Reviergestaltung im Niederwildrevier

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https://www.topagrar.com/management...elden-das-rettet-den-ackerstatus-9427975.html
Buntbrachen die länger als 5 Jahre stehen, bekommen den Grünlandstatus, dann wird es eng mit dem Umbruch. Diese Regelung ist nicht neu und gibt es schon 20 Jahren. Früher wurde es nicht so genau genommen. Da stand eine Buntbrache auch mal 7 Jahre.
Auch Ackergras/Kleegras wird Grünland wenn es nicht mindestens alle 5 Jahre umgebrochen wird.
Da steht nicht, dass Brachen den Ackerstatus verlieren. Hast du eine Quelle? Ich würde dir ja gerne glauben... kannst du liefern?
 
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Da steht nicht, dass Brachen den Ackerstatus verlieren. Hast du eine Quelle? Ich würde dir ja gerne glauben... kannst du liefern?

Bevor ihr euch hier weiter beackert...

https://www.topagrar.com/management-und-politik/news/pflugregelung-kommt-zum-1-april-9449367.html

"Neu ist, dass sie nun auch melden sollen, wenn sie begrünte Ackerflächen oder begrünte Brache umpflügen und danach wieder Gras einsähen wollen. Tut ein Landwirt dies nicht, gilt der Fünf-Jahreszeitraum nicht als unterbrochen und er verliert nach fünf Jahren Grünland ohne „gemeldetem“ Umpflügen den Ackerstatus. "

@Westwood :

"Feldreviere gestalten" ist übrigens der Rundumschlag. Da sind auch Hecken und Gewässer mit drin.
 
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Bevor ihr euch hier weiter beackert...

https://www.topagrar.com/management-und-politik/news/pflugregelung-kommt-zum-1-april-9449367.html

"Neu ist, dass sie nun auch melden sollen, wenn sie begrünte Ackerflächen oder begrünte Brache umpflügen und danach wieder Gras einsähen wollen. Tut ein Landwirt dies nicht, gilt der Fünf-Jahreszeitraum nicht als unterbrochen und er verliert nach fünf Jahren Grünland ohne „gemeldetem“ Umpflügen den Ackerstatus. "

@Westwood :

"Feldreviere gestalten" ist übrigens der Rundumschlag. Da sind auch Hecken und Gewässer mit drin.
Der Link bringt auch nichts zur Sache.
Hab jetzt auch etwas gesucht und bin mir jetzt ziemlich sicher, dass Colchius in Bezug auf die 5-Jahres-Regelung totalen Quatsch erzählt hat. Ich bin dafür kein Fachmann, weil ich selbst vom Greening befreit bin (mit etwas Ahnung weiß man jetzt auch, warum die "Düngerstreuer und Giftspritze"-Vorwürfe ebenfalls Quatsch sind), aber ich hatte zu dem Thema vor ein paar Jahren ein Gespräch mit einem örtlichen Landwirt. Im Gegensatz zu anderen hier, halte ich mich zurück, bevor ich Blödsinn behaupte.

Jetzt bin ich mir ziemlich sicher, dass Brache, die als ÖVF gemeldet wird, niemals den Ackerstatus verliert. Und ÖVF wird der einzige Grund sein, eine Fläche liegen zu lassen.
 
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Der Link bringt auch nichts zur Sache.
Hab jetzt auch etwas gesucht und bin mir jetzt ziemlich sicher, dass Colchius in Bezug auf die 5-Jahres-Regelung totalen Quatsch erzählt hat. Ich bin dafür kein Fachmann, weil ich selbst vom Greening befreit bin (mit etwas Ahnung weiß man jetzt auch, warum die "Düngerstreuer und Giftspritze"-Vorwürfe ebenfalls Quatsch sind), aber ich hatte zu dem Thema vor ein paar Jahren ein Gespräch mit einem örtlichen Landwirt. Im Gegensatz zu anderen hier, halte ich mich zurück, bevor ich Blödsinn behaupte.

Jetzt bin ich mir ziemlich sicher, dass Brache, die als ÖVF gemeldet wird, niemals den Ackerstatus verliert. Und ÖVF wird der einzige Grund sein, eine Fläche liegen zu lassen.


Es freut mich außerordentlich das du nun endlich deine Erleuchtung gefunden hast. Vielleicht kannst du ja jetzt mal was vernüftiges zum Thema des Fadens bringen.
 
