Rehwild (ohne Böcke) 2020/2021

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JBB

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Der Rehbockfaden hat schon wieder 6 Seiten... hier schläft es sich noch quasi... da muss ich doch mal wieder einspringen ;)

Gestern wollte ich raus, kurzfristig kam noch die Meldung eines Verwandten, er könne spontan raus. Ich hab mich gefreut und hätte ihn gerne an meinen Sitz gesetzt, aber er wollte die andere Stelle, da dort die Chance auf Sauen höher ist derzeit (sie machen sich ziemlich rar gerade, aber bei uns ist auch kein Raps - denke mit dem Getreide wird es dann wieder spannend). Nun gut, jeder wie er will :)

Der Plan war um 20Uhr zu sitzen, vorher machte ich mir an der Stelle nicht so viel Hoffnung, da doch recht offen. Aber ich wurde mal wieder eines besseren belehrt... nur ganz knapp schaffte ich es noch auf den Sitz, kaum dass ich saß, drückte schon das erste Rehwild raus. Ein Bock, nicht ganz schwach und noch ein Stück, die WBK zeigt es, aber es tritt am Ende erst um 2230 aus. Diese zwei Stücke begleiten mich den ganzen Abend, Wahnsinn wie entspannt die waren, später bin ich auf 50-60m dran mal und entweder ziehen sie nur wenige Meter ein oder ignorieren mich komplett. Egal... zurück zum roten Faden ;)

Schnell zeigt die WBK gegenüber auch Rehwild an, so sehe ich nach und nach 3 Böcke, 2 Ricken und das unbekannte Stück (auf so 500x600m da Feld-/Wadübergang). Nix passendes so richtig, bei den Böcken will ich mich zurückhalten, außer es kommt der, wo es absolut juckt. Bin eh schon zu Bocklastig bisher (ok, September kommt noch, das weiß ich). So vergeht die Zeit, der neue Platz gefällt mir, auch wenn 3 Äste noch stören und beim nächsten Reviertag entfernt werden. Die ganze Zeit ist was los, Hasen, Rehe, Füchse, bin inzwischen bei gut 10 Rehen auf der Fläche (plus etwas mehr in der Tiefe, vllt 600x800m jetzt) angelangt.

Links von mir äst eine Ricke, doch irgendwas scheint zu stören und sie äugt schon länger ins Wieseneck, was ich nicht einsehen kann. Da fegt auf einmal ein Schmalreh heran, verfolgt von einer zweiten Ricke, kurz vor mir stoppt der D-Zug. Der schnelle Blick offenbart auf die kurze Distanz es passt alles, Wechsel zur Waffe, als ich meine Chance vor meinem inneren Auge als verloren abtue, da die Ricke just jetzt nachsetzt.

Doch so recht will sie nicht und nach wenigen Hüpfern ist der Angriff zu Ende, das Schmalreh hat noch 2.3 mehr gemacht zu Sicherheit und steht jetzt breit vor mir auf maximal 40m. Der Schuß bricht, das Stück zuckt zusammen, macht 3-4 Sätze auf mich zu und bleibt wieder stehen.

Es klingt vmtl komisch, aber genau dieses Bild hatte etwas magisches an sich. Die beginnende Abendämmerung kurz nach Sonnenuntergang, die hereinbrechende Kühle lässt die warme Atemluft als Wolken sichtbar werden und das getroffene Stück steht vor einem und man kann sehen, wie diese warmen Wolken aus dem Kammertreffer stoßweise kommen. Man ist genau in diesem Moment so innerlich mit sich und allem im Reinen... komisch einfach. Die Gewissheit des guten Treffers kommt auf, als das Stück auch schon zusammenbricht. Das Ganze hat vllt 5 Sekunden gedauert, mehr nicht.

Mit dem Zusammenbruch verschwindet es auch im etwas höherem Gras, doch ich bin sicher, das finde ich mit wenigen Schritten wieder. Die Rehe drum herum sind kaum zusammengezuckt, die Ricke steht noch und äst nach wenigen Minuten weiter, so das ich stören muss. Nur zwei Stücke zu meiner rechten auf weitere Distanz ziehen ein, der Rest bleibt stehen.

So baume ich nach 10-15 Minuten ab und gehe betont laut Richtung Stück. Kein Schrecken, nix. Auch das Versorgen, Auto holen und in der Nähe abstellen, alles wird toleriert, die zwei genannten Stücke stehen vllt 5m vom Weg im Dicken.

Eigentlich wollte ich zum Sauwechsel wechseln, doch der Ostwind hat wieder auf West gedreht, der angedachte Sitz passt nicht mehr und lautes Krachen im Hang vor mir schneidet mir den Weg zum mittleren Sitz ab. Ob Sau oder Dachs... ich werde es nie erfahren. So setze ich mich wieder auf die Leiter, da der Blick aufs Feld sehr gut ist und, sollten es Sauen gewesen sein und diese ins Feld wollen, ich sie sehen und angehen könnte.

Doch nichts passiert mehr in dieser Hinsicht, die zwei Rehe kommen nochmals raus zum äsen, wieder weitere Hasen/Rehe und Füchse vertreiben mir die Zeit, als um 12Uhr ca. die Bühne bis auf ganz entfernte Rehe mal leer ist. Diesen Moment nutze ich um abzubaumen und mit dem Auto zu verschwinden.

