand die Erfahrun gemacht, ein Reh nicht erst mehrere Tage abhängen zu lassen, sondern unmittelbar am nächsten Tag zu zerwirken und dann zu essen?

Würde das Anfang Mai gerne mal ausprobieren und wenn möglich, alle Teile auf den Grill legen (Wir sind bis zu 10 Personen). Meine Frage hierfür: Wie bereite ich das Fleisch zu, damit es nicht zu trocken wird auf dem Grill? Die Rede ist von Schlegel, Schulter, Filet und Rücken.
 
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Über trocken werden würde ich mir keine Gedanken machen... Meines wurde zäh ....
 
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Ohne das entsprechende Abhängen von Rehwild bei 7 Grad wird das Fleisch zäh, da es den Zersetzungsprozeß,
den es durch die Totenstarre erhält, nicht durch macht.
 
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Ich meine zu wissen, dass sie in der Pirsch oder WuH mal einen Artikel gebracht haben, in dem das Fleisch direkt nach dem Aufbrechen zubereitet wurde...:what:
 
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Moin, ich war einmal am 1.Mai zu solch einer Veranstaltung eingeladen.
So was kann man machen, wenn man sonst verhungern würde. Mit Genuss hat das nichts zu tun. Gutes Wildbret hast Du nur, wenn das Stück abgehangen ist.

HuJ
 
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Wieso sollte das denn sofort zubereitet werden? Gibt es einen bestimmten Grund oder Nutzen?
 
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Moin, ich war einmal am 1.Mai zu solch einer Veranstaltung eingeladen.
So was kann man machen, wenn man sonst verhungern würde. Mit Genuss hat das nichts zu tun. Gutes Wildbret hast Du nur, wenn das Stück abgehangen ist.

HuJ

Am 1. Mai waidwerkt man auf Maibock, nicht auf 1-er-Böcke. Die brauchst du nicht tagelang in der WK abreifen lassen!
Faustregel: 1 Tag Reife pro Lebensjahr

Habe letztes Jahr eine Schmale direkt verarbeitet: Die Lachse auf den Grill, der Rest wurde tiefgefroren. Die Filets waren weder trocken noch zäh (und der Rest reift im Tiefkühler nach)...

LG,

Baldr
 
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Musste letzten Winter ein Kitz sofort nach dem Aufbrechen aus der Decke schlagen und am nächsten Tag zerlegen. Habe es dummerweise gleich eingefroren. Grillen habe ich nicht versucht aber gebraten, im Backofen oder gekocht blieb es zäh. Die Gais dazu reifte 3Tage und war butterzart.
Ein Mitjäger nannte mir die magische Zahl 32 für die Reifung. Zum Beispiel 4 Tage x 8 Grad oder 2 Tage x16 Grad bei ausreichend Luftbewegung (Ventilator). Mir taugt die Faustformel.
 
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Am 1. Mai waidwerkt man auf Maibock, nicht auf 1-er-Böcke. Die brauchst du nicht tagelang in der WK abreifen lassen!
Faustregel: 1 Tag Reife pro Lebensjahr

Habe letztes Jahr eine Schmale direkt verarbeitet: Die Lachse auf den Grill, der Rest wurde tiefgefroren. Die Filets waren weder trocken noch zäh (und der Rest reift im Tiefkühler nach)...

LG,

Baldr

Dann rechne mal einfach nach,
die Jagd auf Böcke und Schmalrehe beginnt wann? und wann fand das "Happening" statt?
Genau!!! und zum Thema "nachreifen im Tiefkühler" kommen die Milchsäurebakterien in Deinem Tiefkühler in Gang? sollte es so sein, dann steck mal den Stecker von Deinem Tiefkühler rein.

HuJ
 
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Habe von meinem ersten Bock noch am selben Abend die Filets in die Pfanne gehauen.
Da es das erste selbst erlegte Stück Schalenwild war hat es natürlich gut geschmeckt, aber zart war es nicht. Obwohl es ein Jährling war.

