Falls tatsächlich bei einem Tier eine Vorhofwandüberlastung stattgefunden hat, ist dies bei einem so jungen Viech mit vorher unauffälligem Verhalten mehr als unwahrscheinlich;
da wäre eine traumatisierende, mechanische Auslösung deutlich wahrscheinlicher.
Abhängig a) vom Zustand des Herzens im Moment des Kugeltreffers (Systole? Diastole? Offene Herzklappen zwischen Kammer und Vorkammer?) auf die Kammer. Bei Vorkammertreffern werden diese dünnwandigen Gebilde für Sekundenbruchteile überdehnt und dann schlicht zerfetzt - und
b) von der Relation Muskelmasse zu Energieeintrag.
So ein Schmaltierherz mit mm-"dicken" Vorhofswänden wird selbst ohne direkten Herztreffer alleine schon durch eine Kavernenbildung des den Brustraum passierenden Geschosses beeinträchtigt bis hin zum Zerreißen. Bei einem alten Kaffernbüffel machte selbst eine .404J gelegentlich nur ein gut kalibergroßes Loch durch die Herzmuskulatur, der Büffel lief noch über 300m bevor er sich den Verfolgern stellte...(Dokumentiert in Zimbabwe).
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Kleiner Tipp zum Schluss: nicht immer gleich die tollsten Krankheitsbilder aus Opas Kriegserlebnissen an der Ost-Front nach entbehrungsreichem Winter denken oder an Gehörtes aus der letzten Krimi-Sektion im abgedunkelten Sektionsraum.
Und wenn man wirklich deutliche Abweichungen von der Norm, oft an mehreren Organen und meist mit verändertem Verhalten des (noch) unbeschossenen Tieres sieht, entscheiden, ob man fachlich fundierten Rat (Fleischbeschau z.B.) sucht, oder bei hochgradigen, eindeutigen Fällen lieber die nicht mehr ganz so appetitanregende Beute verbuddelt.
Wandersmann (jagender Vet.)