Reviergestaltung im Niederwildrevier

z/7

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Btw. Kennt die jemand? In Scharen auf dem blühenden Meerettich.
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Nein, ALLES!!! Raubwild und Raubzeug auf jede gestartete Weise bejagen.
Erfolgreiche Niederwildhege und Bodenbrüterschutz fußt immer auf mehreren Säulen von denen alle bedient werden müssen.
Er ist auf der anderen Straßenseite weit unterhalb der Böschung unterwegs und will nur trollen. Jetzt fängt er mit den Füchsen auch noch an und erzählt uns was wir falsch machen :mad:
 

z/7

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Das wichtigste ist doch erstmal an Flächen zu kommen. Hier ist bestes Ackerland mit 60-100 BP und keine Fläche unter 5 ha groß. Zu kaufen gibt es nichts, ausserdem Flächenpreise von 40-50TEU/Ha . Grünland gibt es hier garnicht.
Ich habe das Glück über einen Maschinenpark zu verfügen, da mein Mitpächter Landwirt ist. Ich habe Industriebrachen "annektiert" für die sich niemand interessiert hat und aus Schotterplätzen, auf denen die gebrochenen Steinen abgebrochener Gebäude lagen, haben wir in jahrelanger Fummelei und Ausprobieren, letztendlich durch einige Jahre Kleemischungsbau, vorsichtige Düngergaben und immer neue Mischungen, Äsungsstreifen/Wildäcker geschaffen die von allen Insekten,Vögeln und natürlich dem Wild gut angenommen werden. So schaffen wir in unserer, nach der Ernte, recht ausgeräumten Feldflur Flächen auf denen sich z.B. das Rehwild im Winter einstellt und so nicht ständig Strassen queeren muß.
Ob man Grabenränder begrünt, Landwirten kleine Spitzen abschwatzt, verhindert das Graswege gemäht oder gemulcht werden ist egal, aber es ist immer Arbeit, man muss sich auch mal mit Leuten anlegen und schiebt auch mal Frust, weil sich jemand nicht an seine Zusagen hält, das sollte man aushalten können;)
Die Voraussetzungen sind sicher überall unterschiedlich, die Bereitschaft und Lust zum gestalten muß aber über lange Zeit vorhanden sein. Einmal 50 Bäume pflanzen und dann die Hände in den Schoß legen, hilft keinem Revier.


alle solchen massnahmen stehen und fallen mit der bereitschaft der grundeigentümer, ökologische projekte mitzutragen. am besten gewinnt man noch die örtlichen naturschutzgruppen dazu. jagdlich will ich das als wildruhezonen sehen und ökologisch sollte es stets so angelegt sein, dass alle im habitat künftig eine chance habenden arten möglichst viel nutzen ziehen. ich sehe das jetzt weniger unter dem gesichtspunkt der hege jagbaren wildes, sondern in erster linie als ökologisch allgemein sinnvolle maßnahme.

sehe ich das unter den jagdlichen aspekten der niederwildhege, so muss man aus meiner sicht unterscheiden zw. gegenden, in denen die arten noch auskömmlich natürllich vorhanden sind und gegenden, wo es einfach "vorbei" ist.

den idealismus dieser leute in ehren, aber wo es "vorbei" ist, lassen sich die intensiven bemühungen der niederwildhege mit den ökologisch notwendigen zielen der jagd so gut wie nicht mehr vereinbaren. alleine die intensive erzeugung von jagddruck auf prädatoren ist aus meiner sicht in den revieren nicht mehr akzeptabel, wenn die leute noch nicht mal mehr ihren pflichtgemäßen abschuss beim schalenwild möglichst schonend hinbekommen. von sauen oder rotwild als weitere art im revier mal ganz zu schweigen.

mag sein, dass es vereinzelt anders aussieht, aber in der fläche ist einfach vorbei, solange die landwirtschaft sich nicht ändert.
 
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den idealismus dieser leute in ehren, aber wo es "vorbei" ist, lassen sich die intensiven bemühungen der niederwildhege mit den ökologisch notwendigen zielen der jagd so gut wie nicht mehr vereinbaren. alleine die intensive erzeugung von jagddruck auf prädatoren ist aus meiner sicht in den revieren nicht mehr akzeptabel, wenn die leute noch nicht mal mehr ihren pflichtgemäßen abschuss beim schalenwild möglichst schonend hinbekommen. von sauen oder rotwild als weitere art im revier mal ganz zu schweigen.