Wenn Du am ersten Mai mit deinen Jagdfreunden jagen und Wildgrillen willst, dann sieh zu dass du bis dahin ein passendes Schweinchen bekommst.

Ansonsten grille ich Rehwild sehr gern, Steaks aus der Keule oder Rücken vorher eine Nacht in Olivenöl mit Knoblauch, Zwiebel und ein bisschen Lorbeer einlegen und auf dem Teller Pfeffer und Salz. Nicht so viel Hitze, dass es innen noch rosa ist.
Gulaschstücke aufspießen, ne Zwiebel oder Paprika dazwischen und genauso behandeln.
Gehacktes zum Pattie formen und Wildburger mit Guacamole und Rotweinzwiebeln sind ebenfalls ein Gedicht.
 
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Zum Thema verwerten ohne abhängen kann ich nix sagen, weil ich es noch nie ausprobiert habe. Wiederspricht aber auch meiner Vorstellung von hochwertigem Wildbret.

Grillen geht wunderbar, da Rehwild meist recht kleine und fettarme grillbare Stücke liefert sollte etwas Öl ans Fleisch vor dem Grillvorgang. Ich schneide Steaks von den Keulen oder aus dem Rücken, wobei der eher im Ganzem auf dem Grill landet.

Ich empfehle das Wildbret nach Gusto zu marinieren (Von klassichen Wildgewürzen bis Limettensaft und frischer Rosmarin, oder gar Thai Curry Paste is alles möglich und sogar sehr lecker) und dabei etwas Öl beizugeben. Ich nutze nur noch Rapsöl, weil es nicht so schnell verbrennt und neutral schmeckt. Wildbret mind. für 2h einlegen, am besten über Nacht. Dann nutze ich den Kugelgrill um die Stücke erst sehr heiß direkt anzugrillen um eine schöne Farbe zu erreichen und dann kurz 2-10 min je nach Dicke indirekt mit geschlossenem Deckel fertig zu garen, wer mag darf hierbei noch ein Stückchen Butter auf Fleisch legen. Dann ist das Grillgut schön braun von außen und innen herrlich rosa. Hat bis jetzt sogar Wildbretverschmähern geschmeckt, die garnicht glauben wollten, dass es Wild ist.

Ich empfehle für den Anfang ganz klassich Rosmarin, Thymian, Knoblauch, Salz und Pfeffer. Insbesondere ganze Rehrücken werden dir dann aus den Händen gerissen, ebenso Wildschweinsteaks.

Es versteht sich von selbst, dass diese Schnellgarmethoden natürlich nur angewendet werden sollten für Fleisch was gut abgehangen ist und keine oder wenig Silberhaut hat, sonst wirds zäh. Andere Teile wandern ins Gulasch oder in den Fleischwolf.

Im übrigen lässt sich auch Wildhack wunderbar grillen, wobei der Fettgehalt erhöht werden muss durch Grünen Speck oder gar ein wenig Butter. Bei Burgerpatties verwende ich gerne ein bisschen Butter, die ich unter das mit der Erbsscheibe gewölftes Fleisch menge. Beste Burgerpatties waren eine Mischung aus fettigen und sehnigen Überläuferstücken mit Damwildabschnitten, da waren sich alle einig.

Cheers
Dragbag
 
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War da nicht mal was mit 7°C Kerntemperatur?
Da habe ich bei der Wildbrethygiene wohl gepennt.


Nö hast nicht gepennt, ich habe das auch so gelernt im Kurs. Nur habe ich keinen Wildkühlschrank und muss mich für meinen Eigenverbrauch an obiger Faustformel orientieren. Funktioniert auch bislang hervorragend nur daß ich am zweiten Tag zerlege, vakuumiere und dann im Küchenkühlschrank bei 7 Grad reifen lasse. 2Tage bei 16 Grad ist aber auch sehr genießbar... Die bekannten 2 Tage im luftigen Schuppen der Altvorderen ...
 

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