Der erste Rehintervall ist damit eigentlich beendet, ein Schmalreh mehr wäre noch top, aber hier hoffe ich jetzt auf den Zufall die nächsten Tage und werde die bisher beunruhigten Stellen schonen und die Zeit für die Familie nutzen. Leider sind alle Gäste bei den Rehen bisher Schneider geblieben und die Sauen sind gerade rar. Aber sobald die wieder vermehrt kommen, habe ich sicher Leute, die gerne sich versuchen und an die ich dann denken werden, wenn es sich mehr lohnt :)

Bild ist leider nicht so schön geworden, daher lasse ich es weg. Auch allen WMH!
 
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Nachdem ich seit Aufgang der Bockjagd noch nicht ein einziges Mal auf Ansitz gewesen bin, sollte es gestern das erste mal dieses JagdJahr dem Rehwild gelten.
So ging es zu 4 ins Revier, zwei Hunde der Sohnemann und ich.
Nachdem wir einige Flächen abgeglast hatten, hatte ich einen Sprung Rehe ausgemacht auf ca 400m.
Die Hunde ließen wir am Auto zurück, und so pirschte ich mich mit meinem Jungen an den Sprung heran.
Auf circa halber Strecke bekam eine der beiden Ricken plötzlich einen sehr langen Träger.
Wir mussten stoppen und kurz abwarten.
Der Platz schien günstig um den Sohnemann mit Fernglas dort sitzen zu lassen.
Ich wählte einen anderen Pirschweg und verkürzte weiter die Entfernung zum Sprung.
Auf circa 150 m heran gekommen, konnte ich eine bequeme Schussposition einnehmen.
Jetzt wollte ich den Bock erst einmal genauer ansprechen.
Zweijähriger Bock mit langen Augsprossen und gut im Wildbret. Dieser war für mich nun nicht mehr interessant.
Ich lenkte meinen Fokus auf die anderen Stücke und auch auf das Schmalreh.
Als es breit stand ließ ich die kleine Schwedin aus dem Lauf.
Das Schmalreh verharrte kurz und sprang anschließend circa 10 m ab, um dann schlegelnd nieder zu gehen.
Die Kugel saß perfekt, tief hinter dem Blatt rein und raus, bei zerstörtem Herz.
Die Hunde fanden schnell zum Stück und der Dackel zauste das Schmale.
Bei der anschließenden Bergung unterstützte mich mein Junior nach Kräften. Danach hatte er sich ein kleines Abendbrot auf einem DJ Bock redlich verdient und ich konnte das Stück versorgen und seine Fragen beantworten.
Ein rundum schönes Jagderlebnis von dem ich hoffentlich noch lange zeren kann, gerade wenn es jagdliche mal karg zu geht.
 
