Reviergestaltung im Niederwildrevier

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Gibt es denn eigentlich Sinnvolle möglichkeiten sehr Schmale Streifen wie zum Besipeil die Wegebankette als Äsungsstriefen zu verbesser statt normalem Gras bewuchs?

Und dann Fragen an die Hecken experten:

Wie breit und lang sollte eine Hecke sein ?

Akuter FAll aus der Praxis: eine "Hecke" ca 10m breit und 40m lang.
Immo stehene da vor allem Bäume drauf Unter anderem Eschen, Kirschen, ich meine noch ein paar Nussbäume.
Unten ein bisschen Holunder, Rosen und wohl auch Schwarzdorn.

Es ist aber eben nix dichtes. Die Bäume die drauf stehen haben wohl gut ihre 25cm BHD und sind entsprechend hoch ...
sollte man jetzt alles am besten auf einmal Plattmachen und nur das feiner Kronenmaterial liegen lassen, oder wäre es - vielleicht auch um den LAndwirt leichter zu überzeugen und die Landschaft nicht schlagartig zu verändern- besser, dieses JAhr eine hälfte/ Drittel und in den kommenden JAhren dann langsam weiter?

Wie hoch sollten Schwarzdorn hecken sein?
Von denen stehen immer wieder mal schmale streifen von ca 1m breite und wohl bis 50m lang rum...
 
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november schrieb:
Werden die Wegränder bei euch gemäht? Bei uns werden die etwa 2-3m breiten Wegränder meist spätestens Anfang Juni gemäht um besser an die Schläge heranzukommen, das hätte vermutlich wenig Sinn.

Naja das Problem war letzten Sommer eigentlich das das Gras auf den Wegen sehr hoch stand und der Weg die einzige BArriere zwischen zwei Raps bzw auch zwischen Raps und Weizenschlägen war...
Gemäht wurden die aber auch sehr spät sodass nachher dann eiegntlich mehr oder weniger gliechzeitig alles Kahl war...
Befahren zur ernte können die eigentlich nicht weiter werden, weil zwischen weg und Fled meist wieder ein Graben ist....
Um dann aber auch selbst eventuell die Kontrolle darüber zu haben wann die Wege gemäht werden wäre es vielleicht gut eine Wegseite auf 200m 1m breite mit irgendwas einzusähen, was dann eben eine abwechslung und eventuell auch deckung im winter bietet...
Heckenpflege ist ja auch noch in der Überlegung
 
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@ michik007
Die Roundup dusche im Frühjahr schadet nicht, Roundup zerstort nur die Wasserleitfähigkeit der Pflanzen, so das sie "vertrocknen" und wird sehr schnell abgebaut. Wird der Acker gepflügt, ist ein abspritzen gar nicht nötig!

@ Heiko 84
Zum aufwerten der Randstreifen muss nicht zwingend gesät werden. Eine Kalkung und Kalidüngung verbessert die Äsung und fordert das Klee wachstum und erhöht den anteil der Süßgräser. Wichtig kein Stickstoff düngen. Wichtig Randstreifen nicht mulchen, sondern mähen und das Material abtragen, dies aber nicht vorm 16.06., besser erst im August..
Die Randstreifen bieten dann im Herbst Äsung und im Frühjahr Brutdekung

Zur Heckenpflege:
Ahorn, Esche, Eiche aus der Hecke entnehmen.
Wildobst, Streuobst, Vogelbeere und Nussbaum stutzen aber stehen lassen.
Feldahorn, Weißdorn und ähnliche auf den Stock setzen.
Schwarzdorn von über drei Meter fällen und und liegen lassen, verjungt sich dann und mach dicht.
Hecke in mehrere Teile aufteilen und jedes Jahr einen Teil bearbeiten.
Alle 50m 10m komplett entfernen, besser 4 mal 50m als einmal 200m!
Astmaterial locker in der Hecke aufschichten.
Holunder, Hartriegel u.s.w. nicht über 3m Wachsen lassen.
Weiden nicht direkt am Boden, sondern in 50-100cm Höhe kappen.
Rosen umbiegen und am Boden mit Erde fixieren, bilden dort wieder Wurzeln und verbreiten sich dadurch.

Bei Randstreifen die von den Landwirten regelmäßig runter gemulcht werden, obwohl sie nicht den Landwirten gehören, Astwerk aufstapeln, dabei aber 3m zu Weg und zum Acker lassen.
WH Paul
 
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Das "dichtwachsen" der Randstreifen liegt am zu hohen Stickstoff eintrag und kann nur durch Abtragen des Mähgutes verringert werden, dies machen die Landwirte nicht.
Wenn du das machst nachdem die Landwirte die Streifen gemäht haben, erhöst du schon deren Wert.
WH Paul
 
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Abräumen des Mähgutes wäre dann ja eine Möglichkeit dieses MAterial alle 50mter auf einen HAufen zu packen um damit wieder die AmeisenHügel wie zu anfang des Threads beschireben, erzeugen...
 
