Reviergestaltung im Niederwildrevier

A

anonym

Guest
Mogolicus: Deine Maßnahmen hören sich gut an und sind sehr gut durchdacht.

Die Hühner haben sich auf der ersten Fläche ja eigestellt, also scheint alles zu stimmen.
Ja, bei deinem zweiten Foto habe ich auch an die sehr guten Anwarten in der hohen Hintergrundhecke gedacht. Die scheinen den Hühnern nicht zu gefallen ?!

Zusätzlich könntest Du auf diese Fläche mal in einem offenen sonnigen Bereich was Sand kippen. Der macht die Ecke dann u. U. was attraktiver zum Hudern und für Magensteine. Wer mal Rebhühner in der Voliere gehalten hat : Die verbringen fast den ganzen Tag beim Sand-Staubbaden. Das geht ihnen über alles.

@Paul:

Du hast vollkommen Recht, Rasenschnitthaufen alle 50 m am Wegesrand würden dort zu viel Stickstoff eintragen. Und erst ein magerer Wegrand weist eine artenreiche Krautflur auf.

Aber ich denke, es gibt dennoch sicher ein paar Stellen im Revier, wo man den Hühnern aus dem angefallenen Schnittgut solche Haufen bereiten kann und wo der Stickstoffeintrag nicht ins Gewicht fällt ?!

Es soll ja nicht das ganze Revier zugepflastert werden. ;)
 
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@Paul: Vielen Dank!
Allerdings müssen wir die Aufstellung nochmal etwas hinterfragen...die Zahlen erscheinen mir noch nicht ganz schlüssig. Einerseits die riesige Differenz von Rüben zu Getreide und andererseits hast du mit einjährigen Blühstreifen die gleichen variablen Kosten wie mit mehrjährigen. Die Saat und Düngung findet aber nur im ersten Jahr statt...im 2. würde das wegfallen und lediglich einmal mähen anfallen. in den Folgejahren sollte somit mehr von der Förderung überbleiben.

Mein Bauer rechnet mir auch immer die Umrüstzeiten mit vor....ich denke, das ist bei der Anlage von solchen Streifen oftmals auch noch zu betrachten.
 
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Du hast nicht ganz unrecht, hab das auf die schnelle gemacht.
Maschinen, Saatgut und Düngekosten müssen bei der mehrjährigen noch durch 5 geteilt werden, werde ich ändern.

Die anderen Deckungsbeiträge sind dem Link entnommen und entsprechen mittelgroßen Schlägen. Umrüstzeiten sind dort berüksichtigt.
Bei dem Link kannst du sowohl Schlaggröße, Intensität von Pflanzenschutz usw. als auch Marktpreis und Ertrag anpassen.
Die Unterscheide zwischen Zuckerrüben und Getreide kannst dir da auch ansehen.
Über den Link sollte jeder in der Lage sein selber einen DB zu errechnen.
WH Paul
 
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Paul Rößler schrieb:
Grundsätzlich richtig sollte die Hecke aber schon lange nicht gepflegt worden sein, sollte man die Hohen Bäume gleich bei der ersten Maßnahme entfernen bzw. auf den Stock setzten.

WH Paul

Das sehe ich auch so, wenn aus der "Hecke" eine niederwildtaugliche Deckung werden soll, müssen beim ersten Anlauf die Anwarten gekappt werden. Dabei werden die strukturbildenenden Stämme nicht direkt am Boden abgesägt, besonderns knorrige Exemplare z. B. von Salweide bleiben erhalten, das schafft Nistmöglichkeiten und Insektenquartiere. Außerdem ist der Neuaustrieb nicht so stark.

Achja nur so nebenbei weil mir das Foto grad in die Finger fällt, das sind Ergänzungspfanzungen mit Fichte im Rebhuhngebiet. Der Naturschutz zahnt bei sowas natürlich, aber meine Antwort ist ganz einfach: Wenn ich von 22 Bussarden 20 runterschießen darf, pflanz ich was I h r wollt, ansonsten müssen sich Euere Vorstellungen nach meinen richten, die Grundstücksbesitzer sind da sowieso auf meiner Seite. Wichtig nur, dass diese Anlagen nicht zu hoch werden.