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Letzte Woche Freitag morgen mal ab 2.00 Uhr in der Feldmark die Rapsschläge und Kartoffelfelder abgepirscht, absolute Ruhe nirgends ein Grunzer oder quieken, schon gar nicht die Sichtung einer Sau. So ruhig wie es momentan ist, kann ich mich nicht mehr dran erinnern das es schon mal so war. Aber dann kann man endlich mal Ansitze auf Rehwild geniessen und hat nicht ständig den Schadensdruck im Nacken. So um 04.45 habe ich dann beschlossen mich an meiner Lieblingsstelle, wo erst seit kurzem erst wieder eine Leiter steht zu setzen und den herannahenden Morgen zu geniessen. Hinter der Grenze im Nachbarrevier steht eine hochbeschlagene Ricke, den Bock der an der Wiese steht habe ich zum 2ten Mal vertreten. Wie er mich spitz bekommen hat, ist mir ein Rätsel, Wind kam passig und die Wärmebild Camera zeigte mir eine leere Wiese an.
Na egal so bleibt es weiter spannend was für ein Geist sich da rum treibt, beim ersten Mal kam er von hinten an die Leiter im Raps ran, sein tiefer Baß hat mich schon ein wenig erschreckt, wenn man so träumend auf dem Sitz sitz. Nur einmal machte er ein hohe Flucht aus dem Raps, so das ich erkennen konnte das es sich um einen Bock handelt.
So gegen 05.15 Uhr schreckten auf einmal im Nachbarrevier die Rehe hinter einem Hügel, worauf mir die Sicht durch eine Hecke genommen wurde. Na was beunruhigt die denn da? Ist eigentlich so eine Zeit wo Sauen wieder ihren Tageseinstand aufsuchen und richtig, auf einer Schluppe im Nachbarrevier wurde er kurz ansichtig der Störenfried um sofort wieder hinter einer anderen Hecke zu verschwinden.
Na mal sehen ob er sich sich noch mal zeigt oder ob er im Schutz der Hecke in den Rapsschlag einwechselt. Kaum ausgedacht spritzten schon 3 Stück Rehwild aus der Hecke und kamen hochflüchtig in meine Richtung gewechselt. Und dann kam "Er" durch die Hecke gebrochen, so ein richtiges "Mastschwein" 2-3 Jahre und kugelrund. Ein schöner Anblick auf 400m wie er bei jeder Flucht anscheinend schneller wurde und die 50m über den freien Acker in ? Sekunden zurücklegte.
Nachdem die Rapspflanzen hinter ihm zuschlugen richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder dem flüchtigen Rehwild zu. Diese kamen jetzt in 160m durch die Grenzhecke in die Wiese gewechselt.
Auf ca. 50 m wurden sie ruhiger und die tragende Ricke und der Bock begannen zu äsen, nur das Schmalreh zog halbrechts immer näher an den Sitz heran. Gleich kommt es in den Wind und dann sind sie weg. Schnell den Bock angesprochen 3-4 Jahre, stark im Wildbret und vom Gehörn hoher 6er mit kurzer Vereckung, also nichts was mir Freude bereiten würde.
Also auf das Schmalreh konzentriert, es war jetzt schon auf 30m rechts neben dem Sitz und teils durch eine Hecke verdeckt. Man merkte ihm an, das ihm etwas nicht geheuer war, Stechschritt, spielen der Lauscher und hochkonzentrierter Blick.
Dann kam es in den Wind, warf sich herum und ab zur Ricke, den Bock verunsicherte diese Reaktion und er fing an zu schrecken als das Schmalreh an ihm vorbei fegte.
Jetzt hatte ich vollends Sicherheit nach Blick von hinten zwischen die Läufe das es sich um ein Schmalreh handelt, im Vergleich zur Ricke auch schwächer, vom Körperbau aber nicht eindeutig eins.
Das Schmalreh zog jetzt wieder nach rechts, als wenn es einen Bogen schlagen wollte um sich zu vergewissern was es eben gewittert hatte. Nachdem es weit genug von Bock und Ricke entfernt war, habe ich mich zum Schuss bereit gemacht. Schön ruhig, steht noch nicht ganz breit, einen kleinenn Moment noch, es zieht noch 3 Gänge jetzt passt es 85m .... Schuss... ein kurzes Klagen mit allen 4 Läufen gleichzeitig in der Luft, hinter dem Stück eine grosse Staubwolke und dann flüchtig weg,nach 20m wird es langsamer und die Gangart tiefer, 30m... es fällt um schlegelt noch 3-4 mal, aus dem Ausschuss kommen noch 3 mal leichte Dampffontänen.... Ruhe...
Obwohl es nur Sekunden waren hatte mich dieser Verlauf nach dem Schuss doch mitgenommen,
ich habe es bei keiner anderen Wildart so wie bei Rehwild dieses unbeschreibliche Gefühl, zwischen aufrichtiger Freude das das Stück mit einem guten Schuss verendet ist und tiefer Trauer das man es erlegt hat.
Zumal das ganze um 5.30 Uhr bei vollem Tageslicht statt fand. Das war auch erst das 2 Schmalreh in meinen 30 Jagdjahren. Rehe, diese grazilen Geschöpfe üben auf mich keinen Reiz aus, dememtsprechend niedrig ist auch meine Gesamtstrecke.
Bock und Ricke zogen im Troll so 100m wieder über die Grenze auf eine Wiese im Nachbarrevier und fingen in Ruhe an zu äsen als wenn nichts gewesen wäre. Keine Anzeichen der Ricke das irgendwas fehlen würde.
Habe sie mir noch 20 Minuten angeschaut als ein Fuchs im Nachbarrevier im Weizen auftauchte den ich vorher nicht bemerkt hatte. Er schien mit irgend etwas da beschäftigt zu sein, nach kurzer Zeit nahm er etwas auf, und kam eilig schnürend in unser Revier gewechselt.
Da er auf einem Feldweg lief und es zwar gute 200m waren, meinte ich aber erkennen zu können das es eine Fasanenhenne war.
Da mir die Fasanen sehr am Herzen liegen machte mich dieses richtig sauer, da kämpft man das ganze Jahr um die Fasanen und dann dieses, das Nachbarrevier zieht bei der Raubwildbejagung nicht richtig mit.
Als ich auf dem Weg zu dem Stück war habe ich mich mal in die Lage eines Waldbauern versetzt, dem geht es ähnlich, er kämpft um seine Bäume und dann kommt ein Stück Rehwild und verbeisst sie.
Danach war ich mit mir wieder im Reinen und konnte mich nur noch über die Erlegung freuen.
Ich habe mir jetzt vorgenommen mal mehr Rehwild zu schiessen, obwohl einen Wehrmutstropfen hatte dies Erlegung doch, das Stück wog aufgebrochen 14,5 kg das ist hier schon Ausnahme. Es hätte doch zu einer starken Ricke werden können, zumal in dem Gebiet kein
Wald ist sondern nur Hecken.... Aber ..... das schreib ich dann beim nächsten Mal.....
Helix .30-06 150gr Fox Classic Hunter
Ein und Ausschuß hinter Blatt durch die Rippen, Ausschuss 2€ gross
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z/7

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Mir geht's wie @JBB, regulär etwas für den Bockfaden, aber recht eigentlich geht es um eine Dame.

Samstag war's, und eine kurze Nacht. Der Morgenansitz wieder ohne ein Härchen in Anblick. Bald alle Ecken des Pirschbezirks besucht, nix. 10 Stunden später, ein Ster ofenfertiges Brennholz und mittlerweile 6 vergebliche Ansitze auf der Habenseite, war ich diesmal irgendwie sicher. Auf den DJ-Bock am Graben oder auf die Fensterbrett-Kanzel, mehr stand nicht zur Debatte, und als ich parkte war es auch schon keine Frage mehr. Der DJ-Bock würde es, Premiere.