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@ November
Die von dir eingestellten Maßnahmen werden zwar gefordert, verpflichten den Landwirt aber für 5 Jahre. Zudem sind die Fördermittel begrenst.
Die Landwirtschaftskammer kann die darüber Auskunft geben, wenn du an einen Landwirt herantrittst, solltest du vorher ne Deckungsbeitragrechnung für seine Fruchtfolge machen. Werden Zukerrüben oder Kartoffeln angebaut, rechnet sich das für den Landwirt nicht mehr. Bei reinem Getreide, Mais und Rapsanbau schon.
Wenn du möchtest Stelle ich so Standartedeckungsbeitragsätze bekommt man bei der Landwirtschaftskammer eine Rechnung mal auf.

WH Paul
 
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Heiko 84 schrieb:
Abräumen des Mähgutes wäre dann ja eine Möglichkeit dieses MAterial alle 50mter auf einen HAufen zu packen um damit wieder die AmeisenHügel wie zu anfang des Threads beschireben, erzeugen...

Das Mähgut enthält zu viele Nährstoffe, verrotte zu schnell und du hast im Folgejahr nur Hafen voll Brennesseln und Disteln über die sich die Landwirte ärgern. Besser ist das Mähgut bei einem Landwirt auf den Mist zu fahren oder selbst mit dem Miststreuer auf den Stoppeln zu verteilen bzw verteilen zu lassen.
WH Paul
 
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Paul Rößler schrieb:
@ November
Die von dir eingestellten Maßnahmen werden zwar gefordert, verpflichten den Landwirt aber für 5 Jahre. Zudem sind die Fördermittel begrenst.
Die Landwirtschaftskammer kann die darüber Auskunft geben, wenn du an einen Landwirt herantrittst, solltest du vorher ne Deckungsbeitragrechnung für seine Fruchtfolge machen. Werden Zukerrüben oder Kartoffeln angebaut, rechnet sich das für den Landwirt nicht mehr. Bei reinem Getreide, Mais und Rapsanbau schon.
Wenn du möchtest Stelle ich so Standartedeckungsbeitragsätze bekommt man bei der Landwirtschaftskammer eine Rechnung mal auf.

WH Paul

Ja, die Verpflichtung auf fünf Jahre ist der Haken leider.

Auf den bei uns relevanten Flächen werden Raps, Mais, Getreide, Kartoffeln im Wechsel angebaut. Wenn du so eine Rechnung mal aufstellen könntest wäre das super, ja.
 
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Mache ich, dauert5 aber etwas, muss mir die aktuellen Zahlen erst besorgen.
WH Paul
 
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Ich habe jetzt mal so gehört der Landwirt an Sich rechnet wohl mit einem Abtriebswert von ca 800e /ha für RAps und ca 1100€ /ha für Rüben
Das heißt da muss er noch seine kosten abziehen deswegen macht er wohl bei Rüben leicht noch 100€ mehr als bei der Prämie bei RAps ist er dann vielleicht schon knapp über seinem normalen Reingewinn.
 
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meiner Meinung nach ist das Bearbeiten einer Hecke in 5er Schritten am besten
im ersten Jahr das erste Stück
im zweiten Jahr das dritte Stück
im dritten Jahr das fünfte Stück
im vierten das zweite Stück
im fünften das viert Stück
so bleibt die Hecke in der Pflegezeit als ganzes erhalten
 
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marterhund schrieb:
meiner Meinung nach ist das Bearbeiten einer Hecke in 5er Schritten am besten
im ersten Jahr das erste Stück
im zweiten Jahr das dritte Stück
im dritten Jahr das fünfte Stück
im vierten das zweite Stück
im fünften das viert Stück
so bleibt die Hecke in der Pflegezeit als ganzes erhalten

Grundsätzlich richtig sollte die Hecke aber schon lange nicht gepflegt worden sein, sollte man die Hohen Bäume gleich bei der ersten Maßnahme entfernen bzw. auf den Stock setzten.

@ Heiko 84
Die Zahlen stimmen nicht ganz, vom Grundsatz hast du aber recht.
Du darfst den Deckungsbeitrag aber nicht nur für eine Frucht nehmen, sondern musst ihn für die Fruchtfolge der % Jahre nehmen.

WH Paul
 
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Ja, diese Zahlen würden mich auch einmal interessieren. Zumal man ja von der Förderung noch Maschinenzeit, Saatgut, Dünger etc. abziehen muss....Bodenqualitätsveränderung nach den 5 Jahren und sonstige negative und postive Auswirkungen...
Ich kann leider erst in 2 Wochen mal wieder mit dem Landwirt meines Vertrauens schnacken....wenn ihr also etwas Licht in die Kalkulation verschiedener Fruchtfolgen im Verhältnis zu Blühstreifen bringen könntet, wäre das prima.
 
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So ich hab mal etwas gerechnet.
Die PDf enthält Deckungsbeitragsrechnungen für einige Feldfrüchte.
Weitere finden sich hier www.lfl.bayern.de/ilb/db/14249/



Um den DB für die Fruchtfolge zu errechnen, müssen die einzelnen DB´s addiert und durch die anzahl der Feldfrüchte geteilt werden.

Beispiel:

Winterweizen 309,28 €
Wintergerste 273,46 €
Winterraps 248,38 €
DB der Fruchtfolge 277,04 €

DB Blühstreifen
mehrjährig 226,00 €

DB Blühstreifen
einjährig 346,00 €


WH Paul
 

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