Alles was nicht aktiv "beackert" wird, verliert im sechsten Jahr den Ackerstatus und wird "Dauergrünland" - einzige Ausnahme: die Zeit in einer KULAP Maßnahme hemmt den Statuswandel.
Ich habe dieses Jahr eine kleine Fläche schweren Herzens umgebrochen und darauf Mais gesät. Und ich kenne in der Gegend einige Flächen, denen es ähnlich erging. Die besagte Fläche war seit ca. 20 Jahren als ungedüngte Magerwiese im Rahmen von KULAP-Maßnahmen auf sehr steilem Ackerland mitten in der Feldflur etabliert. Trotz "Rettet die Bienen" gab es keine Verlängerung im KULAP der Maßnahme "Umwandlung von Acker- in Grünland" und bei allen anderen Maßnahmen (mehrjährige Brache / Randstreifen an Gewässer o. Wald) fiel die Fläche irgendwie raus.
Da es eine Pachtfläche ist, kam ein Statuswechsel für mich nicht in Frage:
https://www.agrarheute.com/management/betriebsfuehrung/bgh-paechter-haftet-fuer-ackerstatus-534177
Edit: die im Link angesprochenen Gesetze zum Dauergrünlanderhalt waren ursächlich daran beteiligt, das alleine in meinem Revier 2007 mehr oder weniger jede halbwegs als Ackerland nutzbare Grünlandfläche umgebrochen worden ist BEVOR sie in Kraft getreten sind! Ein Hoch auf die Umweltgesetzgebung - tolle Leistung!!! Und mit den Streuobstbeständen lief es ja ähnlich nach "Rettet die Bienen"....
Dabei wäre die Lösung ganz einfach, aber für Bürokraten unattraktiv weil man ihnen "Arbeit" wegnehmen würde!
Alles was zu einem Stichtag (z.B. Ende 2018) Ackerlandstatus hat, bleibt Ackerland. Egal was darauf tatsächlich gemacht wird und kein Landwirt hätte mehr einen Grund solche Flächen umzubrechen. Das würde den Anteil von Dauergrünland langfristig sogar erhöhen.
Habe ich übrigens auch vor ca. drei Wochen an unsere Landwirtschaftsministerin geschrieben und den Brief über einen Bekannten direkt bei ihr auf dem Schreibtisch ablegen lassen - bisher fehlt allerdings eine Rückmeldung.
angenommen, das gesetz hätte es nicht gegeben. was macht dich so sicher, dass die grünflächen langfristig solche geblieben wären? es wird gekauft, verkauft, vererbt.....
interessen ändern sich. das gesetz hat bei den besonders schnellen nur vorweggenommen, was die sowieso getan hätten, wenn es interessant geworden wäre. da hat einer ein paar ha geerbt und kann attraktiv verpachten, wenn umgewidmet werden kann. was wird er wohl tun?
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