Reviergestaltung im Niederwildrevier

Registriert
15 Okt 2017
Beiträge
5.619
Hallo Zusammen,

In einer unserer Hecken, fand ich zuletzt eine Rupfung. Ein Indiz dafür, dass die Hecke für Fasan, Rebhuhn und co nicht dicht genug ist, wie ich finde.

Welche Möglichkeiten die Hecke dichter zu bekommen habe ich? Ansägen, knicken, liegen lassen? Pflanzen zwischensetzen?

Danke im Voraus

JL

Theoretisch ist vieles möglich. Bilder helfen...ist ja ne Einzelfallentscheidung zu fällen... Immer Bilder, Bilder, Bilder... :D

@Fuhnejäger :
Ich hab mich mal bei meiner Agrarconnection umgehört zwecks Rainbeackerung und Grenzüberschreitung. Wenn das bei euch ähnlich bescheuert gehandhabt wird, wie im FIONA in BW, dann könnte es sein, dass den Landwirten die Überpflügung praktisch aufgezwungen wird.

Mir wurde das so erklärt (für BW):
Der Landwirt muss in FIONA anmelden, was er auf welcher Fläche anbaut. Dazu werden die Grenzen in FIONA eingetragen und liegen auch korrekt. Jetzt kann es allerdings sein, dass verschiedene Faktoren dazu führen, dass die reale zu beackernde Fläche ein wenig kleiner wird als in FIONA angegeben. Das würde dazu führen, dass der Landwirt mit der Unterschreitung (Subventionen) theoretisch einen Betrug begehen würde und das gibt richtig Ärger. Zum Nachbarn rüberpflügen geht nicht, dann mault der. Wirtschaftswege komplett wegpflügen geht aus gleichen Gründen auch auch nicht, sofern sie gemeinschaftlich genutzt werden (verschwinden tun die gerne, wenn ein Landwirt das Feld hüben und drüben hat...). Also wird da hingeackert, wo sich keiner beschwert und das sind die Raine von Landstraßen etc...

Ob das bei euch auch so ist, weiß ich nicht, aber für BW wurde mir das so plausibel gemacht. Verstehen muss man das nicht...
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.098
Hallo Zusammen,
In einer unserer Hecken, fand ich zuletzt eine Rupfung. Ein Indiz dafür, dass die Hecke für Fasan, Rebhuhn und co nicht dicht genug ist, wie ich finde.
Welche Möglichkeiten die Hecke dichter zu bekommen habe ich? Ansägen, knicken, liegen lassen? Pflanzen zwischensetzen?
Danke im Voraus
JL
Das kann man so nicht pauschal sagen, niemand war dabei als das Rebhuhn geschlagen wurde. Kann sein dass es die Hecke wollte, der Habicht hat das Huhn von unten her geschlagen als es im Sinkflug war.
Richtig blickdicht sind nur wenige Sträucher, z.B. Liguster
Nr. 1 ist sicher die Brombeere, auf Feldern schluckt Miscanthus das Flugwild am besten.
Knicken ist immer gut, denn die oft kreuz und quer liegenden Äste werden zum durchstoßen unkalkulierbar. Pflegematerial immer wenm möglich auf der Fläche belassen. Bodenkontakt durch Legen auf Lager vermeiden, dann halten diese Reisigdeckungen schon mal 5-10 Jahre. Mit den Beipflanzungen ist das so eine Sache, Brombeeren geht schnell. Beim Rest braucht man eine Pachtperiode.
Wichtig ist dass die Hecke unten für das Niederwild noch passierbar bleibt.

Weißdorn ist nur gut wenn er regelmäßig geschnitten wird, ansonsten wird er als Deckung überbewertet.
Schindangerkette.jpg
 
Registriert
15 Okt 2017
Beiträge
5.619
Also, ich werde nicht müde, es zu postulieren, aber auf den ersten Blick fehlt schon mal der Saum. Der könnte hier praxisnah bis an den in der Draufsicht rechten Fahrstreifen reichen, ohne zu stören. Damit hättest du schon einmal eine Verbreiterung der Heckenstruktur erreicht, die einfach ein Mehr an Deckung bietet. Ich würds da vielleicht mit Brennnesseln, Waldweidenröschen, Lerchensporn, Disteln, etc. versuchen.

Dann - korrigier mich, wenn ich falsch liege - hast du hier eine U-förmige Hecke, die einen kleinen Hag umschließt. An Gewächsen werden wohl regiontypisch Weißdorn, Pfaffenhütchen, Holunder und so drin sein. Oder?
 
