Rehwild - überraschend unerforscht

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Gelöschtes Mitglied 17197

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Rehwild - überraschend unerforscht

Untertitel:

Interessante Aspekte zum Rehwild

https://gameconservancy.de/rehwildgedanken_1/

Warum fehlt oben das Fragezeichen hinter unerforscht ?

Einige Auszüge im Artikel:

- Der Bestand wächst

Auch dürften klimatische Veränderungen sowie geänderte Stickstoffeinträge gravierende Auswirkungen nicht nur auf die Zuwachsleistung und Fruktifizierung der Bäume selbst haben (Pretzsch et al. 2013), sondern auch in den Populationen von Wildtieren zu wesentlichen Änderungen geführt haben.

- der Rehwildbestand von ca. 10 Individuen pro 100 Hektar auf über 40 Individuen pro 100 Hektar vergrößerte. Die Konsequenz des Bestandsanstiegs waren signifikant reduzierte Wildbretgewichte und erheblich reduzierte Gehörnmassen. Interessanterweise hat sich das Abwanderungsverhalten der Rehe im gleichen Zeitraum verändert, jedoch nicht in der Form, wie es vielleicht zu erwarten war.
 
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Gelöschtes Mitglied 17197

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zunächst noch altes, aber konsequent durch selektive Wahrnehmung verdrängte - nicht wahrgenommes
oder schlicht wie bei 25 kg bei 8/8 Rehen (den Begriff 8/8 bzw. 5/8 Rehe mit 15 KG ala
Ellenberg).


Sammlung von Quellenangaben im

Nachruf:
Dr. Hermann Ellenberg (1944–2009)


https://www.delattinia.de/sites/default/files/pdf/abhandlungen/Delattinia_Abh_36_2010_577-582_Schreiber.p
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1. Wilddichte, Ernährung und Vermehrung Beim Reh - 1974
H. Ellenberg

  • Die Dichte der Rehwildpopulationen ist schwer zu bestimmen. Trotzdem ist es die Basis des Wildtiermanagements in Deutschland. Die Dichte sollte sich auf ökologisch definierte Mindestflächen beziehen, in denen die Populationen den Winter überstehen. Es scheint eine Obergrenze von etwa 70 Tieren pro 100 ha Waldfläche zu geben. Dies wurde in vielen Orten Schleswig-Holsteins und von verschiedenen Autoren in anderen Ländern gefunden.

  • 2.
    Je nach Jahreszeit und sozialer Aktivität gibt es eine große Vielfalt an Nahrungsaufnahme pro Hirsch und Tag. Die geringste Nahrungsaufnahme erfolgt im Winter (300 - 350 g Trockengewicht) und die höchste bei milchproduzierenden Weibchen (bis zu mehr als 1000 g Trockengewicht) im Sommer. Im Spätherbst hilft Hyperphagie beim Aufbau von Fettdepots. Ein deutlicher Anstieg der Nahrungsaufnahme vor Frühlingsbeginn ist mit Kämpfen um sozialen Rang und Territorien verbunden.
20 kg schweres Reh benötigt mindestens 1250 kcal verdauliche Energie, um das Körpergewicht im Winter zu halten. In waldreichen Gebieten W-Deutschlands haben Rehwild im Winter Zugang zu ca. 7 - 8 Kcal (verdauliche Energie) pro Quadratmeter. (Dies ist die Nettoproduktion von Holzpflanzen innerhalb eines Meters über dem Boden. - Von Runge 1973). So können 70 Tiere 95 Wintertage überstehen, wenn jede verfügbare Nettopflanzenproduktion auf 100 ha Waldfläche genutzt wird.

