Reviergestaltung im Niederwildrevier

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Naja bei den Wildpflanzen gleicht keine Fläche der anderen. Oft überliegt auch der Samen.
Ich übe mich da immer ein wenig in Geduld, grad was auch die Beikrautflora angeht. Was hatte ich Melde und Ackerknöterich auf der Fläche? Jeder hätte gemulcht, ein Jahr verloren. Der Meldensamen ist ausgefallen, wurde aber nicht eingearbeitet.
Was habe ich 2017 geschwitzt:
Eine grüne Hölle mit Ackerwildkräutern..
IMG_4063.JPG
Gespannt wartete ich aufs nächste Jahr, nachdem die Segetalflora wegen fehlender Bodenbearbeitung "abtreten" musste.
Die Mischungspartner waren in optimaler Verteilung (Handsähgerät!) vorhanden.IMG_5293.JPG
 
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Gelöschtes Mitglied 5659

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Eine Frage an die Experten: Die Einsaat in mein Wildackerprojekt steht an. Siehe post #2725. Ich habe einen Landwirt gebeten, dies zu tun. Er hat mich 2 Fragen gefragt: Muß es
1. So spät im Jahr sein, das es frostsicher ist. Also frühestens ab 10 Mai?

2. Wie muß die Aussaat erfolgen, d.h. Wieviel Erde muß auf die Saat, wie soll die Aussaat "technisch" erfolgen?

Ein Bild der Saatgutzusammensetzung:

1619935274684.png

Vielen Dank vorab für die Antworten
 
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Den Zeitpunkt würde ich an der Feuchtelage und dem Ziel, dass Du verfolgst, festmachen. Willst Du Winteräsung, oder soll die Fläche nur zum Locken dienen? Das sind tlw. sehr feine Samen, das geht nicht gut mit jeder xbeliebigen Drillmaschine. Frag einen Landwirt, der viel mit Zwischenfrüchten arbeitet, der dürfte erstens eine geeignete Maschine haben und zweitens wissen, wie tief man drillt
 
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Gelöschtes Mitglied 5659

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Ich hätte gerne einen Bewuchs der Deckung und Äsung bietet. Nach der Ernte und im Winter. Gegenwärtig und in den den Monaten gibt es genug Äsung. Es soll die Ecke auch beruhigen Also hoch und verfilzt. So dass niemand durchläuft. Wenn möglich will ich auch nicht jährlich nachsäen lassen. Der gefragte Landwirt sagte, so feine Saat kann er nicht klassisch säen. Er machte den Vorschlag, das Saatgut mit einem kleinen " Düngestreuer", also einem rotierenden Gerät welches das Saatgut flächig auf die Erde wirft, aus zu bringen. Die Frage ist genügt das oder muss dann noch das Saatgut in irgendeiner Weise gering untergearbeitet werden. Aus verschiedenen Gründen möchte ich eigentlich nur mit diesem besagten Landwirt arbeiten.
 
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Die Mischung kann er mit dem Schneckenkornstreuer ausbringen.
Vielleicht ein bisschen eineggen, oder anwalzen.
Das Einzige was Dir passieren könnte, wenn die Saat zu stark auf der Erdoberfläche liegt, ist, dass die Erbsen und Sonnenblumen von Tauben gefressen werden.
Ich glaube zwar, dass sich das mit fast jeder modernen Drille säen lässt, ich weiß allerdings nicht ob der Bauer vielleicht noch irgend ein älteres Modell hat. Da kann man dann mit Sojaschrot mischen.
Der Aufwand ist aber nicht zwingend.
Säe direkt vor einer Niederschlagsperiode, dann läuft das Saatgut zügig auf, und die Vögel holen weniger weg, außerdem ist es konkurrenzstärker gegen Unkräuter.
Vor Frost hätte ich keine Angst, es sei denn Du liegst irgendwo in einem Mittelgebirgstal, das einen Kaltluftsee bildet.
 
