[NRW] Revierloser Jäger sucht Anschluss nach "Zwangspause"

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Kann ich bestätigen, die nächsten Jahre/Perioden werden viele Reviere frei werden. Kenne eine Ortschaft die hat 37 Jagdreviere, in den letzten 15 Jahren haben dort 3 Personen die Jagdprüfung abgelegt. In Niederösterreich hat der Jäger ein Durchschnittsalter von 54 Jahren.

Wie groß ist die Gemarkung bei 37 Revieren?

 

[Busch]

Gut, ist jetzt kein ganz so passendes Beispiel, weil ich schon immer gut mit Jagdmöglichkeit versorgt bin, aber beim Spazierengehen (in meinem Fall mit Hunden) lernte ich auch einen ortsansässigen Altjäger kennen, führte manchmal ein Gespräch mit ihm über dies und das. Jäger untereinander haben doch immer Themen.
Mittlerweile lädt er mich jährlich zu einer DJ in seinem 10 km entfernten Revier ein. Den Bedarf hab ich nicht, gehe aber aus Höflichkeit hin.
Der Mann ist in den 80ern und fährt immer noch in seine Jagdhütte, um das Wochenende dort zu verbringen.
Ein Mitbläser hat bei ihm seine neue jagdliche Heimat per BGS gefunden - nach allem wie ich höre, läufts da sehr umgänglich. Der hatte es bei seinem früheren Jagdherrn selbst geschmissen...
Im Revier, das ich als JA mache, kam ich auch mal mit einer zivilhundführenden Dame ins Gespräch, die wohl zwar JSch, aber keine Gelegenheit hat. Nun ists so, ich bin nicht der Pächter und kann daher niemand einfach so mitnehmen.

Kurzum miteinander ins Gespräch kommen, ist immer von Vorteil.

Es gibt durchaus auch vernünftige Menschen, die erkennen, ob jemand mal Pech hatte im Leben und ohne Eigennutz gern auch mal helfen...Von daher Präsenz zeigen, unaufdringlich, ohne Betteln.
Fortune gehört immer dazu !
Ich wünsche bei den Bestrebungen weiter viel Erfolg...!

 

[Westwood]

Netzwerk ist, wie sonst auch im Leben, immer von Vorteil.
Ich denke die meisten die sehr aktiv Jagen werden bestätigen das es für Sie relativ leicht wäre
jagdlich neu unter zu kommen wenn Sie ihre jetzige Jagdgelegenheit aus irgendeinem Grund verlieren Würden.

Die meisten Leute sind garnicht so verschlossen wenn es darum geht jemanden einzuladen, nur eben keine Unbekannten, warum auch?!
Ich muss ehrlich sagen das ich mich bei den Angeboten die ich hier mache auch ab und an ein wenig unwohl fühle wer denn da so kommt.… Und bei den ersten beiden Wochenenden habe ich auch Leute nach Hause geschickt. Seit dem siebe ich recht heftig aus, wenn jemand im Telefonat zu Wirsch ist oder komisch rüber kommt ist die Sache für mich erledigt.

Momentan habe ich eine Jungjägerin bei mir mitlaufen, die fährt mit meiner Truppe jetzt regelmäßig schießen, läuft die Saison bei 15 Jagden als Treiberin mit und ist auch sonst in den Revieralltag eingebunden und lernt da dementsprechend andere Jäger kennen.
Ich denke das Sie dadurch ab dem kommenden Jagdjahr eine ordentlich Jagdmöglichkeit findet.
Als Frau was ordentliches finden ist aber glaube ich nochmal ein bisschen schwieriger wenn man kein Interesse an gemeinsamen Ansitzen auf der Schlafkanzel hat…

Also liebe Jungjäger, bringt euch einfach ein wenn ihr die Möglichkeit habt, so lernt ihr auch früher oder später wen kennen der euch mal auf die Natur los lässt.

 

[Benji.308]

Netzwerk ist, wie sonst auch im Leben, immer von Vorteil.

Es gilt wie immer, Beziehungen schaden nur dem der keine hat.

Man kann schon sagen, es ist ein bisschen unfair. Wer erst mal einen "Fuß" in der Jagd-Tür hat, für den wird alles leichter.
Ist ja auch klar, man lernt mehr Leute kennen und ist halt auch selbst irgendwie bekannt und sei es nur um Ecken.
Wie du schon richtig schreibst, warum soll ich mir den potentiellen Ärger mit jemandem Fremden ans Bein binden?
Wenn Persone XY da und da mitläuft, dann kann er/sie so verkehrt nicht sein, also lade ich die doch lieber ein.