3.
Im Winter (im Vergleich zum Frühling) findet nur sehr wenig soziale Interaktion statt, dann scheint es sehr wenig oder gar keinen „sozialen Stress“ zu geben. - In zwei eingezäunten Populationen von insgesamt einzeln gekennzeichneten Rehen kann seit mehreren Jahren nachgewiesen werden, dass hohe Reproduktionsraten (1,86 Jungtiere pro Tier, Geburtenrate; 1,70 Jungtiere pro Tier, lebendig am 1. Dezember; Mindestzahlen) im Jahr 2000 auftreten Trotz sehr hoher Populationsdichte (bis zu 300 Rehe pro 100 ha), die Zugang zu künstlicher Fütterung hatten. - Der Reproduktionserfolg hängt mit der Körpergröße (Lebensgewicht, 8 und 20 Monate alt) zusammen, zumindest bei (individuell bekannten) Geburten. Dichteabhängiger „sozialer Stress“ an sich scheint für die Populationsdynamik von Rehen von weit geringerer Bedeutung zu sein als der Mangel an Nahrungsmitteln zu bestimmten Jahreszeiten. - Die Besiedlungsdichte von Rehen in W-Deutschland wird eher durch Mangelernährung als durch „sozialen Stress“ oder durch die Jagd kontrolliert.
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2.
ALS PDF:
Das Reh in der Landschaft1) Von Dr. Hermann Ellenberg, Ingolstadt
 
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Gelöschtes Mitglied 17197

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Im Lauf der letzten 4 Jahrzehnte hat mich beim Rehwild u.a. die Frage beschäftigt,

was sind die Faktoren, die die Anzahl und das Geschlechter-Verhältnis beim Nachwuchs des Rehwildes,
sprich die Kitzanzahl pro Geiss und deren Geschlechterverteilung (GV) zu beeinflussen ?

Dazu gibt es dutzende von Arbeiten. Umfangreiche und weniger umfangreiche, wzB. von einem Funktionär des Bayerischer Jagdverband e.V. /aus Franken vor Jahrzehnten).

Den greife ich mal als Beispiel heraus.
Soweit ich noch erinnere, wurde da gleichzeitig untersucht, welche Möglichkeiten die Fütterung bietet, Winterverbiss durch Fütterung zu reduzieren.
Von Sommerverbiss war da gar nicht die Rede.
Das Ergebnis enttäuschend. Daher wurde dies gar nicht gross publiziert.

Was aber publiziert wurde (irgendwann in den 80ern des letzten Jahrtausends) war:
Gut ernährte (schwerere) Rehe führten mehr Kitze, und der Anteil weiblichen Nachwuchses wäre höher.

Warum ich mich noch so gut daran erinnere:
Die als schwere und gut ernährt bezeichnete Rehgruppe hatte im Vergleich zwar ca. 1 kg mehr auf den Rippen,
war insgesamt aber mit ca. 16 kg Aufbruchgewicht trotzdem nur ein Miniatur-Reh.

Mir ging Jahrzehnte lang durch den Kopf, welcher Auslöser (Trigger) die Kitzanzahl beeinflusst.
Nun das (vermutliche, mit hoher Wahrscheinlichkeit lt. Robert Sandfort) Ergebnis ist:
Es ist die Menge des Nierenfettes, das die Geiss (im Dezember/Januar ? / noch) gespeichert hat.

Genau aus dem Grund, können halt kleinstwüchsige Rehbestände trotzdem mit hoher Reproduktion aufwarten.

Herbst- und Wintermast gibt es ja allerorten. Von Eicheln, Winterraps bis zu Kraftfutter.

Im Gegensatz dazu führten die von Szederjei untersuchten normalwüchsigen Rehe (25 kg und mehr) in Urwaldgegenden der Karpaten während der Nachkriegszeit meist nur 1 Kitz.

Dieser Gegensatz war es, den ich lange Zeit nicht verstand.
Im Nachhinein ist man schlauer.
Körpergewicht muss (schon gar nicht in Relation) mit gespeichertem Fett korrelieren.

Untersuchungen hinsichtlich der Gesamtmenge an gespeichertem Fett (noch Knochenmark - Nieren) bei Rehen erbringen sehr hohe Unterschiede,
vor allem je nach Gebiet.

