Reviergestaltung im Niederwildrevier

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6 Mai 2017
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Hatte letzte Woche ein nettes Gespräch mit der Landwirtschafskammer da ich noch eine paar offene Fragen hatte...

So solls gemacht werden...
Anhang anzeigen 210320


So wirds gemacht...
Anhang anzeigen 210321

Der Herr von der Landwirtschaftkammer meinte nur: "Man sieht, wenn man durchs Land fährt, wo die Ämter auch mal Strafen verhängen, wenn sich nicht an die Regeln gehalten wird. Da funktioniert es nämlich."
Unser Landwirt hier, hätte auch noch nen Meter weiter ran geackert😠
 
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Aus meiner Sicht gibt es keine bessere Deckung, wo auch ein Hund noch reinkommt. Er braucht keinen Rückschnitt, legt sich einfach. Verbissen wird er nicht, zum Fegen sind die Ruten zu dicht beastet und zu biegsam. Der Bock will einen Widerstand beim Fegen. Die Beeren werden nicht von vielen Vogelarten angenommen. Mir ist nur der Dompfaff bekannt. Vielleicht auch der Seidenschwanz, der schreckt ja nicht mal vor dem Gem.Schneeball zurück. Interessante Nahrungspflanze für Insekten und Schmetterlinge.
In den Flurbereinigungshecken fördere ich den Liguster wo es geht. Wenn Ruten z.B.von Hasel oder Traubenkirsche durchwachsen, werden diese zuerst bis auf einen Stumpf gekürzt. Der treibt wieder aus aber der Liguster schiebt nach. Ist der Liguster dick und dunkel genug, scheide ich den unerwünschten Strauch tiefer ab. Dann stirbt er ab.
 
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Moin,

mal eine Frage an die Experten unter euch.

Wir wollen jetzt in die Gespräche mit den Landwirten einsteigen zwecks Begrünung der Stilllegungsflächen ab 2024 (GAP 4%).

Als Beispiel: Auf der Fläche wo ICH mir vorstellen könnte eine Stilllegung mit Lebensraum 1 anzulegen steht jetzt Raps. Der wird bei uns meist Anfang August geerntet.

Was macht mehr Sinn?

1. Fläche über Winter brach liegen zu lassen und im Frühjahr mit der Bestellung der Stilllegung anzufangen oder

2. hätte ich die Flächen gerne im Kern vom Revier (Wunschvorstellung). Dort führen allerdings keine Wege hin und somit müsste auch der Landwirt mit seinen Maschinen über das bestellte Getreide wieder im Frühjahr hinfahren. Wäre eine Bestellung und das oberirdischen Aufbringen der Saat schon direkt nach der Ernte, also im September sinnvoll?

Geht das mit LR 1? Laut Beschreibung auf Wildackershop ist ja eine ganzjährige Aussaat möglich. Kommt im nächsten Jahr ordentlich Deckung hoch? Winterdeckung dürfte wahrscheinlich eher gering ausfallen. Aber das wäre nicht wichtig. Wichtig wäre mir, dass dann ab 2024 Deckung vorhanden ist.

Ich frage nicht für einen Freund... 😅 sondern um mit ein wenig Wissen in die Gespräche zu gehen.
 
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Moin,

Zunächst mal ist es mit Sicherheit genau richtig frühzeitig das Gespräch zu suchen, bevor die Landwirte die Entscheidungen über die Stilllegungsflächen getroffen haben!

1. Fläche über Winter brach liegen zu lassen und im Frühjahr mit der Bestellung der Stilllegung anzufangen oder
Das ist so wie ich das verstehe nicht erlaubt, da:
,,Ab 2024 ist der Mindestanteil von 4 % Stilllegung der Ackerfläche eines Betriebes einzuhalten. Diese Flächen sind unmittelbar nach der Ernte der Hauptkultur der Selbstbegrünung zu überlassen oder aktiv zu begrünen.''
Quelle: Link

2. hätte ich die Flächen gerne im Kern vom Revier (Wunschvorstellung). Dort führen allerdings keine Wege hin und somit müsste auch der Landwirt mit seinen Maschinen über das bestellte Getreide wieder im Frühjahr hinfahren. Wäre eine Bestellung und das oberirdischen Aufbringen der Saat schon direkt nach der Ernte, also im September sinnvoll?
Nach der Ernte sollte so schnell wie möglich die Ansaat erfolgen da der Konkurrenzdruck dann gering ist. Man könnte es auch mit einer Vorerntesaat probieren, je nach Flächengröße mit Handstreuer oder Düngerstreuer / Schneckenkornstreuer. Generell gilt je früher desto besser. (Ein Tag im Juli ist wie eine Woche im August oder wie der ganze September)
 
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Stillgelegt werden die vier, fünf vielleicht sechs schlechtesten % der Ackerfläche. Nicht die dem Jäger am besten gefallenen
 
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Stillgelegt werden die vier, fünf vielleicht sechs schlechtesten % der Ackerfläche. Nicht die dem Jäger am besten gefallenen
Und nur weil du gut Klugscheißern kannst soll ich erst gar nicht fragen was möglich ist?