Soche Strukuren sind wichtig, rund um den Stamm wird es im Frühjahr wesentlich schneller aper als wenn nur dünne Austriebe da stehen.....

So werden die Hecken von mir für die Landwirte ausgezeichnet. Der Farbstrich ergibt den Schnitt, so weiß der Landwirt was stehen bleibt und was vielleicht auch bodengleich abgeschnitten wird.

Heckenpflege durch Landwirt (Hackschnitzelerzeugung) im Rebhuhngebiet. Wer genau hinschaut, findet den Salweisenstubben vom vorherigen Bild.
Alle niedrigen Büsche wie Hundrosen, Weißdorn etc. bleiben stehen. Hier kamen nur die Ahorne, Salweiden und Aspen raus, auch die eine oder andere Vogelbeere, weil wir davon mehr als genug haben.

Hier die Großaufnahme.

Ein sog. Fledermausbaum, für viele zunächst gewöhnungsbedürftig, diese Aspe wurde nur eingekürzt und stirbt jetzt ab. Mit der Schnitzmotorsäge wurden kleine Höhlen in den Stamm gestochen und mit einem Stammabschnitt verschlossen. bis auf einen kleinen Spalt.

Eine meiner Rebhuhnfütterungen, die hohen Bäume sind alle gefällt, hier steht eine der wenigen Schütten, dient nur zum Anfüttern, dann geht es mit dem Automaten hier weiter.
Ergänzungspflanzung aus Heckenkirsche nebenan. Vekahlt unten aber oben dicht, wichtig für die Hühner ist eine gewisse Rundumsicht, gleich dahinter beginnt die dichte Deckung aus Hundsrosen und von Brombeeren überwucherten alten Christbäumen.

Das ging daneben: Die Stadt machte sich über die Heckenpflege. Aufasten der Bäume, sämtlicher Unterwuchs wurde entfernt. Hat einen Batzen Geld gekostet. Wurde sofort eingestellt, enger Schulterschluss mit der Unteren Naturschutzbehörde!
Künftig pflegen wir diese Hecke. Damit die Struktur wieder etwas besser wird, wurde von mir empfohlen aus einer Grabenreinigung die Wurzelstöcke hier abzuladen. Das sparte der Stadt wieder Geld und wir bekamen ein wenig Struktur in die ausgelichtete Hecke.

Ergänzungspflanzung mit Brombeere, im Vordergrund Lebensraum I im ersten Jahr. Erst kamen die Brombeeren, dann die Kaninchen.
In der oberen Hecke sind dürre Bäume zu erkennen, da hab ich geringelt damit es mehr Totholz in der Hecke gibt, außerdem ist da oben ein Fuchsbau der immer wieder mal aktiviert wird, da kann ich eine Reisigdeckung nicht gebrauchen. Durch das Ringeln der Salweiden wurde z. b. ein total eingewachsener Wildapfel freigestellt, er trägt schon reichlich Früchte.

Heckenlandschaft im Hühnergebiet
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H%FChnerf%FCtterung_063.jpg
[/url]
Aus ein paar Salweiden lässt sich im Handumdrehen eine kleine Deckung für die Hühner bauen. Ein Futterautomat aus Holz, hier sind die Hühner nur zum Ausweichen. Die Überwinterungsdeckung ist wesentlich besser und ca. 250 m entfernt.

Hühnerland! Da standen mal Baumreihen!

Damit nicht nur Äste gezeigt werden.....

Das Projekt fürs nächste Jahr: Entlang eines kleinen Vorfluters, beginnend bei der Birke, die leider sterben muss (Bussardanwarte) bekommen wir einen Pufferstreifen in stimpfen Winkel wie am Bewuchs ersichtlich. Da kommt Lebensraun II für nasse Lagen drauf.

Deckungsinsel mit Miscanthus im freien Feld.