Entschuldigung, aber dem Jäger die Schuld in die Schuhe zu schieben, weil sie gegen die Sauenmast der Biogasbranche nicht mehr anschiessen können und das mit der völlig legitimen und äusserst notwendigen Raubwildbejagung in Waage zu setzen ist albern und zeugt nicht von praktischem Wissen. Ich brauche und will keine "örtliche Naturschutzgruppe" mein Mitpächter und ich sind die örtliche Naturschutzgruppe und einen studierten Schlauschexxer, der mir Natur erklären will, die er nur aus Büchern kennt und mir noch erzählen will was ich zu tun habe...lass mal stecken:cool:
...und zum Thema "vorbei" , die Oper ist erst aus, wenn die dicke Frau zu Ende gesungen hat.
 
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alle solchen massnahmen stehen und fallen mit der bereitschaft der grundeigentümer, ökologische projekte mitzutragen. am besten gewinnt man noch die örtlichen naturschutzgruppen dazu.
Glaub mir wenn du damit anfängst sinkt die Bereitschaft der Grund Eigentümer ganz gewaltig ;)

Gerade wenn es Ortsgruppen von NABU und Co. sind. Ich persönlich lehne eine Zusammenarbeit mit diesen Organisationen ab! Klar gibt es viele Leute in den Ortsgruppen die vernünftig sind... aber diese Vereinen sind einfach nur Jagd und Bauernfeindlich! Bei jeder Gelegenheit wird von NABU und Co. Schwachsinn in die Welt gesetzt um die Landwirtschaft und die Jagd ins schlechte Licht zurücken. Kann auf deren Hilfe sehr gut verzichten...
Außer 2 Wanderungen bekommt die Ortsgruppe bei uns eh nicht viel auf die Kette... Dazu alle paar Monate einen Artikel in der Lokalzeitung. Wo dann NABU Experte XY wieder die Märchenstunde eröffnet... NEIN DANKE!
 
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alle solchen massnahmen stehen und fallen mit der bereitschaft der grundeigentümer, ökologische projekte mitzutragen. am besten gewinnt man noch die örtlichen naturschutzgruppen dazu. jagdlich will ich das als wildruhezonen sehen und ökologisch sollte es stets so angelegt sein, dass alle im habitat künftig eine chance habenden arten möglichst viel nutzen ziehen. ich sehe das jetzt weniger unter dem gesichtspunkt der hege jagbaren wildes, sondern in erster linie als ökologisch allgemein sinnvolle maßnahme.

sehe ich das unter den jagdlichen aspekten der niederwildhege, so muss man aus meiner sicht unterscheiden zw. gegenden, in denen die arten noch auskömmlich natürllich vorhanden sind und gegenden, wo es einfach "vorbei" ist.

den idealismus dieser leute in ehren, aber wo es "vorbei" ist, lassen sich die intensiven bemühungen der niederwildhege mit den ökologisch notwendigen zielen der jagd so gut wie nicht mehr vereinbaren. alleine die intensive erzeugung von jagddruck auf prädatoren ist aus meiner sicht in den revieren nicht mehr akzeptabel, wenn die leute noch nicht mal mehr ihren pflichtgemäßen abschuss beim schalenwild möglichst schonend hinbekommen. von sauen oder rotwild als weitere art im revier mal ganz zu schweigen.

mag sein, dass es vereinzelt anders aussieht, aber in der fläche ist einfach vorbei, solange die landwirtschaft sich nicht ändert.

Da ist viel Wahres dabei was Du sagst, aber was die Überzeugung der Partner angeht:
Du kannst nur ein Feuer weitergeben, dass in Dir selbst brennt!
Es ist trotzdem möglich, einiges zurück zu holen, aber das geht nur wenn man das Gaspedal unter dem Bodenblech versenkt.
Mal ein paar Beispiele aus unseren Revier:
1. Steigerung der Hasendichte von 2,5-4 auf 20-33 (52) pro 100 ha (jagdliche Nutzung)
2. Wiedereinbürgerung des Fasanes im Jahr 2000, damals seit 27 Jahren ausgestorben (jagdliche Nutzung)
3. Erfolgreiche Wiedereinbürgerung des Rebhuhnes im Jahr 2003, bei Pachtbeginn 1995 ebenfalls ausgestorben. (keine jagdliche Nutzung)
4. Einwanderung des Kaninchens im Jahr 2007 (jagdliche Nutzung)
5. Bis zum Umbruch der Buntbrachen bestes Braunkehlchenvorkommen im ganzen Landreis
6. Neuntöter war 1995 kein Brutvogel, jetzt ca. 5 Paare
7. erfolgreiche Wachtelbruten, Rekord 34-37 balzende Hähne auf 350 ha Feld
Aber man muss neue Wege gehen. Die findet man nicht bei einem Studium oder in Büchern.
Und ich kenne inzwischen eine Menge junger Leute, die sich nicht auf die billige Ausrede "bringt ja eh alles nichts" zurück ziehen. Ihnen will ich Mut machen.
 