Wir haben hier extrem gute Böden. Wenig Wald. Kaum nasse Stellen. Die Landwirte werden es schwer haben nur mit Waldrändern und ein paar nassen Löchern die 4% zu erfüllen.
 
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🤔 Ist ja wie hier auch, die pflügen sogar die Gemarkungssteine aus und nutzen noch den Feldweg um 50 cm x X Meter mehr Acker zu bekommen 😢
☝️ Aber keiner war es! 🤮
Da können sie zum Teil aber gar nichts dafür. Das liegt an dem blöden Programm FIONA... Da müssen sie eintragen, was, wo, auf welcher Quadratmeterzahl angebaut wird. Das Programm ist so gestaltet, dass überackern nichts macht, aber wenn weniger Realfläche beackert wird als angegeben, kriegt der Landwirt richtige Probleme. Wenn jetzt also zum Beispiel zwei Äcker aneinandergrenzen, einer liegt an einem Weg mit Rain und der Nachbar zieht seine Anbaufläche, weil er z. B. eine frühere Saat macht, um 1,5m auf ganzer Länge breiter als vorgesehen, bleibt dem anderen nichts anderes übrig, als bei seinem Anbau den Rain auf ganzer Länge um 1,5m mitzubeackern, wenn er nicht richtig Stress mit der Behörde haben will...
Ist ein systemisches Problem.

@Skeetjäger :
Ich würd mich nicht so auf LR1 einschießen, sondern vielleicht erst mit den Landwirten sprechen. Vielleicht findet sich auch eine geeignete Zwischenfrucht, von der alle was haben...
 
Zuletzt bearbeitet:
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Da können sie zum Teil aber gar nichts dafür. Das liegt an dem blöden Programm FIONA... Da müssen sie eintragen, was, wo, auf welcher Quadratmeterzahl angebaut wird. Das Programm ist so gestaltet, dass überackern nichts macht, aber wenn weniger Realfläche beackert wird als angegeben, kriegt der Landwirt richtige Probleme. Wenn jetzt also zum Beispiel zwei Äcker aneinandergrenzen, einer liegt an einem Weg mit Rain und der Nachbar zieht seine Anbaufläche, weil er z. B. eine frühere Saat macht, um 1,5m auf ganzer Länge breiter als vorgesehen, bleibt dem anderen nichts anderes übrig, als bei seinem Anbau den Rain auf ganzer Länge um 1,5m mitzubeackern, wenn er nicht richtig Stress mit der Behörde haben will...
Ist ein systemisches Problem.

@Skeetjäger :
Ich würd mich nicht so auf LR1 einschießen, sondern vielleicht erst mit den Landwirten sprechen. Vielleicht findet sich auch eine geeignete Zwischenfrucht, von der alle was haben...
🤔 Hatten die dieses Programm schon vor 30 Jahren?
Weil sie es schon damals gemacht haben und unsereiner seinen Acker suchen muß, weil die Steine ausgepflügt sind! 🤮
 
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@Skeetjäger
Ich würd mich nicht so auf LR1 einschießen, sondern vielleicht erst mit den Landwirten sprechen. Vielleicht findet sich auch eine geeignete Zwischenfrucht, von der alle was haben...
Moin. Das ist selbstverständlich, dass ich erstmal mit denen spreche bevor ich etwas fordere. Ich bin ja auch gar nicht in der Position dieses zu tun. Aber ich möchte halt nicht unvorbereitet in solche Gespräche gehen. Wir wären auch bereit Saatgut auf unsere Kosten zu stellen, dieses auch auszubringen und überall zu helfen wo man eben helfen kann. Ich hoffe einfach das Beste, bin aufs Schlimmste vorbereitet. Alles andere wäre ja auch ziemlich töricht.
 
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Guten Morgen

Angehängt 1 Bild von einer unserer Mehrjährigen Brachen.
Wir haben in Summe 14 solcher Flächen auf 350 ha Feld. Sind 16 ha. Bekommen dieses Jahr wahrscheinlich noch 2 ha auf 3 Flächen dazu.
Welche Mischung es genau ist müsste ich nochmal nachfragen. Wenn ichs noch recht in Erinnerung hab ein Regiosaatgut das ins Kulap fällt. Aber ich frag mal nach.

Ich hab auch viel mit den Landwirten gesprochen, da mehrjährige Brachen in meinen Augen einfach das Beste sind und es hat ganz gut geklappt.
Zwischenfrucht schön und gut. Hilft mir aber in der Brut und Setzzeiten wenig.

Wenn die Landwirte offen sind und man vernünftig mit ihnen redet, dann geht da auch was.

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