Rehwild/Sau Kilopreis

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Hätte nur zur Folge, dass noch weniger weibliches geschossen wird und mehr am Luderplatz oder in der TKV Tonne landet.
 
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Klar gibt es auch Schüsse über die man nicht ganz glücklich ist. Aber es ist doch auch wichtig das der Schütze Verantwortung für seinen Schuss übernimmt und nicht nur drauf rumm schießt.
Oder sehe ich das falsch?
 

ElCaracho

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Waidmannsheil in die Runde,

da ich in dieser Rubrik keine für mich verwertbaren Angaben finde, möchte ich hier mal die Frage reinschmeißen, welcher Preis für ein Kilogramm Reh, bzw. Sau gerechtfertigt ist. Ich will weder wuchern, noch verschenken. Der Preis soll nachvollziehbar und fair sein.

Hier die Grundlagen für Reh und Sau: Alles küchenfertig versäubert, portioniert und vakuumiert, ohne Knochen. Alles, was nicht direkt in eine Kategorie passt, ist fein gewolft. Da kommen beim Reh schnell 1-2 Kg zusammen.

Welchen Kilopreis kann ich für Rehwild, bzw. Sau mit gutem Gewissen veranschlagen? Ich meine den Preis für alles zusammen, pro Reh oder Sau für's ganze verarbeitete Stück. Rosinenpickerei lasse ich im allgemeinen nicht zu. Schonmal, zu Weihnachten, verkaufe ich auch eine Keule einzeln. Das meine ich hier mit meiner Anfrage aber nicht.

Danke für Eure Antworten!

HH

Wir nehmen bei uns 6,50 fürs Rehwild in der Decke mit Haupt. Sauen haben wir aktuell nicht soviel, dass wir die verkaufen würden, aber da würden wir bei 4,50 anfangen.

Die Stückzahl an Rehwild hier ist nicht unbedingt gering und ein Wildhändler bekommt unsere guten Rehe nicht in die Finger.
Wichtige Abnehmer sind grundsätzlich erstmal Jagdgenossen, speziell jene die auch Wald besitzen/bewirtschaften und somit schonmal ein ureigenes Interesse daran haben, dass auch fleißig Rehwild erlegt wird. Man darf die Jagdgenossen auch sehr gerne öfters daran erinnern!

Dann vermarktet bei uns im Revier jeder für sich sein geschossenes Rehwild. Ich z.B. habe einen hohen Eigenverbrauch, eine Gastwirtschaft in der Verwandtschaft und Stammkunden die teilweise mehrere Stücke p. a. abnehmen. Das muss man einfach Stück für Stück etablieren.

Wenn es mal wirklich absolut zuviel Wild ist, dann ab zum Metzger und Bratwurst herstellen lassen - Bratwurst geht immer!

"Ein Reh besteht mehr als nur aus Rücken!" Das heißt, wenn jemand Einzelteile kaufen will, dann kalkuliere ich ein Reh so, dass die Keulen und der Rücken das ganze Reh bezahlen. Ich will ja nicht nur Rippchen schmoren.
Und wenn jemand ein halbes Reh nimmt, dann gibt es einen Mischpaketpreis von 11,- Kg, wenn man das hochrechnet kommt man auf etwas über seine 6,5 pro kg. Ausbeinen mache ich nur auf Wunsch und Berechnung.
 

ElCaracho

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Wer noch überlegt, gewerbliche Direktabnehmer zu finden kann wirklich toll für größere Mengen Wild sein.
Die Leute (und ich auch) fahren total darauf ab, hier das Beispiel was es gerade feines vom Wild im Gasthaus meiner Schwiegermutter gibt:
burger.jpg
 
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In Deutschland gibt es einfach einen erheblich größeren Markt bzw. Ein viel kleineres Angebot. In meiner Heimatgemeinde werden ca. 400 Stück Roteild erlegt, bei unter 3000 Einwohnern. Im Bezirk werden 3000 Stück Rotwild, 4500 Stück Rehwild und gut 300 Gams geschossen. Das alles bei ca. 30000 Einwohnern. Da ist einfach das Angebot viel zu groß.

dann kommen noch einige Stücke Steinwild, Muffel, Dammwild und Schwarzwild dazu, zusammen auch 100 Stücke.
 
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die Abschusszahlen z.b. bei Rotwild sind in Österreich fast gleich hoch. Deutschland hat aber 10 mal mehr Einwohner.

19/20
AT 57524 Stück Rotwild
DE 76897 Stück Rotwild.
 
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"Ein Reh besteht mehr als nur aus Rücken!" Das heißt, wenn jemand Einzelteile kaufen will, dann kalkuliere ich ein Reh so, dass die Keulen und der Rücken das ganze Reh bezahlen.

Hmmmm.
ich zahle 6 Euro in der Decke. Heißt also - ein Reh kostet so um die 100 Euro. Wenn ich Wild in Einzelteilen verkaufen dürfte und würde... ;-) wäre es bei mir sicherlich so, daß die beiden Keulen Das Reh bezahlen.

Keule am Knochen würde 20 Euro/Kilo kosten, Keule zerlegt und ohne Knochen 25, Rücken o.k. 35.

Aber der Rücken würde ja ohnehin bei mir bleiben. Blätter werden Gulasch und Hack, der Rest wird ausgekocht für die Hunde.

Bei der Sau bin ich bei 1 Euro/Kilo in der Decke, Keule o.K. 18, mit Knochen würde sie 15 kosten und der Rücken o.k. 25.

Aber wie gesagt, ich verkaufe ja nix, dürfen wir ja nicht....