Der lange blaue Streifen entlang des Weges ist Deckungsmischung, das Weidenröschen und die Wilde Karde blühen da gerade.

Eine andere Fläche, auch hier gibt grad das Weideröschen den Farbton an.

Im Bild oben eine Lebenraum I Fläche im 3. Jahr. Unten im Bild oberhalb des Weges Lebenraum I im 7. Jahr, der kommt in diesem Jahr aber weg.
So jetzt langt es aber mal fürs Erste!
 
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november schrieb:

Was dieses Jahr auch neu ist:
In Niedersachsen werden

die Maßnahmen A5, A6 und A7 ohne Gebietskulisse angeboten

Ich hoffe das ich das unseren Landwirten, dank Paul seiner Aufstellung, verkaufen kann.

Gruß Mahonie
 
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Servus Mongolicus,
hier mal ein Link zum Lebensraum II (auch Saaten Zeller)
http://wildundhund.de/r30/vc_content/bi ... sraum2.pdf
Das Problem mit den Neuanpflanzungen kenne ich, überall zu viele Bäume, dazu Buntmischungen wo es eben Gewinner und Verlierer gibt.
http://www.djz.de/r30/vc_content/bilder ... n_0207.pdf
Da kannst auch mal reingucken. Mit Ausnahme von etwas Wildobst, weil unser Sachbearbeiter an den UNB ein großer Obstfan ist und auch was davon versteht kommt bei uns nichts anderes mehr rein. Den Bäumen geht es an den Kragen wo immer möglich.
Ich sage knallhart: Wollen wir den Lebensraum für die Offenlandarten schützen und erhalten, dann können wir aus der Landschaft keine eierlegende Wollmilchsau machen. Wenn Ihr Bäume wollt, gut dann machen wir eine nauf Buntspecht, aber sagt das dann öffentlich dass diese Arten Euch egal sind. Beides geht nicht.
Wichtig ist natürlich, dass da kein Wald entstanden ist das ist klar. Da müsste man mal die genaue Definition im Landesgesetz nachlesen.
Manchmal wird ein Baum so von sich aus dürr :roll:
 
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NA wald ist im NWaldLG eigentlich deutlich geregelt.

Jetzt nur eben aus dem Kopf min 30 m breit und insgesamt min 1000m²

Dabei soll er "besonderes "/ "typisches" Waldinneklima aufweisen.

Also ist jeder Heckenstreifen der weniger als 30m breit ist definitif raus es sei denn der Treifen hängt direkt an einem richtigen Wald dran....

Außerdem wäre es doch bestimmt möglich anhand der alten Aufzeichnungen nachzuweisen, dass es sich bei der Aktion nicht um eine Aufforstung sondern eben der Anlage einer Hecke handelte.
 
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oh dann pass aber genau auf...
Les das gesetz besser nochmal. Eventuell suchst du dir dazu einen verständigen bei der Naturschutzbehörde.

Wenn du so stark eingreifts etc pp grnezt das punkten wie gängige Praxis, nachhaltigenutzung usw.
Dann versuch besser eine Waldumwandlung durchzusetzen. Der NAturschutzpunkt kann das erleichtern ( Vergessen Pflegemasnahmen/ Rodungen von Forstpflanzen die älter als 10 JAhre sind ...). Dazu ist entscheidend wie die Fläche eventuell im Flächennutzungsplan steht und ob es Vorranggebiet nach Raumordnungsgesetz ist.

Mit dem Rebhuhn als sehr seltene Art usw müsste es eigentlich machbar sein, hier offiziell eine "Pflegemaßnahme" durchzuführen.
 
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@ colchicus: Ist eiegntlich diese BAstelei mit Fledermauskästen in den Baum geschnitzt auch dicht genug um es als Nistkasten zu bauen?
 
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Stimmt KAhlschlag ist es erst ab 3 ha.
Du hast aber auch die Pflicht dafür zu sorgen das wieder wald entsteht. Wenn innehrlab von 3 JAhren danch keine aufkommt muss du Pflanzen.
Ob du ab zum Beispiel für starken Verbiss was kannst....
 