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Naaahh, Widerspruch! :)
Auch wenn wir bzgl. der Wertigkeit der einzelnen Flächen sehr ähnliche Ansichten haben aber das ist mir zu generell.
Ein mit Mais bestellter Wildacker bietet sagen wir mal ab etwa Mitte Juni Deckung (auch, wenn sie jetzt nicht benötigt wird) und behält diese Funktion bis zum Frühjahr bei, wenn er überwintern darf.
Das ist dann rund ein Dreivierteljahr, während dem dieser Wildacker Deckung bietet.
Da passt "kurzzeitig" nicht, denke ich.

Man kann so ein komplexes Thema und die versch. Aspekte nicht mit ein paar Sprechblasen "erschlagen". Was Du über den Mais schreibst ist richtig, aber ich sehe die Rattengefahr durch das Körnerangebot sehr groß. Die Wanderratte ist im Feld mehr präsent als wie glauben. Wenn wir uns mit dem Maisstreifen über den (milden) Winter eine Rattenpopulation heranzüchten, hilft uns das in der Brutsaison überhaupt nichts.
Was habe ich schon in Niederbayern Rattenlöcher gesehen: Eine kleine Böschung und daneben ein eingearbeiteter Maisacker. Vielleicht wurden die Ernterückstände etwas abgeschleppt und liegen am Rand auf einen Haufen für die Sauen...
Daher doch auch unser gebetsmühlenhaftes Ablehnen der Fasanenschütten und hin zu den Automaten.
Ja und dann wäre da noch die Schimmelbildung in den Maisstreifen. In niederschlagsarmen Lagen mag das gehen. Aber bei uns wäre das kein Wildacker....:(
IMG_1164.JPG
Anderes Beispiel:
Ein Topinambur-Wildacker. Ich würde nie einen anlegen und meine erste "Biotopverbesserungsmaßnahme" damals, vor fast 20 Jahren, als ich im Revier aktiv wurde, war den alten Topinambur-"Wildacker" zu beseitigen aber auch hier passt die Beschreibung "kurzzeitige Deckung" nicht.
Auch sind diese Flächen ganz eindeutig mehrjährige Wildäcker.

Topinambur habe ich auch ausgeklammert. An vielen Standorten macht er sich selbstständig und unsere diesbezüglichen "Wildäcker" stehen da in besonderer Kritik, vom Nutzen mal abgesehen. Ich kannte ein Revier wo frühr intensiv T. angebaut wurde. Die Landwirte kämpfen heute nach 20 Jahren immer noch damit. Der ungearbeitete T-Acker bringt wenig Deckung. Den Deckungswert erkennt man nicht wenn man davor sondern "darüber" steht. Einfach mal mit der Drohne über eine Reinkultur bei wenig Schnee vielen, da sieht man jede Maus. Deckung entsteht am besten im Gemenge verschiedener Pflanzen wo einige zusammenbrechen und von anderne gestützt werden.
Diese damaligen T-Äcker war echte.....Jedes Jahr wurde das Kraut gemäht und zerkleinert, dann fuhr der Grubber drüber und legte die Knollen teilweise frei. Das Rehwild stand täglich auf diesen Flächen und konnte im gelockerten Boden auch die Knollen freischlagen.

Ich habe mittlerweile schon einige, 2-jährige Wildackermischungen ausprobiert, die wirklich gut funktioniert haben, besonders dann im 2. Standjahr, weil keine Bearbeitung stattfindet und gute Brutdeckung vorhanden ist. I.d.R. bestanden diese dann noch aus einigen Kleesorten, das ist richtig, aber auch Waldstaudenroggen und Markstammkohl oder Furchenkohl oder etwas in der Richtung.

Ich hatte ja ausgeführt, das Ding funktioniert max. 2 Jahre. Dagegen ist nichts einzuwenden. Wenn jemand Maschinen zur Verfügung hat, warum nicht. Aber einfach mal die Kosten für eine solche Fläche ausrechnen. Beim LR I kostet das Hektar Saatgut etwa 200 Euro, das sind bei einer Standzeit von 5 Jahren 40 Euro das Hektar. Davon bekommt man nicht mal ne günstige Zwischenfruchtmischung. Rechnet man noch unseren Zuschuss vom Landesjagdverband bei mehrjährigen Anlagen ein, wird es noch interessanter..

All diese Wildäcker dürften aber deutlich weniger Insekten produzieren, als eine etablierte Buntbrache, da sind wir wahrscheinlich beinander.
(y)Nicht nur wahrscheinlich sondern sogar sicher !

