Reviergestaltung im Niederwildrevier

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Also ich habe habe mir die Situation an dem Hof heute mal genauer angeguckt, ich möchte das tatsächlich einmal testen.

Was haltet ihr von Sanddorn?
Müsste dann nur wahrscheinlich eine rhizomsperre zur Pferdeweide anlegen, wäre für mich aber technisch kein Problem.
 
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Was möchtest Du mit Sanddorn erreichen?
Sanddorn ist ein Pionier, wie auch Robinie, Brombeere usw. Wir haben Sanddornflächen im Revier, ohne gute Lederhose geht da niemand durch, in alten Sanddornen, die ca. 5 m hoch werden, baumen einige Fasanen zum Schlafen auf. Im Winter sind sie kahl, mir ist die Brombeere lieber, da sie auch Winteräsung liefert und ungebetene ebenso fern hält.
 
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Er soll ja am Rand des Hofes stehen, ich erhoffe mir davon Mensch und Hund fern zu halten.

Dann auf der Seite zum Feld hin eine Blühfläche.
Brombeeren könnte ich mir auch vorstellen.

Dort wo weniger Platz ist Brombeere, wo die Hecke höher und breiter werden kann, Sanddorn.

Angeblich sind die Beeren gute Äsung?
 
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Frag mal Jäger die Fasanen und viel Sanddorn im Revier haben, also fast ausschließlich Sanddorn...Die sagen man könnte die Fasanen kaum essen, da alles nach Sanddornbeeren aussieht, riecht und schmeckt:unsure:
 
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Der Film ist schon aus 2013. Es müsste endlich eine Fördermaßnahme für die Landwirte her, die sich an den Bedürfnissen des Rebhuhnes orientiert und nicht an der Kontrollmöglichkeit. Wie überall - auch bei Jägern - immer die "20 % Aufwand für 80 % Erfolg-Strategie". Die Augenauswischerei mit den Streifen. Lineare Strukturen nutzen auch dem Raubwild. Wir müssen in die Fläche. Weg von der ganzen einjährigen Geschichte mit landwirtschaftslichen Kulturpflanzen. Nur mehrjährige Wildpflanzengemenge bieten Winterdeckung, Brutdeckung und Insekten in Folge. Es bringt nichts diese drei Faktoren ständig zu unterbrechen und irgendwie herumzuwursteln nur weil irrsinnige Vorschriften das wollen.
Ohne Raubwildbejagung sind alle derartigen Maßnahmen sinnlos. Wir leben in einer Kulturlandschaft mit deutlicher Begünstigung von Fressfeinden. Wir können die Bauern mit dem Pferdepflug aufs Feld schicken und werden nichts erreichen.
Beispiel: Als ich im Jahr 2003 mit der Wiedereinbürgerung des Rebhuhnes begann, starteten wir einmalig mit 18 Hühnern. Wir hatten um die Stadt 30 ha Buntbrachen, nicht WSM 1, die Göttinger Mischungen oder sonstwas sondern "Bienenweide" "LR 1" und ein paar niedrigere Blühmischungen. In drei Jahren waren wir bei 140 Hühnern sicher gezählt.
Mit dem Greening, der Mulchverpflichtung auf ÖVF, einer ungeeigneten sündhaft teueren KULAP-Mischung die am grünen Tisch gemixt wurde, ist der Hühnerbestand wieder zusammengebrochen auf fast Null.
 
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Frag mal Jäger die Fasanen und viel Sanddorn im Revier haben, also fast ausschließlich Sanddorn...Die sagen man könnte die Fasanen kaum essen, da alles nach Sanddornbeeren aussieht, riecht und schmeckt:unsure:
Also ich habe das Gegenteil gehört, Fasane aus Sanddornrevieren sollen ausgesprochen wohlschmeckend sein. Mir wäre lieber sie äsen Sanddorn als ein paar Mal gespritzen Raps.
Als mich nach der Wende einige Reisen nach Ostdeutschland führten, wurde ich schnell dort auf den Sanddorn aufmerksam, der als Vitamin-C-Lieferant kultiviert und veredelt wurde. Bald bekam ich auch Topfpflanzen mit richtigen Bummern als Beeren. Leider haben sie unser Klima im Revier nicht vetragen. Ich würde ihn sofort anpflanzen wenn er wachsen sollte.
Vielleicht sind die Geschmacksnerven der Küstenbewohner durch ungewöhnliche Äsung (Lapskaus und so Zeug, übern Teich essen sie noch andere Dinge was sogar richtig stinkt...) etwas gestört und sie haben eine andere Wahrnehmung des Geschmackes...
 