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Gelöschtes Mitglied 5659

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Die Mischung kann er mit dem Schneckenkornstreuer ausbringen.
Vielleicht ein bisschen eineggen, oder anwalzen.
Das Einzige was Dir passieren könnte, wenn die Saat zu stark auf der Erdoberfläche liegt, ist, dass die Erbsen und Sonnenblumen von Tauben gefressen werden.
Ich glaube zwar, dass sich das mit fast jeder modernen Drille säen lässt, ich weiß allerdings nicht ob der Bauer vielleicht noch irgend ein älteres Modell hat. Da kann man dann mit Sojaschrot mischen.
Der Aufwand ist aber nicht zwingend.
Säe direkt vor einer Niederschlagsperiode, dann läuft das Saatgut zügig auf, und die Vögel holen weniger weg, außerdem ist es konkurrenzstärker gegen Unkräuter.
Vor Frost hätte ich keine Angst, es sei denn Du liegst irgendwo in einem Mittelgebirgstal, das einen Kaltluftsee bildet.
Danke!
 
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Eine Frage an die Experten: Die Einsaat in mein Wildackerprojekt steht an. Siehe post #2725. Ich habe einen Landwirt gebeten, dies zu tun. Er hat mich 2 Fragen gefragt: Muß es
1. So spät im Jahr sein, das es frostsicher ist. Also frühestens ab 10 Mai?

2. Wie muß die Aussaat erfolgen, d.h. Wieviel Erde muß auf die Saat, wie soll die Aussaat "technisch" erfolgen?

Ein Bild der Saatgutzusammensetzung:

Anhang anzeigen 167070

Vielen Dank vorab für die Antworten
Die Mischung besteht zum Großteil aus einjährigen Kulturarten, sprich im nächsten Jahr ist mehr viel davon übrig.
Allenfalls die Leguminosen und der Spitzwegerich sowie Wiesenknopf werden noch da sein. Brutdeckung noch ein Jahr dürftig, aber dann muss wieder umgebrochen und neu eingesät werden. Entweder keine Brutdeckung oder keine Winterdeckung und mindestens alle zwei Jahre Aufwand bei zweifelhaften Nutzen.
Auch wenn ich jederzeit einen Traktor mit Maschinen mein eigen nennen könnte, würde ich sowas nicht säen wenn es ums Niederwild geht.
Irgendwas macht man immer kaputt. Anders als beim Schalenwild zur Äsungsverbesserung . wozu diese Mischung sicher geeignet ist - brauchen wir fürs Niederwild Herbst- und Winterdeckung sowie zeitige Brutdeckung im Mai. Dazu gehören auch dürre Stängel und abgestorbene Büschel auf der Fläche.
 
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Gelöschtes Mitglied 5659

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Danke, vielleicht säe ich dann nächstes Jahr was anderes und werde vorher hier nachfragen. Allerdings haben wir leider keine Rebhühner oder Fasane. Das ist also eher Äsung für Rehe und Hasen. Die Aktion erfolgte auch zur Beruhigung des Waldrandes bzw. zur Unterbrechung sich etabliert habender Spazierwege entlang des Waldrandes. Außerdem haben wir unterhalb des Wildackers auf den Rand einer Wiese einen Hochsitz gestellt. Durch ein Missverständnis (jeder glaubte der andere frägt) wurde der Wieseneigentümer nicht gefragt. Der war dann sauer weil ca. 8 Quadratmeter Wiese durch die Kanzel nicht zu nutzen war. Obwohl der Pächter der Wiese auf eben diesen Kanzelstandort drängte, da im benachbarten, von ihm ebenfalls umgetriebenen Maisacker im Vorjahr Schaden entstand. Nachdem keine Einigung zu erzielen war habe ich entschieden, dass die Kanzel auf den Wiesenteil umgestellt wird der mir gehört (und deren Nutzung seit Jahren unentgeltlich dem Wiesenpächter zugestanden wurde) und die Wiese zum Wildacker wird. Das fand der Pächter nicht so prickelnd. Ich konnte ihm jedoch deutlich machen, dass hierfür ausschließlich in die unzugängliche Haltung des Wiesenbesitzers ursächlich ist. Im letzten Schritt wird dann die Kanzel auf das Eck des Wildackers gesetzt, sodass keine wertvollen Quadratmeter der Wiese geopfert werden.

Das ist eine kleine Genugtuung. Vorher war die optisch zusammenhängende Wiese eine Einheit, aufgrund der vermeintlich störenden Kanzel sind jetzt wenigstens 40% der Wiese
( mein Anteil) Wildacker.