Beim Rest Deines Postings liegen wir sowieso auf einer Wellenlänge. (y);)
 
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Sobald wir auf einer Fläche etwas machen wollen die einem Landwirt gehört und in seinem Mehrfachantrag auftaucht, wird es kompliziert. Da blickt inzwischen weder der Landwirt und der Jäger schon gleich zweimal nicht durch. Daher haben wir in Bayern für diese Fälle die Wildlebensraumberater. Sie sind ein kompetentes Bindeglied zwischen dem Landwirt der in einem Korsett von Vorschriften eingebunden ist und den Wünschen des Jägers/Artenschützers.
Auf Flächen die keinen Landwirt gehören, "kann man sich richtig austoben" und Artenschutz betreiten.
Das was die Äxperten von der Landwirtschaft uns als Artenschutz unterjubeln wollen, ist insgesamt ein ziemlicher Blödsinn: Die Arten sollen sich nach Vorschriften richten und das geht nicht.
Es ist nicht immer die EU welche uns mit diesen Vorschriften überzieht. Vieles könnte anders geregelt werden. Die Mulchverpflichtung haben wir trotz Volksbegehren immern noch nicht vom Tisch. Diese Vorschriften sind Menschenwerk, kein Naturgesetz. Da könnte man jederzeit etwas ändern.
 
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Der Link bringt auch nichts zur Sache.
Hab jetzt auch etwas gesucht und bin mir jetzt ziemlich sicher, dass Colchius in Bezug auf die 5-Jahres-Regelung totalen Quatsch erzählt hat. Ich bin dafür kein Fachmann, weil ich selbst vom Greening befreit bin (mit etwas Ahnung weiß man jetzt auch, warum die "Düngerstreuer und Giftspritze"-Vorwürfe ebenfalls Quatsch sind), aber ich hatte zu dem Thema vor ein paar Jahren ein Gespräch mit einem örtlichen Landwirt. Im Gegensatz zu anderen hier, halte ich mich zurück, bevor ich Blödsinn behaupte.

Jetzt bin ich mir ziemlich sicher, dass Brache, die als ÖVF gemeldet wird, niemals den Ackerstatus verliert. Und ÖVF wird der einzige Grund sein, eine Fläche liegen zu lassen.
Da steht nicht, dass Brachen den Ackerstatus verlieren. Hast du eine Quelle? Ich würde dir ja gerne glauben... kannst du liefern?

Alles was nicht aktiv "beackert" wird, verliert im sechsten Jahr den Ackerstatus und wird "Dauergrünland" - einzige Ausnahme: die Zeit in einer KULAP Maßnahme hemmt den Statuswandel.

Ich habe dieses Jahr eine kleine Fläche schweren Herzens umgebrochen und darauf Mais gesät. Und ich kenne in der Gegend einige Flächen, denen es ähnlich erging. Die besagte Fläche war seit ca. 20 Jahren als ungedüngte Magerwiese im Rahmen von KULAP-Maßnahmen auf sehr steilem Ackerland mitten in der Feldflur etabliert. Trotz "Rettet die Bienen" gab es keine Verlängerung im KULAP der Maßnahme "Umwandlung von Acker- in Grünland" und bei allen anderen Maßnahmen (mehrjährige Brache / Randstreifen an Gewässer o. Wald) fiel die Fläche irgendwie raus.

Da es eine Pachtfläche ist, kam ein Statuswechsel für mich nicht in Frage:
https://www.agrarheute.com/management/betriebsfuehrung/bgh-paechter-haftet-fuer-ackerstatus-534177

Edit: die im Link angesprochenen Gesetze zum Dauergrünlanderhalt waren ursächlich daran beteiligt, das alleine in meinem Revier 2007 mehr oder weniger jede halbwegs als Ackerland nutzbare Grünlandfläche umgebrochen worden ist BEVOR sie in Kraft getreten sind! Ein Hoch auf die Umweltgesetzgebung - tolle Leistung!!! Und mit den Streuobstbeständen lief es ja ähnlich nach "Rettet die Bienen"....

Dabei wäre die Lösung ganz einfach, aber für Bürokraten unattraktiv weil man ihnen "Arbeit" wegnehmen würde!
Alles was zu einem Stichtag (z.B. Ende 2018) Ackerlandstatus hat, bleibt Ackerland. Egal was darauf tatsächlich gemacht wird und kein Landwirt hätte mehr einen Grund solche Flächen umzubrechen. Das würde den Anteil von Dauergrünland langfristig sogar erhöhen.
Habe ich übrigens auch vor ca. drei Wochen an unsere Landwirtschaftsministerin geschrieben und den Brief über einen Bekannten direkt bei ihr auf dem Schreibtisch ablegen lassen - bisher fehlt allerdings eine Rückmeldung.
 
