Reviergestaltung im Niederwildrevier

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Sieht mir fast nach einer Kolbenspierenart aus, da müsste man oben aber vertrocknete Blütenstände sehen. Oder Schneebeere wäre auch möglich.
Hier die Kolbenspiere:
Kolbenspiere.JPG
Im Revier häufig verwildert über Gartenabfälle, m.E. eine sehr schnell wachsende Niederwilddeckung vorallem für Kanin und Fasan. Nur das Bundesnaturschutgesetz ist anderer Meinung. In CZ viel in den Fasanerien zusammen mit der Fasanenspiräe.
 
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Hatten auch mal Topinambur im Revier, da war ich allerdings noch nicht dabei. Wurde angeblich von garnix angenommen, nichtmal die Schweine fanden es interessant. Heißt aber nicht das wir es nicht nochmal versuchen würden, wenn wir was zur Verfügung bzw. geschenkt bekommen hätten.

Lg und WMH



Bei uns sind die Sauen auch nur in absoluten Futtermangelzeiten an die Knollen gegangen, dann haben sie die Knollen allerdings auch wie die Verrückten ausgegraben!
Aktuell sind die Sauen wieder interessiert an den Topinamburknollen; ich mach mal Fotos mit dem Handy, wenn ich dran denke!

Prinzengesicht
 
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Ich hatte ja mal über viele Jahren die Aufgabe das Saatgut und die Bewirtschaftung von 20-25 ha Wildäckern im Rotwildrevier zu planen. Mir käme es nach dieser Zeit auch nicht in den Sinn Topinambur zu pflanzen. Aber wenn es jemand ausprobieren will?
Wir sind damals inspiriert von Josef Rauwolf, dem "Eintopfsepp" davon abgekommen Wildäcker als Monokultur zu bewirtschaften. Der "Wildackereintopf" war idiotensicher, aber zuviel Saatgut und Arten die eigentlich nicht zueinander passen (zB. Luzerne und Serradella). Dann muss man ein wenig was von der Kampfkraft im Gemenge der einzelnen Arten verstehen. Aber vom Eintopf ist immer "etwas"gewachsen. Aber warum sollte ich Sojabohnen auf 750 m Meereshöhe vergraben?
Monokulturen bergen Risiken. Bei Kohlarten kann ein Weißlingsbefall die ganze Fläche eleminieren bevor das Wild was davon hat. Furchenkohl ist ein super Äsungspflanze.
Hier meine Mischung für Reh- und Rotwild
Anhang anzeigen 110684
Irgendwann traf ich den unvergessenene Dr. B. Weiß. Ein Wissenschaftler und ein Praktiker kamen unabhängig voneinander zu denselben Ergebnissen.
Anhang anzeigen 110685
Den Furchenkohl ließ ich damals weg weil er aufgrund seiner etwas langsamen Jugendentwicklung in der Mischung oft versagte. Der Blattstammkohl wurde noch mehr unterdrückt. Inzwischen gibt es beim Furchenkohl hochwachsende Sorten, ähnlich wie der Markstammkohl. In neue Buntbrachen kommt immer ein wenig Furchenkohl rein.
(y)(y)(y) Hast du auch eine Mischung für das Niederwildrevier entwickelt?
wh Laurenzi
 
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Frage nach Vorschlägen:

Ich will den auf der Karte markierten Streifen zum Wildacker einsähen lassen.
Der Bauer hat Bedenken, dass Samen ins Feld kommen, die ihn in seinen Früchten stören (Kartoffeln, Rüben, Weizen).

Ich habe vorgeschlagen:

- entweder einfach ein Arbeitsbreite Mais
- selbst zusammengestellte Wildackermischung
- abwarten und einen entsprechenden Streifen Weizen bei der Ernte einfach stehen lassen
- Schwarzbrache

Was meint Ihr? Was kann man vorschlagen?

Horrido, M.
 

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Frage nach Vorschlägen:

Ich will den auf der Karte markierten Streifen zum Wildacker einsähen lassen.
Der Bauer hat Bedenken, dass Samen ins Feld kommen, die ihn in seinen Früchten stören (Kartoffeln, Rüben, Weizen).

Ich habe vorgeschlagen:

- entweder einfach ein Arbeitsbreite Mais
- selbst zusammengestellte Wildackermischung
- abwarten und einen entsprechenden Streifen Weizen bei der Ernte einfach stehen lassen
- Schwarzbrache

Was meint Ihr? Was kann man vorschlagen?

Horrido, M.

P.S. Wildarten in der Ecke: Rewild, Hase, Fasan, Rebhuhn
 
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(y)(y)(y) Hast du auch eine Mischung für das Niederwildrevier entwickelt?
wh Laurenzi
Da braucht man nix entwickeln ;) Nachdem ich zuerst mit den üblichen Mischungen mit viel landwirtschaftlichen Nutzpflanzen herumgemurkst habe, bin ich bei den mehrjährigen Wildpflanzenmischungen LR I, Veitshöchh. Bienenweide und Biogas 70 gelandet und dort bleib ich nun seit 19 Jahren.
Es soll nicht heißen dass meine Schalenwildmischung das Einzige ist, aber sie hat sich eben bei uns bezüglich des Bodens, der Niederschläge und der Höhenlage so herauskristalisert.