Erst letzten Herbst für besagten Zweck, aber auch schon mit einem Auge auf anderweitige Verwendung, mitten im Altbestand zwischen zwei Straßen mit Blick auf den von älterer Fichtenverjüngung unterwanderten Rand zu einer Erstdurchforstung errichtet. Von der Straße im Osten geht's leise eine vergraste Gasse entlang, ein paar Gipfel und sperrige Äste hat die Aufarbeitung des letzten Windwurfs hinterlassen, Ende April. Unter einer Buchengruppe situiert sind die letzten Meter, wie soll ich sagen, der Storch in der Chips-Schüssel. Um 19 Uhr sitz ich dann und richte mich ein. Die Ausrichtung paßt. Blick über den Graben auf die auflaufende Verjüngung aus Fichte und Buche gen Norden, ein leichter Luftzug von Westen - perfekt. Schon beim Aufstellen hatte ein Hund was aus der Verjüngung gedrückt, und bei der DJ scheiterte es nur daran, daß das Reh in Verlängerung zum Nachbarstand verhoffte. Gute Auspizien. Nicht, daß alle anderen Stände weniger Erfolgsgeschichten gehabt hätten, man denkt halt gerne dran.

Ein paar Krähen haben wohl über mir irgendwo ihren Schlafbaum, viel Geflatter und Gekrächz in den hohen Fichten und Buchen. Regelmäßig scanne ich den Bestand von links hinter mir bis rechts hinter mir. Gegen halb acht rechts jenseits des Grabens eine Bewegung: ein Reh. Tschaka! Im Glas erkenn ich zwischen Buchenlaub eine Geiß, schön rund, der Träger schon rot, der Rest zerzaust. Sie futtert sich die Gasse entlang, mal seh ich sie, mal ist sie hinter Fichtenstämmen verschwunden. 120 m etwa. Ich gratuliere mir zur Wahl des Standorts, genau so hatt ich mir das erhofft. Eigentlich ist der Tag schon gerettet. So guck ich der Geiß eine Weile zu, bis sie nach vllt 20 Min in der Buchenverjüngung verschwindet. Es ist noch gut hell. Schau mer mal, der Hund hatte linkerhand gefunden...

Punkt acht seh ich die Geiß erneut, gradaus steht sie jetzt diesseits des Grabens hinter einer starken Fichte und sichert nach links. Ich kann sie grade so erkennen, gelbrot zwischen den Blättern eines Buchenasts, der direkt vor dem Sitz aus einer unterständigen Buche ragt. Da besteht noch Verbesserungsbedarf aber grade ist er mir recht, sitz ich doch auf dem DJ-Bock wie auf einem Serviertablett, der Ast verschafft ein wenig Deckung. Die Geiß steht und starrt. Ich rutsche sacht ein Stück nach links und mache Hals - nix zu sehen. Die Geiß hat einen Schritt nach vorn getan, jetzt seh ich sie ganz und bin mir sicher, das ist dieselbe. Sie steht und starrt nach Westen. Ich rutsch zurück, und wie ich wieder hinschau, ist sie weg. Hm.

Fast eine Stunde später links zwischen den jungen Fichten ein Haupt, grau in der fortschreitenden Dämmerung, auf einer kleinen Schneise in den Fichtenbürsten zieht ein Reh auf meinen Stand zu, schon recht nah, vllt 40 m. Zwei Spieße kann ich mit bloßem Auge erkennen, paßt! Aber wie komm ich jetzt unauffällig zur Büchse, die liegt auf Armeslänge entfernt auf der Brüstung, und der Herr hat mich voll im Blick? Diana lüpft ihr Röcklein, der Bock biegt nach rechts in die Verjüngung ab und als er mit dem Haupt hinter einem Stamm verschwindet hab ich die Büchse auch schon im Anschlag. Er verhofft, breit, das Absehen ist auf dem Blatt und es hallt wie Donnergrollen in dem Altbestand. Ein paar Sprünge, Buchenwipfelchen wackeln und mit dem Einrasten des Repetierhebels ist Ruhe. Jesss. Ein halbes Stündchen warten, dann ist es finster, aber den find ich auch ohne Hund, muß gleich neben der Gasse liegen.

Mal nach der Geiß schauen. Es ist jetzt Viertel nach Neun, vllt hatte sie sich ja nur niedergetan und ist jetzt wieder hungrig. Ich stehe vorsichtig auf, so dämmrig ist es besser, über den Buchenast drüber zu schauen. Im Glas find ich den blanken toten Stamm sofort, neben dem die Geiß zuletzt gesehen ward. Da wackelt eine Buche. Und wie die wackelt! Ein Hinterteil wird sichtbar. Der ganze Kerl wird sichtbar. Fegt wie ein Berserker an der Buche. Na sowas. Er knöpft sich die nächste Buche vor, ein paar Meter weiter. Und noch eine, zwischendrin verdeckt von Fichtenstämmen. Hinsetzen und auf der Brüstung anstreichen ist keine Option, der verflixte Buchenast wäre im Weg. So schau ich ihm weiter zu, bis er nicht mehr zu erkennen ist. Kurz vor halb zehn und im Bestand schon recht dunkel. Über mir flattern die Krähen, das ist meine Chance, mich unauffällig zu verdrücken. Böcklein einsammeln und gut ist.