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Was möchtest Du mit Sanddorn erreichen?
Sanddorn ist ein Pionier, wie auch Robinie, Brombeere usw. Wir haben Sanddornflächen im Revier, ohne gute Lederhose geht da niemand durch, in alten Sanddornen, die ca. 5 m hoch werden, baumen einige Fasanen zum Schlafen auf. Im Winter sind sie kahl, mir ist die Brombeere lieber, da sie auch Winteräsung liefert und ungebetene ebenso fern hält.
Brombeere ist sicher als Deckung besser, aber ein paar Sanddornsträucher als zusätzliche Äsung für die Colchicuse hätte ich schon gerne...;)
 
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Hier ein paar Aufnahmen. Die Hecken bestanden ursprünglich meist aus Schwarzen Holunder, ohne viel Deckung. Die Brombeeren haben eine Superdeckung erzeugt, unten licht und oben ein sicheres Dach.IMG_0269.JPG
Muss dort zwei Leitern noch aufstellen, die Brombeeren sind auch ein gutes Fuchsversteck. Für die Kaninchen natürlich auch..IMG_0286.JPG
In diesen Hecken haben im letzten Jahr ca. 20 Fasane überwintert.
IMG_0287.JPG
Hohe Bäume werden auch zur Totholzerzeugung geringelt. Da kann man sich gut auf Rabenvögel und Tauben ansetzen.IMG_0288.JPG
Turmfalke und Bussard sitzen dort auch gerne. Aber sie werden rechtzeitig gesehen.
 
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In welchem forum kam ich die Diskussion wo finden?

https://www.agrowissen.de/de/forum/index.php?topic=25287.0

Ich gebe Euch einen guten Rat!

Sprecht mit Eueren Bauern, gebt Ihnen Tipps und Hinweise wie sie einfach (und das ist oft das effektivste) dem Niederwild helfen können. Die wollen oft und wissen nicht wie...
Beispiel:
Seit wir mehrfach bekannt gegeben haben, daß wir "Wildretter" verleihen zum mähen, rennen sie mir die Bude ein und wollen die Dinger haben.
1. weil es einfach ist und nichts kostet
2. weil es auch für den Mäher kein schöner Anblick ist, wenn Rehe totgemacht wurden
3. weil im Silo giftige Stoffe entstehen aus den Kadavern = wirtschaftlicher Schaden

Somit Win-Win für Jäger und Bauer
 
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Tut sich nix, hier in dem Faden:unsure:.
Denkt dran, Heckenpflege geht nur noch einen Monat und der ist kurz! Heute habe ich wieder eine hochgewachsene Hecke umgelegt, ca. 200 m. Bilder werde ich mal reinstellen. Umgesägt wurden hauptsächlich Ahorn, Wildkirsche, Vogelbeere und Salweide, auch ein paar Eichen. Rückschnitt soll vorallem Hundsrose, Heckenkirsche und Weißdorn begünstigen. Schwarzer Holunder wird nicht angetastet.
Überall wo das Astmaterial auf der Fläche belassen wurde, sieht man Fasane, hier entlang eines Vorfluters. Die Weiden wurden schon am 1. Oktober mit Laub geknickt.
IMG_0774.JPG
Hier eine andere Fläche mit geknickter SalweideIMG_0777.JPG
Was auch oft unterschätzt wird, ist das Huderbedürfnis der Fasane. Gerade in Regenperioden wo alles abgesoffen ist, werden diese Dächer gerne aufgesucht.
IMG_0778.JPG
Wenn die Biotopansprüche und der Räuberdruck passen, bleibt auch das Niederwild
 
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Auslangslage: ca. 200 m lückige Hecke als Biotopvernetzung zwischen Miscanthusinsel und weiteren Hecken. Häufige Arten: Bergahorn, Vogelbeere, Wildkirsche, Hundsrose, Salweide
weniger häufig: Eiche, Weißdorn, Heckenkirsche, Schwarzer Holunder
Hundsrosen werden grundsätzlich nicht gepflegt, legen sie sich um ist die Deckung perfektIMG_7830.jpg
Dafür werden die Betränger der Rosen entnommen, meist Bergahorn. Hier wurde geknickt, der Saftstrom wird aber nicht ausreichen. Der Baum wird absterben.IMG_7827.jpg
Die Krone der Birke wird immer breiter, irgendwann wird es eng für die Hundsrose, wenn noch andere Bäume in der Nachbarschaft stehen. Das Pflegematerial bleibt komplett auf der Fläche, von ein paar Brennholzknüppel abgesehen.
IMG_7833.jpg
Strukturen schaffen und Erhalten ist die Forderung. Dicke Stümpfe geben Windschutz und sind wertvoller Lebensraum für viele Arten.IMG_7831.JPG
Greifvogelsichere Sofortdeckung für den Fasan. Er hat nach oben freie Sicht aber kein Habicht kommt durch das Astgewirr.
IMG_7828.jpg
Wir müssen uns bei der Heckenpflege endlich von der Rübenackermentalität entfernen.IMG_7829.jpg
 

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