Rehwild und Maissilage

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Er meint Silomais und keine Körnermaissilage, oder?

Da sollte das Risiko der Acidose eher gering sein - das fressen Wiederkäuer in Reinform!

Naja, Silomais hat ja auch schon 26 % pansenverfügbare Kohlenhydrate. Darum wird das kaum noch pur gefüttert. Die hohe Energiedichte.

Wobei ich habe in meinem Bekanntenkreis einen Mäster der füttert rein Maissilage... hat weniger Arbeit beim Abschieben der Spaltenböden, wenn die Bucht geräumt wird.

Der macht das aber rein über Fresser, ohne Eigenremontierung.
 
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Naja, Silomais hat ja auch schon 26 % pansenverfügbare Kohlenhydrate. Darum wird das kaum noch pur gefüttert. Die hohe Energiedichte.

Wobei ich habe in meinem Bekanntenkreis einen Mäster der füttert rein Maissilage... hat weniger Arbeit beim Abschieben der Spaltenböden, wenn die Bucht geräumt wird.

Der macht das aber rein über Fresser, ohne Eigenremontierung.
Nur Maissilage glaube ich nicht. Der muss mindestens Rapsschrot füttern.
 
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Gelöschtes Mitglied 3257

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Ich kann mich nur wiederholen, es funktioniert seit Jahren und der Zustand der Rehe ist top. Nix Durchfall und auch so paßt es.
 
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Ich kann mich nur wiederholen, es funktioniert seit Jahren und der Zustand der Rehe ist top. Nix Durchfall und auch so paßt es.

Glaube ich Dir sofort!
Ich bin kein Rinderhalter, aber in meiner Ausbildung habe ich mal gelernt: Körnermais (!) kann in höheren Dosen als Kraftfutter eingesetzt werden als Weizen, weil das andere Stärke ist und diese ein viel geringeres Risiko der Acidose hat.

Daher hätte ich bei Silomais in Mischung mit Trester keine Bedenken, zumal das Wild ja auch noch was anderes äst.

Nebenbei bemerkt, ich habe im Revier zwei Rinderhalter mit Fahrsilo und auch da habe ich schon Rehe „naschen“ sehen - teils direkt am Silo, teils am Abraum der beim weiter öffnen des Silos anfällt und vom Landwirt mit dem Radlader in eines seiner Felder in kleinen Haufen gekippt wird.
 
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Glaube ich Dir sofort!
Ich bin kein Rinderhalter, aber in meiner Ausbildung habe ich mal gelernt: Körnermais (!) kann in höheren Dosen als Kraftfutter eingesetzt werden als Weizen, weil das andere Stärke ist und diese ein viel geringeres Risiko der Acidose hat.

Daher hätte ich bei Silomais in Mischung mit Trester keine Bedenken, zumal das Wild ja auch noch was anderes äst.

Nebenbei bemerkt, ich habe im Revier zwei Rinderhalter mit Fahrsilo und auch da habe ich schon Rehe „naschen“ sehen - teils direkt am Silo, teils am Abraum der beim weiter öffnen des Silos anfällt und vom Landwirt mit dem Radlader in eines seiner Felder in kleinen Haufen gekippt wird.


(y)(y)
Genauso ist es, Körnermais hat einen sehr viel höheren Anteil an beständiger Stärke, d.h. das Ausmaß des Abbaus der Stärke im Pansen des Wiederkäuers ist deutlich geringer, als beispielsweise Weizen.
Die Geschwindigkeit des Abbaus der Kohlenhydrate und der damit verbundenen schnellen Absenkung des Pansen-ph ist bei Körnermais langsam, bei Maissilage mittel schnell und bei Weizen sehr schnell. Daraus hieraus ergibt sich ein deutlich unterschiedliches Risiko zur Auslösung von Azidose. Das geringste oder ein reduziertes Risiko liegt also beim Einsatz größerer Mengen von Körnermais in der Fütterung von Wiederkäueren anstelle von leicht pansen-abbaubaren Kohlenhydratträgern wie z.B: Weizen.
 
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Die Durchschnittswerte bei der LUFA
https://www.lufa-nord-west.de/index.cfm/action/downloadcenter?file=0DEFC2DD
19,9% Rohfaser in der Trockenmasse
Setter
Und der Durchschnittsgehalt an Rohfaser beim Apfeltrester ist geringfügig höher mit einer gewissen Bandbreite. Ich versteh die Diskussion nicht.
Eine gute Mischsilage für Rehwild ist Apfeltrester, Ganzpflanzenmaissilage, Karottentrester, etwas Hafer, Biertreber, Melasse, ggf. kurzes Kleegras.
Ich hab in Säcken eine Mischung aus Apfeltrester, Maissilage (meist Biomais mit geringerem Körneranteil da kleinere Kolben), Vogelbeeren einschl. Laub (bei uns zahlreich vorhanden). Zusätzlich kommen ganze Äpfel, Birnen rein, wenn der Trester zu wenig ist. Möglich ist auch die Zugabe von Eicheln (haben wir hier selten). Auch Kastanien, aber die werden ungern genommen.
In meine Waldsilage kam früher auch viel Himbeerlaub (gesammelt vom Jagdkurs) und Heckenschnitt von Hainbuche. Alles durch den Häcksler gelassen.
Pansenazidose hatte ich vor über 40 Jahren einmal beim Rehwild erlebt. Wir hatten so einen strengen Winter. In der Woche drei Mal mit den Skiern weil das Futter ausgegangen ist. Gefüttert wurden vorher Gehaltsrüben zerkleinert, vermischt mit eetrockneter Melasse gegen das Zusammenfrieren und Hafer. Dann gingen die Rüben aus und wir beschickten die Fütterungen nur noch mit Melasse und Hafer. Die Melasse wurde vorgequollen. Die Rehe lagen an der Fütterung, es war grausam.
 