Registriert
18 Okt 2016
Beiträge
2.264
Theoretisch ist vieles möglich. Bilder helfen...ist ja ne Einzelfallentscheidung zu fällen... Immer Bilder, Bilder, Bilder... :D

@Fuhnejäger :
Ich hab mich mal bei meiner Agrarconnection umgehört zwecks Rainbeackerung und Grenzüberschreitung. Wenn das bei euch ähnlich bescheuert gehandhabt wird, wie im FIONA in BW, dann könnte es sein, dass den Landwirten die Überpflügung praktisch aufgezwungen wird.

Mir wurde das so erklärt (für BW):
Der Landwirt muss in FIONA anmelden, was er auf welcher Fläche anbaut. Dazu werden die Grenzen in FIONA eingetragen und liegen auch korrekt. Jetzt kann es allerdings sein, dass verschiedene Faktoren dazu führen, dass die reale zu beackernde Fläche ein wenig kleiner wird als in FIONA angegeben. Das würde dazu führen, dass der Landwirt mit der Unterschreitung (Subventionen) theoretisch einen Betrug begehen würde und das gibt richtig Ärger. Zum Nachbarn rüberpflügen geht nicht, dann mault der. Wirtschaftswege komplett wegpflügen geht aus gleichen Gründen auch auch nicht, sofern sie gemeinschaftlich genutzt werden (verschwinden tun die gerne, wenn ein Landwirt das Feld hüben und drüben hat...). Also wird da hingeackert, wo sich keiner beschwert und das sind die Raine von Landstraßen etc...

Ob das bei euch auch so ist, weiß ich nicht, aber für BW wurde mir das so plausibel gemacht. Verstehen muss man das nicht...


Gibt schon echt verrückte Sachen.
Aber bei uns ist es eben oft noch das alte LPG Denken und teils auch die Raffgier der Nachwende Bewirtschafter. " Haben wir doch schon immer so gemacht".
Wenn dann noch der Agrargenossenschaftsvorsitzende den Bürgermeister oder Landrat stellt ist natürlich vieles möglich.
Aber es gibt natürlich auch positive Beispiele, mit unserem Großbauer haben wir einen sehr guten Fang gemacht. Dieses Jahr kriegen wir wieder 2ha Blühfläche dazu.
 
Registriert
5 Apr 2019
Beiträge
2.822
2 Jahre nach dem Rückschnitt. Material liegt in der Hecke.
Brombeeren Pfaffenhüttchen Hasel Hackgebutte Holunder reagieren sehr positiv.
 
Registriert
5 Apr 2019
Beiträge
2.822
Gibt schon echt verrückte Sachen.
Aber bei uns ist es eben oft noch das alte LPG Denken und teils auch die Raffgier der Nachwende Bewirtschafter. " Haben wir doch schon immer so gemacht".
Wenn dann noch der Agrargenossenschaftsvorsitzende den Bürgermeister oder Landrat stellt ist natürlich vieles möglich.
Aber es gibt natürlich auch positive Beispiele, mit unserem Großbauer haben wir einen sehr guten Fang gemacht. Dieses Jahr kriegen wir wieder 2ha Blühfläche dazu.
Ich kann bei uns nicht klagen. Die große Betriebe sind recht kulant was meine Eingriffe angeht. Dafür halte ich die Wege frei...
 
Registriert
18 Okt 2016
Beiträge
2.264
Wir waren heut auch nochmal aktiv. Die beiden alten Kopfweiden wollt ich noch unbedingt runter haben nachdem die dritte im letzten Jahr auseinander gebrochen war.
Screenshot_20200228-203201_Gallery.jpg
Screenshot_20200228-203343_Gallery.jpgScreenshot_20200228-203353_Gallery.jpg
Das Astholz verbleibt natürlich auf der Fläche.
Screenshot_20200228-203401_Gallery.jpg
Mit Durchbrüchen damit das Niederwild nicht immer außen rum muss.
Screenshot_20200228-203409_Gallery.jpg
Das Reisig soll auch gleich unsere Pflanzen schützen die teilweise ordentlich verbissen wurden.
Screenshot_20200228-203416_Gallery.jpg
Ringsum äsen die Hasen auch gern das Wintergetreide.
Screenshot_20200228-203424_Gallery.jpg
35m x 8m, nicht riesig aber weitab der Wege.
Und nahe einer Hecke bzw der Fuhne.
 
Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.098
Du hast nicht zufällig Bilder gemacht?
Hier ein paar von der letzte Aktion. Die obere Hecke vor dem Eingriff: Da waren ein paar sehr starke Kirschen drin. Die links war ein richtiger Brummer. Können wir im Rebhuhnlebensraum nicht gebrauchen. Meist waren es Ahorn und Vogelkirschen die entnommen wurden. Das gesammte Reisig und die Stämme blieben auf der Fläche.
IMG_7880.JPG
Nach dem Eingriff. Die starken Stämme lieferten ca. 1 m hoch Stümpfe.
IMG_7905.JPG
Hier die folgende Hecke vor dem Eingriff. Der alte Schwarze Holunder blieb stehen, gefällt wurden Ahorn, Vogelkirsche, Vogelbeere und Salweide..
IMG_7879.JPG
Der hintere Teil kommt nächstes Jahr dran....
IMG_7904.JPGNahaufnahme:IMG_7906.JPG
Die Akzeptanz unserer Landwirte ist da sehr groß. Tags darauf brachte ich eine Portion Wildschweinleberkäs vorbei: "Ich bin begeistert - habt Ihr sehr gut gemacht!"
Da such mal einen Landwirt der "so einen Saustall" toleriert.
 
Registriert
12 Jun 2015
Beiträge
1.258
Also, ich werde nicht müde, es zu postulieren, aber auf den ersten Blick fehlt schon mal der Saum. Der könnte hier praxisnah bis an den in der Draufsicht rechten Fahrstreifen reichen, ohne zu stören. Damit hättest du schon einmal eine Verbreiterung der Heckenstruktur erreicht, die einfach ein Mehr an Deckung bietet. Ich würds da vielleicht mit Brennnesseln, Waldweidenröschen, Lerchensporn, Disteln, etc. versuchen.

Dann - korrigier mich, wenn ich falsch liege - hast du hier eine U-förmige Hecke, die einen kleinen Hag umschließt. An Gewächsen werden wohl regiontypisch Weißdorn, Pfaffenhütchen, Holunder und so drin sein. Oder?

Zwischen Hecke und Fahrspur verläuft ein kleiner Graben. Die Hecke selbst ist Bolzengerade. Rechts hinter der Hecke grenzt ein Feld und eine Wiese an. Diesseits der Hecke der Feldweg und wiederum Feld. Die Region ist Heilbronn-Franken die von Dir erwähnten Pflanzen dürften somit bei uns ebenfalls gedeihen.
 
Registriert
12 Jun 2015
Beiträge
1.258
Habe schon weitaus schlimmere Hecken gesehen, knicken bringt aber meist immer einen Mehrwert.
Allerdings kannst du mit der Biotopverbesserung immer nur eine Minimierung der Verluste erreichen. Gerade bei einem so perfekten Jäger wie dem Habicht sind sie leider nie ganz zu verhindern. Haste da ne Falle drin?

Hallo, Falle steht noch keine drin. Betonung liegt auf noch....(gedanklich in Planung).

Anbei noch ein Foto vom Inneren der Hecke. Bitte nicht über meine Fütterung lachen das war der erste Versuch 🙄
20190112_134512.jpg
 
Registriert
18 Okt 2016
Beiträge
2.264
Ui, da siehts aber wirklich luftig drin aus. Da kannste erstmal ordentlich die Säge schwingen.
An der Hecke schneide und knicke ich seit 2 Jahren, auch noch nicht perfekt. Sah aber vorher so aus wie deine. Ich denk aber es wird für den grauen Schatten schon schwerer da Beute zu machen.Screenshot_20200229-174903_Gallery.jpg
 
Registriert
12 Jun 2015
Beiträge
1.258
Ui, da siehts aber wirklich luftig drin aus. Da kannste erstmal ordentlich die Säge schwingen.
An der Hecke schneide und knicke ich seit 2 Jahren, auch noch nicht perfekt. Sah aber vorher so aus wie deine. Ich denk aber es wird für den grauen Schatten schon schwerer da Beute zu machen.Anhang anzeigen 106869
Das dachte ich mir schon. Empfinde es ebenfalls als zu luftig und zu aufgeräumt. Mir schwebt das Folgende vor - mal schauen ob ich die Freigabe bekommen werde - 1.) Fangjagd: WBRF in die Hecke einbauen; Raubwildjagd intensivieren 2.) Beginnen, die Hecke nach und nach zu knicken bzw durch Stecklinge dichter zu bekommen 3.) ... öhm... noch Ideen????
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
9
Zurzeit aktive Gäste
384
Besucher gesamt
393
Oben