Wie sagte der Praktiker Nikolaus Urban:
bei ihm im Revier ohne Fütterung sei das Rehwild wegen des Zwischenfruchtanbaus in der Landwirtschaft total verfettet. Bei zusätzlicher Fütterung würde es sie zerreißen. :D

ZUM GV:

Eine neuere Untersuchung (2017) aus Slowenien (85 Reviere dort - plus Dutzende Arbeiten quer durch Europa)
brachte das Praktikern geläufige Ergebnis von ca. 1:1 bei Geburt und ab da mit der Tendenz stärke Sterblichkeit der männlichen Kitze.

Also von wegen 1:3 bis 3:1 wie (mit Schwerpunkt in einem Gatter) hier in D eine trotzdem viel zitierte Arbeit zum Ergebnis hatte.

WB
 
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Gelöschtes Mitglied 17197

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In der September-Ausgabe (noch mit Vocke) :D
ein Artikel vom Bayr. Jagdverband

https://www.jagd-bayern.de/wp-content/uploads/2019/10/Jagd-in-Bayern-Nr.-9-September-2019.pdf
>>Moderne Rehwildhege auf wildbiologischer Basis
Warum es dem Rehwildbestand nutzt, tatsächlich „genug“ zu schießen, erläutert Hans C. Graf zu Toerring-Jettenbach.<<

Nach Jahrhunderten gegnsätzlichen Verhaltens eine bahnbrechende Erkenntnis.

Aber das Vorwort vom o.a. Vocke sagt noch das GEGENTEIL.
Die sind an Lächerlichkeit nicht zu überbieten.
 
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Gelöschtes Mitglied 17197

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Etwas altes unmodernes aus 1977 von Hermann Ellenberg

Unmodern schon deshalb, weil heute statt 190.000 > 300.000 Rehe in Bayern p.a. erlegt werden
Ansonsten aktuell wie den und je.

Zur UK Länge und sonstigen Längenmaßen gegenüber Gewichtsmaßen schreib ich noch was.


Zitate daraus:
Die durchschnittliche Körpergröße von Rehen kann am effektivsten anhand von Unterkieferlängen kontrolliert werden.

Da Wildzählungen mit zu großen Fehlern behaftet sind (über 100 0/0), sind sie unbrauchbar als Grundlage der Rehwildbewirtschaftung.

Die Veränderung der durchschnittlichen Unterkieferlängen zeigt Änderungen der Umweltqualität von Rehen an.

Sie ist deshalb geeignet für Aussagen z. B. über genügend oder noch nicht ausreichend hohe Abschußzahlen.

Schlußwort
Die Unterkieferlänge als Maß für die Körpergröße und damit die Qualität von Um- welt und Mitwelt einer Rehpopulation ändert sich mit der "relativen Wilddichte". Diese Tatsache macht sie zu einem Kontrollparameter, der auf ausreichend hohen Abschuß, d. h. Änderung der Umweltqualität, reagiert. Wo sich dagegen die durchschnittliche Körpergröße einer Rehpopulation nach einem Eingriff - ob Abschuß oder Verbesserung des Nahrungsangebots - nicht ändert, ist damit zu rechnen, daß auch die Umweltqualität für Rehe nicht entscheidend geändert wurde.

Welche Körpergröße wo angestrebt werden sollte, ist eine Frage der übereinkunft der beteiligten Interessenten. Eine "mittlere" Rehqualität dürfte jedoch fast überall er- reichbar sein. Dabei darf sich dies Mittelmaß nicht an den derzeit in Deutschland leben- den, unter schlechten Umweltverhältnissen kümmernden Tieren orientieren - erwach- sene Rehböcke wiegen seit Jahren in der Bundesrepublik im Durchschnitt 15 kg "aufge- brochen mit Haupt" und haben eine Unterkieferlänge von etwa 151 mm - sondern es sollte sich nach den Wachstumsmöglichkeiten von Rehen richten. Die kleinwüchsigsten mir bekannten Rehpopulationen leben mit knapp über 12 kg und etwa 142 mm im
Kieferngebiet des Nürnberger Reichswaldes und in manchen Sondergebieten Schleswig- Holsteins, die großwüchsigsten Tiere treten mit ca. 25 kg und etwa 165 bis 170 mm überall dort auf, wo Rehe bisher von ihnen nicht besiedelte Gebiete erobern (22, 23). Die oben apostrophierte "mittlere Rehqualität" liegt also bei etwa 18,5 kg "aufgebro- chen mit Haupt" und 158 mm Unterkieferlänge für erwachsene Böcke.