Ich greif grad in die Jackentasche, um den Gewehrriemen herauszuholen, BAH! BAAH! BAAAH!!! Ich erstarre. Direkt vor mir. Keine 30 m. Ich kann es grade so erkennen. BAH! Vorsichtig das Glas hoch. Tatsächlich, der Bock. Er zieht langsam nach links, schreckt immer wieder. Hat der mich jetzt gesehn oder wie? Der Wind kommt immer noch von Westen, geschmeckt haben kann er mich nicht. Im Glas ein Bild von einem Bock, gut über lauscherhoch. Da könnt es auf die Entfernung auch im Zielfernrohr noch gehn. Dasselbe Problem wie vorhin, wie krieg ich die Büchse ungesehn in Anschlag? BAH! BAAAH! Er zieht weiter nach links, immer wieder verhoffend und schreckend, schräg auf den Stand zu, und wieder kommt mir ein Fichtenstamm zu Hilfe, es klackert als ich den Schaft in die Schulter zieh, der Reißverschluß der Jacke, der Bock taucht wieder auf, ohne von mir Notiz zu nehmen, warum? egal, im Mündungsfeuer verschwindet die Nacht, der Donnerhall schluckt den Rest, und daß ich im Repetieren innehalte, als die Hülse draußen ist, hilft auch nicht. Stille.

10 Minuten später halt ich es nicht mehr aus. Den Hund brauch ich sowieso, denn im Feuer liegt er nicht, soviel kann ich noch erkennen. Die Handytaschenlampe ist zur Anschußsuche ungeeignet, aber den ersten Bock find ich damit recht schnell, und zieh ihn gen Westen vor zur Straße, zwar länger, aber weniger Verhau. Die Hunde sind schon vorgewarnt und ich laß nur den Brack am ersten Böcklein riechen, dann geht es die lange Gasse hinter. In der Nase hat er ihn gleich, will nur erst hinunter in den Graben, wo er herkam. Zurück in den Bereich des Anschusses, auf der kleinen Schneise in der Fichtenverjüngung und da ist auch schon etwas Schweiß auf dem Gras abgestreift. Der Hund sucht mit hoher Nase, naja, und zerrt mich Richtung Norden. Über die nächste Gasse, da liegt er in den Fichten.

So. Das war die Geschichte. Hatte schon ab und zu eine Doublette, aber die war was besonderes, mit Ansage durch eine Geiß und unter unverschämter Ausnutzung territorialer Fehden. Wenn zwei sich streiten...
 
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Ich hab gestern auch den richtigen Riecher gehabt. Auf unser größten Windwurffläche steht das Buschwerk inzwischen 5-10m hoch, aber es gibt noch schneisen dazwischen. Eine dieser Lücken nutze ich seit ein paar Jahren mit einer kleinen Aluleiter, direkt mit der Hauptstraße im Rücken aber halbwegs sicherem Schussfeld. Ab 20:00 saß ich dann mit dem Lochchaft in der Schulter schussbereit da und hab immer mal wieder versucht mit der WBK in die Birken zu schauen um rechtzeitig vorgewarnt zu sein, aber dafür ist die grüne Hölle schon zu dicht. Gegen 20:45 hab ich wieder mal gescannt, links/rechts nichts zu sehen im Gebüsch, Kamera runter, 21, 22... hupf, steht da Ricke und Schmalreh 25m vor mir auf der Schneise. Zum Glück war ich fertig und musste nur noch den Kopf hinter das Absehen bekommen. Mit dem Schuss diagonal durch die Kamer ist mit dem 130gr GMX aus der .270WIN natürlich nix mehr mit Flucht. 2 Kreisverkehre weiter ist noch ein 20kg Bock erlegt worden, das war es aber auch mit der Strecke für diesen Sammelansitz. Das Stück hatte 14kg.20200514_205332.jpg
 

z/7

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Und wieder hat mir eine verkackte Generalprobe eine glanzvolle Premiere beschert.

Vorgestern abend, ich hatte schon auf dem Heimweg von der Arbeit das Gefühl, es geht was. Hundemüde aber voll Gewißheit gerüstet, Büchse ins Auto und ab. Noch schnell die Kamera an der Saukanzel aufhängen, da witscht etwas rotes davon, als ich am Wiesenrand ums Eck komm. Näherkommendes Fahrzeug, anhalten, vorauslaufenden Hund einladen, quietschende Hecktür hat es ausgehalten, 19:00 auf der Wies, direkt neben der Straße, nur ne einzeilige Buchenreihe Deckung. Die ahnungslosen Einjährigen....

Den zweiten DJ-Bock hab ich im Auge. Ebenfalls im Herbst aufgestellt, schon mit Hinblick auf simultane Verwendung für Ansitze, mitten im niklasdurchforsteten, löchrigen Bestand zwischen zwei Straßen. Beim Stamperer wurde was gesehn, zu schnell für den Schützen. Ich will den Stand von Osten angehen, Parkplatz derselbe wie vorletztes WE, nur ein gutes Stück weiter zu gehen, erst auf der Straße, dann durch eine Jungdurchforstung. Dank moorigem Standort schon sehr licht für dieses Stadium, so daß kaum damit zu rechnen ist, daß ich etwas vertrete. VonWesten wär es kürzer, aber erstens der Wind und zweitens den Einstand entlang. Einstand heißt hier bis zu schulterhoher Brombeer-NV-Verhau. Und erst am Sonntag um 19:00 dort was abspringen gesehn. Also von Osten. Ich versuch, so leise wie möglich über strohtrockenes Torfmoos und Geäst durch Heidelbeer und über Gipfel hinzufinden, eine Gasse dient als Anhalt. Das frische Lärchenholz blinkt gelb durch die Stämme, paßt. 19:30 bin ich oben. Wind von NNO. Perfekt. In der Richtung sind die Brombeer-Jungwuchsfelder, nur durch Rückegassen unterbrochen alle 40 m.