Ein Reh zu zerlegen, sauber zurichten, verpacken, beschriften, nachher alles wieder sauber machen und den Dreck entsogen - wenn es richtig gut läuft, anderthalb - eher 2 Stunden. Bei einer Sau ähnlich, es sei denn, die wäre jetzt außergewöhnlich stark. Mir sind die 35-45 Kilo die liebsten. Die kannste noch allein bewegen und schmecken tun sie auch am besten....

Wie gesagt, bevor sich jemand bemüßigt fühlt, mir die Rechtslage zu erklären.... Man beachte die Wahl des Konjunktivs. Weil ich keine vom Amt zugelassene Wildkammer habe und auch nicht in Disput dem Fiskus geraten will, verkaufe ich kein Wild. ABER.... WENN ich welches verkaufen WÜRDE, dann so wie oben beschrieben.
 
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Eines vorweg: Ich bin in der glücklichen Lage, meine Pacht, meinen Geländewagen und meine R8 nicht durch den Verkauf von Wildfleisch wieder rein holen zu müssen 😉

Wir haben auch das Problem mit potentiellen Kunden, die das Wild nicht zerwirken können. Mir ist meine Lebenszeit dafür zu schade und deshalb haben wir eine Kooperation mit einem Metzger, der genau das macht. Für 50€ wird das Stück aus der Decke geschlagen, nach Kundenwunsch portioniert und vakuumiert. Was dann noch übrig bleibt wandert in sein Produktion. Das klappt ganz gut. Ich bekomme 4.50€ Kilo in der Decke.

Da wir vermutlich in absehbarer Zeit viel zu viel Wildschwein haben werden (Wir sind weiße Zone und dürfen nur nach Osten vermarkten) versuche ich eine Gulasch-Frost-Schiene mit einer Schulessen-Firma aufzubauen. Da wird dann die komplette Sau ins Gulasch geschnitten und zu 100kg Portionen verkauft. Eventuell gehen die Rücken extra. Verdienen werde ich damit nichts, aber moralisch gefällt es mir besser als die Saria-Tonne. Und unsere Kinder essen dann allemal besseres Fleisch als der Massentier-Mast-Müll

Thema: Wild versorgen. Wir sind das Thema aktiv angegangen und haben unsere Jäger (BSI) mit dem Wildhändler zusammen geschult und sensibilisiert. Heute können alle super Ringeln und im Hängen aufbrechen, jeder spült das Wild aus. Die Laboruntersuchungen vom Reh-Schinken zeigen uns bzw. unserem Wildhändler regelmäßig, ob wir sauber gearbeitet haben.
Unser Wildhändler erkennt immer sofort, wenn mal ein Gast im Revier ist. Und bei mir ist es leider mittlerweile so, dass ich den Streckenplatz von anderen Jagden nicht mehr ertrage, wenn ich sehe, was da so abgeht.
 
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"Ein Reh besteht mehr als nur aus Rücken!" Das heißt, wenn jemand Einzelteile kaufen will, dann kalkuliere ich ein Reh so, dass die Keulen und der Rücken das ganze Reh bezahlen.

Hmmmm.
ich zahle 6 Euro in der Decke. Heißt also - ein Reh kostet so um die 100 Euro. Wenn ich Wild in Einzelteilen verkaufen dürfte und würde... ;-) wäre es bei mir sicherlich so, daß die beiden Keulen Das Reh bezahlen.

Keule am Knochen würde 20 Euro/Kilo kosten, Keule zerlegt und ohne Knochen 25, Rücken o.k. 35.

Aber der Rücken würde ja ohnehin bei mir bleiben. Blätter werden Gulasch und Hack, der Rest wird ausgekocht für die Hunde.

Bei der Sau bin ich bei 1 Euro/Kilo in der Decke, Keule o.K. 18, mit Knochen würde sie 15 kosten und der Rücken o.k. 25.

Aber wie gesagt, ich verkaufe ja nix, dürfen wir ja nicht....

Ein Reh zu zerlegen, sauber zurichten, verpacken, beschriften, nachher alles wieder sauber machen und den Dreck entsogen - wenn es richtig gut läuft, anderthalb - eher 2 Stunden. Bei einer Sau ähnlich, es sei denn, die wäre jetzt außergewöhnlich stark. Mir sind die 35-45 Kilo die liebsten. Die kannste noch allein bewegen und schmecken tun sie auch am besten....

Wie gesagt, bevor sich jemand bemüßigt fühlt, mir die Rechtslage zu erklären.... Man beachte die Wahl des Konjunktivs. Weil ich keine vom Amt zugelassene Wildkammer habe und auch nicht in Disput dem Fiskus geraten will, verkaufe ich kein Wild. ABER.... WENN ich welches verkaufen WÜRDE, dann so wie oben beschrieben.
D'accord! Ich verarbeite das meiste erstmal selbst und friere es sauber portioniert nach dem Vakuumieren ein. Würde ich es vermarkten wollen, wäre das eine hygienische und saubere Sache. Meine Abnehmer wären da ganz auf der sicheren Seite und würden das mir gegenüber auch so kommunizieren. Alles natürlich auch hier im Konjunktiv, denn ich mache sowas ja nicht. Vermarktung in der Decke geht hier gar nicht, nichtmal beim Dorfwirt. Irgendwie komme ich aus einem anderen Jahrtausend, in dem das Wissen um eine verzehrfertige Verarbeitung noch vom Vater an den Sohn weitergegeben wurde. So tolle Sachen, wie z.B. ein Vakuumiergerät, gab es da noch gar nicht. Geschmeckt hat es trotzdem allen und eine Seuche hat sich auch nie jemand eingefangen. Gute Kühlung und saubere Handhabung vorausgesetzt. Alles, was nicht lupenrein ist, wird selbst gegessen, bzw. kommt auf den Luderplatz. HH
 

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