Daß es möglich ist, solche Qualitäten auch in zusammenhängenden Waldgebieten zu erreichen, zeigen unter anderen die Beispiele von R o d e n w a l d t (38) im Schwarz- wald und der Oberforstdirektion Stuttgart (37). Auf 100000 Hektar Gesamtfläche werden im Zuständigkeitsbereich dieser Oberforstdirektion seit über zwanzig Jahren mehr als sieben Stück Rehwild pro 100 Hektar Wald erlegt. Dabei wuchsen die Körper- größen nachhaltig vom "bundesdeutschen Durchschnitt" auf "mittlere Rehqualität" an.
 
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Gelöschtes Mitglied 17197

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Längenmaße (Schädellänge - Unterkieferlänge - Hinterlauflänge, um nur 3 zu nennen) verändern sich relativ wesentlich weniger als Gewichtsmaße.
Und dies auch noch unproportional gegenüber Gewicht.
Ein ca. 20% iger Anstieg des Körpergewichtes geht noch mit einem (z.B.) Zuwachs der Unterkieferlänge von etwa 3% einher.
Am Beispiel des (für Fütterfetischisten) unsäglichen Werkes von Herzog A. von Bayern war der Zuwachs im Durchschnitt Ausgangsbestand zu Endbestand beim Körpergewicht 44 %, beim UK-Längenzuwachs nur 4,7 %.

Dazu muss man wissen, das Rehe, die in der Mehrzahl in Gebieten leben, bei denen die Vegetationsperiode großen Einfluss auf das Wachstum hat, nur ca. 589 Tage lang (Mitteleuropa) Längenmaßwachstum haben. Die 1. Unterbrechung im Kitzalter noch miteingerechnet.

Hinzu kommt noch, daß z.B. gleichlange und gleichbreite Schädel (ohne Geweihstangen wohlgemerkt!) bis zu 20 % Gewichtsunterschiede aufweisen können.

Von der Hand zu weisen ist allerdings nicht (Ellenberg, Eisfeld) dass Längenmaße (Knochen -Hinterlauf) objektiver nachzuweisen und aufzubewahren sind als das verderbende Wildbret.

Für den Praktiker (mit der Erwartungshaltung kurzfristige Veränderungen festzustellen und reagieren zu können) ist aber das Kitzgewicht und evtl. noch das Jährlingsgewicht entscheidend.
Und wer will UK von Kitzen auskochen um dann evtl. 3 % Veränderung auszumachen ?
Dieses Verhalten kann Wildbiologen überlassen werden.
Die jahreszeitliche Veränderung des Kitzgewichtes vom 1.09. - 31.01. bzw. 15.01. ( in der Praxis ja eh nur bis 01.12. sich ausschlaggebend steigend) auch zu berücksichtigen sollte doch jeder hinbekommen.
Sogar Abschussplaner :D
 
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Gelöschtes Mitglied 17197

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Wegen eines Kommentars in einem der Luchs zu Reh Threads (Ruhe):

Wildbiologen und auch Jäger waren und sind sehr erfinderisch im Aufsuchen vermeintlicher Begründungen für das kümmerliche Rehwild. Vor bald 100 Jahren war es z.B. die Aufartungs-Ideologie. Gute schlechte Vererber etc.

Natürlich gibt es unzählige Faktoren, die Einfluss auf das Wohlbefinden eines einzelnen Rehs, bzw. eines Bestandes in wahlweiser Grösse haben.

Bei einer Aufzählung, was da schon vermutet, untersucht, unterstellt worden ist, würde ich sicher einiges vergessen.