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Nicht lang, und aus dem Augenwinkel (der Kopf pendelt in Zeitlupe ständig von rechts nach links und zurück) seh ich in der Ferne eine Bewegung. Glas. Da im N zwischen jungen Fichten und Kraut ist ein graues Reh. Sehr grau. Äst als gäb's kein Morgen. Verschwindet wieder. Taucht auf. Jetzt von hinten. Gesäuge wie ein Kürbis. Schnurbsel, schmatz. Wieder verdeckt. Wieder das Haupt. Kein rotes Härchen. Ob die schon gesetzt hat? Kann den Rumpf nicht richtig sehn, aber bei dem Gesäuge?

Auf einmal ein oranger Hupfer. Hä? Ein zweites Reh? Bewegung jetzt in die andere Richtung, mal rot, mal grau. Mir scheint, da will jemand ohne Lizenz an die Milchbar. Das kann ja lustig werden. Geschätzt 120 m, ca. drei Rückegassen vom Stand, diese innerfamiliäre Auseinandersetzung. Als rot mal steht, mit Haupt Richtung Stand, vermeine ich zwei Spießchen zu erkennen. Im Bast? Rot hüpft davon, grau hinterher und erstmal ist die Bühne leer.

Aber nicht lang, in der übernächsten Gasse ein Haupt zwischen den jungen Fichten. Die Geiß. Sie zieht die Gasse entlang nach Osten, und da, die Verjüngung ist hier niedrig, hopst hinter ihr ein Zwerg. Die Geiß bleibt stehn und blökt. Einmal, kurz, laut energisch. In meine Richtung! Kann ja nicht sein. Der Wind hat leicht auf NW gedreht, immer noch perfekt und ich hab mich nicht gerührt. Sie zieht weiter, und mir wird gleich drauf klar, das galt nicht mir. Sie hat ein Windwurfloch erreicht, Kitz im Schlepp, und wendet sich zum äsen, in meine Richtung, dazwischen GsD ein hoher bewachsener Wurzelteller. Auf der Gasse taucht der Nachwuchs auf, vom Vorjahr. Rot, zwei Spießchen, jetzt eindeutig, und trottet im Gefolge der Mama. Verhofft. Während die Geiß nicht schaut hab ich die Büchs in Anschlag hoch. Der Bub steht hinter einem dicken Stamm. 80 m. Er zieht weiter, zögert wieder, das Blatt ist frei, der Schuß bricht. Die Geiß äst unbeeindruckt, hat nicht mal aufgeworfen, der Bub macht ein paar Sätze nach vorn, bleibt stehn, schaut sich um. Das war die ultimative Ansage der Frau Mama? Na gut. Brombeer ist auch lecker, sauf Deine Milch alleine. Trollt er sich die Gasse entlang und biegt ab nach N, um in einer Senke zu verschwinden.

Gefesselt vom Geschehn (als Waldjäger ist man nicht Anblickverwöhnt, das ist die Dröhnung!) hab ich komplett vergessen zu repetieren. Gehörschutz sowieso, ich Dxxx. Ich hol's so schnell und leise nach, wie's geht, Hülse von Hand entnehmen, neue Patrone langsam ins Lager und den Hebel sachte runter. Das Klick beim Einrasten ringt der Geiß kein Wimpernzucken ab, ich hab den Buben wieder im Visier, zwischen zwei dünnen Fichtenstämmen von hinten zeigt er mir nur den Spiegel, dann noch die Lauscher, ein Wackeln, weg. Wie das? Auf die Entfernung? Daneben? Ein Ästlein im Weg? Ich war mir sicher, gut abgekommen zu sein?

Die Geiß ist zwischenzeitlich hinter dem Wurzelteller außer Sicht. Dann taucht sie links davon im Fichtenjungwuchs auf, zieht nach Süd auf die nächste Gasse, sprich meinen Stand zu. Mir wird mulmig. Die nächste Gasse ist grad 30 m vor dem DJ-Bock. Ich sitz stocksteif und schau im Wechsel auf die Geiß und auf die Buchengruppe, wo der Jahrling zuletzt stand. Hat der sich in ner Rinne davongemacht? Wo ist das Kitz und was plant die Geiß?

Die Geiß hat die Gasse erreicht und widmet sich der Äsung. Ich mach's kurz, die nächste Stunde galt der Nahrungsaufnahme. 2 Min pro Meter Rückegassenrandvegetation. Ich schätze mich glücklich, den Stand eher im Dunkeln plaziert zu haben, die Brombeeren enden etwa 20 m vorher. Entspannt die Lage kolossal. Weitere Annäherung der Geiß steht nicht zu befürchten. Umso mehr grüble ich über den Schuß. Sooft die Geiß hinter einem Fichtenstamm verschwindet, wird fleißig abgeglast. Vllt war der Schuß ja doch gut, ist mir schonmal passiert, völlig ohne Zeichnen ab, als wär nix passiert, und 100 m weiter maustot? Einmal steig ich sogar auf's Sitzbrett, da ist das Beerkraut, daneben warn die Lauscher, nix zu sehn.