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Ja das muss dir erst mal einer nachmachen!!! Aber der zeitliche Aufwand ist enorm und daran bin ich neben dem Vielleicht nicht ganz optimalen Revier ( 600-650 Höhenmeter)
gescheitert. Ringsum Jagdpächter die außer Sauen und Böcken nix interessiert. Auf 100 ha fasanengeeigneter Fläche im Schnitt von 5 Jahren 30 Füchse p.a. Erlegt plus ......
und dann noch Bauern die keine qm abgeben und dann noch illegal Hecken roden ..... sorry ich geb’s zu ich habe kapituliert . Ein Trostpflaster habe ich von 2-3 Hasen pro 100 ha hab’s ich auf ca 12-15 geschafft. Aber leider nix Fasan, nix Rebhuhn, nix Kanin.
 
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Das geht uns mit den Hasen so, was ja angeblich ganz einfach ist:unsure: Fasanen brüten bei uns und Besatz konnte ohne Aussetzen stabilisiert werden, aber Hasen schwach, trotz Prädatorenbejagung, Wildäckern usw...
 
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Entschuldigung, aber dem Jäger die Schuld in die Schuhe zu schieben, weil sie gegen die Sauenmast der Biogasbranche nicht mehr anschiessen können und das mit der völlig legitimen und äusserst notwendigen Raubwildbejagung in Waage zu setzen ist albern und zeugt nicht von praktischem Wissen. Ich brauche und will keine "örtliche Naturschutzgruppe" mein Mitpächter und ich sind die örtliche Naturschutzgruppe und einen studierten Schlauschexxer, der mir Natur erklären will, die er nur aus Büchern kennt und mir noch erzählen will was ich zu tun habe...lass mal stecken:cool:
...und zum Thema "vorbei" , die Oper ist erst aus, wenn die dicke Frau zu Ende gesungen hat.


na na na, jetzt sei mal nicht so ungerecht und pöse. wenn es naturschutzgruppen vor ort gibt, dann sind das nicht immer nur dumme theoretiker. nur mal zur erinnerung: der "krebs" hat gut 1.000 seiten. wenn man den naturschutz groß auslegt und die kapitel land/waldbau u. hege in den relevanten teilen noch dazu nimmt, dann sind das rd. 140 seiten. ich denk, da können biologen, gärtner, etc. auch ohne js ganz gut mit uns mithalten, wenn sie praktisch was machen wollen. ;)

ich schätze dein wissen hier wirklich sehr, aber du begehst einen "dogmatischen irrtum". freilich sind wir nicht verantwortlich, wenn zwecks den biogaslern ein paar zuviel sauen draußen rumhüpfen, die die hobbyjagd zur arbeit ausarten lassen. da können wir logischerweise nix dafür. aber weder die feuerwehr noch der dorfpfarrer haben ein kraut dagegen. nur wir sind die legitimierten bixnführer und wer etwas haben wollte, muss hinterher auch liefern und nicht jammern. aber das will ich in dem zsh. überhaupt nicht thematisieren. ständig bringst du mich auf verleitungen..:cool:

ich wollte lediglich auf den zielkonflikt hinweisen und die probleme, die damit verbunden sind.

ich denke, dass dieser zsh. nicht von der hand zu weisen ist und freilich ist die oper immer erst aus, wenn die frau mit den dicken dingern aufhört zu singen.

aber du weißt auch, dass diese großen lungen viel gesunde luft brauchen und deshalb muss der wald zeigen, dass die jagd stimmt, bevor der jäger sich in die dienste von jagdfassan und hasenbradl stellt.

vor dem hintergrund fände ich es eigentlich schon eine super sache, wenn jäger und naturschützer in der praxis sich vor ort
zusammentun und ihr bestes geben. der eine schießt, der andere pflanzt. das nennt sich arbeitsteilung und bringt was für alle. das ständige gezanke bringt wenig für die natur, aber jeder will seine anerkennung. im prinzip ists wie bei den waldbäuerinnen. ab 500 ha sind grds. alle sexy. :D:cool: für die regionale presse gäbe das wunderbare bilder.
 

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