Zur Ruhe schreibt z.B. ein A. Von Bayern in seinem Steirischen Fütterungsversuch auch was, bzw darüber was er gemeint hat.

Um ein bzw. zwei Beispiele herauszugreifen:
In den 80 oder 90er Jahren des letzte Jahrhunderts stiess ich auf die Arbeit eines ungarischen Wildbiologen, der dem Jodgehalt eine gewisse Bedeutung beimaß. Er kam zu dem Ergebnis, das sich dieser Jodgehalt in einem gewissen Prozentanteil der Äsung positiv auf die Gehörnentwicklung auswirkt. Damals gab es noch nicht die heute einfache Möglichkeit z.B. per Google sich sowas übersetzen zu lassen. Also liess ich es mir von einer des deutschen sehr gut mächtigen Jägersfrau vor Ort übersetzen.

Dasselbe bei einer Untersuchung in Ungarn, wie hoch in Prozenten der Wald- bzw. Heckenanteil im Revier sein sollte (> 5 %).

Da ist was dran, da Rehe auf Rohfässer-Anteile auf > 20 % angewiesen sind. Auch Gehegeaufzuchtrehe und die ganz besonders, da diese nicht die freie Nahrungswahl haben.

Das alles etwa nicht in Revieren mit 15 kg Rehen, sondern mit 20 Kg und mehr Rehen. Anlass war das man dort feststellte, dass die Gehörngewichte fielen.

150 CIC Punkte werden in Ungarn laufend weniger. 200 CIC Punkte null und niente.
Die Rehdichte aber auch dort zunahm.


Was hat sich sonst geändert ? Die Ruhe vielleicht = weil mehr Rehe erlagt werden müssen ? Na Klar. :D

Früher konnte man ein paar gute im April, Anfang Mai ein paar erlegen. Dann war schon wegen der Deckung wieder Ruhe. Die Kitze konnten also ungehindert wachsen.


Falls jemand die unzähligen Punkte gewichten möchte,

die evtl Einfuss auf Das Reh haben, kommt er nicht umhin, die Wilddichte auf weit > 50 % zu veranschlagen.

Darüber hinaus:

Hat Wilddichte Reh Einfluss auf die Ruhe ? Ja in mehrfacher Hinsicht

Hat Wilddichte Reh Einfluss auf die Äsungsmöglichkeien ? dto.

Hat Wilddichte Reh Einfluss auf das Geschlechterverhältmis ? Ja

Hat Wilddichte Reh Einfluss auf den Altersklassenaufbau ? ja

Etc pp

Es ist so einfach:

Der Wilddichten - Einfluss ist für die meisten die unbequemste Wahrheit und dies schon lange.

Daher sucht man verzweifelt nach allem möglichen - leicht durchschaubar übrigens.
 
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Eine "mittlere" Rehqualität dürfte jedoch fast überall er- reichbar sein... erwach- sene Rehböcke wiegen seit Jahren in der Bundesrepublik im Durchschnitt 15 kg "aufge- brochen mit Haupt" und haben eine Unterkieferlänge von etwa 151 mm - sondern es sollte sich nach den Wachstumsmöglichkeiten von Rehen richten. ... Die oben apostrophierte "mittlere Rehqualität" liegt also bei etwa 18,5 kg "aufgebro- chen mit Haupt" und 158 mm Unterkieferlänge für erwachsene Böcke.

Aha. Man könnte also durch "beherztes Hinlangen" das Durchschnittsgewicht von 15 auf 18,5 kg steigern. Halte ich für möglich.
Aber wo ist denn nun die Quelle für die angeblichen 30 kg Rehe im Bayerischen Wald,aus dem Luchs Faden? Und nachdem ich von dem anderen Autor nur die Bulgarischen Grabungen gefunden habe, wäre da auch noch ein Link nett, in dem ich nachlesen kann welche gigantischen "Urviecher" vor dem verzwergenden Hegewahn der Traditionalisten ihre Fährte in D gezogen haben.