Im Bild hinten sieht man die fragliche Kanzel:

1620339273784.png
 
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Danke für die Ergänzung, für Hasen und Rehe macht die Mischung am Rande der Deckung durchaus Sinn. Da geht es in erster Linie um eiweißhaltige Äsung.
Aufpassen muss man:
Bei einem zu hohen Sonnenblumenanteil kann man oft schlecht "reinschießen", aber da sorgen normal die Tauben schon dafür, dass es nicht so viele werden. Die Stängel werden zu "Ästen". Der Ölrettich wird in Maßen angenommen. Aber er samt normal aus und bringt im nächsten Jahr Naturverjüngung. Mit der Zeit wird er immer mehr. Aber er kann mit am meisten Natrium speichern, ist also eine natürliche Salzlecke.
Der Anteil an Kreuzblütlern könnte m.E. für die Zielwildarten höher sein. Da wäre ein Stängeltyp des Furchenkohls oder Markstammkohl gut aufgehoben. Der Blattstammkohl hat im Gemenge wenig Kampfkraft.
Die Wirkung des Waldstaudenroggens wird völlig überbewertet. Im ersten Jahr Verbiss an der Grünmasse, die Ähren werden nur in äsungsarmen Rotwildrevieren genutzt, meist sind sie nur Mäusefutter. Auch er macht oft die Mischung "sichtdicht". Das Wild steht gerne drin, aber man sieht es nicht mehr.
Die Futtermöhre habe ich noch nie einem Gemenge erfolgreich "mitziehen" sehen.
Beim Futterraps empfiehlt es sich, Sorten zu mischen: Eine 00-Sorte und z.B. den Blatttyp AKELA welcher erst nach dem Frost genutzt wird.
Eine gute Äsungspflanze ist auch die Stoppelrübe. Die kommt im Gemenge mit, anders als Futter-, Zucker- oder Mohrrüben.

Wenn ich mal auf einer Messe bin, dann zieht es mich zu den Samenständen hin. Lauter Verkäufer, aber keine Praktiker. Bei der kleinsten Zwischenfrage merkt man wie dünn sie aufgestellt sind.
 
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Ich habe vorhin mal einen Versuch gemacht, nach dem umsetzen einer Jungfuchsfalle, hat unser Mitjäger die Stellen neben einem Wildacker aufgeharkt, wo die Sauen gebrochen haben, ich habe Runkelrübensaat eingestreut und zugeharkt. Außerdem haben wir, auf einem Wildacker, 2 Reihen Markstammkohl gesät. Dafür werde ich mir eine Dribbelmaschine anschaffen, da diese Samen ja so fein sind und man bei Handsaat zu viele Verluste hat.
 
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Bei der Betrachtung über Flächen fürs Niederwild darf man den urbanen Bereich nicht außer Acht lassen. Dort ist oft viel möglich. Für landwirtschaftliche Flächen sehen ich in Bayern derzeit keine Möglichkeiten zur Steigerung der Artenvielfalt die zielführend sind. Die Arten müssen sich nach Bürokraten und Theoretikern richten. Solche "eh-da" Flächen sind Gold wert. Heute eingesäht mit der Bienenweide und ein paar Rapskörnern als Winteräsung.IMG_9234.jpg
Unsere Uferrandstreifen sind ein gutes Beispiel für unseren bürokratischen Schwachsinn. Sie müssen einmal im Jahr gemulcht werden. Hier hat ein Landwirt der unserer Sache zugetan ist, noch etwas vom Wintergetreide platt gemacht für unsere Ansaat mit der "Gewässerrandstreifen"-MischungIMG_9235.jpgRechts vom Graben ist eine unserer Hauptfütterungen für die Fasane, in einem Gehölz mit Fasanenspiräen. Als Winteraufnahme zu sehen im youtube-Filmchen bei min.7.00.
 
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Na schau ma mal wie das Niederwild solch Wasserungen annimmt. Morgen kommen da mal Kameras hin. Es wurden gestern mal 4 Stück rausgebracht und weitere 2 warten noch auf eine Montage. Fassungsvermögen ist in etwa bei 10 Liter
 

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