Einladungen sind übrigens ein Thema wo ich nicht mitreden kann. Ich jage in einer Gemeinschaftsjagd und kann wie alle anderen nur zu "meiner" Niederwildjagd jemanden einladen.
Sich mit mir gut zu stellen bringt also nichts, außer sich mit meiner wunderebaren Person umgeben zu dürfen.

Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass da bei einigen Pächtern im Hinterkopf immer dieses: "Verstellt der sich jetzt nur und ist nur so nett weil der bei mir jagen will?" mitschwingt.
Dieses Gefühl kommt natürlich direkt weniger auf, wenn das Gegenüber schon eine Jagdgelegenheit hat.
Wie gesagt, ist aber nur ne Vermutung, ich kann da nicht mitreden.

Ich hab mir übrigens fest vorgenommen mal eines deiner Angebote anzunehmen, wenn´s terminlich bei mit passt.
Es ist vorbildlich, dass du hier die erwähnte Komfortzone verlässt und dich quasi auf das Unbekannte einlässt. Vermutlich sich da mehr positive als negative Erfahrungen bei rausgekommen?

Ich werde mich auch bemühen im Telefongespräch möglichst wenig fordernd zu sein und nicht gleich auf den 1A Hirsch zu bestehen, auch wenns mir schwer fällt.

 

[GrünerValentin]

Ich hab schon mit ihm geschwatzt, ist echt nett und unkompliziert
Vielleicht besteht die Chance das man sich so mal über den Weg läuft.

 

[Hasenhahn]

Wie groß ist die Gemarkung bei 37 Revieren?

Pro Revier sinds im Schnitt 251ha. Fast 85% Wald

 

[Jyskall]

Wenn du Raubwild jagen willst, und etwas Zeit hast kannst du mal bei Paul Rößler (Niederwild-Testrevier) anfragen. Er hat ein eigenes und zusätzliche Reviere in denen er sich intensiv um das Niederwild kümmert.
Er hatte das mal Angeboten das man bei ihm Ansitzen darf, und wer erfolgreich ist kann dann auch gerne auf einen Bock im Mai/Blattzeit kommen. (Ferienwohnung suchen und quasi eine Raubwildwoche machen...)

Falls du mit der Flinte umgehen kannst, lohnt es sich sicher mal in den Krähenjagd Gruppen zu fragen, ob man mal mit kann.

Kontakte knüpfen ist alles, und wenn mal der Knoten geplatzt ist, wirds wirklich einfacher.

 

[GrünerValentin]

Kurzes Update zur aktuellen Lage: Ich bin über 99 Ecken im Internet über die KJS Webseite auf die Hegeringseite gestolpert, diese kannte ich zwar schon aber quasi irgendwo im verstaubten Hinterstübchen unter Menüreiter "XYZ Unscheinbar" stand ein Dreizeiler: Für Jagdanschluss für Jungjäger und Junge Jäger Melden bei Herrn ABC.
Es ist wirklich eine Schande wie hundsmiserabel schlecht die Webseiten gepflegt werden.
Darunter waren dann Jagden bebildert die in der Vergangenheit stattgefunden hatten. Die letzte 2015 und die davor 2013.
Naja dacht ich mir, die Webseite ist so lieblos gemacht, da kümmert sich bestimmt nur keiner drum und eigentlich geht hinter der Kamera viel mehr die Post ab...
Ich rief also an, kurz geschnackt, sollte Handynummer und Email hinterlassen auf Whatsapp anscheiben und dann käm ich in die Whatsappgruppe und den E-Mail Verteiler.
War eigentlich ein nettes gespräch, ich glaube der Herr war etwas in eile.
Leider ist nu fast ne Woche rum und es ist noch nix nix passiert.
Ich bin jetzt aber natürlich heiß wie die Crackpfeife eines Süchtigen am Zahltag und muss mich in Geduld üben.
Durch die scheiß Krankheit und die ganzen Nebenwirkungen muss ich sowieso erstmal wieder in die Jagdklamotten passen bin aber schon bei -17 Kilo, es wird also!

 

[pinus]

Grüner Valentiner, ich kann es dir nachfühlen. Ich kam als junger Forstbediensteter in meine Heimat zurück, die ich über 20 Jahre nur zum Besuch der Großeltern gesehen hatte. Alle Verbindungen waren weg.
Ich, also mein wunderbares Selbst, ausgestattet mit überbordender Jagdpassion und ungeheuren Tatendrang, versuchte jagdlich Fuß zu fassen. Ein Ding der Unmöglichkeit, schon allein mein "forstlicher Makel" ließ damals alle privat angefragten Jagdmöglichkeiten sich schnell von mir abwenden.
So bekam ich zuerst zwei winzige Pirschbezirke im Landeswald, eigentlich nur Sitze zugewiesen. Nach einer Saison hatte ich mich durch entsprechende Strecke, sauberes Schießen und Aufbrechen etwas hervorgetan und mein Jagdgebiet/Pirschbezirk wurde auf 270 ha erweitert, die ich bis heute allein bejage.
Nach und nach kamen durch Bekanntschaften auf Drückjagden, Wiederladen, Schießstand, Wettkampf, Jagdhorn und Hund neue Jagdmöglichkeiten dazu.
Heute bin ich Muffelwild- Sachverständiger im Landkreis und betreue neben meinem Landeswald auch ein Großprivatwaldrevier jagdlich.

