Rehwild Januar 2011

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So liebe Leute!

Silvester ist vorbei, und der ein oder andere darf schon wieder Auto fahren :wink:

Ich fang gleich mal an:

Heute Morgen um kurz nach zehn ne kleine Revierrunde gefahren. Dabei fiel spontan der Entschluss, bis zum Mittagessen auf anzusitzen.

Gesagt getan.....um 10:50 sitze ich. Um 11:30 kommt eine Geiß mit ihren zwei Kitzen (Bockkitz und Geißkitz) aus der Dickung. Um 11:32 flüchten Geiß und Bockkitz wieder in letztere zurück :wink:

Geißkitz, ca. 10 kilo
.30-06 auf ca. 30 m
11,7 g Norma Vulkan
Lag im Knall

Waidmannsheil!
 
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So,
war heute bei dem schönen Wetter zur Abwechslung mal wieder draussen und habe ein Geisskitz erlegt.


Die Bilder zeigen (von links nach rechts) : -
- Südhang, Geisskitz und Geiss oben nahe der Hangkante (roter Kreis Kitz, grüner Kreis Geiss, dicker kleiner roter Kreis Erlegungsort)
- Erlegtes Kitz



Der Südhang ist im Sommer mit Laubholz so dicht, dass eine Bejagung praktisch unmöglich ist.
Nachdem eine alte Leiter im Gebiet bei Baumfällarbeiten den Geist aufgegeben hat, habe ich im Dezember extra noch einen kleinen Bodensitz aufgestellt, um jagdlich eingreifen zu können.
Heute nachmittag begab ich mich dann möglichst unauffällig durch ein Fichten-Stangenholz zum Sitz, wobei ich noch zwei Wechsel-T-Shirts als Fusslappen missbrauchte, um im Bruchharsch nicht zu viel Krach zu machen.
Es war eine Geiss mit mindestens zwei Kitzen im Hang, die mich aber trotz aller Vorsicht schon gehört hatten und langsam nach oben zur Hangkante zogen.
Die Störung war jedoch so gering, dass die Rehe, nachdem ich im überdachten BS sass, oben am Hang schon wieder zu äsen begannen.
Ich konnte die Stücke also ca. 15 Minuten in aller Ruhe beobachten und ansprechen. Als die Geiss nach rechts hinten über die Kante zog und das Geisskitz mit Kugelfang voll breit stand, beschoss ich das Geisskitz, das dann ohne Flucht einfach umfiel.
Mit dem Stück habe ich den Abschussplan für dieses Revier aktuell um 20% übererfüllt.

Für die Statistik :
Gewicht Geisskitz aufgebrochen mit Haupt : 12,5 kg
Erlegt um ca. 16:00 Uhr mit .30-06 Barnes TTSX 168 grs., Entfernung 100 m, Kammerdurchschuss, Volltreffer Herz, Fluchtstrecke 0 m, Büchse Mauser 98, System Brasilien 1908/34, Lothar-Walther Stainless Polygon-Lauf, Kontur #724, 60 cm lang, Zeiss 8x56 (meine Schlechtwetter / Winterbüchse)

Meine Jagdstrategie für den Rest der Saison (Lodenjockel, ÖJV-Ideologen und Drückjagdnomaden bitte nicht weiterlesen oder Beissholz bereithalten ) :
- Ich werde wegen der Schneelage und dem Bruchharsch an KEINEN DRÜCKJAGDEN mehr teilnehmen und natürlich auch selbst keine ausrichten.
- Ich habe nicht gekirrt und werde nicht kirren.
- Für den Eigenbedarf werde ich nach Möglichkeit noch ein / zwei Schmalrehe erlegen.
- Geissen werde ich nur noch erlegen, wenn sie erkennbar alt oder abgekommen sind.
- Von Geiss/Kitzgruppen werde ich möglichst alle Kitze bis auf jeweils ein Kitz pro Geiss erlegen.
- Ich füttere im Winter nicht und werde auch nicht damit anfangen.
- Ab 15. Januar ist im Bereich der Einstände (wie z.B. dem angebildeten Südhang) völlige Jagdruhe, dort jage ich auch keine Füchse oder anderes Raubwild.
 
M

marder14

Guest
Ich habe am Neujahrsabend zwei Schmalrehe erlegt und mühevoll über einen Kilometer durch 40 cm hohen Schnee zum Auto gezogen. Nach dem aus der Decke musste ich beide verwerfen. Schon wieder Rehe, die übervoll sind mit Hautdasseln. Einerseits widerstrebt es mir, Rehe zu erlegen, die man nicht essen kann, andererseits sind Hautdasseln absolut fiese Schmarotzer und ich möchte mir nicht vorstellen, wie sich das anfühlt.
Bis vor ein paar Jahren wusste ich noch gar nicht, was das ist und seit ein paar Jahren haben viele "unserer" Rehe diese Parasiten.

So wurde aus einem stimmigen Winteransitz doch ein "zweifelhaftes Vergnügen".
 
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Weidmannsheil den Erlegern!

Bei uns ist jetzt bis zum 1. Mai Schluss mit Rehe schießen!
 
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marder14 schrieb:
Ich habe am Neujahrsabend zwei Schmalrehe erlegt und mühevoll über einen Kilometer durch 40 cm hohen Schnee zum Auto gezogen. Nach dem aus der Decke musste ich beide verwerfen. Schon wieder Rehe, die übervoll sind mit Hautdasseln. Einerseits widerstrebt es mir, Rehe zu erlegen, die man nicht essen kann, andererseits sind Hautdasseln absolut fiese Schmarotzer und ich möchte mir nicht vorstellen, wie sich das anfühlt.
Bis vor ein paar Jahren wusste ich noch gar nicht, was das ist und seit ein paar Jahren haben viele "unserer" Rehe diese Parasiten.

