Rottenstruktur und Leitbachen

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Rübezahl

Guest
Guten Tag,

durch Gespräche in meinem jagdlichen Umfeld sind mir zwei Ansichten entgegengesetzter Natur aufgefallen. Ich würde gern eure Ansichten hören.

Bei uns im Revier (1/3 Wald, 2/3 Feld) wird bei der SW Jagd selektiert um möglichst die Rottenstruktur zu erhalten. Leitbachen werden nicht erlegt. Die Gründe hierfür sind kurzgefasst, Rauschsynchronisation erhalten, führungslose Rotten vermeiden, die evtl. anschließend rumzigeunern und überall Schäden anrichten. Der Nachteil besteht in der Meinung meines Pächters darin, das erfahrene Bachen ihre Rotten so führen, das die Jagd erschwert wird.

Im Revier eines Freundes hingegen, (kleineres Revier, 1/2 Wald, 1/2 Feld) wird auch selektiert, aber auch gezielt hin und wieder Leitbachen (natürlich nicht wenn sie Frischlinge führen) entnommen, um sie nicht zu erfahren werden zu lassen. Die o.g Folgen treten dort auf, werden aber nach der Meinung der dortigen Jäger durch höhere Sauenstrecke wettgemacht.

Ich bin zu unerfahren um das selbst beurteilen zu können, mir erscheinen beide Argumente logisch. Beide Pächter sind langjährige, erfahrene Jäger. Mir geht es lediglich um Wissensgewinn und weiteres Verständnis der Jagd.

Ich bitte um eure Meinungen.


Rübezahl
 
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Rübezahl

Guest
Such mal ausserhalb vom DACh nach Rauschsynchronisation und poste die Ergebnisse hier. Danke. ;)
Um das alles zu posten reicht der Platz kaum aus. Was Rauschsynchronisation ist, weiß ich und auch das darüber debattiert wird. Ich möchte wissen wie eure Meinungen zu den obigen Ansichten im Eingangsthread sind und wie das in euren Revieren gehandhabt wird.

Danke

Rübezahl
 
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ich schieße auch Bachen, aber keine Leitbache. An Rauschsynchro glaube ich nicht. Wenn die Sauen jetzt im Raps stecken, mogelt sich schon mal ein ÜL Keiler dazu, trotz vorhandener Leitbache, beschlägt der jetzt Ül Bachen. dass gerauscht wird kann man am Geräuschpegel deutlich hören und kleine Frischlinge schon zu Beginn der DJ-Saison sind auch kein Märchen.
 
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Ich sag nur.. "Wie ist denn Deine Frau im Bett.... Och, die einen sagen so, die anderen sagen so...."

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Jeder beharrt auf seiner These und alles ist gut. An jeder Erklärung wir ein bisschen Wahrheit dran sein.

Im Grundsatz kann es wohl nicht verkehrt sein, so viele Sauen wir möglich zu erlegen, jedes weibliche Stück ist ein Multiplikator weniger.

Letztendlich halt ich es immer so, dass kleinste Stück aus der Rotte zu erlegen. Aber bei gestreiften Frischlingen hört bei mir das ganze auf. Soviel Leidensdruck haben wir im Revier nicht. Den ein oder anderen Feldrevierpächter kann ich aber verstehen, wenns an seinen Geldbeutel geht-
 
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Die Aussagen beider Personen beinhalten nach meiner Meinung (Halb-)Wahrheiten.
Tatsächlich kann eine erfahrene Bache ihre Rotte um die eine oder andere Gefahr herumbugsieren. Allerdings kann man sich das auch zu Nutze machen. Dort wo Schäden anfallen stören, am besten einen kleinen Frischling erlegen und es herscht erstmal Ruhe.
Um trotzdem den Zuwachs abschöpfen zu können eignen sich, nicht hauen ;) nun mal Bewegungsjagden, am allerbesten auf großer zusammenhängender Fläche.

Das bewusste Schießen einer Leitbache halte ich persönlich, unabhängig von den Folgen in Bezug auf Schäden und Strecke für höchst verwerflich und nicht kompatibel mit meinen Ansichten.

Rauschsynchronaisation halte ich für eher nicht gegeben.

wipi
 
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Als Feldrevierinhaber kann ich Dir sagen, dass wir gar keinen Gedanken daran verschwenden dürfen, gestreifte Frischlinge nicht zu erlegen, wenn die Bachen sich zu fünft oder sechst in den Raps eingeschoben haben, dann "spielen" abends 20-30 Frischlinge auf den Zuckerrüben, das kannst Du Dir ja mal am nächsten Tag ansehen...
 
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Die Frage nach dem Abschuss einer Bache stellt sich aktuell wohl nicht und im Spätherbst / Winter wird es schwierig, eindeutig zu bestimmen, welche der mehreren Altbachen in einer Großrotte die Leitbache ist. Dann schiesst man eben die, die zuerst breit steht. ;) Nur wenn nur eine Bache mit FriLis kommt ist die Situation klar und die Leitbache eindeutig identifizierbar. Dann muss man eben abwägen, ob die "Löschung des Rottengedächtnisses" vertretbar oder gar gewünscht ist oder nicht. Die Entscheidung mag je nach Schadensdruck anders ausfallen.
 
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Wir hier in der Lausitz diskutieren schon geraume Zeit über den Sinn oder Unsinn des Abschusses der Leitbachen , weil einige der Meinung sind, das sie für den Zusammenhalt der Großrotten 50+ verantwortlich sind , und der Abschuss den Verband zersprengen würde und damit die Bejagung erleichtern würde . Ich bin nicht dieser Meinung , das Problem das es diese Großrotten gibt, ist der Serengeti Effekt, den die Ansiedlung des Grautieres mit sich gebracht hat. Was kommt, wenn wir die Leitbachen umdrehen ? .... noch mehr Chaos und Wildschäden ??? , keiner hat ne Antwort !!!
Gruß aus der Lausitz
hoppel61
 
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Rübezahl

Guest
Wir hier in der Lausitz diskutieren schon geraume Zeit über den Sinn oder Unsinn des Abschusses der Leitbachen , weil einige der Meinung sind, das sie für den Zusammenhalt der Großrotten 50+ verantwortlich sind , und der Abschuss den Verband zersprengen würde und damit die Bejagung erleichtern würde . Ich bin nicht dieser Meinung , das Problem das es diese Großrotten gibt, ist der Serengeti Effekt, den die Ansiedlung des Grautieres mit sich gebracht hat. Was kommt, wenn wir die Leitbachen umdrehen ? .... noch mehr Chaos und Wildschäden ??? , keiner hat ne Antwort !!!
Gruß aus der Lausitz
hoppel61
Lausitz ist meine Heimat. (Stamme aus Laubusch, bei Hoyerswerda) Im Zentrum des Seenlandrudels wohnen meine Eltern.
 
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....Tatsächlich kann eine erfahrene Bache ihre Rotte um die eine oder andere Gefahr herumbugsieren. Allerdings kann man sich das auch zu Nutze machen. Dort wo Schäden anfallen stören, am besten einen kleinen Frischling erlegen und es herscht erstmal Ruhe.
Um trotzdem den Zuwachs abschöpfen zu können eignen sich, nicht hauen ;) nun mal Bewegungsjagden, am allerbesten auf großer zusammenhängender Fläche.....

Das ist schön formuliert und verdient Lob, keine Haue.
 

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