Reviergestaltung im Niederwildrevier

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Die Probleme und Hürden sind vielfältig.
Ich bin ein Freund von Blühflächen auf Rainen. Ich verstehe aber auch die Bauern, die ihre Äcker nicht verkrauten lassen wollen, weil die Mulchbestimmungen bescheuert sind.
Das gehört dezentral geschaltet. Hier kann höchstens auf regionaler Ebene vorgeschrieben werden, weil die klimatischen Bedingungen innerhalb eines BL stark teils stark abweichen.

Die Landwirtschaft hätte meiner Meinung nach die Aufgabe, die Randstrukturen (Hecken & Co.), die der Flurbereinigung zum Opfer gefallen sind, ansatzweise wieder herzustellen. Macht auch aus erosionstechnischen Gründen Sinn. Darüber hinaus sollten flächenübergreifende Monokulturen vermieden werden. Da läge die Planung aber wohl bei der Behörde. Ich wüsste nicht, wie man das anders umsetzen sollte.

Man ist aber der Rufer allein auf weiter Flur. Es gibt immer was, das gegen irgendwas spricht. Vom Zeitaufwand bis "Das hammer immer schon gemacht."...
 
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Wenn ökologische Vorrangflächen mit Rahmenbedingungen belegt werden, die zielführend sind und für der Landwirt gutes Geld bekommt, dann würde es anders aussehen. Auch in der Landwirtschaft ist noch Luft für Artenschutz, ist übrigens in der Forstwirtschaft genauso.
Wir sollten uns nur von der eierlegenden Wollmilchsau verabschieden. Und der größte Artenkiller ist die Einstellung "es muss sauber aussehen". Ich kenne genug landwirtschaftliche Flächen in Osteuropa, da ist eben nicht alles sauber und schon funktioniert beides.
Meine Bildersammlung wächst ständig in Sachen moderne Landwirtschaft und Artenschutz.
Wenn ich in München bei der Landung übers Erdinger Moos geflogen bin: Das ist ein großer Schrebergarten, da darf kein Baum wachsen und sterben wie er will. Aber diese Landschaft wurde so gewollt.IMG_6799.JPG
 
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Wieder mal ein plakatives Beispiel für eine relativ ahnungslose schwarz/weiß Denkstruktur!

Gerade die Kartoffel- u. Rübenäcker sind für Niederwild hoch attraktiv und bieten Deckung bis in den Herbst. Genauso für Bodenbrüter außerhalb des Jagdrechts.
Und vor Mais / Kartoffeln / Rüben steht i.d.R. eine Zwischenfrucht, welche auf der Feldflur Äsung u. Deckung bis in den März für viele Wildtiere bietet - und nebenbei noch das Rehwild aus den Wäldern zieht.

Noch was: Irgendwo muss unsere Nahrung ja auch produziert werden, oder? Aber wenn Du mir versprichst und auch nachweist ab sofort die Nahrungsaufnahme komplett einzustellen, dann werde ich Deinen rechnerischen Flächenanteil von 2000m2 komplett als Brachflächen für die Natur stehen lassen!
Deal?

Guckst Du
 
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Es wird gepflanzt, gefangen und geschossen. Das ist der Plan. Was anderes können und müssen wir nicht tun. Macht alle mit!


Gepflegt hast du vergessen.😉
Wie @colchicus immer sagt, eine durchwachsene Deckung bringt nicht viel fürs Niederwild und viele andere Arten.
20201029_100450.jpg
Hier habe mal etliche hochgewachsene Weiden nach dem "Schmidt'schen Weidenkreuz" geknickt. Deckung und Brutplatz für viele Arten.
Wer entdeckt die Fasanenfütterung?
 
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Ich hab mal eine Frage. Wie kann ich im Wald - auf Lichtungen - Brennnessel und Distel so plattmachen, dass ich nen vernünftigen Wildacker hochbekomme?
Großflächiges Spritzen möchte ich, zumindest mit dem wirklich aggressiven Zeug, gerne vermeiden...
 
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also "plattmachen" mit Herbiziden tut man im Wald überhaupt nichts. Als erstes Standortanalyse, Bodenprobe ziehen und untersuchen lassen. Lichteinfall beurteilen und Trockenheit oder Nässe. Was steht zur Bearbeitung zur Verfügung . Dann kannst Du Dir z.B. von der Revierberatung Wolmersdorf die Wildackerfibel besorgen.
 
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Bodenprobe etc. ist gemacht. Das Problem ist, dass uns die genannten Verdächtigen zu sehr dazwischenfunken...
Was kann man da effektiv tun, wenn man davon ausgeht, das beliebiges landwirtschaftliches Gerät vorhanden ist?
Bis jetzt wurde halt gemulcht. Das hält das Zeug aber nicht wirklich im Zaum...
 
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es werden trotzdem Distel und Brennessel hochkommen, etwas muss auch für die Insekten, Disteln kann man vorm aussamen mit der Sense die Köpfe abschneiden, Brennesselhorste ausmähen...
 
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Ohne Chemie hilft nur Fleiß. Ein Jahr Schwarzbrache, jedenfalls von kurz vor der Blüte, wenn die Pflanzen das maximale an Kraft aus der Wurzel geholt haben und in die grünen Teile gesteckt haben. Dann Pflügen und ein paar Wochen schwarz halten.
 

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