Rehwild (ohne Böcke) 2020/2021

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Ich wäre fast wieder ins Bett gegangen, als es um 5 Uhr platschte... aber dann wars wie immer schnell vorbei -also raus.. um 5.40 h standen beim Nachbarn Sauen und Rehe in der Wiese; er hatte wohl eine andere Wetterprognose...:rolleyes:
 

z/7

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Bei uns geht es nach wie vor erst im Mai los. Speziell dieses Jahr ist die Vegetation schon voll da, knapp 4 Wochen voraus muß man sagen, Wild nur noch auf Straßen und in Lücken sichtbar.

Nachdem es bei uns wie üblich von einem Tag auf den andern von Hochsommer auf November umgestellt hat, hatt ich mir erst mal kein schlechtes Gewissen gemacht, nach ner anstrengenden Woche ausgeschlafen zu haben. Die Berichte der anderen Pirschbezirkler vom Morgenansitz gaben mir recht, es kam jedoch der Plan auf, es trotzdem gegen Abend mal zu probieren, owohl ich mir angsichts der kalten Witterung nicht viel versprach. Es regnete in Schauern, dazwischen immer wieder ne kleine Pause. Also zur Erntekanzel, in medias res, wenn überhaupt, dann da. Kumpel hatte zwar erzählt, sie hätten endlich angefangen, die Hinterlassenschaften von Sabine zu beseitigen, aber das sollte nicht allzu lang gedauert haben, Niklas hatte schon gut durchforstet.

17:45 aufgebaumt und eingerichtet. Ein Taubenpärchen sorgte für akustische Unterhaltung, dazwischen trommelte der Regen. Ich überlegte, ob das wohl vllt eventuell ein paar Schwarzkittel auf den Plan rufen könnt. Scannen des Bestands von links nach rechts und zurück, schön langsam. Ab und zu ein Blick in den Spiegel, ob etwa hinter mir... Ansitz im Wald ist anstrengend. Überall Auflauf von Fichte, dazwischen einzelne Buche, ein paar gepflanzte Bergahorn, ein paar Hollerstauden. Am vielversprechendsten der Wechsel über die Forststraße linkerhand und das Brombeerfeld im Windwurfloch auf 11 Uhr. Aber auch rechts auf 2 Uhr hatt ich letztes Jahr einen Bock im Bestand erlegt. Also uffbasse. Einige Male fallen mir fast die Augen zu, bräuchte mal ne Schlafkur.

Punkt 19:00 ein dumpfer Schuß sehr weit weg. Schalldämpfer. Ich überlege noch, ob ich mich getäuscht hab, als links am Wechsel ein Reh auf die Straße hüpft. Gehörschutz auf und zum Glas gegriffen, das scheint weiblich. Jawoll, Schmalreh. Es sichert die Straße hoch, weg von mir, ob da ein zweites Stück? Bis ich die Büchse im Anschlag hab, ist es über die Straße und weg. Mist. Hätt ich auf die Entfernung doch gleich übers Zielfernrohr ansprechen sollen, der Wechsel ist auf ca. 60m? Mal sehn. Wenn es nicht wegen mir so hurtig war, kommt es vllt zurück. Es fängt wieder an zu tröpfeln. Der Wind kommt aus allen Richtungen, überhaupt kein Verlaß. Also brav weiter scannen, der Abend ist noch lang.

19:20 steht es wieder auf der Straße. Wechselt zur gegenüberliegenden Seite, von der es vorher kam, und fängt an, sich mit den frisch entfalteten Himbeerblättern zu beschäftigen. Leicht spitz in meine Richtung, paßt. Diesmal bin ich bereit. Die Flucht geht zurück über die Straße, auf allen vier Läufen, aber seltsam gebremst. Hm.

Zeit lassen. Wenn irgendwas schief gegangen sein sollt, erstmal krank werden lassen. Es ist noch lange hell, kein Grund zur Eile. Der Hund wartet im Auto. Und außerdem, es könnt ja noch was kommen....

Eine Dreiviertelstunde später baum ich ab und such den Anschuß im Gras neben der Straße. Lunge. Langes Schnitthaar. Perfekt.

Der Hund hat es gleich in der Nase, aber wir machen das volle Programm, Schweißgeschirr und Garmin, man hat schon Pferde.... 30m weiter liegt es, nur am Träger etwas rot, sonst noch komplett Winterdecke. Das wird ne Schweinerei, aber der Treffersitz ist gut, beim Stich rein, hinterm Blatt vor dem Zwerchfell raus. Was will man mehr?
 