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Die Alternative, die auch wildbiologisch immer richtig ist: Überhaupt nicht füttern!

Die Rehe haben so einige strenge Winter überlebt und werden auch diesen überstehen. Fütterungen sind nicht notwendig.
Ökoweisheit!
Wir leben nun mal in einer Kulturlandschaft. Wenn wir im Winter die Leute aus den Einständen verbannen könnten, dann mag es gehen. Auch in ruhige Feldrevieren findet das Rehwild meist oft noch genug wenn der Schnee nicht zu hoch ist.
Ich sehe in der Fütterung einfach einen Aspekt der Lenkung wo ich die Rehe im Winter haben will und wo nicht. Ich hab hier mal die Milchmädchenrechnung eingestellt dass für den Fall dass nur Knospenäsung zur Verfügung steht, ein Stück Rehwild am Tag sagen wir mal je nach Baummart 2.500 Knospen bräuchte. Wenn ich die Hälfte dieses täglichen Bedarfs zufütterte, dann glaubt wohl nur eine jagdliche andersdenkende Minderheit dass dies den Verbiss nicht reduziert. Okay vielleicht kommen sie über den Winter. Bevor sie verenden nehmen sie aber "mit was geht". Und wollen wir das?
Ich habe an einer Rehwildfütterung mal im Umkreis von 200 m "Testtannen" gepflanzt. Sie wurde in Ruhe gelassen. Aber alle sind früher oder später durch forstliche Maßnahmen vernichtet worden.
Ich habe Rotwild erlebt das im Spätwinter schlicht und ergreifend verhungert ist. Es wurde durch Drückjagden in den Wintereinständen im Januar bejagt. Es stand dann irgendwo, Hauptsache Ruhe. Der Wald sah dementsprechend aus.
 
G

Gelöschtes Mitglied 3257

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Immer wieder das gleiche "wildbiologische" Argument. Bei mir neben den Fütterungen sind Tannenfanflüge, da kommen manch einem die Tränen vor Freude in die Augen. Wie bei allem: Die Dosis macht das Gift.
 
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Horrido, mir sagte mal ein Baumfreund (Forstmensch) es sei halt "Natur" dass Wild im Winter verhungert bzw nicht gefüttert wird ......
Gut mag halt sein , in einer unberührten Natur ....aber in einer menschengemachten "Natur" die "Waldwirtschaft" betreibt , Hauptbaumarten kennt , Waldbader , Nordic Walker , Pilzsammler, Geocasher , Survivalfreaks, Jogger , Holzselbstwerber, Crosstrailer, Quadfahrer , Mountainbiker , E-Biker , Crossrunner, Motocrossfahrer, Müllentsorger , Hundeleute , Spaziergänger , Cross-Segway Touren , Reiter , Jäger , Forstleute (die auch in der Brutzeit einschlagen !!!!!) , .....und diejenigen , die ich vergessen habe, Wildtiere verhungern zu lassen , nur weil irgendein politisch motivierter Dödel (bzw Dödelbande) mal solch ein Gesetz auf den Weg brachte , halte ich persönlich für reichlich "lächerlich" (obwohl eher zum heulen) .....!
Wir streuen auch immer was an der Kirrung (obwohl verboten!🤮) , das hat gerade jetzt schon manches Tier vor dem Hungertod bewahrt.....die Mäuse freuen sich , und über die Mäuse freuen sich die Eulen , die Tauben Eichelhäher und Elstern freuen sich sehr zur Freude von Habicht und Sperber .....und erst zu Recht freuen sich Milan , Bussard und Co über unsere Luderplätze.......so ergibt (bei etwas Weitsicht und gesundem Menschenverstand - der fehlt ja am Meisten-) Eins das Andere, sollte man mal vielleicht den Waldfreunden in den Parlamenten erzählen !
Grüße +WMH Olli
 
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Dann antwortest ihm das nächste mal dass Wild aber nicht verhungern will und es halt "Natur" ist wenn es seine Bäumchen frisst............
......das will aber niemand hören, schließlich soll der Wald ja jetzt vor dem Klimawandel und dem Borkenkäfer gerettet "umgebaut" werden, indem man das böse Wild dezimiert...😖
also in den 80zigern konnte man dies noch mit Borkenkäferfallen lösen, gut , macht aber Arbeit, und kostet etwas , da ist es ja einfacher zu sagen, "das Wild muss weg" ... .
kostet nix , spült ja "noch" Geld in die Wildläden und den Rest wälzt man auf die Pächter/Jäger ab .....!
Sorry , ein kleiner Schlenker vom T. .....
Grüße +WMH
 
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Ich will ja gar nicht dagegen reden, aber Borkenkäferfallen dienen nicht der Reduktion von Käferpopulationen sondern der Artenbestimmung vieleicht noch der Früherkennung. Aber damit ziehst du nix vom Teller um es mal bildlich zu beschreiben.
 
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Rehwild ist ein Konzentratselektierer und darum braucht es viel Rohfaser, aber die muß verdaulich sein. Geeignet zum Zufüttern sind Melasseschnitzel, Apfeltrester, Weizenkleie, Hafer, blattreiches Luzerne oder Rotkleeheu geeignet. In freier Natur Kleegrasflächen und Brombeerblätter.Erdbeer und Rosenblätter werden auch gerne genommen.
 
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