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Das sind die Auswüchse davon, wenn Bürokraten und Politiker in ihrer beschränkten Welt die Praxis gestalten wollen!

Ich benutze immer ein abgewandeltes Zitat von Dieter Hildebrandt um es zu verdeutlichen:
„Umweltpolitik ist der Versuch der Politiker, zusammen mit (oder gegen !?! ) den Bauern mit Problemen fertig zu werden, welche die Bauern ohne die Landwirtschaftspolitik gar nicht hätten!“

Und da steckt ganz viel Wahrheit drin!
(Zwangs-)Flurbereinigung, EU-Förderrecht, Importe aus Billig-Ländern, Schutz der Rabenvögel, Wolf + Biber, Grünlanderhaltungsgesetze....
 
G

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Guest
Gottlob hat sich mit Wernerzwo jetzt noch ein weiterer Fachmann gefunden, der den Umbruchunfug bestätigt.
Ich dachte schon die lügen mich im Revier hier alle an, weils Buntbrachen nach 5 Jahren einackern müssen.;)
Dies Jahr wurden zum Erhalt des Ackerstatus drei Flächen umgebrochen.
Auf einer Fläche wurde jetzt eine Blühmischung angebaut, auf einer anderen kam Mais als Mulchsaat drauf - um nach der Ernte wieder für 5 Jahre Rebhuhnland zu werden und auf einer Fläche wird nix gemacht, nur alle 5 Jahre umgebrochen.... um den Ackerstatus zu erhalten.
Könnte natürlich auch sein, das die alle null Ahnung haben und nur Spaß daran finden alle 5 Jahre mal ackern zu dürfen...glaubt man dem wild ackernden Ekschperten hier.... .:p
 
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Das sind die Auswüchse davon, wenn Bürokraten und Politiker in ihrer beschränkten Welt die Praxis gestalten wollen!

Ich benutze immer ein abgewandeltes Zitat von Dieter Hildebrandt um es zu verdeutlichen:
„Umweltpolitik ist der Versuch der Politiker, zusammen mit (oder gegen !?! ) den Bauern mit Problemen fertig zu werden, welche die Bauern ohne die Landwirtschaftspolitik gar nicht hätten!“

Und da steckt ganz viel Wahrheit drin!
(Zwangs-)Flurbereinigung, EU-Förderrecht, Importe aus Billig-Ländern, Schutz der Rabenvögel, Wolf + Biber, Grünlanderhaltungsgesetze....

sicher steckt da wahrheit drin. auf der anderen seite kenne ich keine andere branche, die in den vergangenen jahrzehnten so sehr vor wettbewerb geschützt wurde, wie die landwirtschaft. sich nischen zu suchen und mit ideenreicher tatkraft einen kleinen feinen betrieb zu gestalten / erhalten, wollten u. schafften aber nur sehr wenige.

die praktiker des landes vergessen gern, dass ideologien gleich welcher art immer nur dann auf fruchtbaren boden fallen, wenn die infolge derer nunmehr sich gegängelt fühlenden jahrzehntelang fehlende einsicht zeigten. ein entgegenkommen der landwirte den naturschützern gegenüber (mit oder ohne jäger vor ort) war in der vergangenheit nicht die regel, sondern die ausnahme. das thema "öko-konventionell" führten selbst die kleinen selten bis nie wirklich vorurteilsfrei rational, obwohl für kleine in der vergangenheit regional viele chancen gewesen wären.

wen wundert es da, dass die angelegenheit zu einem nährboden für ideologisierte umwelt- und landwirtschaftspolitik wird. wahlen werden in den städten entschieden und die leute wollen nicht hören, dass die bienen wg. der bauern sterben. :cool:

@z/7 hat vor einiger zeit in einem seiner beiträge geschrieben, dass schon viel geholfen wäre, wenn man ein paar hecken pflanzen würde. da hat er ja sowas von recht, allerdings hätte er noch dazu schreiben müssen, dass man vorher ein paar bauern totschlagen, enteignen oder zumindest rechtsstaatlich attraktiv entschädigen müsste, um ein paar meter zu bekommen. :D:D :D:D für wolf und biber gibt es lösungen. man braucht einen längeren atem, aber es gibt sie. voraussetzung ist halt, dass man nicht nur den ganzen tag vor sich hin schimpft, sondern den arsch hochbringt und anfängt, aktiv zu werden. wer lang und laut krach macht, wird irgendwann gehört. nicht jedes lra ist ideologieverseucht.
 

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