So wurde aus einem stimmigen Winteransitz doch ein "zweifelhaftes Vergnügen".

Die kann man doch auch wegschneiden, oder?
Hat wenigstens ein Hund das Wildbret gekriegt?
 
G

Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
Lüc vom Walde schrieb:
marder14 schrieb:
Ich habe am Neujahrsabend zwei Schmalrehe erlegt und mühevoll über einen Kilometer durch 40 cm hohen Schnee zum Auto gezogen. Nach dem aus der Decke musste ich beide verwerfen. Schon wieder Rehe, die übervoll sind mit Hautdasseln. Einerseits widerstrebt es mir, Rehe zu erlegen, die man nicht essen kann, andererseits sind Hautdasseln absolut fiese Schmarotzer und ich möchte mir nicht vorstellen, wie sich das anfühlt.
Bis vor ein paar Jahren wusste ich noch gar nicht, was das ist und seit ein paar Jahren haben viele "unserer" Rehe diese Parasiten.

So wurde aus einem stimmigen Winteransitz doch ein "zweifelhaftes Vergnügen".

Die kann man doch auch wegschneiden, oder?
Hat wenigstens ein Hund das Wildbret gekriegt?

Hast du schon Fotos von befallenen Rehen gesehen? Alleine dieser Anblick hält einen eigentlich nachhaltig davon ab, sowohl selber etwas zu verzehren als an den treuen Jagdbegleiter zu verfüttern. Persönlich ist mir der ekelfaktor einfach viel zu hoch!
 
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Hautdasseln sind absolut kein Zeichen für genussuntauglichkeit. Die sitzen in der ersten Hautschicht und können problemlos beim abziehen der Haut entfernt werden.

WH
Quigon
 
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Nachdem nun endlich die Sylvesterrübe etwas abgeklungen ist und das Wetter halbwegs passabel zu werden schien entschliesse ich mich am 02.01. morgens früh loszufahren um nach weiblichem Rehwild oder Kitzen zu schauen.
Ich parke mein Auto und gehe einen völlig vereisten und verharrschten Weg in Richtung "grüner Kanzel". Die Aussicht das im Feld Wild stehen würde hielt ich aufgrund meiner Lautstärke für nahezu ausgeschlossen. Doch was sehe ich da im ersten Licht vor mir mitten auf dem Weg liegen. Ein Stück Rehwild. Ohne Glas erkenne ich das Haupt und beide Lauscher.
Ich gehe in die Hocke, jedoch bleibt das Stück liegen und rührt sich nicht. Auf ein leises Zischen hin steht es gemächlich auf und zeigt mir den Spiegel. Ich erkenne das es sich um einen Bock handelt, aber im ersten Licht ist es schwer zu sagen ob es ein Bockkitz ist oder evtl. ein Jährling. Ja nix falsch machen angesagt :D
Ich entschliesse mich erst einmal gegen einen Schuss und "verfolge" das Stück ein wenig. Es bleibt vor mir langsam trottend auf dem Weg sodass ich noch drei Fotos machen kann. Dann wechsel ich die Kamera gegen das Fernglas und erkenne bei besser werdendem Licht das jugendliche und kurze Haupt. Es ist eindeutig ein Bockkitz und somit entscheide ich mich für den Schuss. Das Stück bricht am Anschuss zusammen und ist verendet.
Es ist ein knapp 7 kg schweres oder eher leichtes Bockkitz.

6015019.jpg

6015070.jpg

6015077.jpg


Euch allen weiterhin viel Waidmanns-Heil !
 
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@marder14

Waren die Hautdasseln auf den kompletten Stücken verteilt? Ich frage deshalb, weil wir heuer bei ausgewachsenen Stücken auch einen starken Hautdassel-Befall hatten, allerdings nur auf dem Rücken und im obersten Bereich der Keulen (also am Übergang zum Rücken). Die Blätter und Keulen waren ansonsten OK...

Ich habs dann auch so gemacht, dass ich die erste Hautschicht entfernt habe bzw. (wo es mir sinnvoll erschien) eben auch eine dünne Schicht Wildbret im betroffenen Bereich. Beim Verzehr konnte ich danach nix Negatives feststellen... :)
 
A

anonym

Guest
jaegermichel schrieb:
@marder14

Waren die Hautdasseln auf den kompletten Stücken verteilt? Ich frage deshalb, weil wir heuer bei ausgewachsenen Stücken auch einen starken Hautdassel-Befall hatten, allerdings nur auf dem Rücken und im obersten Bereich der Keulen (also am Übergang zum Rücken). Die Blätter und Keulen waren ansonsten OK...

Ich habs dann auch so gemacht, dass ich die erste Hautschicht entfernt habe bzw. (wo es mir sinnvoll erschien) eben auch eine dünne Schicht Wildbret im betroffenen Bereich. Beim Verzehr konnte ich danach nix Negatives feststellen... :)
Kommt drauf an. Gelegentlich gibt es bei einzelnen Tieren einen sehr starken Befall mit teils umfangreichen Entzündungen, deren Erreger sekundär auf die Dasseln folgen. In so einem Fall hilft wegschneiden nix mehr.
 

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