Aber das ist wie alles im Leben nur eine Phase. Eine Entwicklung ist immer auch ein Weg, ich bin auch nicht da, wo ich hin will, aber ich arbeite dran...
Immer gibt es Rückschläge, Enttäuschungen, Missbrauch von Vertrauen und Geld. Gute Freunde wurden zu besten Feinden durch die Jagd und durch winzige Details, Nuancen im menschlichen Verhalten gewann ich Jagdfreunde für die Ewigkeit.

Aber auch Erfüllung: meinen besten Rehbock, Hirsch und Widder sind aus dem Heimatrevier. Ein erfüllter Traum, den ich mir selbst erarbeitet und zuzuschreiben habe.

 

[GrünerValentin]

Ha! "Grüner Valentiner" klingt eigentlich ganz cool, wie eine Vogelart Habs aus spaß mal gegoogled, Grüner Veltiner ist eine Rebsorte, auch nach meinem Gusto.
Nennt mich einfach Valle, das macht jeder und ist am einfachsten.
Ja ich gebe dir vollkommen recht, es ist ein auf und ab.
Es gab Jahre da hatte ich im Hochwildrevier freie Büchse und war der beste Mann für jede Notlage, darauf das Jahr ist alles im Eimer nur weil man die Finger nicht von der Tochter des Jagdaufsehers lassen konnte und das irgendwann in die Brüche ging.
Was mal wieder zeigt das der Spruch: "Man scheißt nicht wo man speist" noch ergänzt werden sollte mit: und wo man Jagd lässt man besser die Hosen an.
Bin zum Glück noch recht Jung und nicht ganz mittellos, daher wird sich denke ich irgendwann schon was rechtes finden.
Vielleicht nicht am Niederrhein aber Deutschland hat viele schöne Ecken, im Dezember habe ich mir ein paar Tage Lutterhof in der Lüneburger Heide gebrucht.
Da war ich noch nie und freue mich richtig mal wieder raus zu können.

 

[mecky1973]

Dann ziehe im neuen Revier aber Hosenträger an …die Hose rutscht dann nicht so schnell runter

 

[pinus]

Dann ziehe im neuen Revier aber Hosenträger an …die Hose rutscht dann nicht so schnell runter

Ja, sowas sollte man beachten. Wenn ein Abhängigkeitsverhältnis besteht, geht das wie beschrieben nach hinten los. Das schwächste Glied der Kette wird dann ausgesondert.

 

[GrünerValentin]

Dann ziehe im neuen Revier aber Hosenträger an …die Hose rutscht dann nicht so schnell runte

Ach ich bin seit 3 Jahren ganz glücklich mit meiner Partnerin, die Gefahr wurde gebannt

 

[Der Zuagroaste]

Das gibt der Geschichte aber schon eine unterhaltsame Wendung mit der Tochter des Jagdaufsehers.

 

[GrünerValentin]

Das gibt der Geschichte aber schon eine unterhaltsame Wendung mit der Tochter des Jagdaufsehers.

So skandalös war das garnicht, ich war schon ein paar Jahre fest in der Jagd mit drin und irgendwie entwickelte sich das und bröckelte nach einem Jahr auch wieder auseinander.
Menschen kommen und gehen, werden von Fremden zu Geliebten und manchmal auch wieder zu Fremden.
So spielt das Leben manchmal, aber das es mir damit jagdlich die Tour so dermaßen versaut hatte ich befürchtet aber nicht daran gedacht als es nicht schon zu spät war.
Naja, abgehakt, draus gelernt und den Fehler nicht nochmal machen.

Mal ganz nebenbei, der Obmann der Jung(en) Jäger meines Hegeringes hat sich bei mir gemeldet, bin im Email Verteiler und in der Whatsapp Gruppe gelandet, "kenne" jetzt 88 mehr oder weniger junge Jäger aus meinem Hegering. Ob das jetzt gut ist, dass die Gruppe so groß ist weiß ich nicht, wird sich zeigen. Wie viel aktivität da herrscht und ob man dadurch jetzt jagdlich auch was reißen kann wird sich zeigen.
Bin guter Dinge!