Schönen Dank schonmal, rauhbart (mit vielen Rehen und regelmäßig +20 kg Böcken im Revier)
 
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Gelöschtes Mitglied 17197

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Aha. Man könnte also durch "beherztes Hinlangen" das Durchschnittsgewicht von 15 auf 18,5 kg steigern. Halte ich für möglich.
Aber wo ist denn nun die Quelle für die angeblichen 30 kg Rehe im Bayerischen Wald,aus dem Luchs Faden? Und nachdem ich von dem anderen Autor nur die Bulgarischen Grabungen gefunden habe, wäre da auch noch ein Link nett, in dem ich nachlesen kann welche gigantischen "Urviecher" vor dem verzwergenden Hegewahn der Traditionalisten ihre Fährte in D gezogen haben.

Schönen Dank schonmal, rauhbart (mit vielen Rehen und regelmäßig +20 kg Böcken im Revier)

1. schön
2. Quelle 30 kg Bayr. Wald als Link = geht nicht.
Stichwort dazu fällt mir jetzt auf die schnelle ein: Graf Arco Zinneberg. Ich habs vom Hörensagen.
Und verwundert mich in keinster Weise. Es wurden dort angeblich Rehe für abgewanderte Sibierer gehalten.
3. https://www.zobodat.at/biografien/Lehmann_Ernst_von_Bonner_Zoologische_Beitraege_42_0389-0394.pdf
da solltest evtl fündig werden.


P.S:
du musst nicht Böcke mit +20kg im Revier erwähnen. Hätten sie es nicht, wär es ja traurig :D

WMH
 
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Gelöschtes Mitglied 17197

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Dass Rehe überraschend unerforscht sind, glaub ich nicht. Nur interessieren tuts die Wenigsten. Überhaupt dann wenn die Ergebnisse das langjährige Tun in Frage stellt.

Genau so ist. Es gibt keine Forschung die das Geschehen der letzte xxx Jahre gut befinden kann. Das ist die Überraschung :D
 
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@wuidbradler: Da fällt mir gerade ein, dass mir ein dort jagender Förster mal erzählt hat dass dort angeblich wirklich mal sibirische Rehe ausgewildert wurden. :unsure: Das würde lokale Ausreißer erklären.
Leider komme ich über "Ernst Lehmann und Rehe" bei G++gle immer wieder zu der Arbeit aus Bulgarien. Dabei würde ich wirklich gerne nachlesen was dich zu der Annahme bringt die Hegemaßnahmen des 20. Jhds. hätten kleinwüchsige Rehe in Deutschland erschaffen. Es geht ja bei deinen Ausführungen nicht um 1-2 kg, sondern gleich um 10...
 
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Gelöschtes Mitglied 17197

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1 - ein dort jagender Förster mal erzählt hat dass dort angeblich wirklich mal sibirische Rehe ausgewildert wurden. :unsure: Das würde lokale Ausreißer erklären.

2 - Leider komme ich über "Ernst Lehmann und Rehe" bei G++gle immer wieder zu der Arbeit aus Bulgarien.

1 - Sibirer & Capreolus capreolus lässt sich schwer kreuzen.
Die Vermutung des Försters und ähnliches fällt auf die Geweihsammlung des o.a. Graf Arco von Zinneberg zurück, weil da Stücke dabei sind, die ziemlich sicher Capreolus pygargus wegen der Gehörnform waren und falsch, warum auch immer deklariert wurden. Der Rest sind meiner Ansicht alles Märchen. Ausser die 30 kg. Denn die waren für die Gegend (Bayrisch-Sibirien) einfach zu erwarten. Warum sollten die dort leichter als in den Karpaten gewesen sein ?

3. im o.a. Link >> Lehmann<< solltest Du fündig werden
 
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Man findet diesen Hinweis:
(1960) Das Problem der Größenabnahme (Deminutions-Tendenz) beim Reh.—Z.Jagdwissensch.6:41—51.Ders.

Aber die Arbeit an sich gibt's wohl nicht als PDF?

Wäre ja zu neugierig was da drinsteht...
 

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