Rehwildbejagung im April - Diskussion

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Ich bejage ein reines Waldrevier mit viel Naturverjüngung. In den letzten Jahren war die Vegetation mitte Mai bereits so weit fortgeschrittenen, dass die Sichtbarkeit / Bejagung recht schwierig wurde. Ich würde gerne im April beginnen und dafür zu einem späteren Zeitpunkt Jagdruhe walten lassen.
 
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Und da liegt der Unterschied. Wir schießen immer so viel, wie wir schaffen. Danach richtet sich der Abschussplan - nicht umgekehrt. Für uns würde eine Jagdzeit im April also wahrscheinlich auch mehr Strecke bedeuten, weil der Zuzug praktisch unerschöpflich ist.
Wenn der Zuzug bei Euch unerschöpflich ist, liegt das Problem wohl eher woanders. Du magst es vielleicht nicht glauben, aber ich bin fest davon überzeugt, dass auch Rehwild in der Summe endlich ist und bei flächendeckendem Abschuss auf alles was zu bekommen ist, wird sich einiges verändern. Sinnvoll halte ich es zudem ebenfalls nicht.
Weshalb soll man dann nicht gleich auch noch nachts dem Rehwild mit Technik nachstellen? Erhöht die Strecke wohl noch mal erheblich. Für mich ist es halt irgendwann keine Jagd mehr, sondern schlichte Keulung von allem was man habhaft werden kann.
Weder überhöhte Bestände noch zusammengeschossene sind mein Ziel. Einfach angepasst, was nach meiner Auffassung sowohl einen üblich Waldbau ermöglich, aber auch Sichtbarkeit des Wildes für alle Menschen.

Aber vielleicht hätte ich mich auch etwas anders ausdrücken sollen... Was ich eigentlich sagen wollte ist: Traditionelle Jäger (zumindest viele davon) versuchen denen, die viel schießen (wollen), das Leben so schwer wie möglich zu machen... eben unter anderem durch Jagdzeiten, die die Jagd weniger effektiv machen. Aus keinem anderen Grund ist bei uns immer noch der Bock im Winter geschont. Vielleicht sehe ich das alles auch ein bisschen zu dunkel, weil ich aus Bayern komme, aber ich bin jetzt lange genug dabei um zu wissen, dass man für viele Jäger ein Feindbild darstellt, sobald man eine ÖJV- oder BaySF-Jacke trägt und einen hohen Abschuss verfolgt.
Traditionelle Jäger versuchen keinem anderen Jäger das Handwerk zu erschweren. Sowas denken sich Ideologen aus, da ihnen irgendwann die Argumente ausgehen.
Wenn effektiv jagen möchtest verzichte auf Ansitz und Pirsch im Frühjahr und Sommen. Statt dessen wiederholte großflächige Bewegungsjagden im Herbst und der Drops ist gelutscht. Mit der richtigen Strategie und dem richtigen Personal / Hunden geht dann schon sehr sehr viel.

@all: wer denn glaubt, dass permanenter (Jagd-)Druck keine Auswirkungen hat darf sich auch nicht über Wanderer abseits der Wege, Skifahrer, Geocatcher zur Nachtzeit und Co. beschweren. Die stören dann ja auch nicht das Wild und alles ist tutti.
Mir wird manchmal schwummrig bei den Überzeugungen der hier Postenden :oops:

wipi
 
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Moin,
ich würde das Thema gerne nochmal aufgreifen: Im Erlegungsfaden gab es bereits einige Aussagen, dass man selbst im April keine Böcke schießt und, dass es ja auch Quatsch wäre - jedoch ohne Begründung.
Ich würde hier gerne einen Faden zur Diskussion starten, ich würde gerne Argumente gegen die Bejagung im April hören, weil ich tatsächlich keine kenne.
Freue mich auf einen Austausch auf einer Argumentationsgrundlage und nicht nur mit Stammtischparolen. Vielen Dank!
Gegen die Jagd im April spricht weniger als gegen die Jagd in der Pasrungszeit 😉
 
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In NRW ist auch klar geregelt, dass die Apriljagd auf Rehwild nur an forstlichen Aufwuchs Flächen zu erfolgen hat die geschützt werden müssen. Im Feldrevier bleibt es beim 1. Mai.
Bei uns wurde vom Stadt Forst Amtsleiter eine allgemeine Beantragt, auf der gesamten Fläche. Die Käfer Löcher sind bei uns nicht so groß und aufgepflanzt wurde auch nicht viel.
Gleichzeitig wird massiv Druck auf die Pächter ausgeübt den Abschuss früh zu beginnen und mehr zu erlegen.
Was ich damit sagen möchte ist das diese Regelung umgangen wird. die Reviere sind zum meist 50/50 Feld Wald.
Die Jäger die ich bis jetzt gesprochen hab die Raus gehen sitzen am Feld und erlegen da ab dem Ersten. Was das bringen soll .... egal jeder so wie er meint.
Zum Thema Contra.
Ich habe mal im RWJ gelesen das Anfang April noch Notzeit sein könnte wenn man das Nierenfett als Spiegel des Gesundheitszustands heranzieht. Deswegen sollt noch geschont werden. Ob es stimmt weis ich nicht.
Ist bestimmt auch wie alles Habitat abhängig.
 
G

Gelöschtes Mitglied 23774

Guest
Die findet ja dann für einen Bock ein abruptes Ende
Ich weiß nicht wie ihr das betreibt, ich hab sicherlich die Mehrzahl meiner Böcke bei der Blattjagd erlegt und trotzdem keinen von der Geis runtergeschossen. Wenn er mit einer Geis beschäftigt ist kommt er sowieso nicht und wenn du noch so virtuos blattest.

Im übrigen ist das wie bei der Schußzeit, ich entscheide was ich tue und wenn ich mal Zeuge einer Paarung bin zwingt mich keiner dazu abzudrücken...........
 
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Ich weiß nicht wie ihr das betreibt, ich hab sicherlich die Mehrzahl meiner Böcke bei der Blattjagd erlegt und trotzdem keinen von der Geis runtergeschossen. Wenn er mit einer Geis beschäftigt ist kommt er sowieso nicht und wenn du noch so virtuos blattest.

Im übrigen ist das wie bei der Schußzeit, ich entscheide was ich tue und wenn ich mal Zeuge einer Paarung bin zwingt mich keiner dazu abzudrücken...........
Für mich ist es vor allem die Fleischqualität, da ich eher ein Fleischjäger bin. Ne Geis oder tragende Bache ist auch Tabu für mich, auch wenn es rechtlich ja machbar ist. In vielen Ländern ruht die Jagd während der Paarungszeit. In anderen ist sie nur dann erlaubt 🤷‍♂️
 
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... wissenschaftliche Argumente für den Jagdbeginn erst ab Mai hören ...
:ROFLMAO:

"Folgt der Wissenschaft" ist gewiss grundsätzlich kein unsinniges Motto, aber in Bezug auf die Ausübung der Jagd auf Rehwild innerhalb der gesetzlichen Jagdzeiten - sagen wir mal - kein ernstzunehmender Maßstab.

Die arme Wissenschaft wird zur Zeit schon genug strapaziert und taugt nun einmal wirklich nicht dazu, Argumente für die Rehwilodjagd im April zu liefern.

Wessen Revierverhältnisse es erfordern, oder wer zu blöd ist im Mai Schmalrehe anzusprechen, oder wer nach der Schonzeit an jagdlicher ejaculatio praecox leidet, oder, oder, oder, der wird seine Jagd ohne wissenschaftliche Hilfe selbst verantworten müssen.
 

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