Die Geiß guckt immer wieder mal in Richtung Wurzelteller, da liegt wohl das Kitz. Es ist viertel Neun. Die Geiß ist weit im Westen kurz vor dem nächsten Windwurfloch am Nordrand der Gasse abgetaucht. Wart ich länger, fiept womöglich das Kitz, und sie steht wieder zu, dann komm ich nicht unbemerkt runter. Außerdem würd ich doch ganz gern noch bei Tageslicht nach dem Böcklein schaun.

Während ich noch überlege, es ist Neun, hör ich es fiepen, und da ist die Geiß doch tatsächlich schon wohl auf der übernächsten Gasse wieder zurück, dort steht sie hinter dem Wurzelteller, und holt das Kitz. Die beiden ziehen auf der Gasse nach Westen. Na, das derwart ich noch. Jetzt bleibt sie stehn, das Kitz holt auf und, hrrm, Milchbar eröffnet. Auch des derwart mer noch. Als sie weiter zieht fang ich an, meine Siebensachen einzusammeln, und baume klammheimlich ab.

Erstmal ein Stück nach O, um Abstand zur Geiß herzustellen, dann nach N. Zwei Gassen weiter wieder nach W. Ich glase die Gasse runter, von der Geiß ist nichts mehr zu sehn. Da sind die alten Buchen, die ich mir gemerkt hab. Links die Fichten, zwischen denen ich zuletzt den Spiegel sah, die eine schräge ganz gewiß. Da, etwas helles! Ein blanker Fichtenklotz. Wo war nochmal die Gasse? Und der Beerkrauthügel? Keine Rinne. Unter den Buchen liegt er. Hinter den Schultern grade durch. Zwei gut kalibergroße Löchlein wie gestanzt durch die Lungenflügel, sonst nix kaputt. Ein Liter Schweiß in der Kammer. Das gibt viele Fährten.

Wer findt die Geiß beim Äsen? Sagenhafte Tarnung in dem Umfeld, hm?
 
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Einen hab ich noch.

Auf der gleichen Aluleiter wie beim letzten Schmalreh hatte ich gegen 19:30 wieder Stellung bezogen, der angesagte Nordwind sollte gut passen und erlaubte auch einen zweiten Sitz in der Aufforstungsfläche mit meinem Mitjäger zu besetzen. Kaum saß ich oben ließ ich mal den Windprüfer etwas Kalk in die Luft blasen und wunderte mich, dass der bei 3 Versuchen fröhlich in alle Richtungen zog nur nicht wie angesagt Richtung Süden. Na Mahlzeit, das hast du ja mal wieder sauber vergeigt. Der Mitjäger 200m weiter behauptete aber genau den angesagten Nordwind stabil auf der Nase zu haben, bei mir kreiselte es also durch die Abbruchkante der hohen Fichten zu der niedrigeren Verjüngung.
IMG-20200519-WA0003.jpeg
Diese Schneise ist das einzige Schussfeld an der Stelle.

Nun gut, lass den Wind machen was er will. Ich beschloss mich nicht mehr umzusetzen da wir uns aus Sicherheitsgründen schon abgesprochen hatten wer wo sitzt und ich dem Mitjäger nicht eine eventuelle Chance versauen will. Bis 21:00 passiert nix aber gegen kurz nach 9 leuchtet plötzlich am linken Rand am Ende der Schneise ein Haupt zwischen den Büschen. Für 10-fache Vergrößerung ist es schon zu dunkel aber 8-Fach reicht noch. In der ersten Lücke sehe ich Haupt und Träger mit Trägeransatz, das sieht nach Schmalreh aus. Ein paar Schritte weiter erlaubt ein Lücke den Blick auf die Bauchlinie und die Flanken, das reicht mir fürs Ansprechen. 2 Schritte weiter kommt die vordere Kammer frei und ich kann einen Hochblattschuss weit vorne antragen. Das Stück liegt natürlich sofort im Feuer, das ist das zweite Schmalreh bei 2ten Ansitz an der Stelle, wahrscheinlich die letzte Chance dort bevor die Vegetation zumacht.
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Die Leiter nutze ich schon eine Weile, aber die entscheidende Inspiration kam dieses Jahr bei einem Sammelansitz zu dem ich einen befreundeten Foristi mitgenommen habe. Der saß in der gleichen Fläche und meinte nach dem Ansitz: "Da vorne an der Straße haben um 21:00 Autos gehupt, da ist bestimmt Rehwild über die Straße gezogen". Und tatsächlich, da vorne geht wirklich was.
Also, nehmt immer mal Gäste mit. Man lernt immer was neues dazu.
 
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Heute wieder reichlich im Anblick gehabt , erst kam eine Ricke sehr vorsichtig raus , ein Jährling mit Zukunft hat sich auch sehen lassen , ein Jährlings Spießer stand nicht wirklich grade ... Eigentlich wollte ich auf Schwarzwild ansitzen ,dann 2 Schmalrehe eins sehr schmächtig eins hätte aufgebrochen 12 kg gehabt . Ich habe mich für das schmächtige entschieden . Hatte die 9,3x62 mit Accubond ( ( geladen Munitionsmanufaktur klaus )dabei , weiß über Motorisiert . Ließ dennoch auch 100m fliegen , Stück machte 5 m und lag . Einschussknapp hinter dem Blatt Ausschuss Blatt . Eigentlich war nicht wirklich mehr zerstört wie mit der7x57 rws Classic ID . Null Blutergüsse ... gewogen habe ich es nicht schätze es auch 8-9 kg . Organe alles gut , den Fuß habe ich extra mit ins Bild gebracht , Gr. 47 16F6B9A7-F712-4BD2-8F21-2AB77412F65B.jpegF9D4EBFF-1008-40EE-B619-2F519C7381EA.jpeg5C626878-D01F-4293-B592-8886D6EB4814.jpeg
 
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Weidmannsheil!

