Reviergestaltung im Niederwildrevier

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22 Nov 2015
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Zum regionalen Saatgut:
Ich habe ein extensive Wiese - ohne jegliche Düngung seit fast 30 Jahren, welche einmal jährlich vom Landschaftspflegeverband gemäht wird. Das Mähgut wird entweder direkt an Brachstellen (z.B. Straßenbau) ausgelegt und in manchen Jahren wird es über den Mähdrescher "verwertet" und der gewonnene Samen an anderer Stelle ausgebracht.

Läuft seit Jahren ohne Probleme - nur jetzt wollen die "Experten vom Naturschutz" mir die Fläche unter "Schutz" stellen. Kann durchaus passieren, daß 2019 das letzte Jahr mit extensiver Bewirtschaftung war - Naturschutzfläche direkt neben der Hofstelle kann ich nicht gebrauchen.
So wird kooperativer Naturschutz durch Sesselpfurzer zerstört....
 
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27 Nov 2016
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Wenn man etwas für die Natur und wildlebende Tiere machen möchte, als Privatmann als Landwirt ist man ja Zwängen unterworfen, nichts anmelden, niemand fragen, keine Förderung beantragen...einfach mal machen und gut. Die können sich ihr Regiosaatgut hinstecken wo die Sonne nicht scheint. Wir mischen selbst, Kleearten, Buchweizen, Kräuter und Kohl und dünn aussäen, niemals den empfohlenen Aussaatmengen folgen.
 
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14 Feb 2006
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Es ist leider so: Beispiel KULAP Heckenpflege in Bayern ist staatlich geförderte Biotopzerstörung. Bin froh dass unsere Landwirte da nicht mitmachen. Unsere UNB sieht das übrigens auch so, darf es aber nicht laut sagen.
 
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14 Feb 2006
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Und am LfL sitzen Leute die keinen Dunst über die Zusammenhänge im Offenland haben. Sind auch beratungsresistent. Wir lamentieren seit Jahren über den Artenrückgang. Anstatt mal in Klausur zu gehen ob nicht vielleicht die letzten Jahre etwas schief gelaufen ist, setzt man auf jeden Misthaufen noch einen drauf.
Heckenneulage was wurde bisher erreicht?
Heckenpflege, was wird reihenweise kaputt gemacht?
Die Buntbrachen mulchen wir runter!
Und dann sind die Landwirte an allem schuld :mad:
Egal ob bio oder konventionell: Es geht wenn man behördlich nicht eingeengt wird.
Wir waren in Zeiten der Pflichtstilllegung - die von 95 % der Jäger verschlafen wurde - auf einen guten Weg. Ab 2008 dann der große Niederwildrückgang. Die freiwillige Stilllegung über die glöZ-Flächen war auch noch okay, und ab 2015 ging es mit der großen grünen Lüge steil bergab.
 
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23 Nov 2011
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Ich bin ja froh das unsere Landwirte wenigstens die mehrjährigen Programme wählen. Auch wenn's Saatgut vielleicht nicht das beste ist, so ist wenigstens für 5 Jahre Ruhe auf den Flächen. Ist wahrscheinlich nicht das Optimum aber besser als nix.
 
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1 Dez 2014
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Hat von euch jemand Erfahrung mit Topinambur?
Ich könnte einen Sack voll Knollen geschenkt bekommen. Taugt der als Deckung ggf. auch über Winter wirklich kalt wird's in Südhessen nicht.
 
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27 Nov 2016
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Damit habe ich schon vor Jahrzehnten,im elterlichen Garten experimentiert. Ergebnis war, dass irgendwann das halbe Dorf Topinambur hatte. Das Schwarzwild wühlt mal ein paar Knollen hoch, sonst nimmt es keiner. Es gibt besseres;)
 
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15 Okt 2017
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Als Deckung im Saum ist der ganz gut. Wenn man weiß, wo welcher steht, ists immer gut. Kann man in Krisen (und auch sonst) guten Schnaps draus brennen :D

Kommt von der Höhe und Verkrautung etwa gleich raus wie das Waldweidenröschen.
 
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Ich seh ja nicht in jedem Exoten eine Gefahr aber beim Topinambur sollte man schon vorsichtig sein. Wenn in einer Kiefernwüste irgendwo ein Acker ist, wo er nicht auskann vielleicht? Er verwildert leicht und entlang von Flüssen gibt es große Probleme. Dort verdrängt er die einheimische Vegetation. Als Beipflanzung scheidet er sicher aus. Er wird in der Deckung vor sich hin dümpeln. Hier werden was Beipflanzungen angeht, alle möglichen Empfehlungen gegeben. Aber dann bitte immer mit Fotos bzw. ich glaube nicht dass die meisten dieser Empfehlungen jemals geklappt haben.
In eine bestehende Vegetationsform wie Hecke etc. etwas zu säen geht zu 99% schief. Bei den Ergänzungspflanzungen muss man wissen, dass man die ersten drei Jahre nicht viel sieht, außer Brombeere. Es müssen Arten sein, die auch etwas Schatten vertragen und Deckung bieten. Da sind wir mit dem Angebot schnell durch.
Gehölze und krautige Pflanzen lassen sich nicht so einfach kombinieren wenn beide im Reinbestand vielleicht ganz gut ausschauen.
Wie @äsungsfläche sagt, lasst die Finger davon. Selbst wenn man in einer Hecke z.B. Liguster unterpflanzt, es dauert einfach. Heckenkirsche verträgt auch Schatten. Aber schon die Hundsrose will Licht. Wenn es der Schlehe in der Hecke nicht oder auch sehr gut gefällt, geht die Wurzelbrut in angrenzende Grünland.
Den schnellsten Effekt hat man immer noch mit Heckenpflege, wo möglichst viel Material auf der Fläche bleibt.
 
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2 Apr 2019
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Hatten auch mal Topinambur im Revier, da war ich allerdings noch nicht dabei. Wurde angeblich von garnix angenommen, nichtmal die Schweine fanden es interessant. Heißt aber nicht das wir es nicht nochmal versuchen würden, wenn wir was zur Verfügung bzw. geschenkt bekommen hätten.

Lg und WMH
 

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