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Das war was erst einen Zukunftsbock vorgehabt dann 2 Ricken dann ne Wildkatze , sehr schöner Anblick ein Schmalreh zog sehr schnell an und wechselte 100m links neben mir ein , zog durch den Bestand und ließ sich 30 m links neben mir und Dackel nieder . Dackel schauerte mich an : alter so viel Rehe und du schießt nix . Dann wieder ne Ricke mit 2 jungen Böcken sehr gut veranlagt .... in allerletzten Büchsenlicht zog das Schmalreh raus nun schickte ich die RWS Classic ID in 7x57 auf die Reise . Nun vom Ansitz Dackel abgelegt Auto geholt . Auf zum Anschuss Lunge ... Dackel setze sich das Blaulicht auf und gab Gas . Schweiß für blinde ca 40m Totflucht . Blatt rein schräg vorne raus , das mir nicht so recht aber nun ja Dackel möchte ja nicht zum Arbeitsamt . Zum Glück kommt es sehr selten vor . In aller Ruhe geborgen und versorgt nun sitze ich gemütlich bei einer Flasche Wasser im Revier und lasse es lüften .
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Lecker Rehrücken ist gesichert. Ich konnte ein eher schwaches Schmalreh erlegen. Nachdem es am Vorabend auf einer Kanzel am Waldrand nicht geklappt hatte, weil die erhofften 4 Stück Rehwild sehr zügig aus dem Wald ins Feld zogen und sehr schnell meinen Sichtfeld verließen. Sauber ansprechen und erlegen war nicht möglich. Die nachfolgende Pirsch blieb wegen dem schwindenden Licht erfolglos.
Also am nächsten Abend einfach mit dem Dreibein weiter im Feld vor einer Hecke positioniert und gewartet. Dieses mal hatte ich viel Zeit zum ansprechen und konnte das Schmalreh sauber erlegen.
 
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Nachtrag zum 1.Mai

Habe nach längerem Beobachten ein Schmalreh erlegt. War noch mit der Gais unterwegs die wohl bald setzen müsste. Die Schmale wurde mit .308 an den Platz gebannt. Hatte leider auch nicht viel Gewicht.

Hängt zusammen mit einem Bock den ich danach erlegte, in der Kühlung.

Leider ist aufgrund Corona der Absatz etwas eingebrochen. Daher lassen wir die Rehwildjagd langsam angehen.

Grüße und Waidmannsheil

Florian
 
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Ich musste heute erst zum 12:30 arbeiten, also den Wecker auf 3:45 gestellt, 4:15 aufgewacht und 4:45 war ich auf dem Sitz. Unter einer Stromleitung, Schneise links (Bild) und gerade aus auf die Kirrung. Lange 1 1/2 Stunden passiert nix, bis ich, in Gedanken versunken, hochschaue und eine Ricke mitten auf der Schneise geradeaus sehe. Sie geht zur Salzlecke, nimmt etwas vom Boden auf um anschließen im Gebüsch zu verschwinden und 10min später auf 30m in der linken Schneise aufzutauchen. Ich erfreue mich am Anblick, mache ein kurzes Video für meine Begeher und versinke wieder in Gedanken....
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...bis 45min später ein Schmalreh am Ende der Kirrung über die Schneise huscht. Es ging zu schnell um anzusprechen UND zu schießen, also warte ich und meine Vermutung wird bestätigt. Das wird das ehemalige Kitz der Ricke sein, dass ihr wehmütig aber in gebührendem Abstand folgt. Es taucht 10min später in meiner linken Schneise auf und ich mache mich auf 30m bereit.

das Absehen ist auf dem Blatt

ich Spanne die Fabarm Iris...

klick... verdammt...

Ich repartiere leise, doch das Schmalreh bekommt mich spitz. Zum Glück fehlt ihm die Erfahrung, sodass ich repartieren kann. Die Italienerin ist dabei eine laute Zicke.

dennoch: das Schmalreh verhofft , das Absehen ist auf dem Blatt, die Kugel verlässt den Lauf für einen kurzen Sprint und das Schmalreh liegt im Knall. Waidmannsheil.
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#4 im Revier. Zwei Spießer und ein weiteres Schmalreh konnten meine Begeher bisher erlegen.

PS: wer das erste Bild drehen kann, ist mein Held des Tages 😉
 

JBB

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Ich lege es hier ab, wenn auch es zu den Böcken passt. Aber ich finde, es hat immer zu wenig weibliche Berichte ;)

Gestern mich erneut an einen Hang (https://forum.wildundhund.de/threads/bilder-aus-dem-revier.123662/post-4256994) gesetzt, wo ich seid Januar eigentlich habe Ruhe walten lassen (so lange wie ICH in dem Revier schon gehen darf, war dies mein zweiter Ansitz dort). Nachdem vor zwei Tagen alles so spät kam, dass ich nicht wirklich schaffen konnte, war Diana mir mehr wie hold...

Erstmal kam mir ein Radfahrer noch, es ist halt ein Wanderweg. Aber da er flott vorbei war, habe ich mir keinen Kopf gemacht und die Natur genossen. Es passierte lang gar nix und ich befürchtete schon eine Wiederholung des letzten Ansitzes. Ein einzelnes Reh (Bock) zog im Bestand auf gut 200m lang, immer nur mal kurz sichtbar.

