Hallo,
nur war die M1912 in allen Produktionsjahren von 1911-1919 und dann wieder 1929/30 gleichbleibend von hoher Qualität gefertigt worden. Ist zwar kein langer Fertigungszeitraum, aber nicht vergessen, es wurden schätzungsweise weit über 700.000 Stk. gefertigt und 5 Jahre der Fertigung fielen in den Weltkrieg und die wirtschaftl. und polit. turbulente Nachkriegszeit mit sicherlich nicht gerade den besten Bedingungen ein Industriemassenprodukt auf gleichbleibend hoher Qualität fertigen zu können.
Qualitätsschwankungen wie bei S&W oder Colt, die intervallmäßig seit den späten 60ern immer wieder vorkamen, bedingt durch betriebswirtschaftl. unglückliche Kostenoptimierungen oder Eignerwechsel kamen bei der Steyr AG in obigem Produktionszeitraum nicht vor, oder hatten zumind. nicht diese Auswirkung auf die Fertigungsqualität, noch nicht mal ein verlorener Weltkrieg, wie gesagt.
Eine Pistole wie die M1912 könnte heute, bei gleicher Qualität wie anno 1911-19, nicht mehr zu realisierbaren Kosten hergestellt werden. Grund sind die durchgehend absolut geringen Passungen und das auf penibelste Fertigung angewiesene Verrieglungssystem.
Die SIG-210 ist i.V. zu einer CZ-75 oder einer Beretta 92FS (wovon da, aufgrund der Nutzung durch die US-Army, auch viel "der Name bezahlt" wird) schon, aufgrund stabiler Fertigungsqualität und Maßhaltigkeit in der Neufertigung, kaum noch zu einem für eine Gebrauchspistole realist. Preis an den Endverbraucher zu bringen. Und die hat die einfache Browningverrieglung. Die M1912 würde preislich wohl nochmal ein gutes Stück darüberliegen.
.357Mag. aus 2,5"-Lauf und dann einen Standardgriff am Revolver läßt sich alles andere als bequem schießen, was v.a. nachteilig für Folgeschüsse ist. Ein "fetter" Sportgriff setzt dann aber die Führigkeit wieder herab, die beim Revolver, bedingt durch die breitere Bauweise (Trommel, kantiger Rahmen), eh im Vergleich zur Pistole, auch zu einer rd. 1kg. schweren Gebrauchspistole wie M1912, CZ-75, 92FS, SIG-210, schlechter ist.
Grüße
Sirius