Ich hatte vergangene Woche ein ganz besonderes Jagderlebnis: Konnte mein erstes Schmalreh erlegen.
Nachdem ich mich bisher fast nur getraut hatte, Böcke zu erlegen, habe ich mich letze Woche getraut und auf ein Schmalreh angelegt, das ich in den Tagen zuvor mehrmals in Anblick hatte und in Ruhe als solches ansprechen konnte. Es war insofern leichter, als dass es eine Verletzung am Vorderlauf hatte und gut wieder zu erkennen war, weil es den Lauf nicht benutzen konnte. Es hatte einen Bruch mit Schnittverletzung.


Ein paar mal bin ich morgens und abend an diese Wiese gegangen, mal passte der Wind nicht, mal konnte ich keinen Schuss abgeben.
Am Freitag morgen hatte ich einen Jungjäger dabei und als das Schmalreh und der Bock in den Wald wechselten, bevor es hell genug war durchs ZF anszusprechen, dachte ich schon das frühe Aufstehen sei umsonst gewesen (abgesehen von der wunderbaren Morgenstimmung).

IMG_8565.jpeg

Wir entschieden, von dem Feldweg, auf dem ich mich liegend schussbereit gemacht hatte, in die nahe Kanzel zu gehen, und kaum waren die Fenster geöffnet standen Bock und Schmalreh wieder draussen. Als sich die erste Gelegenheit bot brach der Schuss und das Schmalreh lag im Knall.
Auch wenn ich sehr gewissenhaft (mit Spektiv und Blick zwischen die Läufe) angesprochen hatte war ich erleichtert als ich davor stand und meine Einschätzung bestätigt war.


IMG_8571.jpeg
90m
Steyr Mannlicher Luxus
Geco 7x64 Teilmantel 10,7g
11 Kg
 
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Nachdem ich gestern erst erfolglos auf Jungfüchse angesessen habe, wollte ich nachdem der Wind gedreht hat noch mein Glück auf Rehe versuchen. Also mit dem Auto einige hundert Meter weiter gefahren und mitten auf dem Weg im Wald abgestellt. Prischstock usw. aus dem Auto geholt, alles absichtlich nicht leise und losgelaufen in Richtung des geplanten Sitz. Dann sehe ich doch tatsächlich zwei Rehe auf dem Weg in ca. 250 Meter zu mir bzw. zum Auto stehen. Alles völlig ohne Deckung, müssen eigentlich alles mitbekommen haben!?!?. Das müssen sehr sehr unerfahrene jährliche Stücke sein geht mir durch den Kopf und ich wollte versuchen diese anzupirschen. Tatsächlich konnte ich auf der rechten Wegseite halbwegs „unbemerkt“ die Distanz verkürzen und mich auf ca. 100 Meter nähern. Die Stücke haben sich dann tatsächlich als sehr schwacher Jährlingsbock und Schmalreh herausgestellt. Der Bock war schon wieder im Bestand, das Schmalreh hatte auch irgendwas mitbekommen, konnte es jedoch nicht als Gefahr identifizieren.

Aufgrund der doch sehr spannenden Gesamtsituation hat mich das Jagdfieber erwischt und ich mußte von stehend über den Pirschstock, auf kniend über den Pirschstock wechseln und dann tatsächlich liegend schießen.

Irgendwann hat mir dann das Schmalreh den Gefallen getan sich breit zu stellen…

Am Feiertag werden die Gäste in der Wirtschaft frischen Rehbraten genießen können!
 
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Ich hatte die Möglichkeit über einen Sammelansitz mal im weiter westlich gelegenen 2te Teil des Forstbetriebes mitzugehen. Gleicher Förster, gleiche Jagdstrategie aber ganz andere hügelige Landschaft mit viel Moor. Nach einem abgesprungenen Stück beim Angehen und einer Ricke, die im Wind lag kam gegen 21:30 in einem Bachbett mit hohem Moorgras drum herum ein weibliches Stück im Anblick. Ich hatte zwar sofort den Eindruck ein Schmalreh vor zu haben aber im Juni will ich schon mal die Bauchlinie und den gesamten Wildkörper gesehen haben. Nach 15 Minuten hin und her zieht das Stück über einen kleinen Erdhufen am Rand des Grabens und ich kann sicher ansprechen. Als Gast im fremden Revier und unbekannter Umgebung schieße ich mit der GMX aus meiner .270WIN direkt aufs Blatt und das Stück liegt sofort auf 80m. Am Stück angekommen bin ich dann doch überrascht wie schwach es wirklich ist. Ich schätze es sind höchstens 9kg und wie sich zeigt ist das in dem Gebiet eher normal. So stark kann sich der Lebensraum auswirken, obwohl gleich gejagt wird. Bei mir hat ein Schmalreh im Mai eher 13-14kg.
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Trotzdem ein schönes Erlebnis in der traumhaften Landschaft der Wörthsee/Ammersee Region und ohne irgendwelche Passanten.
 
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