Wenn es auch um Sauen geht, dann ist die Stoppelrübe "Goldwalze" in Vergessenheit geraten. Sie kam im Gemenge gut mit. Das Kraut wurde wie der Rübsen erst nach dem Frost geäst. Eine der wenigen Hackfrüchte zum Säen in Mischungen.

Darüber habe ich schon hier berichtet:
https://forum.wildundhund.de/threads/wildacker-samenmischungen.36264/

Inzwischen gibt es die Stoppelrübe/Herbstrübe meist in der runden Form. Da weiß ich nicht wie sie im Gemenge sich verhält. Die Stoppelrübe heißt so, weil man sie im Sommer noch in die Stoppeln säen kann und bis zum Herbst wirds immer noch was. Die wenigen Sauen haben sie damals gerne genommen.
 
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Fasanen gefüttert, Ansitze freigeschnitten und wildernde Köter im Revier:mad: 2 Stummjäger 1 großer und 1 kleiner Büchse 200m entfernt im Auto, in der einen Hand die Motorsäge, in der anderen die Schneidgiraffe:mad::mad::mad: Aber man sieht sich immer zweimal.
 
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Ihr habt noch Grünland, das anscheinend auch noch beweidet wird? im Revier. Da kannst Du Dich glücklich schätzen und die Hasen ebenso.
 
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Beweidetes Grünland ist für Hasen ideal, das ist klar. Wir hatten in Klein-Montana (CZ) vergleichsweise gut Hasen.
Vielleicht sollten wir uns aber einmal Gedanken machen, welche Strukturen nutzt der Hase, vorallem zum Setzen. Der Hase will den unbewachsenen Boden. Hohen und dichten Bewuchs wie die schönen Güllewiesen ihn haben will er vielleicht überhaupt nicht :unsure:
Einer unserer Biobetriebe baut in großen Stil Kleegras an und siliert eigentlich den ganzen Sommer über. In einer feuchten Periode sitzen die Junghasen bestimmt nicht im dauerfeuchten Gras sondern in den Hecken, so zumindest meine Vermutung. Wir habe in diesem Teil gut Hasen.
Die weitaus größere Gefahr sehe ich beim Einarbeiten der in aller Regel lückigen Zwischenfrucht. Das sind Hasenlebensräume. Die frisch gemähten Kleegrasbestände werden zum Äsen aufgesucht. Der Landwirt dort ist ein Guter. Hat noch nie was von ausgemähten Hasen berichtet oder dass Althasen da oft dringelegen hätten. Es gibt es keine Untersuchungen die eventuelle Unterschiede deutlich machen. Ich kann nur genau beobachten. Warum brummt in einigen Biogasrevieren mit Ackergras der Hasenbesatz trotzdem in die Höhe?
Einfach mal drüber nachdenken.
 
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Der ideale Lebensraum für Hasen sind Golfplätze. Kein Witz: Englischer Rasen zum Trocknen und Äsen, viele Hecken und Feldholzinseln, Blumenbeete und Parklandschaft, in denen die Junghasen sitzen. Ansonsten sehe ich in den guten Revieren in Niederbayern immer: es geht für den Hasen auch gut im intensiven Ackerbau OHNE jede Wiese...solange die Fruchtfolgen etwas abwechslungsreich und die Feldschlaggrößen nicht zu groß sind < 10 ha.
 
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Früher, als hier noch große Feldtreiben gemacht wurden, saßen die meisten Hasen immer auf den Stücken, die in Winterfurche lagen. Direkt nach der Wende war ich auf einigen Treibjagden in Sachsen-Anhalt eingeladen, dort gab es die Ersten 2-3 Jahre noch große Strecken, hier waren die Ackerschläge aber meistens >50 ha.
Vielleicht ist es die Mischung aus vielen Ursachen?
 
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Das mit den Golfplätzen stimmt. Ein Bekannter war zuerst skeptisch: Später sagte er: Meine beste Ecke und Fasanen haben wir jetzt auch dort..
 
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Das mit den Golfplätzen stimmt. Ein Bekannter war zuerst skeptisch: Später sagte er: Meine beste Ecke und Fasanen haben wir jetzt auch dort..

Golfplatz ist nicht gleich Golfplatz. Ich jage regelmäßig in dei verschiedenen Revieren mit Golfplatz. Wesentlich ist, ob der Golfplatz gross genug ist und Strukturen hat. Es gibt Golfplätze mit (bei gleicher Lochzahl) 60 ha und 200 ha.

Allerdings haben wir bei allen drei Golfplätzen weniger HAsen und mehr Fasan und Enten. Es wird also etwas bunter.

M.
 

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