Die Sonne beginnt zu versinken, als Bewegung rein kommt. Vom letzten Sichtungspunkt kommen zwei Rehe raus, das Glas hoch, schwacher Jährling und nicht so starker mehrjähriger. Da ich einen besseren Bock letztes Mal schon gesehen habe, kurzer Entschluss, wir schaffen Platz und hoffentlich etwas mehr Ruhe im Eck. Die 8x57 geht in Anschlag, als der mehrjährige breit steht bellt der 98er auf, ich sehe den Bock im Knall zusammenbrechen.

Schneller Blick zum Jährling, der steht verdattert da, repetiert, wieder sucht das Absehen den Bock, als er breit kommt spricht erneut der 98er und das nächste Reh liegt im Knall...

Zufrieden setze ich ab und lade nach, als... ja, als... Als ich im Augenwinkel eine Ricke samt zwei letztjähriger Kitze trotz des "Geballers" seelenruhig von oben kommend den Hang runterziehen! Noch ein wenig weit, aber gut. Die Ricke ist rund und grau, die zwei scheinen Schmalrehe zu sein, leuchtend rot. Ich will sie noch etwas kommen lassen und muss nun aufpassen in der aufkommenden Dämmerung nicht das auserkorene Shmalreh zu verlieren, doch so schwer ist es nicht, es zieht deutlich schneller auf mich zu wie die anderen beiden (Ricke mitte, zweite Schmalreh oberhalb am Hang). Als ich zufrieden bin mit der Entfernung wird erneut die Stille des Waldes durchbrochen und die 8x57 bringt mir das dritte Stück des Abends. Die anderen zwei werfen auf und äsen weiter, kurz erwäge ich das zweite Schmalreh auch noch mit zunehmen, verwerfe den Gedanken aber schnell. Ich kann eh nicht glauben, was gerade in weniger wie 10 Minuten passiert ist.

Ich warte noch etwas in der Hoffnung, die beiden ziehen ab, doch sie tun es nicht, so dass ich als es dunkel wird mich laut und mit Lampe zum Bergen begebe, was ohne Schrecken hingenommen wird. Fürs Bild war es jetzt zu spät. Klar, der ein oder andere wird nun sein Haupt schütteln... soll er. Für mich hat sich die Ruhe im Eck bezahlt gemacht und wird nun hier auch wieder einkehren, solange die Sauen mir da keinen Strich durch die Rechnung machen. Ich genieße den Vorteil als Pächter entscheiden zu können, Chancen verwerten zu können ohne mich rechtfertigen zu müssen (alle meine Altpächter bekämen nen Herzkasper). Ich hab noch zwei-drei andere Stellen, die meiner Aufmerksamkeit bedürfen und mir hoffentlich noch 1-2 Schmale bringen die Tage, danach kann erstmal wieder Ruhe einkehren fürs Rehwild und ich mich im Feld um Schadensabwehr kümmern wo nötig.

Ich breche alles im Hängen an einem Baum auf, Wasser habe ich extra mitgenommen diesmal, denn ich will noch eine kurze Feldrunde drehen, wenn auch die Schweinesonne viel zu hell ist. Da ich mich nicht traue bis zum Sitz zu fahren, wird es etwas schweißtreibend und ist nicht mehr ganz früh, als alles verstaut ist.

An den Aussichtspunkten ist nichts von den schwarzen Gesellen zu sehen, ich poste noch kurz die 4 Fotos um ein paar Minuten länger zu stehen und fahre dann Richtung Heimat. Eine letzte Stelle wird kurz abgeschwenkt... ja mich laust der Affe! Weitergefahren, umgedreht, Retour, Parklücke gesucht, alles wieder aus dem Auto und schnellen Fußes den Weg im Tal entlang den Schwarzen Gesellen entgegen. Ich bin mir nicht 100% sicher wegen des Windes und gehe lieber auf Nummer sicher. Als ich sie wieder sehe, haben sie leider die Wiese schon verlassen und ziehen im Hang quer entlang. Ich stehe und harre der Dinge, als direkt neben den Burschen (min 2, evtl 3, der Trupp ist da irgendwo im Eck die letzten Tage gewesen) ein Reh schreckt und sie mit Krach die Flucht antreten. So feinfühlig sind sie hier, zu oft wurden sie wohl angegangen als dass sie diese Warnzeichen ignorieren, egal wodurch die Rehe schrecken.

So ziehe ich endgültig von dannen um müde ins Bett zu fallen. Diana hat ihren Rock hochgehoben, aber mir dann am Ende doch auf die Finger gehauen ;) Aber auch gut so, sonst hätte ich heute noch Wild anderweitig unterbringen müssen ;)

Und ihr könnt selber entscheiden, wohin es passt, denn sowohl weibliches, wie männliches Rehwild kam vor und die Sauen auch noch :p
 
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24 Mai 2019
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Waidmannsheil - wenn die Jagdgötter lächeln, darf man nicht verschämt zu Boden sehen ! :giggle:

(@JBB: schnell lesen, bevor als unzulässiger Kommentar vom ForenBesen weggefegt wird...:ROFLMAO:)
 
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