Dazu muß man nicht ackern. Nicht düngen und spät mähen genügt. Hier wird viel Roßheu gemacht, die Wiesen sind eine andere Welt.
Ja da wo es immer so gemacht wird und noch solche Flächen vorkommen kann es sein dass durch
Samenflug oder Verschleppung über Traktorreifen in artenarme Grünlandgesellschaften wieder andere Pflanzen einwandern.
Ein Schwarzwildschaden kann da manchmal auch botanische Wunder bewirken. Neben Löwenzahn kommt auch der Wiesenpippau und der Wiesenbocksbart mit ihren Flugsamen wieder zurück. Sie müssen aber auch die Fähigkeit haben, sich im dichten ursprünglichen Bewuchs zu behaupten.
Es gibt aber auch Flächen, wo eine Nachhilfe sinnvoll wäre. Es wäre zu prüfen, inwieweit ein leichtes Aufkratzen schon etwas bewirken kann, ohne dass die Agrarbürokraten nach Strafe rufen. Da dürfte eigentlich nichts im Wege stehn. Damit habe ich mich noch nicht befasst, denn unsere Wiesen sehen ganz gut aus.
Auf den Wiesen werden im Frühjahr auch die Maulwurfshaufen eingeebnet, auch eine gute Chance zum Nachsäen.
Ich habe aber erlebt, wie die Stadt im Nachbarrevier aus einer sehr artenreichen Talsohle eines Regenrückhaltebeckens inzwischen durch Maht eine Wiesenfuchsschwanzwiese gemacht hat, die Hochstauden sind alle verschwunden...
Die Fläche hatte ich damals angesäht, liegt zwar im Nachbarrevier aber egal. Neben LRI habe ich authochtone Wildpflanzen (Mädesüß, Engelwurz, u.a. selbst gesammelt) eingebracht, Magerstandorte wurde ausgespart.
Winterkresse, Färberkamille und Wundklee
Der Sumpfschotenklee war ein erstklassige Bienenweide, kann Euch auch ein Bild dieses gemulchten Bestandes einstellen. Großer Wiesenknopf ist schon wieder weitgehend verschwunden. Wiesenstorchschnabel kämpft ums Überleben.
Die Talsohle des Beckens muss angeglich gemäht werden, sagt der für Grünflächen verwantwortliche Mitarbeiter. Das Wasserwirtschaftsamt sagt nein, nur die Böschungen.
Ein sehr gutes Biotop auch für unsere Fasane, auch mit Braunkehlchen hätte es klappen können. Aber es fehlen die vorjährigen Stängel...
Wenn ich so sehe wie mit unserer Natur umgegangen wird - und das völlig unnötig, dann fallen mir jeden Morgen fünf Leute ein, die schon beim Aufstehen eine Watschn kriegen müssten, damit vielleicht der Denkprozess in Gange kommt.
Sie sollen einfach mal nichts tun, anstatt immer diesen Blödsinn zu verzapfen. Es geht uns immer noch zu gut, Diesel ist noch zu billig für diese Leute.