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Heiko 84 schrieb:
Mit dem Rebhuhn als sehr seltene Art usw müsste es eigentlich machbar sein, hier offiziell eine "Pflegemaßnahme" durchzuführen.
Sehe ich auch so. Man braucht mit nichts zu kommen, von wegen Fasan (Aussetzen kommt bei manchen gleich nach Kindesmißbrauch), Hasenstrecken steigern, usw. Aber bei Rebhuhn treten sie ja meist alle auf der Stelle. Da geht ja selten was richtig weiter. Ist auch dringedn notwendig wenn man dem Huhn helfen will, als keine Proformaausrede.

Eines meiner diesjährigen Projekte, da hat auch mal jemand auf diesem breiten Feldrain Bäume gepflanzt, die werden in die Hackschnitzel kommen. Die sonst. echten Heckensträucher werden natürlich geschont. Auerdem werden wir aus einem Teil des Astmaterials unter Beifplanzung von Brombeeren ein oder zwei Deckungsinseln anlegen. Je nach dem Vorhandensein von Rosenanflug auch eine kleine Ergänzungspflanzung mit autochtonen Hundsrosen, die eine Baumschule extra für unsere Region vermehrt.
Derartige Anlagen sieht man landauf und landab. Das ist das Ende des Hühnerlebensraumes.
 
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Ich pflanze in den Kern von Feldgehölzen und Hegebüschen die Heckenkirsche. Da verkahlt der Boden drunter auch schnell und oben wirds einigermaßen dicht. Außen herum Liguster. Aber schon da gibts immer Meckers. Die UNB hätte über Kulap nicht mitgemacht. Aber der Landesjagdverband hatte nichts dagegen, dann ging es eben so mit dem Zuschuss. bezüglich der Neuanpflanzung.
In diesem Fall ein Dreieck neben einem Weg. Zum Weg hin eine Reihe Hundsrosen wegen der Fiffies. Innen der Heckenkirschenkern. Die restliche Fläche nur Liguster. Dazwischen noch ein paar Brombeeren. An einer Seite Wurzelbrut der Schlehe. Wird eine Superdeckung in ein oder zwei Jahren.
Wenn der Liguster sehr dicht wird, dann lässt die Heckenkirsche im Zentrum in der laubfreien Zeit auch mal die Sonne nach unten durch.
 
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Blasenspiere ist der deutsche Pflanzenname. Da dieser schnellwüchsige und robuste Strauch gerne in Fasanerien angebaut wurde, angeblich äsen die Fasane gerne die Früchte, erhielt er den Namen Fasanenspiräe. Die Fasane laufen da gut durch, haben eine Superdeckung gegen die Luftwaffe aber man bringt sie mit dem Hund natürlich besser raus als aus Dornen. Alles in allen eine Pflanze die aus höchst verdächtigen Grund angepflanzt wird......
Wenn die in einer Pflanzenliste auftaucht.......
 
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Colchicus 1a Bilderserie auf Seite 4.

Sag mal wie schafft man eigentlich eine Kopfweide wie Du sie da zeigst? Erst Jahrzehnte warten bis der Stamm gekappt wird oder wächst der Stumpen noch wenn man alle paar Jahre schon bei kleinen Weiden den Kopf kappt?

Dompfaff
 
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Mongolicus schrieb:
Moin

...
All meine Versuche diesen Zustand zu ändern sind an den Ökos (UNB) gescheitert, die sind tatsächlich noch auf diesem „ Baum ab, nein Danke-Trip“
Ja und dann dieser „ Beratungsförster“ , so n reiner Schalenwildjäger, der überhaupt kein Verständnis für die armen Niederwildjäger hat, meint doch tatsächlich, das wäre ein Wald im Sinne des Landeswaldgesetzes und müsste danach auch ein Wald bleiben.
...
Wh

Mongolicus


Kannst Du das Gehölz nicht als Niederwald zur Brennholznutzung erklären und alle 10 Jahre ein Drittel auf den Stock setzen?

Dompfaff
 

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